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H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043383
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1927
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Konto des amerikanischen Bedarfs zu setzen. Auch die Kinder 
übrigens spielen vorzüglich, und wo sie gar nicht spielen, sondern 
sich geben, wie sie sind, ist durchweg der richtige Augenblick zur 
Aufnahme gewählt. Das Ganze ist ein böses Märchen mit gutem 
Ausgang. Er wird durch Polizeiautomobile und Motorboote her 
beigeführt, die freundlich mit ihren Scheinwerfern das Dunkel 
erhellen. Glänzender freilich als das von ihnen gespendete Licht 
! ist das kindlich strahlende Gesicht der Pickford nach der Befreiung, 
zur Zeit des beginnenden Glücks. — Ein guter Buster- 
! Keaton - Film geht voran. — In dem Capitol-Theater 
laufen zur Zeit die ,M ebe r". Wir haben vor einiger Zeit diesen 
nach Gerhart HauPLmanns Drarna gedrehten deutschen Film aus 
führlich gewürdigt. Er hat große Qualitäten und sein Besuch ist 
sehr zu empfehlen. Dnaa. 
LittEaman aus äsn lDsit äes Mms. 
Valentin Akanäerstam?n. Aurorr- 
sin-te DebersetsEa aus äew LransosisckeTr von 
Mss Saranru l^erLmann. I/eivsis. Liesse 
Leeke-'. 269 Leite-r. 
D^r Noman, max ^r auod UntDrÜLltESLueds 
gsin, äoed Sinsn dssssrsn LiudlieL in uns 
I^dsn Uollv^ooäs als äis SedMHninMN. äis sieb Nis 
nnä äa in Ls zollen'iLMSLöitunMN verirren. D 
ainanä^r äsr 8tars, DinLNLl'6nt'0, ^Kentsn, otatistsn, 
L^Ässsurs; äis sanäs-rdars V^rbsbruna äsr VVirblieb- 
dsit Min Dilmodjsbt: äis DrotL untar äsr dalikorni- 
sedan Dropsnssnna; äis intsrnntisnnls OsssUsebait, 
äis sied von nllsn inöÄiedsn Vorurtsilsn dskrsit bat, 
nm nnäsrs, niedt nünäsr toriedts. anMnsbmen: äas 
Osinised aus krei^üMMr Lodsins unä nuritnnisadsr 
8ittsnstrsnM, aus Imnrovisatiansn unä bürabrattsebsm 
^HS6n: äisss KavLS stoWod so intsressnnts DsZsii-; 
stänädeddsit värä in äsin Duod an äis l/sssr dsrnn- 
Ksdraebt. ^äs LsportaM aus isnsr ^in^iKSn^iwMaät 
dssit^t ss einen Konussen äoLumsutarisebsn vVort. 
Medt unKSsMedt oxponiort unä umsäbt ss äie er- 
kunäons LnnälunK mit 8ebääsrnnMN äsr tatsaebliebsQ 
^ustänäs. misodt es in äas Kreiden seiner korsonen 
Lroniinonts Narv kiediorä. Obanlin unä Dair- 
dnnds dinein. ^neb äer in äen Nittelvundt Mruedte 
Krolle LeKisseur unä äie russisede LiniKrnntin, äie 
sied mit einem 8ebIaK in äen Lmmel äer 8tars ver 
setzt kinäet. möKLN niedt nur reine ^ndelkismren sein: 
ieäentulls liest sied äas Vued Nim ^sil väs ein 
8edlüsselromnn. 8sin Oesededen ist boIvortaKsbakt; 
aber äie LoluertnKe ndmt dier äie ^Virdlieddeit naeb, 
äsr es, in Lollv^veoä Lumnl, ^veäer an LnusedKikten, 
Ldeproriessen, Noräsrn unä vetedtiven Mdriedt. ^m 
desten KelunKen ist äis in äie Dssebiebts ver^odene 
VurstellunK äer ^uknadmen 2U einem antibsn Dninb- 
kilm, dunäsrt teilen von Dos ^nKsles in äen Dünen 
von Velmonts, eine Darstellung, dei äer un^eiked 
datt äie ^rdeiten um „Den Dar" NoäeR gestnnäen 
baden. Die NaterialsammlunA äes Verkassers ist äer 
Anerkennung ^vert; äer derukene ^usäeuter äieser 
^Velt aus Dias unä Dananen. Dein^nnä unä Dsiäen- 
sodakt ist mit idm kreiliod nood niedt erstanäen- 
- . . Lr. 
— Mary Pukfsrd: „Sperlinge Gottes". Dieser Film, den jetz 
die Alemannia - Lichtspiele zeigen, hat sie berühmt ge 
macht. Sie ist in ihm ein halbwüchsiges Mädchen, ein Kind unter 
Kindern. Niemand kann halbwüchsige Mädchen spielen wie sie. 
Ihre Beine schlenkern, sie stößt mit dem Kopf, sie gibt Zeichen 
Mit den Augen, die von Kindern so unmittelbar verstanden werden, 
als sei sie ein befreundetes Tier. Eine gute Kameradin — so geht 
sie mit den Buben und Mädchen um, und jedem Baby wäre zu 
Wünschen, daß es in ihre Pflege geriete. Auch erschrecken kann sie 
Mer die bösen Menschen, die Kinder mißhandeln, und ihre Angst 
macht die Welt noch furchtbarer, in der nicht alle mit den Kindern 
sind wie sie. Der Film hat alle möglichen Mängel, er ist sentimen 
tal, er ist gefärbt und in manchen Teilen zu deutlich gestellt, aber 
«dennoch: der Film ist wunderschön. Mary hat einen Haufen un 
glücklicher Kinder zu behüten, die in einer „Kinderfarm" im Staat 
Louisiana, mitten in den Sümpfen, eingesperrt sind und arbeiten 
Müssen. Der Sumpf verschlingt Menschen und Dinge, und ein 
großer Hund ist noch da, der die Kinder bewacht. Bilder erstehen, 
die ein Albdruck sind. Herrlich ist dann die Rettung. Unter der 
Führung Marys'wandern die zehn Kinder durch die Sümpfe, über 
«Bäume hinweg, Alligatoren lauern in der Tiefe, der riesige Hund 
ist den Fliehenden auf den Fersen. Diese Kinderexpedition sucht 
ihresgleichen. Man denkt an Erzählungen von Dickens, an Onkel 
Toms Hütte. Die vielen religiösen EinmengungeN—sind auf das 
^.7h Dw Puppe«k-mgm. Dieser Film der „Saalburg- 
Lrcht spiele" ist em Hochstaplerstück, in dem Harry 
Liedtke wieder einmal die edle Hauptrolle spielt. Ein Einbrecher, 
c.er chm den Paß gestohlen hat, heiratet auf seinen Namen ein 
langes Mädchen, m das sich Liedtke später verliebt, ohne zu 
ahnen das sie bereits formell seine Frau ist. Die Pikanterie wird 
außereheliche Flirt juristisch zu Recht er 
folgt. Auch ^onst fehlt es nicht an Liebesaffären, die der llnter- 
maeling dienen. Liedtke ist der Filmliebhaber, wie er im Buch steht. 
^>as fuße Lächeln, Ritterlichkeit und ein zur rechten Zeit verspritztes 
Parfum verfehlen niemals die Wirkung auf das Publikum. 
D L e L. 
--- Namon Novarro im Orient. In dem Film: „Ben AN" 
der Neuen Lichtbühne hat der bildschöne Ramon Novarro 
(den wir jüngst als amerikanischen Seekadetten sahen) einen Tur 
banauf, den eine Feder schmückt, die seine schlanke Linie noch unter 
streicht. Abgesehen da.von, daß er sich mit der Darstellung seiner 
schätzen Existenz beschäftigt, liebt er ein Mädchen, zu dessen Be 
schreibung die Blumensprache des Orients kaum hinreichte. Sie 
wird denn auch in den Titeln zur Erhöhung der Marchenstimmuna 
bis zum Ueberdruß angewandt. Personal aris Tausendundeine 
Nacht umgibt das liebende Paar: der Dichter Omar ein würdig« 
Scheich und Patriarch und ein Obereunuch, defsen böse längliche 
Fratze bei weitem die wirksamste Erscheinung ist. Die Bemühungen 
der amerikanischen Regie um den alten Orient sind drollig. Um 
ihrem Publikum nach dem Alltag die begehrte Poesie zu liefern, 
fährt sie große Quantitäten von Prunkpalästen an, stellt Ramon 
vor wolkige Prospekte, über die das fahrige Licht der Jupiterlampen 
gleitet, läßt die Seele des Dichters in Gestalt einer nackten 
zu den Planetensystemen aufsteigen und errichtet Zelte m Wüsten- 
landschaften, deren Nähe zu Hollywood unbestreitbar yt. ^>n dem 
„Dieb von Bagdad" war noch ein Orient aus erster Hand ge 
schaffen: seine flüchtigere Erzeugung riecht nach dem Gips, aus dem 
er kommt. — Ein zweiter Film: „Der Rebell von 
Valenzia" entfaltet vor schönen Architekturen eine romantische 
Handlung aus den Revolutionszeiten des vorigen Jahrhunderts. 
Die stoffliche Pointe ist. daß ein gegen die Kirche aufständischer 
Jüngling in dem von ihm gehaßten Klosterabt semen Vater ent 
decken muß. Darauf schließt er seinen Frieden mit den herrschenden 
Mächten und heiratet; was auch bequemer ,st Völlig grundlos 
wird noch eine Engländerin ein geschoben, die KKavrer spielt. Der > 
Film ist untalentierte Mache. DacL. > 
--- Valencia. Die Valencia hat an ihre Verfilmung glauben 
müssen. Das heißt, nicht der Tanzschlager selbst, sondern seine Ge 
schichte, wie man sie sich eben so denkt. Sie, die schönste aller 
Rosen, mit der die Matrosen kosen, ist eine dämonische Blumen 
verkäuferin, drunten in Spanien, wo das Blut heiß ist und die 
Stiere toben. Dieser Valencia ist natürlich alle Welt verfallen: 
ein Graf, ein deutscher Matrose und vor allem der Komponist des 
Schlagers. Warum sie an dem Mädchen so hängen, ist schwer ein- 
zusehen, da Maria Dalbaicin über wenig Reize verfügt. 
Wenn sie in Großaufnahmen die Augenbrauen verzieht und die 
Unke Mundhälsts schräg nach oben krümmt, um ein carmenhaftes 
Benehmen vorzutäuschen, kommt es einem schlechterdings spanisch 
vor, daß um ihretwillen der Matrose sein Schiff verläßt und der 
Komponist sich umbringen will. Aber die Geschmacksanlagen sind 
verschieden. Im übrigen ist die Dämonie, die der Filmregisseur in 
der Valencia entfesselt, papieren. Das Mädchen muß sich in den 
Hüften drehen, mit den Kastagnetten klappern, die Männer so auf 
eine gewisse Art anschauen und mit schlangenaleichen Bewegungen 
sich winden. Daß sie bei einem Stierkampf in Tracht an der Rampe 
sitzt, versteht sich von selbst. Ihre Gegenspielerin ist eine fromme 
Maid, die noch unschuldiger ist als unser Gretchen; ganz "weiß. 
Dafür kriegt sie auch der deutsche Matrose, mit dem die Valencia, 
ha! gespielt hatte. Wegen ihrer dämonischen Schurkereien wird das 
Weib zuletzt von allen anständigen Mensche^ gemieden, denen sie 
sich versagt hatte, und geht mit dem Komponisten, weil niemand 
Besseres übrig bleibt. Das moralische Ende ist, daß der Schlager 
ihr zum Ruhm und Reichtum verhilst. In der Schlußapöthsose 
wird gezeigt, wie er sich den Erdball erobert; Tanzbeine und 
Hotellhallen fliegen durcheinander, und man muß es schon glauben, 
daß sie auf der ganzen Erde so fliegen. Der Film wird hn den 
A l e ma n n ia -Licht sp ie le n vorgesührt. Ein sehr hübsches 
amerikanisches Lustspiel ist ihm beigegeben. Dass.
	        

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