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H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

öis ^6^ 
wohl aufgebracht werden. —- In der Aussprache wurden von Seiten 
der schulreformer Bedenken gegen die Arbeiterakademie und vor 
allem gegen Re Wirtschaftsschulen geäußert. 
Zu erwähnen bleibt noch, daß während der Tagung Zwei 
Resolutionen einstimmig angenommen wurden. Die eine 
erhebt schärfsten Widerspruch gegen die von den Schul« und 
Unanzausschüssrn des Deutschen Städtetages aus 
gearbeiteten Richtlinien Dr Ersparnisse in der SchulverwalLuna, 
die andere protestiert gegen die Verurteilung des Vorkämpfers 
der neuen Schule Gustav Whnekenund forderte baldige Re 
vision des Urteils. 
ArankfurLer Angelegenheiten. 
— Jugend-Hochschulgemeinde. Die im Einverständnis mit 
dem hiesigen Jugendring gegründete Jugend-Hochschulgemeinde, 
die auch die Unterstützung des Bundes für Volksbildung genießt, 
hielt am Montag im Volksbildungsheim ihre Eröffnungsverfamw- 
lung ab. Wie es in dem Programm heißt, will die Gemeinde nicht 
eine Lehranstalt, sondern eine „Erziehungsgemeinschaft im Sinne 
der neuen Jugend" sein. Geplant ist die Schaffung einer Reihe 
kleiner Arbeitsgemeinschaften, die sich zu Kursen über 
Fragen der Weltanschauung, Wissenschaft und Kunst Zusanwren- 
schließen sollen. Die Einführungsreden zweier Mitglieder des Ar 
beitsausschusses zeugten von einer starken Ueberspannung des 
jugendlichen Autonomieideals und erweckten die Befürchtung, daß 
dieses Unternehmen zur Pflegestätte eines unfruchtbaren Dilettan 
tismus werden könnte, den es unter allen Umständen zu vermeiden 
gilt. Dr. H. Marr übte denn auch nicht ohne Sarkasmus Kritik 
an dem Geist, in dem die beiden Reden gehalten waren und sprach 
die Absicht aus, in dem von ihm übernommenen Kurse seine Hörer 
Zu ernsthafter Beschäftigung mit den Fragen der sozialen Pölitik 
anzuleiten. Die übrigen Kursleiter formulierten ebenfalls in kur 
zen Ansprachen ihre Wünsche und Ziele. 
M 
Krankfurter Angelegenheiten. 
Frankfurter Vauftageu. 
In einer Sitzung des Rates für künstlerische 
Angelegenheiten befaßte man sich dieser Tage nnt 
einigen Bauvorhaben, die infolge ihrer städtebaulichen Wichtig 
keit von allgemeinem Interesse sind. Aeschetische und vor allem 
geMlsmäßige Bedenken machten sich gegen die geplante Um 
wandlung des Caf6 Haupt wache in ein BankgebLude gel 
tend, obgleich mitgeteilt wurde, daß die zurzeit mit der S 
verhandelnde Bank das Aeußere der Hauptwache unangeva^ 
lassen will. Nach längerer Debatte gelangte gegen eine starke > 
Minderheit, die eine Benutzung der Hauptmache für Bankzwe 
überhaupt ablehnte, folgend« dem Magistrat zu übermitteln^ 
Entschließung Zur Annahme: 
Der Rat kann der Einrichtung einer Bank in der Hauptwache 
nur dann Anstimmen, wenn das Stadtbild dadurch nicht «schädigt 
wird; er Mt die öffentliche Prüfung der KauplNie 
» unter seiner Heranziehung für erforderlich. 
Auch über das städtische Projekt der Errichtung von Läden 
an der Katharinenpforte fand ein« Aussprache statt. 
Im Hochbauamt hat man bereits die Pläne für dieses Bau 
vorhaben ausgearbeitet und außerdem ein großes Modell an 
gefertigt, das die zukünftige Platzgestaltung an der Katharinen- 
pforte veranschaulichen soll. Wie schon des öfteren wandt« man 
sich auch diesesmal im Rate dagegen, daß das Hochbauamt von 
sich aus Projekte in Angriff nimnkt, die besser auf dem Wege 
deS öffentlichen Wettbewerbs zu lösen sind. Es wurde betont, 
wie wünschenswert es gerade in dem vorliegenden Fall ge 
wesen wäre, verschiedenartige Vorschläge zut Bewältigung der 
städtebaulich wichtigen Aufgabe aus den Kreisen der ganzen 
Künstlerschaft zu erhalten. Man einigte sich schließlich einstim 
mig darauf, die städtischen Behörden davon zu verständigen, 
daß der Rat die Errichtung von Läden an der Katharinen- 
kirche begrüßt, vor ihrer Ausführung aber die Ausstellung 
der Pläne und des Modells fordert, damit die Öffentlichkeit, 
insbesondere die Künstlerschaft, hierzu Stellung nehmen kapn. 
Bet der Beratung über den Neubau des Bankhauses 
Hohenemser am Taunustor, der die Öffentlichkeit 
bereits mehrmals beschäftigte wurde mit Bedauern festgeftellt, 
daß der Wunsch des Rates, der Magistrat möge der Abtretung 
einest Meter breiten Geländestreifens seine Zustimmung Ver 
sagers unberücksichtigt geblieben ist. Was man des näheren 
über die Begleitumstände bei der Vergebung des Bauauftrages 
vernahm, ist so bedenkenerreaend, daß es nicht ganz mit Still- 
Vund MsGedZNZr SHÄtZssmer. 
OffenLach, 7. Oktör. Eine Zu OffenSach abgehMene 
SonderLagung ^Schule und Beruf" des Bundes entschie 
dener Schulreformer, Zu der verschiedene Ministerien (Preußen, 
Sachsen, Thüringen, Hessm) und eine Reihe von Schulder« 
Wallungen Vertreter entsandt hatten, befaßte sich eingehend^ 
mit der Fmge der Berufsbildung In einer Anzahl 
von Vmträgen wurde das Berufspvoülem in seiner ZanZen 
Breite aufgerM und die Möglichkeit erwogen, wie man durch 
eine andere als die bisher übliche berufliche Vor- und Aus 
bildung den Gefahren der immer weiter fortschreitenden Spezia 
lisierung der Arbeit und Mechanisierung des Lebens entgegen 
wirken könne. Aus den meisten Reden klang die Ueberzeugung 
hervor, daß der tiefere Grund für diese bedrohlichen Er 
scheinungen in der Struktur unserer Wirtschaftsordnung Zu 
suchen sei und darum die Umgestaltung der Schulen mit einer 
Umwandlung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zustände 
Hand in Hand zu gehen habe. Sämtliche Referenten stimmten, 
trotz hie und da verschiedener Ansichten über den zu beschreiten« 
den Weg, weiterhin darin üLerein, daß sie als Ziel der von 
ihnen erstrebten Reformen die Ersetzung des heute vorherr 
schenden Teilmenschentums durch allseitig aus gebildete har 
monische Persönlichkeiten bezeichneten. 
Die Tagung, der am Vorabend ein öffentlicher Vortrag des Ar 
beiterdichters Karl Bröger über die BerufsnoL der Jugend 
vorangegangen war, setzte mit einem Referat Pros. Robert Wil« 
brandts (Tübingen) über die Arö ei ts o rganisation der 
neuen Wirtschaft ein. Um die seelisch verheerenden Folgen der 
Arbeitsteilung soweit als möglich aufzuheben, sind nach seinen Aus 
führungen drei Wege gangbar: der heute bereits betretene Weg der 
Ber^sbeschrankung durch verkürzte Arbeitszeit, der von Marx emp 
fohlene Weg des Berufswechsels, und der Weg der Berufsvereini« 
gung, der bei schärfster Spezialisierung des Arbeitsprozesses die 
Vereinigung verschiedener Teilarbeiten in einer Hand Vorsicht. Die 
Verwirklichung dieses letzten Vorschlags bringt uns nach der Ueber 
zeugung des Referenten dem erahnten Vollmenschentum noch am 
nächsten, ohne daß sie doch die nun einmal notwendige Arbeitsteilung 
Zu nichte macht. Sie hat eine Neuorganisation des gesamten Wirt 
schaftslebens zur Voraussetzung und erfordert eine Berufsschule, 
die den jungen Menschen Zur Ausübung mehrerer nebeneinander zu 
betreibender Berufe anleitet. — In gedrängten Darlegungen ent 
wickelte darauf der Bundesvorsitzende Pros. Paul Oestreich (Ber 
lin) sein bekanntes Refsrmprogramm der elastischen Ein 
heitsschule, nachdrücklich hervorhebend, daß die Berufswahl sich 
aus der inneren Berufung Zu ergeben habe, die in der als Arbeits 
schule gedachten Einheitsschule schon von früh auf sorgfältig zu 
erkunden und Zu schulen ist. Im Anschluß an seine Rede las'Pros. 
Oestreich das Referat des am Erscheinen verhinderten Gewerkschafts 
sekretärs Alexander Knoll (Berlin) über das Problem der Lehr« 
Zeit vor. Die Thesen des Referats gipfeln darin, daß eine Be 
freiung des Lehrlings aus seiner jetzigen Hörigkeit nur dann zu er 
hoffen sei, wenn die Frage des beruflichen Nachwuchses aus einer 
privatwirtschaftlichen zu einer Angelegenheit des Gemeininteresses 
gemacht werde, und der Lehrling in staatlichen bezw. kommunalen 
Lehrwerkstätten seine Ausbildung erfahre. — Die Verkämpferin der 
neuen Berufsschule Dr. Olga Essig (Frankfurt), die sich übrigens 
gleich Au Beginn gegen diesen Vorschlag der Errichtung solcher Lehr 
werkstätten erklärte, übte Kritik an der bestehenden Berufsschule und 
kennzeichnete in großen Umrissen die von ihr als notwendig erach 
teten Reformen. Sollen die Arbeitsmittel nicht zuletzt den Menschen 
erschlagen, so muß die neue Berufsschule im Gegensatz zur alten zu 
nächst für die körperliche Ausbildung des Nachwuchses sorgen. Fer 
ner gilt es in richtiger Würdigung der Wirtschaftsnotwendigkeiten, die 
Berufsschulen nach Möglichkeit in die Betriebe hineinzutragen und 
die Lernenden zum weitgehenden Verständnis der Technik und des 
Arbeitsprozesses zu erziehen. Schließlich — und das ist das Wich 
tigste — wirb man in der Seele des jungen Menschen den Sinn für 
die Kulturgüter unserer Zeit zu erwecken haben. — In der kurzen 
Diskussion wies der Hamburger Stadtschulrat Thomäein etlichen 
Beispielen nach, daß die Berufsschule hie und da bereits eine Wen- 
dungzum Bessern genommen habe. 
Die Nachmittagssitzung wurde durch ein Referat des Berliner 
Dozenten der Staatswifsenschaften Dr. W. HerrLng eröffnet, der 
die Notwendigkeit einer Reform der gesamten Lehrerbildung betonte 
und im besonderen Richtlinien für die Vorbildung der Ve - 
rufsfchullehrer zog. Diese werden, so fordert er, nicht nur 
gründliche technische Kenntnisse zu erwerben haben, sondern be 
dürfen auch durchgreifender sozialwiffenschaftlicher und philosophi 
scher Schulung. Eine solche im Dienste der Gesellschaft verfolgende 
Ausbildung der Berufsschullehrer hat eine Kombination der Hoch 
schulen zur Voraussetzung, wie sie neuerdings die Aumundsche Denk 
schrift vorschlägt. — Als letzter Redner sprach Pros. Hugo SinZ« 
heimer (Frankfurt) über die geistige Fortbildung der Berufs- 
tätigen. Innere und äußere Mächte drängen nach ihm zu einer 
Sozialpolitik desGeistes für Berufstätige, deren Haupt 
aufgabe die Pflege der Volkskultur, die Erweckung echten Berufs 
geistes im Sinne sozialer Verpflichtung und Verantwortlichkeit sein 
wird. Solcher Absicht dienen die geplanten Wirtschaft^ 
schule n, die dem Berufstätigen den Aufstieg.in seinem Beruf er 
möglichen, wollen die Betriebsrätekurse, die dem Arbeiter 
einen Ueberblick über das Ganze der Wirtschaft zu verschaffen 
suchen, und die Akad emie d er Arb eit, die geeignete Menschen 
aus der breiten Masse herauszuziehen und Zu Arbeiterführern her« 
anzubilden hat. Alle diese Veranstaltungen aber benötigen, da reife 
Menschen ihre Teilnehmer sind,- der Freiwilligkeit und Selbstverwal 
tung, der Staat soll sie fördern, nicht leiten. Durch einen Kul « 
turfo n.d könnten die Mittel kürzte aenannten Einrichtun sehr
	        

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