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H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043387
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.10/Klebemappe 1931 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.10/Klebemappe 1931
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1931
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Dr. 8. Lraoauer. 
niebt ilrren Wbrr. 
Lrankkurt a. N. 
Zum Gedächtnis kuno Aschers. 
Die Feier der Heidelberger Universität. 
Mir» Heidelberg, 23. Juli. 
Die Heidelberger Universität, ehrte den hundertjährigen Todes 
tag Kims Fischers, dessen Namen mit dem ihren unzertrennlich 
verbunden ist, durch einen öffentlichen akademischen 
Festakt, der nachdrücklich ins Bewußtsein erheben sollte, was 
der Gefeierte gewesen: nicht der große Lehrer nur, auch nicht 
allein ein künstlerischer Gestalter hohen Ranges, sondern vor allem 
einer der ersten Geistes Historiker des verflossenen Jahr 
hunderts. Dieser seiner wesentlichen Bedeutung galt die wohl 
gerundete Festrede P>rsf. Ernst H 0 ffmanns, die das Lebens 
werk Fischers, seine Zehnbändige Geschichte der neueren Philo 
sophie, als einheitliche geistige Schöpfung erfaßte und ihren 
Grundgedanken Zu erschließen suchte. 
- Zwei mächtige Einflüsse, so wies der Redner nach, haben auf 
Der l'baatiaer-VLrlL^in^ün bat SMNSN bisbOri-« 
xsn DublibLtlonan Dokuraant-e sLim MUS rm«« 
an^eraibt: äis „I. ebenda trium 80oioru in", diü 
einen üdSr das dk8 drillt, 
den di« IrZdiüon — d«r nennen NNok Dr 
Hnr«6lii — dr«i«n soinSi- LusoiMM. Dem 
von 8. 5. Raindur^er üdSNÄschLtHn lert (140 8«it6n) 
8ind aollt H«prodnMon-6N von O^rnLldsn diottos Ixn- 
die eine dilkominene L«r«i<slionnn^ d«« 
ZonZt soiiön LNK^SstÄtiSten LändoiienH bilden. 
Der Segen der Milliarden. Der in den U.T. -Lichtspielen 
gezeigte Ossi Oswalda-Film: „Das Milliardärsouper" 
ist ein richtiger Wnnschtraum, in dem sich alles so erfüllt wie im 
Märchen. Wer ist die Hauptperson? Natürlich Ossi Oswalda 
als Tochter eines Milliardärs, dessen Eigensinn nur rauhe Schale 
jener Gutmütigkeit ist, die alle amerikanischen Milliardäre zu 
besitzen Pflegen. Der Eigensinn ist die Ursache der Jntrige: Die 
Regierung durchkreuzt die Ausführung eines Lieblingsplanes, und 
so verweigert man ihr die Steuern. Das klingt sehr einfach, aber 
auch inAmerika bleibenSteuerhintcrziehungen nicht ungestraft.Doch 
die Tochter, eine Range, hat Jurisprudenz studiert, und so kennt 
sie nicht nur das Gesetz, sondern auch seine Maschen. Zahlungs 
aufforderungen sind persönlich zu überreichen. Was also heckt die 
kleine Märchenprinzessin aus? Daß der Papa sich den Augen der 
Menschen und Steuerbeamten entzieht. Ein drolliger Krieg 
beginnt, in dem der Steuerbehörde und dem Finanzminister ein 
Schnippchen um das andere geschlagen wird. Und in diesem 
Geplänkel taucht ein lieber, armer Schlucker auf, ein bischen Töl 
pel und Hans im Glück, der zunächst nur das Füßchen der Prin 
zessin verehrt, dann aber nach und nach sich zum Anschauen ihrer 
ganzen Gestalt versteht. Und stehe, die Prinzessin, die doch die 
Auswahl unter Milliardären und höheren Regierungsbeamten 
hat, erklärt ihn gerade zu ihrem Ritter, und je mehr Dummheiten 
er macht, um somehr macht sie ihm den Hof, bis er am Ende weiß, 
daß das Anschauen nicht das Letzte ist. Und es kommt alles so, 
wie es kommen muß. Die Regierung vergleicht sich mit dem alten 
Milliarden-König, und Hans im Glück und die Prinzessin be 
herrschen ihr Reich im Frieden und Seligkeit. Die Aufnahmen 
sind hervorragend und dieser entzückenden Unwahrscheinlichkeit 
durchaus ebenbürtig. Voran geht „Fix und Fax im See 
b a d", ein lustiges Holter-Dipolter der bekannten beiden, alles 
im Badeanzug, sehr erfrischend bei sommerlicher Hitze^ rae. 
LrZLSLLLLtrLLG RLZLÄ Reäv LUr LsstiMNMvA 
der dr6Q26n dsr Lrksiuitnis. Von Ldsrkard 
Orisebaed. Lalle, Nax Liemever. 47 Leiten. 
Die Knr26 ^bkandlunA, die den Inlialt einer iin Vorz'alir 
2N La8el auk Linladun§ der Mant-Lesellseliakt Aelialtenen 
Leds ^iederAidt, ist eine v^ieliti^e Kliilosopliiselie Lelirikt. 
vsr denenser LliilesoMieprokessor Lderliard Orisedaeli 
suelrt in Llir, Luni leil auk Lrund von ^useinandersetLUn^en 
mit seinem Lreunde Lriedried Lo^arten, die OrenLen su er 
mitteln, die dem reinen LrLennen ^eroAen sind, susdt 2U 
reifen, daü das Lrlrennen von sieli aus Leine adselduÜlmkte 
LeStimmung der ^eltLusammenliänsse LU xeden vermag. Ist ? 
das l'Kema aueli nielit weiter neu, so doed die ^.rt seiner 
Le^ÄtiAunA, die krellioli liier nur xerade anFedeutst werden 
Lann. Lrisebsod xelit von dem Le^riZ des in der Lon- 
Lreten NirLUokLsit stellenden Nenselien aus, und all sein 
Lemülmn §ilt dem Laol^eis, daK vnr sokort aus der V7irL- 
lioliLeit lieraustreten, ^vevn vür das ^.dsoluts, auk das lnn- 
xespannt v^ir doeli leben, nun selber in Leklexion setzen 
und rein erkennend Irgend etv^as vekinitives über die ^Velt 
ausLumaeben traebten. 2utzan§ 2um Absoluten, sum .,LeaL 
ssrund" der V/elt, an den -uts reine Lrkennen nlmmmermenr 
Lu rübren vormLK, bat aiQul der Glaube, dessen ^rt die 
Lemeinsebakt konkret lebender Nenseben ist. Las Kruebt- 
bare der Lrisebaebsoben Lmersuebung bestebt darin, daü sie, 
an Land knaMer ^naivsen der ideallstiseben L^stems und 
aueb der LebensfMlosovb-ie Zlmmels, Mdes das Absolute und 
Unbedingte rum Lebenstand erbebende tbeoretiLebe Lrkennr- 
nisstredsn sebark adKienLt von dem allein reebtmaLiMN 
Denken der konkret exMierenden Nenseben und nun von 
bier aus den Ansprueb Zenss tbeoretiseben Leken- ens auk 
LrxreikunK des Absoluten In seine 8«kranken Lurv ekveitzt. 
Daü die Lebrikt das ^esen und den LmkanF des Aemeinten 
konkreten Denkens noeb unLureiebend bestimmt, verringert 
I Viv «meierseele ein und mildem so die theoretische Schroffheit 
ab, von der sie legitim ihren Ausgung nehmen. 
Den Rest überkommenen WHIenS, der ihnen noch anhafket, 
haben Pros. Ernst Lichtblaus „Hausgeräte" abgestveift. 
Sind diese skurrilen Kompositionen, die das bejahte Konstruk 
tive mit dem verlorenen Lächeln eines Pierrots umspielen, auch 
lauter untypische Einzelgebilde, so haben sie doch ihr Recht, 
! denn ihre Einzigkeit ist nicht mit Absonderung zu verwechseln, 
sie ist vielmehr der genaue Ausdruck jener Melancholie, die das 
Wissen um die Realitäten des heuügen LÄens in der ver 
waisten Seele erzeugt. Einsanckeit spricht aus dem subtilen 
Leuchter, der an ein Gekritzel von Klee gemahnt, und die vev- 
schrullte Eleganz einer Stehlampe, dis sich E Bambus, Seide, 
Metallstäben und Stroh zusammensetzt, kommt an hilfloser 
Traurigkeit einem Galgenlied Morgensterns gleich. Nur der 
Zweck und die Elemente sind hier gegeben, sonst nichts; ihre 
bizarre Fügung aber macht kund, daß die von ihnen allein be 
herrschte Welt noch leer ist, sie erschließt indirekt die Abwesen 
heit des Seelischen, indem sie die Sinnlosigkeit darstellt, der ein 
seiner entrateudes Leben verfällt. — Derselben Sphäre gehören 
die Erzeugnisse der Werkstatt „Blaues Haus" zu Berlin 
an, freie FormspiÄereien aus Glas, die durch die pretiöse 
Geste, mit der sie ihre Ueberslüssigkeit betonen, die realen 
Forderungen der Zeit ironisch bestätigen. 
Me in den schönen Sälen des Handelshsses Veranstalter 
Ausstellung soll nach Beendigung als Wanderaus 
stellung die großen Städte des Reichs durchziehen. Der 
Plan ist der Ausführung wert, denn, teilt sich nur die Ge 
sinnung allgemeiner mit, die in der Schau sich auszuprägen 
strebt, so ist für die Heilung jenes Symptoms, das sich „Kunst 
gewerbe" nennt, viel schon getan. Damit die Mahnung zur 
Askese erzieherisch wirke, wird freilich zu merken sein, daß 
sie nicht mehr sein wA als ein Hinweis auf das zunächst Not 
wendige, Enthaltsamkeit von ornamentalem ÜeberWvang 
ist nicht letztes Ziel noch bleibendes Ideal, sie ist nur jetzt - 
und hier geboten, weil das Gebilde sonst die Fühlung mit den 
nüchternen Gegebenheiten des Tages verliert, die ihm Sub 
stanz verleiht. Dis Kunst, die das Gebrauchsding gestaltet — 
und nicht nur sie vielleicht —, darf heute einem Schiff ver 
glichen werden, das in Quarantäne liegt, und der ihr ge 
heißene Rückzug auf dis Form hat lediglich dis Bedeutung 
des Wartens, das auch an anderen Orten den im Negativen 
Stehenden vorläufig ziemt. An die Wendung des realen 
Lebens zur Wirklichkeit ist geknüpft, ob ihre Stummheit der 
einst sich löse« Dr, S. Kracauer!. 
— Eine Tragikomödie. Der in dem National-Theater 
(in der Hohenzollern-Lichtbühne sowohl wie im Scala-Theater) 
vorgesiihrte National-Film: „Sonnabend Nacht", ein 
amerikanisches Opus, erteilt Anschauungsunterricht in Klassen 
unterschieden und macht ernst mit Dingen, die ernsthaft offenvar 
nicht in Erwägung gezogen werden sollten. Der Sachverhalt 
ist kurz der: Ein sehr vermögender junger Herr verliebt sich 
in ein reizendes Wäschevmädel, und seiner Braut, einer ebenso 
vermögenden jungen Dame, passiert dasselbe mit ihrem Chauffer, 
Dergleichen soll Vorkommen. Was nicht so häufig vorkommr, 
ist dies: daß di« beiden Mesalliancen wirklich geschloffen werden. 
Das img moralisch sein. Doch es hat darum nicht wenigen 
peinliche Konsequenzen. Das zur gnädigen Frau avanciert« 
Wäschermädsl benimmt sich sboebing und macht ber Festessen« 
und Hauswafferbällen (ja, eS gibt Hauswasserballe bei ameri 
kanischen Milliardären — der Film bringt alles an den Tag), 
nicht eben eine Wie Figur. Und di« zur Köchin degradiert« 
gnädige Frau fühlt sich im engen Haushalt durchaus fehl am 
Ort, und begeht di« amüsantesten kaux M8 wider die Kon 
ventionen, die in Ehauffeurkreisen üblich sind. Die Dinge ent 
wickeln sich so, wie die Tragikomödie es fordert. Gentleman, und 
Lady halten zwar hartnäckig an ihrer Liebs fest, die so unglück 
lich vom Milieu abgeirrt ist, aber im Verlaus sehr unterhalten 
der 'Szenen findet sich schließlich doch zusammen, was nach gesell 
schaftlicher Gepflogenheit nun einmal zusammengehört. Dis 
bürgerliche Moral wäre etwa, daß man aus seiner Kaste heraus 
nicht heiraten soll. Ob man nun diesen Lehrsatz annimmt oder 
nicht, der Film ist jedenfalls voller Situationskomik und hält, 
der sommerlichen Hitze zum Trotz, bis zum vorauSgewutzten 
glücklichen Ende in angenehmer Spannung. — Das beigegebens 
Lustspiel: „Keiner von beiden" arbeitet mit spaßigen Tricks, dis 
immer wieder zum Lachen reizen, obwohl man sie Dank des 
amerikanischen Imports, in allen Variationen jetzt kennt, ram
	        

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