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H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043388
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1932
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Das Buch als Ware. 
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C 
Gegenstand de Begehrens, des Kaufes. und .mit dem Buch gesetzten „Gemeinschaftswerte’ 
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berühren, 
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würden. Eine solche methodisch streng durch 
geführte Monographie könnte der rein ideologisch 
verfahrenden Literaturgeschichte zu Grund und 
Boden verhelfen und außerdem wesentliche Er 
gebnisse soziologischer Art zeitigen. 
Die der Gegenwart gewidmeten Abschnitte 
Josef Nadlers Broschüre: „Bu chhan- 
d e 1, L i t e r a t u r und Nationri n G e - 
s c h ich t e u n d G e g e n w a r t“ (Junker und 
Dünnhaupt Verlag, Berlin: 46 ; Seiten, geb. 
meisten Zeitungen nützlich gewesen wäre. Tat 
sächlich liegt die Literaturkritik der deutschen 
Presse so im argen, daß man sich ihr gegen 
über schwerlich mit Aeußerungen wie diesen 
begnügen kann: „Die Presse sündigt nicht durch 
scharfen Meinungskampf um das bedeutende 
Tausches, und suchte man von da aus den gei 
stgen Akt des Schaffens zu beleuchten,so sähe 
die: Literatur wesentlich anders aus, als sie 
heute gesehen wird/ 4 In der Tat erschließt die 
kleine historische Skizze ein bisher verhältnis 
mäßig unbekanntes Gebiet. Vdm Warencharakter 
des Buches ausgehend, stellt sie die Beziehun 
gen zwischen wirtschaftlichen und k u I- 
turellen Faktoren dar und arbeitet vor allem 
den Einfluß heraus, den der Buchhandel zu 
manchen Zeiten auf die geistige. Entwicklung 
genommen hat. Einige Miniaturporträts größer 
Buchhändler veranschaulichen außerordentlich 
klar die oft entscheidende Bedeutung, de mate 
rielle Antriebe und Energien für den ideellen 
Ueberbau gewinnen. Es wäre zu wünschen, daß 
diese paar Hinweise, die sich zweifellos mit den 
stammesgesch’chtlichen Untersuchungen Nadlers 
ist auch die Anweisung, daß die Univer 
sität sich um die Realisierung solcher Werte 
bemühen sollen „An jeder Universität" erklärt 
Nadler in Uebereinstimmung mit Kolbenheyer, 
„müßten Jahr für Jahr die berufenen Männer 
vor Zuhörern aller Fakultäten Stand und Rieh- 
tung der Gegenwartsliteratur furchtlos und 
kritisch prüfen/ 4 Wer ist berufen? Und über 
dies ist die Stellung der Universität innerhalb 
der heutigen Gesellschaft viel zu problematisch, 
als daß man eine solche Aktion ohne weiteres 
gutheißen dürfte. Was die Einflußmöglichkeiten 
der P r e s s e betrifft, so befürwortet Nadler die 
frele Meinungskonkurrenz, sofern sie nicht zur 
Anpreisung des Schundes führt. Auch hier 
zögert er, die etwa zu fördernden Gehalte selber 
zu umreißen. Eine Zurückhaltung,. die darum 
. doppelt bedauerlich ist, weil an diesem Ort eine 
zu einer Monographie ausgebaut inhaltliche Krit’k des buchkritischen Teiles der 
als Handelsgeschichte, um das Buch als einen Nadlers folgt. Formal wie die Bestimmung der „Kauffe:ndlichkeit durch Leihgemeinden ist 
besser als Lesefeindlichkeit, aus Ersatzbedürf 
nissen." 
• Zum Schluß fordert Nadler eine großzügige 
Organisation der deutschen Bücher- 
a u s f u h r, die ihm als nationale Lebensfrage 
gilt. Er ermähnt vor allem zurverständnisvollen 
Berücksichtigung, der östlichen Randstaaten, die 
ein stark es V erlangen nach d eutseher Kultur 
trügen. Nicht minder beachtenswert wie seine 
Kritik an den dort geübten Propagandamethoden 
ist die an der österre’chischen Fahrlässigkeit. 
„Es ist darauf zu schwören/ 4 versichert er, „daß 
es in keinem der i nächstbeteiligten. Wiener Mi 
nisterien eine Stelle gibt, d’e sich mit den gei 
stigen Beziehungen Oesterreichs zu seinen Öst 
lichen Nachbarn beschäftigt." Auch das groß 
spurige Auftreten . mancher deutscher Kreise 
Oesterreich gegenüber bleibt nicht ungerügt. 
Die ganze bittere Zustandsschilderung klingt in 
einen Appell an den deutschen Buchhandel 
aus, die bisherigen Versäumnisse durch eine 
vermehrte Pionierarbeit im Raum „von Reval 
bis Fiume" wettzumachen. Wobei man nur 
wieder gewünscht hätte, daß auch des Inhalts 
der über die Grenzen zu schickenden Literatur 
ein wenig gedacht worden wäre. 
leitet Nadler mit der Bemerkung ein; „Es gibt Buch. Und da Irren menschlich ist, so fällt sie 
kein Mittel, die erwürgende Massenerzeugung nicht in Schuld, weil sie sich von Fall zu Fall 
künstlich zu drosseln, damit das Edelerzeugnis im Urteil vergreift. 44 Viele Irrtümer, die sie in 
. .. , „ wieder Raum gewinne/ 4 Da diese kapitalistische der hier gemeinten Hinsicht begeht, sind nur 
R. 1.60), der ein Ende dieses Jahres vor dem Situation als gegeben hingenommen wird, drängt allzu menschlich, und darum doch eine Schuld. 
Allgemeinen Deutschen Buchhandlumngsgehilfen- sich von selber die Frage auf, wie das Buch Ueber ’den Rundfunk und die etwaige Weihe 
verband gehaltener Vortrag zugrunde liegt, er- in ihr seine kulturelle Funktion auszuüben ver- kraft seiner Bücherstunden äußert sich Nadler 
öitert Fragen, die für das deutsche Buch lebehs- mag. Nadler erkennt durchaus richtig, daß der einstweilen abwartend; nicht ohne die Ge 
wichtig sind. Sie sollte schon darum nicht nur Buchhandel außerstande ist, den Verkauf des fahrenmornente zu erwähnen, die der Bevölke 
rn Fachkreisen gelesen werden, weil sie die wertvollen Buches zu erzwingen, und legt daher rung von diesem Instrument her drohen. (..Dei 
aktuellen Betrachtungen an einen historischen den Nachdruck auf die Erziehung der ärgste Zeiträuber aber ist.der Rundfunk “) Seine 
Rückblick anknüpft, der seines materialistischen Käuferschaft. „Den Schlüssel zur Lage emp’rischen Beobachtungen sind überhaupt 
Einschlags wegen unser besonderes Interesse, hat nur der Käufer/ 4 Die Analyse der an ihm häufig sehr treffend.. So verteidigt er mit den 
verdient. Er kommt andeutungsweise einer For- zu leistenden Erziehungsarbeit wird leider von Volksbüchereien auch die Leihbibliotheken, die 
derung entgegen, die Nadler wie fe’zi formu- einem gewissen Formalismus gehemmt, der den Umsatz nur verlangsamten, und prägt bei 
liert: „Schriebe man Literaturgeschrchter einmal allerdings wohl zwangsläufig aus dem Standort dieser Gelegenheit den ausgezeichneten Satz:
	        

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