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Object: H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Der mttemkamschH MuMmb. Wer ist damit gemeint, kann I 
nur damit gemeint sein? Da es stch um einen Film handelt, kommt 
Zackte CssFan Mein in Betracht. Er tritt zur ZM in den? 
U. T^LichLspiele auf und übertrumpft entschieden Ludwig s 
Thoma noch, der doch such in seinen LauZbubengeschichten nichts ' 
Geringe leistet. Er ist sehr, sehr Kein in diesem Mkm der Ne- 
KnrerZen. 
In der Sammlung „LrönorZ 
^Ikrod Lröner) sind mebrors Lände neu erselilenen. 
In Liedenter verbesserter ^.ullLZe das „?biloso- 
pbisebe ö i t e r b u o td' von krol. Heinrieb 
8 e b in 1 d t (319- Leiten)^ das in ^nbetraebt seiner 
LürLe ein erstaunlieb reiebes Uuteriül verarbeitet; sein 
^Vert tredieb ist um Allen den Oebieten sebr einZe- 
sebränbt, Ln denen der abtivistiLebe Idealisrnns des Ver° 
iLLsers Leinen unmittelbaren ^NANNA bat. — Lintze 
Lobrilten aus der 2eit des Naterialisinus reiben sieb 
an, die sieb des KeliZiösen von natnralistisoben Vor- 
LussetLunMn aus Lu bernLebti^en sueben. Vorab das 
berübinte ^Verb von O. ll'r. 8trauA. „Der alte 
und der neue 0 lanbe" (241 Leiten), dann L^vei 
Werbe von lbudvvi^ l^euerbaob: seine ^bband- 
lunF „Die Ilnsterbliobbeitskra^e vorn Ltand- 
xunbt der ^.ntbropolo^ie" (154 Leiten) und seine Vor 
lesungen „v L 8 ^v 6 s 6 n der Religion" (VIII, 341 
Leiten). Die verzerrte ^ussassun^ der Religion, die 
inan in diesen bistoriseben Voburnevten findet, erstreobt 
sieb bis in die OeZenwart. 
Der Verlag Ltreober und Lobröder ^u LtuttZart bat 
seine pbilosopbisebe Heibe urn Zwei neue Lände ver- 
rnebrt. Von 6 ust. 1 b e o d. ? eobner, der sobon 
durob inebrere ?ublLationen vertreten ist, wird die 
Lobritt: „Die drei Vlotive und öründe des 
Glaubens" vor^elegt, die das Dabtuin des Klaubens 
pSMboloxisob Lu erklären und aus versebiedenen Drin° 
Lipien Io§iseb abLuleiten suobt (256 Leiten). Die ^rssu- 
rnentationen des von Dr. ^V. Dlatr berausMMbenen 
und nrit DrläuterunZen versebenen Düebleins entstain- 
rnen einer LinstellunZ, die pbilosopbie^esobiebtliobes 
Interesse wobt beanspruoben dark. — Dein religiösen 
Ibeina §ilt auob der andere Land. Der Dieb euer 
Ordinarius u ust U e s sor verbreitet sieb in ibin 
Die übrigen Veranstaltungen dürfen summarisch abgehanbAt 
den, was gewiß nicht heißen soll, daß sie als Auftakt und Zwis 
stücke zu unterschätzen gewesen wären. Den offiziellen Teil der 
gung eröffnete ein geschmacklich gut durchkomponiertes Festessen der 
Stadt Karlsruhe, an das stch Tanz und Kabsrett-DarLietungen von 
Werkbundmitgliedern schlössen. Nützliche und.angenehme Cäsuren: 
die Besichtigung der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur, der 
Landeskunstschuke und der sehr instruktiven Weinbrenner-Aus 
stellung. Finale: Fahrt nach Baden-Baden und Besuch der von 
Länger gelassenen neuen Gartenanlagen. Ein abwechslungs 
reiches Programm, das die Teilnehmer in persönliche Fühlung 
'machte und damit allein schon eine wesentliche Bestimmung erfüllte. 
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--- kSüdwestdärtsche Künste Auf der Mathildenhöbe in 
Darmstadt haben sich in diesem Sommer badi s ch e, h e s - 
srsche, Württembergische Künstlergruppsn ein Stelldichein 
gegeben. Um es gleich vorwegzunehmen: die Ausstellung tränt einen 
durchaus provinziellen, beinahe bourgeoisen Charakter. Von den 
Bemühungen neuer Kunst ist hier so gut wie nichts zu spüren und 
wagt sich doch einmal radikalere Gesinnung vor, schrickt sie vor sich 
selber zurück. Landschaften und Porträts, Gemälde und Graphik 
halten zumeist an überkommenen Formen fest, suchen Stimmungen 
zu erwecken, in denen wir nicht mehr leben, und lassen mehr oder 
minder die Meister erkennen, die Vorbild gewesen. Allzuvirles 
bereits verblichen und Spiegel vergangener Wett. Wkd über 
raschende Kunde nicht erwartet und bewegt'man sich willfährig auf 
dem gegebenen Niveau, so trifft man immerhin auf Leistungen, 
die aus irgend einem Grunde zum Verweilen bestimmen. Mau 
fühlt sich flMdaliert durch eine „Brünhilde" 'Hans Thomas, 
dessen Wagner-Erlebnis ihn der eigenen Natur MffreMdet-e, freut 
l stch -er. angenehm LZwMLm Manier D i tt s And WM nW 
. ganz unberührt von der gewiegten Zartheit w V ölkmanns, wie 
paM sie auch« Ist. Das sind die Alten, Bewährten; die Jüngeren ! 
folgen oder tasten nach anderm Weg. -— Von den H e s s e n werden 
SWeben viel gepflegt Hu nennen: MZchtildKraem er, M.j 
W o ff e r b erst A» Pos ch); sicher konturiert, dekorativ und ein 
wenig starr. Gleiche Attribute kommen den Porträts Paul 
Thesings zu, die fest und gehalten sind, ohne daß es in ihnen 
vibrierte. K. DeppertL kaltes DaMenbildnis hat Stil, sein Zyklus 
von Radierungen streift das Literarische noch nicht ab« Mit diesen 
graphischen Blättern Zusammen wären etwa die Temperastudien 
Des OffenbacherA R. Thro ll zu nennen, die, nur nicht entschieden 
AMM mm eine gemäße Formung der ZeitsaLire sich mühen. — 
Won den Württsmbergern strebt der begabte W. Bau- 
mL'ister nach der Schnodigkeit moderner künstlerischer Gestal 
tung. Mehr in die Tiefe gehen Leonhard Schmidt mit einer 
Mt empfundenen, winterlichen Straße . und Bildhauer Dtts 
Alb er, dessen schreitendes Liebespaar trotz des Anklangs an 
Lehwbruck nicht ohne ansprechende Eigenheit ist. Sonst redliche 
Mitte und ReMimszenzen, die von Schonleber bis zu Goya und 
RembranN gar sich erstrecken. — Unter den Badensern merkt 
man auch Schnarrenberger, der einen rotbärtigen MänneEopf 
in den SEnraum düsterer Landschaft setzt. H. Schöp f l i w 
etwas verschrullt, gebärdet stch als moderner Brueghel, und Bab- 
L e rger Zeigt eines jener Alpenbilder, die Hodler inZ Dekorative 
Wersetzem Naiv hinMstricheNe Natur bringt- der Villmger Gra 
phiker G. Schreib er, während die LegMen Radierungen Jo^ 
Fefine Schalters Mzu reflektierte Kompositionen find. Lr. 
in Vinar 5ür sacken Oedlitten vsrsULncliiensn -^eise 
über „st iodios roliZiöso IVoltanLossau- 
u n x" (XI, 214 Leiten), wodei er äen ststilosoption naott 
Nägstebieeit selber LU ^Vorto ^ommon lakt. Das erle I 
ist als stinlüstrun^ zn dio OeäMuenveelt stieß tos Ant , 
xeeiMet. 
O 
Die „0 e 8 amineIteu Leb r i k i e n" stritt 
Uordoestai XuulMÄNns (Berlin, B. Baubsobe 
VerlaMbuelibancklun^, 264 Leiten) sind insolern ein 
^oitdostumont, als sie von 6eni ^Virben eines äeniseben 
Inäen benieliien, der, obne sein Beutsebtuin je Zu ver 
leugnen, das Le liio^sal der Mduüe^ten Ostjudon Zu dem 
seinen Mmaebt bat. Laulmunn, der 1921 als Dromud- 
dreini^sübriMr aus dem Beben selned, entladete sebon 
vor dem XrleM, v^ie der UeruubMber DudwiF 
Ltrauü in der Linleitun^ mitteM, eine LusMboeiiete 
pudliAstisedo Päti^deit, die buuptsüoblieb der Mieder- 
Kb^vinnun^ .südiKeber ^VirMebbeit Aalt. Im lubre 1920 
übernLbm er, naebdem er sieb im Lnie^ dureb dübne - 
?LtrouillenMnM auKMLeiiebnet batte, das ^rlbeiterlür- j 
sor^eLmt der Kdisoben OrMMKM'OMN pentVeMnds, > 
das er in der burZen ibm verbl'iebeMn ^eii Zu einem ! 
Mt lunbLonierenden Institut unKbaute. Von den in dem 
Bunde vereMieten ^ulsätLen seien die Ltudien über das 
M-disebe Volkslied bervorMboben. 
Witz M den Westen gehört, und wenn er »so niedlich uns un- 
dchuldig mit dem treuen Hrmd Molly fernes Weges wandelt, 
würde niemand ihm Zutrauen, daß er die schlimmsten Streiche 
verübt. Aber es läßt sich nicht verhehlen: er ist in der Tat ein 
Ausbund von UnarLWeiP Im Cirkus läßt er den Löwen loZ, 
Zuhause die Ameisen, und überall, wo er stch Zeigt, ist auch das 
Unheil schon da. Man mag ermessen was die Familie zu leiden 
hat, und wie Pein sich mit Liebe milcht. Indessen, die Teufeleien 
sind viel zu entzückend, und das Mkowpagnement der Ungenaust 
schlage ist gar zu treuherzig, als daß man dem winzigen Strick 
nun ernsthaft M zürnen vermöchte. Und so ist das Er^e stets gut 
und Prügellos, wenn auch die Streiche selber dem Zuschauer nur 
gut erscheinen. Nicht genug zu bewundern ist wiederum das schau 
spielerische Talent des Knaben, der über jede Gebärde und jeden 
Ausdruck wie selbstverständlich verfügt. — Ein fünfaktiger Film 
„Zwangs ehe" aus dem amerikanischen Westen geht voraus. 
Die Geschichte ist sehr romantisch, doch immerhin: sie entläßt He- 
tröstet, da eine verloren geglaubte Tochter gefunden wird und 
(unter die Haube kommt. 
t , Zl- tzF--/ - 
Aus den Grödner Dolsmiken. 
Mr Eine kleine Schmalspurbahn, die als HauptnachschuLNnle 
für die österreichischen Kampfstellungen im Jahre ISIS erbau! 
wurde, führt von Klausen in das Grödner Tal hinauf. Haup^ 
fremdenort ist St. Ulrich, heute Ortisei genannt, ein richtiges 
Sommerfrischen-Siädtchsn mit guten Gasthöfen und Pensionen, 
als Ausgangspunkt für Hochtouristen und bequeme ErhrlungS- 
bedürftige gleich sehr geeignet. Das vielgefaltete Hochtm biet^ 
hier eine Fülle von Wandermöglichkeiten, und wohin man sich 
auch wendet, stets treten hinter Almwiesen und Tannenwäldern 
die Dolomiten hervor; Sella, Geislerspitzen, Langkofel, deren 
Wände bald in Heller Glut zu stehen scheinen bald bleich, sich ab 
heben von dunklerem Himmel. Ihnen näher schon liegt das 
gern besuchte St. Cristina (1400 Meter), dem das bereus 
zu Selva (früher Wolkenstein) gehörige Alb ergo Grisr folgst 
eine freundliche Gaststätte, die, wie andere Hotels der Gegend 
auch, sich auf den Wintersport eingerichtet hast S elva selbn, 
(1560 Meter) etwas mondäner im Zuschnitt, wird beherrscht 
durch das Sella-Massiv, das in seiner ganzen Breite das Tal 
nach Süden verriegelt. Ostwärts verengen sich breite Wiesen- 
flächen Zum edelweißreichen Vallunga, das Zwischen steiner 
nen Bastionen aufwärts zieht und nicht nur seiner Lichtkontraste 
wegen an die Land schasst des Engadins gemahnt. Endpunkt der 
Bahn und des Tales ist Plan; hier beginnt die Kriegsstraße 
über das Sellajoch, von dem aus man den schönsten Blick auf dre 
breiten Schneehänge dsr Marmolata genießt. Die Autottnien, die das 
Joch überqueren, gewinnen den Anschluß an die Dolomitenstraße, 
die ostwärts nach Cortina und westwärts nach Karer-See—Bozen 
führt. Eine beliebte Tour von dem Grödner Tal aus ist vor 
allem die leicht Zu erreichende Seiser Alpe mit dem Schiern, der 
weiteste Alpenaussicht gewährt. Schwere Kletterexkursionen mag 
man von der Regensburger Hütte aus oder im Langkofel-Gemel 
unternehmen. — Das Publikum setzt sich im August aus Italie 
nern und Oesterreichern zusammen. Reichsdeutsche findet man nur 
in verschwindender Menge. Ihre geringe Zahl hat seinen Gruno 
mit darin, daß die Auslandsgebühr zu spat aufgehoben wurde 
und man im übrigen der näher gelegenen und früher schwerer er 
reichbaren Schweiz den Vorzug erteilte. — Dre Preqe '« den 
besseren Häusern heben bei etwa 35, Lrre l? Marks an, Mt m 
der Nachsaison mögen billigere Vereinbarungen getroffen wer^n.
	        
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