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H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

wähnung dem Entwurf des Architekten Fritz Epstein (Mit-- 
arbeiter: Gartenarchitekt W. Hirsch, Wiesbaden) Zusprechen 
sollen. Dieses Projekt, das hinsichtlich der Friedhossanlage 
einige Verwandtschaft mit Lern Roekleschen Projekt zeigt, ist 
trotz seiner stellenweisen Unreife und mangelnden Ausge- 
glichenheit doch im ganzen 'Line MLte, sehr begabte Arbeit, der 
eine brauchbare Gesamtives zugrunde liegt. — Ueber die bei ¬ 
den sonst noch ausgestellten Entwürfe ist eigentlich kein Wort! 
weiter zu verlieren. Der eine scheint ein Friedhofsgebäudes 
mit einem Sportrestaurant und ein Gräberfeld mit einem 
wohlassortierten Warenlager schlechter Grabsteine zu verwech 
seln, und der andere erhebt sich kaum über die Leistung Lines 
Hochschülers, der gerade etliche'Semester hi -e? sich hat. , 
/H-s 
^7. 
Zranktmtsr Angelegenheiten. 
Kundgebung der kaufmännischen und technischen 
AngesieMen. 
Zu der Donnerstag abend im Hippodrom vorn Gewerk 
schaftsbund der Angestellten (G. d. A.) und dem 
Allgemeinen freien Angestelltenbund (Afa) 
verunstalteten Demonstrationsversammlung hatte sich eine nach 
vielen Tausenden zählende Menschenmenge eingeftmden. Da 
der Saal nicht alle Teilnehmer fassen konnte, mußte eine 
Parallelversammlung im Freien abgehalten werden. Die Kund 
gebung galt dem Protest gegen die „Katastrophen^ des 
Arbeitgeöerkartells und sollte den einmütigen Willen der in den 
Angestelltengewerkschaften zusammengefchlossenen Arbeitnehmer 
Zum Streik zum Ausdruck bringen. 
Schawer vom Zentralverband des Afabundes berichtete in 
kurzen Umrissen über die bisher mit dem Arbeitgeberkartell ge 
pflogenen Verhandlungen, die bekanntlich zu keiner Einigung ge 
führt haben. Der Schlichtungsausschuß der über die Gehaltsforde 
rungen der Angestellten für die Monate August und September 
Zu entscheiden hatte« fällte« wie man weiß, einen Schiedsspruch, 
dem sich die Angestelltenorganisationen unterwarfen, während ihn 
die Arbeitgeber Mehrtten. Wie der Redner ausführts, besteht 
Grund zur Annahme, daß das Arbeitgeberkartell mit dieser Ab 
lehnung in Wahrheit eine Verlängerung des seitherigen Einheits 
tarifs erstrebt, den die Angestelltenverbände vom 1. Oktober ab 
durch einen Gruppentarif (für Einzelhandel, Großhandel, Indu 
strie und chemische Industrie) zu ersetzen wünschen. 
Daß dem. in der Tat so sei, suchte der folgende Redner Geßner 
vom G. d. A. durch seine Schilderung der vor dem Demobil- 
machungskowmissar geführten Verhandlungen Zu erweisen, in denen 
die Arbeitgeber auf eine Bindung auch für den Oktober hindrüngten. 
Der Redner übte Kritik an dem Vermittlungsvorschlag des^De- 
mobilmachungskomwissars, der ein Unterangebot gegenüber dem 
Spruch des Schlichtungsausschusses darstelle und auch wegen der 
durch ihn hinausgeschobenen Forderung auf Abschluß von Grup- 
pentarifen für die Angestellten unannehmbar sei. Die Gedulds 
probe der Angestellten habe nun ihr Ende erreicht, und es müsse 
zum Streik geschritten werden. In den kommenden Tagen sollen? 
nach der Anweisung des Redners in den einzelnen Betrieben 
die Abstimmungen stattfinden und falls sich eine 
Mehrheit von 73 Prozent für den Sirei? i 
ausspricht, wird am nächsten Dienstagfrüh die Arbeits 
niederlegung erfolgen. 
Haueisen vom Werkmeisterverband und Myrrhe (Ber 
lin) vom Bundesvorstand des G. d. A. bekräftigten noch in kurzen 
Ansprachen die Darlegungen der Vorredner und ermähnten ein 
dringlich zur Solidarität, die allein den Erfolg verbürge. Nach 
dem Knese vom Transportarbeiterverband die Sympathie seines 
Verbands für die Sache der Angestellten zum Ausdruck gebracht 
hatte, erklärte der Versammlungsleiter Jordan, daß auch die 
hiesigen G e w e r k s ch a f L s o r g a n i s a t i o n e n zur Unter 
stützung des Streiks bereit seien und verlas eine Resolution, 
die einmütig Annahme durch die Versammlung fand. In der Re 
solution heißt es u. a.: 
Das Frankfurter Arbeitgeberkartell trägt allein die Verant 
wortung, wenn die Angestellten, durch die Not gezwungen, zu 
den äußersten Mitteln greifen, und dadurch der Wirtschaftsfrieden 
bedroht wird. Die Versammelten kennen keinen anderen Aus 
weg, als durch Arbeitsniederlegung das ArÜeitgebertum zu einer 
vernünftigen Haltung Zu zwingen und ersuchen die Leitung der 
Angestelltengewerkschaften, alle Schritte eüMleiten, um den 
Streik mit allem Nachdruck erfolgreich durchzuführen. 
Nach Schluß der Versammlung vereinigten sich die Teil 
nehmer zu einem mächtigen D em o n str a r i o n s z u g durch 
die Straßen der Stadt. ___ 
" Gr°S-Fr-n!furt. Der große Frankfurter VergnügungZLau am 
Myenheuner Tor, dessen Direktion bekanntlich auch die Leitung des 
< ScoumanniheaterS übernommen bat, ist in den letzten Monaten einer 
.burMreifenden inneren Umwandlung unterzogen worden, die sich auf 
.nahezu alle Räumlichkeiten erstreckt. Nach des Umbau des sogs- 
^anntm Brettls an der Sencksnbergstraße zu einem Musikcafe ist 
.nunmehr das Zillertal seiner Gebirgslandschaften völlig entkleidet 
AM em vornehm« Tanzpala st geworden.' In äußerst kurzer 
Frist hat hier die Berliner Theaterfirma Hugo Baruch & E o. 
wahre Zauberkünste vollbracht. Der neugeschaffene ovale Raum j 
wird ringsum von einer Galerie umzogen, von der aus man be-' 
quem das Treiben im großen ParkeLLsaals beobachten kann. Die 
Beleuchtung ist sehr geschickt und apart ungeordnet. Hinter einem 
niedrigen durchbrochenen Fries in der Höhe des Deckengesimses ver 
birgt sich eine indirekt wirkende farbige Beleuchtung, die wohl 
tuendes mattes Licht im Raume verbreitet, und von der Mitte der 
kuppelartig gewölbten Decke selbst entsenden Scheinwerfer ihr 
grelles Licht auf die Tanzenden. Die weißen und goldgelben Töne 
der oberen Saalhälfte klingen gut mit dem Rot der damast- 
bespamtten Wände unterhalb der Balköne zusammen und erzeugen 
eine festlich-heitere Stimmung. An die Hauptgalerie schließt sich 
ein kleiner, geschmackvoll ausgestatteter orientalischer Raum an, 
dessen Wände Heinz Geilfus (Nauhsim) mit lustigen Bildern 
belebt hat. — Das frühere Eafä an der Blechstraße wurde von 
Prof. Cissarz zu einem vornehmen Weinrestaurant um- 
gestattet, das zwar in seiner architektonischen Gesamtwirkung nicht 
jedermann einleuchten wird, aber vortreffliche kunstgewerbliche 
Einzelleistungen an Beleuchtungskörpern, Tischen, WanL- 
dekorationen usw. aufweist. Im ganzen darf man wohl sagen, daß 
> sich die großzügige Innenausstattung vorteilhaft gegen die Außen 
! architektur abhebt und sicherlich ihre Anziehungskraft, zumal auf 
j das Fremdenpuölikum, nicht verfehlen wird. __ 
^0^6 
— Bom Osthafen. Wer das Osthasengebiet aufsucht, kann sich 
leicht davon überzeugen, daß die leider immer noch sehr geringe 
Bautätigkeit sich nicht nur auf Banken erstreckt, wie es wohl heute 
leicht den Anschein hat. So sind hier z. B. Erd- und Baggerarbeiten 
zur Erweiterung eines HafenbassinZ im vollen Gang. Auch die 
Bebauung des noch brach liegenden Jndustriegeländes schreitet 
mehr und mehr wor, ein Beweis dafür, daß das Wirtschafts 
leben, allen Schwierigkeiten zum Trotz, sich auf die Dauer nicht 
einschnüren läßt. Das jüngste Zeugnis wirtschaftlichen Ausdeh 
nungsdranges ist das nach dem Main Zu gelegene Gelände der 
Rhein stahl - Handelsgesellschaft, das im Mai vori 
gen Jahres begonnen und kürzlich seiner Bestimmung übergeben 
wurde. Man kann es nur begrüßen, daß hier wieder einmal, im 
Sinne des Werkbundes, versucht worden ist, einen reinen Zweckbau 
künstlerisch gut zu lösen. Das Reichere des von dem Düsseldorfer 
Architekten Pros. Fahrenkamp entworfenen und von der Frankfur 
ter Baufirma SchmidL-Knatz und A. Henß ausgeführten Verwal- 
Lungsbaus zeichnet sich durch eine maßvolle Pfeilergliederung aus, 
die kaum minder befriedigend wie die gediegene Sachlichkeit der Hel 
len Büroräume wirkt. Vielleicht ist es nicht unnötig, darauf hinzu- 
weiftn, daß alle Einrichtungen, insbesondere die freundlichen Woh 
nungen der Hausangestellten im Obergeschoß, von dem Geist sozialer 
Fürsorge getragen sind. Zur Aufnahme der verschiedenen Eisen 
erzeugnisse der RheinsLahlwaren dienen zwei mächtige Hallen und 
em großer, übersichtlich ungeordneter Lagerplatz. An dem ganzen 
unternehmen tritt deutlich die natürliche Bestimmung des Ost 
hafens hervor, die großenteils in der Vermittlung des Verkehrs 
Mischen dem^Industriegebiet und Süddeutschland besteht. 
4- 
Das Haus Wsrkbund. 
- Das Haus WerkLund verdankt seine Entstehung der Zu 
sammenarbeit des Deutschen Werkbundes mit der Meffeleitung, 
'die beide von der AbOA beseelt waren, in Frankfurt ein Aus- 
stLÄungsgebäude Zu . fen, in dem nur hochwertige kunstge- 
wsrbuHe Leistunge-^ geboten werden sollen. Die 
'Bedeutung einest Mauses, das einem solchen Bestim 
mungsZweck dient, läßt sich gar nicht hoch genug einschätzer^ 
und wundern mag man sich lediglich darüber, daß der ihm 
'zugrunde liegende Gedanke erst so spat seine Verwirklichung 
gefunden hat. Ist es noch nötig, der vielen Hoffnungen -aus 
drücklich zu gedenken, die sich am dieses Haus Werkbund knüp 
fen? Bor allem darf man wohl annehmen, daß die in ihm 
nun endlich ermöglichte Vereinigung von Qualitätsarbeiten, 
deren Güte durch eine besondere Jury verbürgt wird, zur 
'Förderung des Sinnes für die bei uns allzusehr vernach 
lässigte Geschmeckskultur betträgt. Die mannigfachen schönen 
Gegenstände, denen hier eins freundliche Stätte bereitet ist, 
werden nicht nur, mittelbar oder unmittelbar, auf das kau 
fende Publikum eine erzieherische Wirkung ausüöen, sondern
	        

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