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H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043380
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1923
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

1. 
2. 
3. 
4. 
Er bezeichnete die Durchführung -er Steuer trotz aller Härten, 
Die Stadtverordneten-Versamm wolle zustimmen, daß 
mit Wirkung vom 1. November d. Js. an für die Monate 
November und Dezember 19W zu der staatlichen Steuer vom 
Grundvermögen gemeindliche Zuschläge und Zwar 100 Prozent 
bei bebauten Grundstücken, die n'cht dauernd land- oder forst 
wirtschaftlichen oder gärtnerischen Zwecken zu dienen bestimmt 
sind, und 50 Prozent bei allen übrigen Grundstücken; 
vom 1. Januar 1924 au für bebaute Grundstücke 200 Prozent 
und bei unbebauten Grundstücken 100 Prozent Zuschläge zu - 
den staatlichen Steuersätzen erhoben werden; 
an Stelle einer besonderen Veranlagung -:-e Auslegung -er 
Hsbelisten erfolgt; 
vom 1. Januar 1924 an -ie bisherige Haus- un- Landsteuer 
außer Hebung gesetzt wird. 
Die neue SLeuervorlage. 
Stadtv. H,eißwolf (Soz.) erklärte Zu -er Vorlage betreffs 
Erstehung von Zuschlägen zur staatlichen Steuer vom Grundver 
mögen, daß seine Fraktion der Magistratsvorlage nicht zustimmen 
könne. Dagegen befürwortete er den Vermittlungsvorschlag Ksrff- 
Nelles, wenn die in ihm angeführten Zuschläge gewisse Herab 
setzungen erfahren. Stadtv. Korff begründeter den von allen 
bürgerlichen Parteien eingebrachten Antrag, der wie folgt lautet: 
Erben sterben werde (und es ist gut so). Meine Hinterlassenschaft 
rst wie eine in barem Gelde, das an viele Erben verteilt wird 
und jeder setzt sein Teil in irgend einen Erwerb um, der seiner 
Natur entspricht: dem die Provenienz aus jener Hinterlassenschaft 
nicht anzusehenflst/" / Dr. S. Kr acau e r. 
-- Weorg Simmel: „Fragmente und Aufsätze"^ In 
einem von Dr. Gertrud Kantorowicz heraus gegebenen 
und ausgezeichnet emgeleiteten Sammelband legt der Mün 
chener Drei-Masken-VerLag Fragmente und Aufsätze aus dem 
Nachlaß von Georg Simmel vor, die ungedruckte Aufzeich 
nungen und Veröffentlichungen der letzten Jahre umfassen. 
Die einzelnen Abhandlungen, die zum überwiegenden Teil in der 
Zeitschrift „Logos" erschienen sind, erstrecken sich auf die verschie 
densten Gebiete und Gegenstände: eine fragmentarische Betrach 
tung gilt dem Phänomen der Liebe, ein anderer Essay erörtert dre 
Wesensunterschiede des platonischen und« des modernen Eros, dann 
wieder wird das Thema der Geschichtsphilosophie angesmlagen, 
und den Beschluß bilden drei kunstphilosophische Untersuchungen 
über die Gesetzmäßigkeit im Kunstwerk, die Erscheinung des 
Schauspielers und das Problem des Naturalismus. In welchen 
Sonderbereich die Gedanken immer weisen, bezogen sind sie sämt 
lich auf Simmels metaphysische Grundkonzeption von dem Wider 
streit Zwischen dem Leben und den aus ihm hervorbrechenden For 
men, die das Leben wohl für eine kurze Zeit zu bergen unb Zu 
gestalten vermögen, dann aber wieder sich auflösen in dem sie 
verschlingenden Strom. Da das Wechselspiel niemals zum Stehen 
kommt sondern über jede gewonnene Grenze stets von neuem hrn- 
wegdrängt, ist das gelebte Leben notwendig tragisch; ferne Ge 
staltungen zerfallen, seine Einklänge dauern nicht, und einzig das 
von ihm abgehobene Kunstwerk spiegelt die ihm selber unerrerch- 
bare abMuUaftL Versöhnung Wider. Drese Einsichten aus den 
Spatjahren des Denkers, die sehr tief die paradoxe Situchion des 
Menschen erfassen, erschüttern doppelt.^ weil sie das wnflrch 
meinte nur in der uneigentlichen Sprache der LebensM 
ausdrücken und eine Antwort auf die Erlösungssehnsucht nur in 
dem Kunstwerk suchen uM Undm Mmn, 
l"„Dokmnente der Menschlichkeit"^ Dem regen Bedürfnis 
nach Klarheit über die Ziele menschlicher Entwicklung und Zusmn- 
menlebenZ sucht der philosophische Verlag Felix Meiner (Leipzig) 
durch die Herausgabe einer Sammlung: „Dokumente der Mensch 
lichkeit" Zu entsprechen, die unter den Werken großer Staatsdenker, 
Sozialreformer und Utopisten der Vergangenheit eine gute Aus 
wahl trifft. Sie bringt Schriften von Campanella, Rousseau, 
Fourier, Kant usw., die auf die Entwicklung des europäischen 
Geisteslebens einen wesentlichen Einfluß aus geübt haben, und macht 
auch die abseitigen Gedanken bedeutender Menschenkenner me 
Lichtenbergs und Chanfforts der Allgemeinheit Zugänglich. 
Fichtes Entwurf: „Die Republik der Deutschen", eine Schrift 
aus dem Nachlaß, in der er die Monarchie ablehnt und sich offen 
zm Republik bekennt, eröffnet die Reihe der preiswerten Bündchen, 
' Tr. 
wendigkeit des Abbaus der Zwangswirtschaft tm Bau- und Woh 
nungswesen Allcmetngut aller Kreise geworden ist, denen ouich 
Beruf und Stellung im Wirtschaftsleben die Möglichkeit unab 
hängiger und sachgemäßer Beurteilung gegeben ist. Der Bund 
Deutscher Architekten als Berufsorganisation muß diesen Stand 
punkt aus volkswirtschaftlichen Rücksichten unterstützen Er ^st 
kraft der Berufsausbildung seiner Mitglieder und ihrer Erfahrung 
als Treuhänder im Wohnungsbauwesen in erster Linie zur Beur 
teilung der Sachlage berufen. Der Bundestag richtet an di« 
Reichs- und Staatscegierungen, an die Parlamente und alle, die 
das Wiedererstehen unserer Bauwirtschaft als Grundlage für die 
Gesundung unseres ganzen Staatswesens erkennen, die Aufforde 
rung. sich für den Abbau der Zwangswirtschaft einsetzen zu wollen.' 
Der ReichZrat befaßt sich in diesen Tagen, so erklärte der Red 
ner im Verlauf seiner weiteren Ausführungen, mit der Aufhebung 
der Zwangswirtschaft im Wohnungswesen und der Beseitigung 
d-r bisher ergangenen Noterlasse über Mictswesen und Woh- 
nunasbauabgabcn. Man hört, daß die Mieten ab 1. Januar 1924 
25 Prozent der Friedensmiete betragen sollen und bis zum 1- Ok: 
1924 die FriedenSmieie wiederhergestellt werden soll. Die MietZ- 
crträge sollen aber dem Hauseigentümer nicht ganz zugs'ührt, 
sondern zum großen Teil den Städten für Herstellung von Neu 
bauten überwiesen werden Die bisherigen Wohnuna'sbauabgabcn 
waren sa völlig unzureichend und zw-ckloS, denn -z konnte nur 
ein kleiner Bruchteil von den Erträgen seiner Bestimmung über- 
geden werden, während der größte Teil für die Verwaltung ver- 
Es wird Sache der Architektenschaft sein, dafür einzu- 
treten, daß die bei der Neuregelung zu erstellenden Mittel tatsäch 
lich zweckentsprechende Verwendung finden und die freien Archi- 
tckten als die berufenen Verireter bei der Projektierung und Aus 
führung der WohnunaSbauten hevanaezo.gen werden. Ferner ist 
darauf hmzuwirken, daß durch den Abbau der Beamten auch dem 
ständigen Anwachsen der Bauämter in den letzten Jahren 
entgegengearbeitet wird. Im übrigen erscheint die Hoffnung nicht 
unberechtigt, daß die Aufhebung der Zwangswirtschaft endlich wie 
der -ur ersehnten Belebung der Bautätigkeit führt 
An die Sitzung schloß sich eine Besichtigung, des neuen 
Verwaltungsgebäudes der PeterS Union. 
Mit jener unvergleichlichen Sicherheit, die alle seine Werke be 
stätigen, bahnt Simmel sich auch in den letzten Schriften den Weg 
von seinen obersten metaphysischen Ueberzeugungen in die Mitte 
des Geschehens. Er schreitet den weiten Bezirk der seelischen 
Wesenheiten ab, ohne sich je in bloße Psychologie zu verlieren, 
versenkt sich in künstlerische und kulturelle Gebilde, ohne ihre Be 
schreibung je zum Selbstzweck zu erniedrigen. Durchweg vielmehr 
Zielt sein Bestreben auf eine metaphysische Ortsbestimmung der ge 
sichteten Erscheinungen ab; er prüft die Art ihrer Teilnahme an 
dem großen Prozeß, der sich zwischen Leben und Form entspinnt, 
und zeigt so jedes besondere Sein in dem Lichte einer äußersten 
Bedeutung. Eben diese leidenschaftlich geübte Fähigkeit des Durch, 
dringens der stumpfen Oberfläche, des Verknüpfens der mannig 
fachen von einander geschiedenen Gegebenheiten rmt dem sie einen 
den Sinne zeichnet Simmel vor den meisten Denkern aus und ver 
leiht seinen gedanklichen Schöpfungen das unverwechselbare Ge 
präge. Er ist nicht nur Philosoph, sondern er ist wirklich ein Phi, 
losophierender; er beschränkt sich nicht allein auf die Bestimmung 
von Leitbegriffen, sondern er erfüllt sie auch mit tausendfältigem 
Gehalt. In seinem dem Bande Leigefügten nachgelassenen T ag e- 
b u ch, das zumal Erkenntnisse aus den konkreten Zwischenschichten 
Zutage fördert und gesättigt ist mit dem Wissen um die tragische 
Mdersprüchlichkeit des hingespannten Lebens, spricht er einmal 
von den Philosophen, die das „Herz der Dinge klopfen" hören; 
gewiß hat er auch sich selber ihnen zugezählt. Und wie klar er 
zugleich gesehen hat daß nicht so sehr seine vergängliche Lehre, 
als vielmehr die jederzeit von ihr abtrennbare Deutekunst der un 
endlichen, verworrenen Vordergründe fortzuwirken vermag, bezeugt 
ein anderes entsagungsvolles Wort diNes Tagebuchs, das ihm mit 
Recht als Motto vorangesetzt ist: „Ich weist, daß ich ohne geistigen 
AMVWrdMeN-VersMMlWß. 
Sitzung vom 20. Dezember. 
Zu Beginn der Sitzung wurde für den ausgeschisdenen Stadw. 
Gerwien (Soz.) der Gewerkschaftsbsamte Stadtv. Anton Kalb 
(Soz.) durch den Vorsitzenden Hopf in sein Amt eingeführt. 
Zu der Magrstratsverord rung, daß Leistungen und Lieferun 
gen für d'e Stadt innerhalb 24 Stunden zu bezahlen seien, er- 
klä:ts Stadtv. Hipper (Zentr.), er b^weifle zwar ihre Durch 
führbarkeit, halte sie aber für unerläßlich. Stadtv. Bouveret 
(Dcm.) drückte seine Freude über die Annahme seines Antrags 
aus und wünschte ihn tatkräftig verwirklicht. 
Für d'e Weiterführung der Notstands arbeiten im 
Stadion, sowie für die Vermehrung der Katalogfache in der 
Stadtöibliothek wurden die erforderlichen Mittel ohne 
Debatte bewilligt. 
Ueber die ÄbänderunqsantrSge des Haupt- und Tiefbauaus 
schusses Zur 
WassevaLgabe-Ordnung 
berichtete Stadtv. Landgrebe (Lib.). Sie enthalten UeSer- 
gangsbestimmungen und einen „Härteparagraphen", der folgenden 
Wortlaut hat: 
Von der Zahlung des Wassergeldes können auf Antrag be 
freit werden, die weniger als 50 Prozent des Einkommens eines 
ungelernten städtischen Arbeiters beziehen. Bei Familien erhöht 
sich dieser Prozentsatz für jedes Kind ohne Verdienst um weitere 
5 Prozent. 
Die Wasserwerksverwaltung ist außerdem berechtigst- in be 
sonderen Noträllen das Wassergeld auf Antrag ganz oder teil 
weise zu erlassen. 
Stadtv. Lang (Komm.) beamragte eine weitergehende Fassung 
-es Härteparagraphen und Stadtv Wagner (Mittelstand) be 
fürwortete die Eintreibung des Wussergeldes durch das Rechnei- 
Amt, nicht durch den Hausbesitzer. Stadtv. Heißwolf (SoZ.) 
wandle sich gegen beide Anträge und brächte einen Abänderungs 
antrag bezüglich der Staffelung des Waffergeldes ein. Im wei 
teren Verlos der Diskussion betonte Stadtrat Schulze, daß der 
Magistrat M mit der vom Ausschuß vorgeschlagenen Herabsetzung 
-es Wasserpreises von 21 auf 12 Grldpfennig nicht einverstanden 
erklären könne, sondern mindestens 19 Pfennige für erforhe lich 
halte; außerdem bat er aus Sparsamkeitsgründen darum, es bei 
-er vierteljährlichen Ablesung (statt der vsrgeschlagenen monat 
lichen) zu belassen. Stadtv. Lion (Lib.) beantragte Annahme 
-er Magiftratsanttäae mit der Abänderung, daß der Wasserp^eis 
auf 19 Pfenn'ge festmsetzen und die vierteljährliche Ablesung Lei- 
zubebalten sei. Stadtv Korff (Dem.) schloß sich diesem Ver- 
mi^ümtMorschlag an In der Abstimmuna wurden- die Anträge 
Lion-Korff in ihrer Gesamtheit angenommen.
	        

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