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H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

lese der Begabungen den Zustrom der Studierenden zur Univcr- 
Mt regelten, dürfe man hoffen, des wirtschaftlichen Elends der 
Die Referate wurden von Frankfurter Persönlichkeiten gehal 
ten. Von dem ersten vorwiegend der Organisation der Berufs- 
oeratung gewidmeten Verbandlungstag, über den wir bereits kurz 
-berichtet hüben, ist noch ern Referat des Leiters des Berufsamtes 
für Akademiker, Dr. Kunze, nachzutragen, der sich über die be 
sonderen Aufgaben der akademischen Berufsämter ver 
breite e. Der Redner betonte, daß der Grund für die wirtschaft 
liche Notlage der Studentenschaft mit in dem Ueberangebot an 
Studierenden zu suchen sei, das die Frucht einer verfehlten, wenn 
auch traditionellen Bildungspolitik ist. Nur wenn die Schulen, die 
viel Schuld an diesem Uebelstand träfe, durch eine richtige Aus- 
Redner schloß damit, daß jeder, der in seinem Beruf Qualitäts 
arbeit leiste, auch im neuen Deutschland sein Brot finden werde. 
Ein Referat des Gewerkschaftssekretärs O Misbach brächte 
eine Reibe wertvoller Vorschläge für die wirksame Unterstützung 
Ler von Schule und Berufsamt zu pflegenden Berufsberatung durch 
die organisierte Arbeitnehmerschaft. Am letzten Tag sprach noch 
Stadtverordneter W. Schütz über Berufsberatung im Lichte des 
Aröeitsschulgedankens; Fachschuldirektor H. Schwitz behandelte 
die Aufgaben d-r Fortbildungsschule Lei der Berufsberatung, wo 
bei er warme Worte der Anerkennung für die Tätiakeit des Ver 
eins „Kinderschuh" und des Vereins „Jugendwobl" im Dienste 
der gemeinsamen Sache fand; als letzter Redner erörterte Pfarrer 
Lücken die Art und Weise, in der die Eltern und Elternbeiräte 
zur Mitwirkung in Schule und Berufsamt erfolgreich herangezo 
gen werden können. 
An die einzelnen Referats schloffen sich Aussprachen,, an, 
die manches gute Ergebnis Zutage forderten. Etliche gemeinsam 
vorgenommene Besichtiaungen boten eine willkommene Ergän- 
Kung der in dem eigentlichen Lehrgang selbst empfangenen An- 
-Mgunsen- 
Akademiker wirklich Herr zu werden. — Am zweiten Verhand- 
llungstag kam die Zusammenarbeit von Schule und Berufs 
amt zur Sprache. Studienrat Dr Schramm bezeichnete es 
M erforderlich, daß die Spezialberatung in Berufsangelegenheiten 
.sich auf die von selten des Schularztes, des Fachvsychologen und 
orr Erzieher erfolgenden Eignungsfeststellungen der Schule Zu 
gründen habe. Die eigentlichen berufskundlichen Unterweisungen 
seien dem Berufsamt Vorbehalten, das dafür jegliche Förderung 
durch die Schule erwarten müsse. An den Vortrag des Rektors 
W. Meyer, der auf die besondere Eignung des mathematisch-- 
.raturwissenschastlichen Unterrichts und des mit ihm eng zu ver 
bindenden Werkunterrichts für berufskundliche Belehrungen hm- 
wies, schloß sich ein sehr beifällig aufgenommenes Referat des 
MiLtelsch^ Möller, des Schriftleiters der „Franr- 
Hurter Sckulzeiwng", das die Notwendigkeit eines größeren Ver 
ständnisses der Schüler füi- soziale Verhältnisse hervorhob und 
die Erweckung jugendlichen Sinnes für Arbeitsvorgang und Ar 
beitstechnik verlangte. Stadtfchulrat Schütz ler ging auf die 
Bedeutung psychologischer Beobachtungen in der Schule ein und 
-empfahl d^e Führung eines systematisch angelegten Beoöachtungs- 
Logens, dessen Eintragungen durch Berufspsychologen auszuwerten 
seien. 
Am dritten Verhandlungstag wurden die Vorträ.ge über die 
psychologischen Grundlagen der Berufsberatung fortgesetzt. Sru- 
dimrat Dr. Wagner berichtete über berufspsychologische Unter 
suchungen in der Oberprima der hiesigen Helmholtz-Oberrealschule 
und verlieh der Ueberzeugung Ausdruck, daß solche Untersuchungen 
d'e wichtigste Vorarbeit für die eigentliche Berufsberatung dar- 
Men. Privatdozent Dr.. Henning sprach eingehend über ex- 
perimentells Eignungsprüfungen, von der er sich die exakte Be 
stimmung auch aller rein geistigen Fähigkeiten des Menschen er 
wartet. ' In einem Referat über die seelische Struktur des Päda 
gogen zeigte Pros. O. Schul he, wie man mit Hilfe Psychologe 
scher Analyse ein Berufsbild entwerfen und derart die Erforder 
nisse zu irgend einem Bemf feststellen könne. Der vierte Ver 
Handlungstag galt vor allem den hygienischen Grundlagen 
der Berufsberatung. Stadrarzt Dr. Fischer-Defoy und 
Stadtarzt Dr. Fürstenheim gelangten auf Grund ihrer Er 
fahrungen zu dem Schluß, daß zur Beurteilung der körperlichen 
und seelischen Eianung eines Menschen für diesen oder jenen Be 
ruf die Hinzuziehung des Arztes zur Berufsberatung unerläß 
lich sei. MagistraLZassefsor Dr. H. Ganß ging auf die fürsorge 
rischen Maßnahmen bei der Berufsberatung erwerbsbeschränkter 
und gefährdeter Jugendlicher ein und legte dar, daß die Ueber 
windung der hier besonders großen Schwierigkeiten eine enge Zu 
sammenarbeit von Jugendfürsorge und Berufsamt erfordere. In 
pädagogischer Hinsicht lehrreich war die Vorführung der Unter 
prima einer Oberrsalftudrenanstalt durch Frau Stumenrat Anne 
H offa, die ihren Schülerinnen den Begriff der Arbeit in seinen 
mannigfachen Bedeutungen nahe zu bringen suchte. Der fünfte 
Verhandlungstag, dem auch die „Akademie der Arbeit" geschlossen 
beiwohnte, zeichnete sich insofern durch besondere Aktualität aus, 
als er die w ir t s ch a ft s p o l it i sch e n Grundlagen der Be- 
rufsb-eratung zur Diskussion stellte. Nachdem Magistratsassessor 
Dr. H. Mater einen Ueberblick über die rechtliche La,ge der 
Lehrlinge geaeben und auf die Notwendigkeit einer BerLMichiigung 
der Wirtschaftstatsachen durch die Bemfsämter hinqewiesen hatte, 
svrach Magistratssyndikus Dr Michel über die Entwicklung der 
Lage des Arbeitsmarkts und die Aussicht in den einzel 
nen Berufen. Der Redner schilderte die einzelnen Phasen, die der 
deutsche Urbeitsmarkt seit Kriepsbeginn durchgemacht hat, und 
betonte, daß es in unserer §egenwÄrtigen wirtschaftlichen Lage vor 
allem Auf die Ausbildung gelernter Arbeiter ankomme, desgleichen 
sei Vorsorge dafür zu treffen, daß nach Möglichkeit Berufe ge 
wählt werden, die auch im Ausland ausgeübt werden können. 
Während die freien Bemfe wohl einer immer weiteren Proletarr.- 
sierung en^gegengingen, erweise sich der kaufmännische Arbeits 
markt, Bergbau, Landwntschaft, Baugewerbe usw., überhaupt die 
Mehrzahl der aewerblichm Berufe, noch als aufnahmefähig. Der 
Irankfurker Angelegenheiten. 
" WirtschafLZftisdLiche SLudentengruppe. Die seit kurzem hier, 
^gründete wirtschaftliche Studentengruppe verunstaltete, wie 
fchon kurz mitge'eilr, am Dienstag in der Universität nne Vcr* 
ammlung. die der Aufklärung über die Ziel; der Peinigung 
üente. Nch den AufsührunMN der drei Redner zu schließen st-U 
die Gruppe der wirtschastsfriedlichm nationalen Gewerkichafts» 
xwLgung nahe, die den marxistischen SoMlismus ablehnt, an dcr 
Aivcttwirtschast ftsthält und das nationale Mannnt stark in o n 
Vordergrund rückt. Gehe'mrat Pros. V o i g t wandle sich gegen 
i'.e Streiks, die in vielen Fällen einer Erpnssung gleichkämen und 
"ührte den alten Leitsatz der bürgerlichen Naüo?.a> Ökonomie ins 
Treffen, daß dn Lohn sich nach Angebot und Nachfrage regle. 
,r. erwarbt die Herstellung des W'.ctscha tssrieders von der Schaf- 
chng paritätischer Koalitionen der Arbeitnehmer und ArLncheber. 
üe dauernd die Konjunktur beobachten und die Lohne mit ihr in 
Einklang bringen. Pros. Giese vcrbc-eittts sich als Jurist über 
)ie ZulässigkeiL und die etwaigen Rechtsfolgen von StreM und 
Aussperrungen und verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß Schlich« 
iungZauZschüsse, Arbeitsgemeinschaften und vor allem das im En - 
ftehcn begriffene deutsche Arbeitsrecht auf friedlichem Wege jcm n 
Interessen^ bewirken der für unsere inncrstaaftichL Enr« 
Wicklung notwendig ist. RLichstetzLüögeo^ G e i tz l e r, der 
Vorsitzende der wirtschastssriedlichen nationalen Gewerkscha^'« 
bewegimg, gab einen Ueberblick über die Gefthichöe dieser Be 
wegung, kennzeichnet ihre von den freien und den christlichen Ge 
werkschaften abweichende Haltung und suchte die Vorwürfr zu 
mtkwsten, die man gegen sie von soMldemokrEschrr Seile erhob n 
wt. Er begrüßte die Gründung der Studenrmgruppe. der ühn< 
'.cbe Gruppen auch an anderen Universitäten folgen sollen, und 
orderte die Studen.en auf, d'e wirftchastsftiedlicbcn Gewickscha tm 
mrch tätige MitaröeiUzu unterstützen. — Eine k irische Würdig u g 
)er genannten Gcw'rkschaftsbew'gu ist hier nicht am Plah. I u- 
nerhin muß gesagt werden, daß die Versammlung den Ei- ' ncl 
lr'nwclikß, als ob die Sebafümg derartiger wirtschastssriedstch 
Siudentengruppen in verhüllter Forur viel el-m einer d-?r 
Reaktion als dem wirklichen Ausgleich der Klassend' t. 
Frankfurter Angelegenheiten. 
Berufsberatung. 
, Dsr vom städtischen Berufsamt und dem Bemfsamt für 
Akademiker veranstaltete Frankfurter Lehrgang für Be 
rufsberatung galt dem Austausch der Erfahrungen, die 
^us dem Gebiet der Berufsberatung von Behörden, Schulen, 
Gewerkschaften, wie überhaupt von allen in Betracht kommenden 
preisen bisher gesammelt worden sind. Aus dem ganzen Reich, 
aucb aus Dänemark und Schweden, waren sachkundige Vertreter 
anwesend, die während des Lehrgangs Fühlung miteinander 
nahmen und so eine Art von Arbeitsgemeinschaft bildeten, aus 
Der wertvolle Anregungen für die Zukünftige Gestaltung der 
Perussberatung hervorgingen. 
Srmrkswrtei! Reuvauten. Wo heute tu Frankfurt schaut 
WM>, da hrmdett e» stch »uruetst irm llmbauren für Bankzweck«, 
UMtunter schrey -ruch wohl eru. Industriebau in die Höhe. Findet 
man srch notgedruriHen mit der Tatsache ab, daß Wohnhäuser so 
am wr« garnicht errichtet werden, mld prüft man die in den 
letzten JGHren entstandenen Bauten auf ihre künstlerischen Quali- j 
ta.en hin, so freut n«n sich immerhin, neben manchen belang- l 
»osen Leistungen hier und da- auch einer architektonischen Schop- ' 
stmg M begegnen, die um ihrer guten Gestaltung willen Beach 
tung oerment. Zu solchen künstlerisch wertvollen Bauwerken darf 
man den Erweiterungsbau der Feist-Sektkellerei am Hainer. 
weg rechten, der vor kurzem fertiggestellt worden ist. Der weit 
abgerückte, aber gut von ihr sichtbare neue Be- 
tmebSbau, er,« Schöpfung des Architekten Fr. Voggenberger, 
hangt mit dem um ern volles Geschoß höher gelegenen alten Bau 
komplex durch einen kurzen Querbau zusammen Seine Vorder 
wand rit «n Obergeschsst in eine Reihe schlanker Pfeiler auf. 
gelöH die das zu -tnem flachen Giebel ansteigende Dach tragen. 
Von der hrnter dieser Pfsrlerstellung angeavdneten Vorhalle, die 
sich auf derielben Terrainhöhe wie die schon bestehenden Ge- 
daude befindet, betritt man den großen mit Oberlicht versehenen 
v^wetmebSramn. Der ganze Bau ist durchweg in Eisenbeton 
auSgesuhrt. Wohlcckgewagene Berhältmsse und ungemeine Fein- 
gkedrrgkest der Tragpfeiler, deren Weiße sich von dem dunk 
leren Schlackenbeton der Erdgeschotztvand wirksam abhebt, ver- 
leiyen der Fassade sine Grazie, die den Bestimmungszweck des 
v-eoaudes vortrefflich zum Ausdruck bringt. Der Schmuck ist 
angebracht, sämtliche D-E sind handwerksmäßig durch 
gebildet. Von besonderer Erfindungskraft zeugen die originellen 
und durchaus materralgerecht behandlten Lürsinfaffunqen in 
di f swbSWm
	        

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