DLA Viewer Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Access restriction


Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

IranKfurler AngelegenZeiLm. 
StüdiverorLneken-Versammlung. 
Zu Beginn der Sitzung teilte Vorsitzender Hopf mit, daß der 
Magistrat dem Beschluß wegen Erhöhung der Preise für elektrische 
Energie und SLiastcnbahnfahrten beigetrcren ist. Ferner gab er den 
Rücktritt von Stadlrat Dr. Rumpf bekannt und sprach ihm den 
Dank der Versammlung für feine verdienstvolle Tätigkeit aus. 
Ein Antrag der soZialdemokratijchen Fraktion, die Veihilse 
an die Alt Veteranen auf 100 Mark Zu erhöhen und sie auch 
aus die noch lebenden Witwen der Altveteranen auLzudehnen, wurde 
ohne Debatte einstimmig angenommen. 
i WLeiprerSerhZhunA 
Stadtv. Heißwslf (Soz.) wandle sich gegen die Erhöhung 
der Mietpreise um 7 0 bis 150 P r o Z. der o'ncdcnsmiete, die für 
die Mietcrschast unerträglich sei Er beantragte, das; bis Zu der ge 
planten reichsgesetzlichen Regelung keine örtliche Erhöhung 
mehr vorgenommen werden jolle. W.e Stadtrat Lutsch betonte, 
! ist räch eingehender Ausschustberalung die Erhöhung Zur Erhaltung 
des Hausbesttzes unvermeidlich, und es geht nicht an, mit ihr bis Zu 
dem Zustandekommen des RAchsnttetSgelctzcs zu warten. Die voc- 
geschlagene Lösung regle endlich die Frage der Reparaturen und 
werde viele Streitigketten zwischen' Mietern und Hausbesitzern aus 
der Welt schassen. Im Aurchluß an Ausführungen des Stadtv. 
Wagner (Mittelst.), der von: Standpunkt des Hausbesitzers aus 
die Notwendigkeit der Erhöhung rechtfertige, sprach sich Stadtv. 
Lang (Komm.) für Ablehnung der Erhöhung aus. Stadtv. 
Landgrebe (Lib.) wies aus die Notlage der Hausbesitzer hin, 
der abgeholfen werden müsse, und erklärte sich, freilich nicht ohm 
Einschränkungen, mit der MagistralsvorLage einverstanden. Die Ab 
stimmung ergab Annahme dcs Antrages Heißwols mit 
32 gegen 20 Stimmen. Ebenfalls Annahme fand ein andrer An 
trag Hcißwlüf auf Rechnung dcr Mictpreiserhöhung für die städti 
schen Zufchußhüuser. Ferner wurde ein Antrag Kirchner (Soz.) 
angenommen, dcr die Mag.stratsvorlage betreffend die Erhöhung 
der Bezüge dcr V e a m t § n a n w ä r 1 e r und der jugendlichen 
Angestellten sofort zu genehmigen bittet. 
Vorsitzender Hops berichtete sodann über die vom Aeltestenaus- 
schuf; vorgeschlügene Entschädigung für Bürgerschafts-Depu- 
tierte, unbesowcte Magistratsmitglieder und Stadtverordnete bei 
nachweisbarem Gehalts- oder Lohnausfalt. Die« Borschläge gelang 
ten nach kurzer Debatte gegen nur 2 Stimmen Zur Annahme. — 
Wie Stadtv. Kirchner (<.oZ.) mitteilte, hat der Aettesten-Aus- 
fchuß dcr Magistratsvorlage wegen der Herausgabe eines städti 
schen A u z e i g e b l a t t e s grundsätzlich zugestimm! und Bor 
schläge für dessen bessele Ausgestaltung gemacht. Stadtv. Pros. 
Lrumpler (Dem.) und Stadtv. Fleischer (Lib.) beantrag 
ten Ueberweisung dcr Borlage an den Finanz- und Hauptausschuß 
zur Nachprüfung ihrer finanziellen Tragweite, während Stadtv. 
Nelles (Zcntt.) für ihre sofortige Genehmigung eintrat. Die! 
Anträge des Acltcsten-Ausschusses wurden angenommen. s 
Stadtv. Stottze (Dem) berichtete über einen Antrag des 
Hochbauansschusses, der die Annahme einer Magistratsvorlage 
wegen Einbaus einer Vadcwasscr^Negenerations in der 
Mäiuierschwimmhalle ! des städtischen Schwimmbads 
empfiehlt. Demgegenüber sprach sich Stadtv. Lion (lib.) als 
Spezialsachmann f^r Ablehnung des MagistraLsatttrags aus Neu- 
bewilligung weiterer Mittel aus und ging auf die Wahl der 
Firmen ein, denen die Einrichtung übertragen werden soll. 
Stadtrat Bernecker begründete nochmals sachgemäß die Vor 
lage, wobei er hcrvorhob, wie unzulässig es sei, daß Stadtverord 
nete, girade als Spczialfachlcute, im Plenum für bestimmte 
Firmen enureleu. Der Ausschußäntrag wurde angenommen. - 
Es folgte die schnelle Erledigung einer Reihe weiterer Hochbau- 
und Tiefbau-Ausschußanträge. Erwähnenswert ist die Annahme 
einer Vorlage wegen Herstellung eines Sportplatzes im 
Ctüdtwald. Auch sie Berichte des Organisationsausschusses er- 
lcdigtcn sich ohne Stockung. 
Stodw. Korff (Dem.) berichtete über die von uns schon 
mitgcteilte Neufassung der Vergnügungssteuer durch 
den Hauptausschuß, eine etwas mildere Handhabung der Steuer 
befürwortend, die von dem Magistrat auch zugesichert worden ist. 
Stadtv. Fleischer (lib.) beantragte, von der Erhebung einer 
Berc für den Besuch des Goethchauses m Zukunft 
abz^.hen. Stadtkummercr Pros. Bleicher erwiderte, daß 
der Magistrat aus Bittigkeitsgründen auf die Einziehung der 
Steiler bereits verzichtet habe. Die Abänderungsanträge des 
Ausschusses wurden angenommen, ein Antrag Nagel, der Steuer 
freiheit religiöser Veranstaltungen Vorsicht, und weiterhin 
empfiehlt, bei Vereinsveranstaltungen, die lediglich der einfachen 
Geselligkeit dienen, Eintrittskarten bis zum Betrag von 2 Mk. 
steuerfrei zu lassen, fand Ablehnung. s 
, Arankturter Anqelegenkciten. 
Die Abwärtsbewegung der neuen Jugend. 
Der Nhein-Mainische Verband hatte am Dienstag in Gemein- 
(Wrst mit der Vereinigung für Erziehungs-wesen und dem Jugend» 
ring den Pater von D u n i n - B s r? o w s k i Zu einem Vortrag 
Mer die Aufwärrsbewegung der neuen Jugend eingeladm. Der 
"Redner, ein gütiger Fürsprecher der Jugend, faßte diese Aufwätts- 
jdeweguW als Drang zuinnererFreiheit auf, die ihm gleich- 
chedeutLnd mit seLdstgewolller Einfügung in die GefttzmäßüMt des 
lelgnen Innern und der den Menschen umfangenden Gemeinschaften 
.ist. Wie sucht nun die Jugend zu solcher richtig verstandenen 
'Freiheit zu gelangen? Zunächst zielt ihre Bewegung auf Ein« 
'fachheir ab, die sich etwa in der Rückkehr Zum Wandern, zum 
Volkslied usw. äußert. Mit dem Drang nach Einfachheit verbindet 
Ach der mach Aufrichtigkeit; Jugend will sich geben können, 
,wre sie ist, und hegt Abscheu vor leeren Formen. Hinzu gesellt sich 
.ihre Sehnsucht nach Harmonie des ganzen Lebens. Wie sie 
Einheit des Körperlichen und Seelischen begehrt, so möchte sie har- 
MOnifch die Gegenwart mit der Zukunft verknüpfen. In diesem 
Verlangen liegt aber der tiefste Grund der Bewegung, besagt es 
Hoch, ürß die Jugend die Erziehung in Schule und H^uZ durch 
Selb st Erziehung zu ergänzen und Zu erleichtern'strebt und 
Ne Erwachsenen um Ehrfurcht vor den Ansichten der Heranreifen 
' den Littet. Eins Jugend, der man das ihr zukommende Maß von 
-Freiheit gewährt, wird von selber Zur Bescheidenheit, zur 
^Achtung vor dem Geziemenden geführt werden und um Nein 
Zeit auf allen Gebieten des äußeren und inneren Lebens ringen. 
Nachdem der Redner einige typische tragische Zusammenstöße 
Mischen der Jugend und den Erwachsenen berührt hatte, wobei 
zLr nicht nur Verständnis der Eltern für die Kinder, sondern umge 
kehrt auch der Kinder für die Eltern forderte, warf er die Frage auf. 
!wie man denn die Aufwartsbewegung der Jugend am besten unter-- 
Aützen könne. Der Erzieher bedarf hierzu vor allem einer Jntui- 
'LLonsgaöG, die es ihm ermöglicht, in; den oft unter vielen 
'.Hüllen sich verbergenden Wesenskern der Jugendlichen einzudrin- 
Äm. Ferner muß er den Kindern dazu helfen, sich so zu geben, 
wie sie sind, und schließlich den Mut haben, besonders fähige junge 
Menschen zur Führerschaft hewnzubilden; d. h. er muß ihnen 
Zeit zu Entgleisungen lassen und jenes Gefühl der Rücksicht auf 
'andere in ihnen einpflanzen, das gerade der Führer so dringend be 
nötigt. An einer Reihe von Beispielen, die er aus der Fülle eigener 
Erfahrung schöpfte, schilderte der Redner das Wesen des echten 
Hrziehers. Je nach der Altersstufe der Jugendlichen und ihrer 
.Eigenart wird dieser sich anders zu Verhauen haben, stets aber 
Mt es für ihn, warten und zuhören m können, zartfühlend die 
Scheu zumal der heranreifenden Jugend vor einer Aussprache zu 
jkLerwinden und durch einen „Handgriff der Güte" zu rechter" Zeit 
bchrängtM jugendlichen Seelen zu Hilfe Zu kommen. Wenn die Ju- 
Send den Berg auswärts stürmt, so mögen wir, die Erwachsenen, 
die wir oben stehen, und leise das Glöcklem läuten mit diesem 
^Gleichnis beschloß Pater von Borkowski seine von Liebe zur Ju- 
Bonld getragene Rebe. 
-- kMe Heilige Geschichte im Film.) Daß eine Darstel 
lung der Passionsgeschichte im Film von vornherein dazu ana-tan 
l,i. triftige Bedenken Zu erwecken, versieht sich eigentlich von selber. 
Wir sind glücklicherweise noch nicht amerikanisiert genug, um solcher 
Vorführungen zur Anfochung unserer Frömmigkeit zu bedürfen; im 
Gegenteil, wir lehnen sie aus Frömmigkeit eher ab, da Wir durch > 
sie, die nicht, wie die Obevammergauer Passionsspiele "etwa, durch! 
Tradition geweiht und an einen bestimmten Ort gebunden sind, 
eme Profanierung heiligster Glaubensgütcr befürchten. Immerhin > 
mag eine Darbietung, die im allgemeinen dem GeM widerstreitet 
M KimMLe. unter gewissen Bedingungen statthaft sein. Daß die 
LuWhmng des italienischen Filmwerks „Christus", 
A n den lchten Lagen vor geladenem Publikum stattfand, in je ¬ 
! nr Hinsicht befriedigte, hieße zu viel behaupten; aber sie erregte 
doch zum mindesten keinen eigentlichen Anstoß und brächte sogar 
emigc «Men (z. B. die Rnb'ümg der Hirten), die sich hem Ge 
müt einprägte». Der Film ist im Heiligen Land und in Aegypten 
ausgenommen worden und seinen Hauptreiz bilden denn auch wohl 
dir in reicher Abwechslung einander folgenden landschaftlichen 
Hintergründe und die oft wunderbaren Impressionen orienta 
lischen Lebens. Zum Lobe der italienischen Darsteller muß gesagt 
werden, daß sie ihre Aufgabe im allgemeinen mit Zurückhaltung ge 
löst haben. Auch die Regie hat Geschmacklosigkeiten nahezu völlig 
vermieden; ja, die Verkörperung der Wunder, wie überhaupt die 
Sichtbarmachung des Ueberirdischen ist ihr wider Erwarten gelun« 
gen. Der Fluß des Geschehens staut sich mitunter, gewiß nicht' 
zum Schaden dcs Ganzen, zu lebenden Bildern, die nach Meister 
werden der italienischen Renaissance gestellt sind. Freilich wird 
man nur für Augenblicke in die Sphäre der hohen Kunst entrückt, 
das Leben flutet weit« und seine einzelnen Szenen sind hie und da 
(wie z, B. beim Kindermord und der Geißelung) von einem Rea- 
ttsmus, dessen Kraßheit wohl nur noch für ein italienisches Publi 
kum erträglich sein mag. Xr
	        

Hinweis zum Volltext

Die OCR-Ergebnisse sind experimentell.

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Manuscript

METS MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text DFG-Viewer OPAC
TOC

Image

PDF ALTO TEI Full text Mirador
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Manuscript

To quote this record the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

What color is the blue sky?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.