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H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043382
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1926
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

L i-. 
sersprenße. 
«L Kon e « n K r 6 a r d § i o e /r. 
Hebe-üraMN.Y von I'ani v4mann. Kot- 
apfel-Hr«.?. Z98 Seiten. (?ed. 8. 
Dsr breit ouslaasude koman rollt (las Lebielcsal 
oiusr iüäisedsn kadrikonton-kamilio aus dem Lisaü 
auk, dis im daüro 1871 kür krankreieü optiorte. Liuo 
seüouo uucl Muauo Kille useüilderuirß verM^eu^ärtlßt 
die 2elt, lu der clle Naseblueu ßerade die ßuüeisernen 
Ornamente allstreikten, de^en rüllrender 8ellmnok Lbr 
lassen verdsekte. Llit der Industrie ent^iekelt sieb 
die eisässiselle Familie, die in einen kransösisellen 
Industrieort übersiedelte und dort die neuer^orbene 
vünsiße Zpiunerei duieb illre ^ällißkeit MMn den 
IViderstavd der einbeimiseben Fabrikanten in die 
Ilobe lliänßt. Oas eiMntliolie Ibema dsr OarstellunZ, 
deren Naturalismus viele ^ebiebten umkaüt, ist die 
unbesvünKbere Lrakt der jüdlseben ^amilleneinbeit, 
deren ^nßellöriße — ein ßanser Leb^arm — in einer 
Iteibe vortrekklieber korträts erstellen. Illre Naebt 
über den einzelnen ist so ßroll, dall der tüebti^ere 
der beiden 8öbne. dessen dleißunß so einer ^dliZen 
erwidert ivird, der (beliebten um der Familie Zillen 
entsagt. 8ein Opter unterließt einer tieken Lritik. 
Denn -^vie die Kinkel bsranveebsen, reißt sieb deut 
lieber stets, dall der Familienorßanismus niebt traß- 
läbiß und elastiseb ßenuß ist, um dem lleranrüoken- 
den Loebkanrkalismus mit seinen ^.rbeiterkoalitionen 
standrubalten Lin krüb naeb Amerika ansßeMander- 
ter Vetter, der als Kultimillionär su Kursem Lesueb 
naeb ^rankieicb surüekßeksbrt ist. übermittelt die 
Neinunß des Verkassers. Obne Amerika verkallen su 
sein, erkennt er dem Msderßanß des Ilnternebmens 
und riebtet das (lotsentum der Familie. 
Kau ^vird mit der Ilokknunß entlassen, dall der lle- 
ßabte Dnkel die IVeisbeit des Nillionärs annebms und 
Des mit der schwarzen Schnur umsäumten Herrn durfte das 
Monokel sicher sein. Es hatte ihn in einem Modejournal entdeckt 
und auf eigene Kosten ausbuden lassen. Manche verwechselten 
ihn mit dem Monokel selber. In der Tat erweckte es den Anschein, 
als ob er das Monokel trüge und nicht dieses ihn. Hatte es ihn 
einmal ausgekammt, so spiegelten sie sich befriedigt und klimperten 
miteinander. Sie vermochten sich nicht mehr Zu unterscheiden, 
beide aus Glas. Oefters v-ertauschten sie sich. Dann ging der Herr 
mit dem Monokel eingeklemmt. 
Traf das Monokel'mit einem anderen Monokel zusammen, so 
bewunderten beide ihre Einzahl und Rundhoit. Auch der Herr 
war gehalten, nur mit seinesgleichen zu verkehren. Er hätte an 
Gmnz verlieren können, wenn er zu Versoneu in Beziehung ge 
treten wäre, die durch Doppelgläser sahen oder ourch. gar k<m 
Glas sondern bloß- so. -Seine Gespräche mußten nach Möglichkeit 
inhaltslos sein Inhalte bringen zum Lachen und Weinen — das 
Monokel wollte sich nichl der Gefahr aussttzen, daß der Herr 
infolge plötzlicher Erregung heruntcrfiel und Zerbrach. So^be 
Fälle, wie sie ab und zu sich ereigneten, gereichten den Monokels 
zur Unehre; nicht dm Herren, die einfach schlecht aus gewählt 
waren. Im übrigen brauchte der Unterhaltungsstosf nicht zu ver 
siegen. Es gab auf allen Gebieten Theuren genug, die keine waren. 
Ssgar in der Diplomatie. Wenn doch einmal einer der Herren 
Msss jgM» M müssen glaubte, so komzt« er ja schweige^ 
Mn Marinefilw. Nicht der Inhalt des „Potemkin"-Films, 
dvohl aber sein Milieu hat reiche Nachfolge gezeitigt; Schlacht 
schiffe, Matrosen und maritime Hintergründe sind ein geeignetes 
Thema des Films. Das in den N a t i o n a l L h e a t ern (Skala- 
und Hechenzollemtheater), gezeigte Stücks „Dieletzte S ch lacht 
des Kapitän Frank" rst nach einem Roman von Claude 
Farrere gedreht. Eine Liebesgeschichte in Seeuniformen. Der 
Kapitän ist alt, seine Frau und der Fähnrich sind jung. Die Folgen 
Wen sich mathematisch berechnen. Nur kommt es eben doch mcht 
Klappen^ sondern die einzige Pikanterie ist, daß die Käme 
in die Kabine des jungen Offiziers gerät und dort heimlich die 
Schlacht überdauert, die als dankbares Filmsujet vonstatten geht. 
Sie endet schlecht, und dem Kapitän soll wegen Fahrlässigkeit der 
Prozeß gemacht werden. Det einzige Entlastungszeuge ist seine 
Frau. Soll sie bekennen, daß sie auf dem Kreuzer war? Sie be 
kennt in einer spannenden S^ene vor dem Kriegsgericht; der Fähn 
rich war in der Schlacht gefallen, nun ist sie ihrem Mann wieder 
HM. Der Kapitän wird freigesprochen, die Offiziere sind über 
diesen Fall aus dem Gerichtssaal gerührt, und die Frau findet die 
Verzeihung ihres gütigen Gatten. So ist das Leben zur See. Die 
ein gewisses Interesse, die Heldin ist schön, einzelne 
Brldfolgen sind geschickt arrangiert. k u o a. 
Das Monokel. 
Versuch einer Biographie. 
Von RaeL» 
Ein Monokel hielt sich seiner Rundheit wegen für vollkommen. 
Da es sich vorwiegend damit beschädigte, aus geschliffenem Glas 
zrr sein, warf es die Welt, die sich in ihm spieg-elte, unbenutzt wieder 
zurück. Durch nichts erschüttert zu werden, war von jeher der Ruhm 
Her Monokels gewesen. Seine Einzahl erfüllte es mit besonderem 
itztolz. Es verachtete die Brillengläser, die zu zweit australen 
und durch Schnüren miteinander zusammenhingen. Jedes allein 
hatte keinen Mut. Zudem waren sie elliptisch. 
Das Monokel besaß einen Herrn zum Einklemmen. Eigentlich 
bedurfte es seiner nicht, nur aus Standesrücksichten hatte es ihn 
angeschafft. Ging es mit ihm spazieren, so strahlte es nicht im 
geringsten Heller. Doch der Brauch verlangte nun einmal, daß man 
sich mit gut gekleideten Herren versah. Neuerdings gar mit Damen 
Mas Geschlecht konnte unter der Bedingung vernachlässigt werden, 
baß sich die Gesichter nicht verzogen. Sie waren für die Eingläser 
da, nicht umgekehrt. Auch wenn das Monokel in der Sonne blitzte, 
saß sein Herr unbeweglich an ihm. Wie festgewachsen. Meist indessen 
blitzte das Monokel nicht. Es war ununterbrochen unterwegs, um 
mit dem Herrn sich zu zeigen. Pflichten. Nur zu Hause, wohin 
es nicht kam, legte es ihn mitunter ab. Er mußte es putzen. 
Eine schwarze Schnur umränderte modisch den Herrn. Außer 
der Schnur tvar nichts von ihm vorhanden. Die Natur blühb ihm 
Fwsiel, er genügt? sich selbst. Seine Zeit verbrachte er damit, sich 
Von dem Monokel einklemmen zu lassen. Andere Herren waren 
auch nicht in Bewacht gekommen. Wenn das MonKel nachdachte: 
um keinen Preis hätte es sich «cknes Arbiters bedienen mögen. 
Die Arbeiter schwitzten gewöhnlich so stark, daß sich die Linse, be- 
jchlug Ueberhaupt lieble es nicht die Angestellten und die kleinen 
Leute, rein anatomisch schon waren sie ihm unangenehm. Ihre 
Uasenform eignete sich hÄhsiens für Brillen-
	        

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