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H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043380
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1923
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

wie Kunstgewerbe 
rend für die mehr kulturellen Zweigs 
Frankfurter Herbstmesse 1923. 
--- Durchwandert man am Bortag der Messe Hallen und 
Räume, so bietet sich noch ein chaotisches Bild. KWn und 
Kasten stehen halbausgepackt umher, die meisten Maschinen 
entwirren könne; indessen, 
die Vorbereitungen sind in vollem Gang, und wie immer wird 
Zu den (von uns bereits veröffentlichten) Anträgen deZ Haupt- 
ausUusses über die Erhöhung der Wohnungsbaus 
ab gäbe erklärte StMv. Nelles (Zentr.), daß seine Frak 
tion der gleitenden Skala bei der Wohnungsabgabe nicht zustimmen 
könne und beantragte dem entsprechende Abänderung der Anträge. 
Stadtv. Lang (Komm.) bezeichnete die Wohnungsbauabgabe als 
.Verbrechen am arbeitenden Volke und polemisierte Lei dieser Ge 
legenheit gleich gegen die Wohnungspolitik der Stadt. StMv. 
Wagner (Mittelstand) sprach sich gegen die Zwangswirtschaft 
auf dem Gebiete des Wohnungswesens aus, die eine größere Ent 
faltung der Bautätigkeit hindere. Stadtv. Heiß Wolf (Soz.) 
suchte die Argumente des Vorredners zu widerlegen und plädierte 
für Annahme der Anträge. Auch Stadtv. Landgrebe (Lib.) 
stimmte der Wohnungsbauabgabe zu, weil sie das einzige Mittel 
sei, die Bautätigkeit M beleben. Die gleitende Skala lehnte er 
ebenfalls ab. Nachdem Stadtrat Schaumann die Notwendig 
keit der gleitenden Sätze betont hatte, gelangten die Ausschuß 
anträge unverändert zur Annahme. 
auch dieses Mal in letzter Minute die richtige Ordnung her 
gestellt sen. ' , - 
Die kritische außenpolitische und wirtschaftliche Lage wirkt 
sich naturgemäß fühlbar aus, wenn Wch, nach der Zahl der 
Boranmeldungen zu schließen, mit einer beträchtlichen Abnahme 
der Aussteller nicht zu rechnen ist. .Indessen beobachtet man, 
daß, wohl infolge der Unsicherheit aller Verhältnisse, der Ge 
schäftsmann sich mehr und. mehr mf kurze Fristen einstellt. 
Oft entschließt er sich erst am Vorabsnst zum Besuch der. Messe 
und steht sich dann durch die hohen Eisenbahn- und HotelMi.se 
gezwungen, nur einen Tag zu bleiben. Da in Frauksurt MM 
Unterschied von Leipzig sämtliche Messebautm auf einem Ge 
lände vereinigt und die Branchen übersichtlich angeordnet sind, 
ist ihm ja auch die Möglichkeit gegeben, seine Einkäufe in knapp 
ster Zeit zu erledigen. Die Tatsache, daß, auf die VorauSbs- 
tellung der Messekarten zumeist verzichtet wird, erLärt sich eben- 
s falls aus,der allgemein empfundenen SÄMierigksit, Dispost- 
rionen Ulf lange Sicht zu treffen. 
M.« der für Frankfurt wichtige Verkehr aus dem be 
setzten Geb te t sich gestaltet, läßt sich noch nicht beurteilen. 
Vorerst steht nur sest, daß eine Reihe von Ausstellern weg 
geblieben ist und andere Firmen ihre Wärest nicht Wer die 
Grenze gebracht haben, wovon manche Schilder an leeren 
Ständen, etwa im Hause der Technik, Zeugnis ablegen. 
Von ausländischen Ausstellern haben doch 
wiegend Oesterreichs!, Deutschböhmen und Tschechen sich ein 
gefunden. Neu hmzugekommLN ist die Handelsvertretung der 
Sochjet-Rspubliksn/ der im Obergeschoß des Wer?- 
bundhsuses der große Mittelfaal eingeräumt wokdsn ist. Sie 
führt hauptsächlich Rohstoffe', mist sich: Häute,. Felle, Hanf 
usw. und legt etliche Berichte vor, > die u. a. über' ihre Wirk 
samkeit im Rahmen der Leipziger Messen und über die große 
Ausstellung > in Moskaus Auskunft erteilen. An .ausländischen 
Käufern erwartet man Besucher aus Nngarn, Böhmen, 
den nordischen Ländern, Holland und Schweig, sowie In 
teressenten aus England und Amerika, das in Frankfurt über 
dies durch verschiedene amerikanische EWkausAgefellschaften 
verbeten ist. — Dis. Haup.trÄzießung^ wird. vwhl auch, 
dieses mal Widder die-Textil-uns LsdermW. puSWen, väh- 
Die Straßenbahntarif-Erhöhungen ab 14. September wurden 
Wchiräglich genehmigt. 
Die ErwerbslosemrnterMtzung. 
' Die Anträge des sozialpolitischen Ausschusses lauten wie folgt: 
I. Die Stadtverordneten-VersaM wolle den Magistrat er 
suchen, bei der Reichsregierung dahin vorstellig zu werden, daß 
1. sofort ein schnelleres Anpassen der Erwerbslosm 
UnterstützungsM an die R eichs index Ziffer veranlaßt 
wird, damit die Erwerbslosen noch in der laufenden Woche die! 
Erhöhten Sätze bekommen; 
2. Meßziffern festgÄegt werden, damit die Gemeinde 
behörden selbst in der Lage sind, die Unterstützungssätze auszu- 
rechnen. Bei der Festsetzung der Indexziffern ist die voraussicht 
liche Entwicklung der nächsten Tage mit zu berücksichtigen; 
3. die Grenze für Auszahlung der Unterstützung fallen 
gelassen wird, da eZ niemand verantworten kann, einen ausge 
steuerten Erwewslosen dem Nichts Zu überliefern; 
4. die Karenzzeit in Fortfall kommt und die Er- 
werbslosen-UnterMtzung sofort nach Eintritt der Erwerbslosigkeit 
gewährt wird; 
5. a) sofort seitens des Reiche der Länder und Gemeinden 
großzügige Arbeiten in Angriff genommen werden, um die 
Erwerbslosen produktiv Zu beschäftigen, d) die Förderungssätze 
für die produktive Erwerbslosenfürsorge an die 
Gemeinden erhöht werden. 
H. Bis zu einer umfassenden Neuregelung der geldlichen Unter 
stützung ist seitens der Gemeinde noch Zu sch u ß p o litik zu 
treiben, Der sozialpolitische Ausschuß beantragt daher weiter, den 
Magistrat zu ersuchen: 
1. den Erwerbslosen mit Kindern den Bezug, von Milch 
zu erleichtern; in der Regel sollen 50 Prozent Ermäßigung, in 
Uusnahmefällen freier Bezug von Milch gewährleistet werden; 
2. in bedürftigen Fällen (bei Krankheit, großer Kind erzähl, 
Schwangerschaft usw.) Gas Leihilfen Zu gewähren. Die 
Bedürftigkeit ist von Fall zu Fall festzusetzen; eine Begrenzung 
der KubiLmeterZahl soll nicht stattfinden; 
3. Brennstoffe an die Erwerbslosen seitens des Wohl- 
fcchrts-Amtes Zu verbilligten Preisen und unter Erleichterung der 
> -Abzahlung des Kohlenpreises zu liefern; 
4. a) verbilligte Essenscheine an unverheiratete 
Erwerbslose zum Essen in den Volksküchen zu verabfolgen, 
d) das Essen in der S ch u lk i n d e r sp e i s u n g den Kindern 
der Erwerbslosen unentgeltlich zu gewähren; 
5. Erleichterungen in der Aufbringung der Kosten für Rep o- 
raturenvon Kleidern und Schuhen durch die städtische 
Bekleidungsstelle eintreten zu lassen; 
6- in don Vororten Kontr oll st eilen einzurichte 
-. Von vorläufigen E i n z s l e i, n dr ü ch e n sei, nyr wLüiges 
festgchaltM. Dem Bedürfnis ° nach-'schneller' EffMguttg des 
Shorts kommt', wie'sich seift gezeigt Hai, der im Früh 
jahr eröffnete Güterbahntz of aufs beste entgegen, sein 
Vorhandensein' gestattet, eine AdwirUnng- des Güterverkehrs,, 
deren -Raschheit für die auSftellenden Firmen eine sticht zu 
:stMrWtzende Ersparnis bedeutet. ..Fm Hau? der Technik 
iwrrden übrigens die Wagen neuerdings mit einer elektrischen 
sGMe anbefordert, die eine Lokomotive überflüssig macht. 
Auch sonst hat dir Meffelsijmrg trotz der mißlichen Wirtschafts-. 
läge im letzten Halbjahr-wieder etliche Neueinrichtungsn ge 
schaffen, die zum Teil mit stnanM verbunden 
waren'. Ss ist .das Erdgeschoß des Hauses Schuh und Leder 
völlig geweißt worden, was erheblich zur Steigerung der 
.Helligkeit in Kojen unÄ Gängen beiträgt, ferner hat es Er 
gänzung durch eine Halle erfahren, die lediglich der Auf 
nahme von Schuhmaschinen dient. Ein zweiter 
Anbau erweitert die jetzt von der Straße aus direkt zugäng 
liche Osthalls .4. nm fünf Meter; hauptsächlich die Herren 
Modeartikel umschließend, ermöglicht er eine günstigere Glie 
derung der Tcxtilwaren, die von Messe zu Messe breiteren 
Raum in Anspruch nehmen. Lr. ' 
MUWWMMM-MsSNMNg. 
Sitzung vom 25. September 1923. 
Zu der Mitteilung, daß der Termin für die Neuwahlen 
tzu den Gemeindevertretungen um d«rei Monate hinausgescho- 
b e n worden sei, erklärte Stadtv. Lang (Komm.), daß dies eine 
Vrüskierung des Volkswillens bedeute. Er beantragte, die Ver- 
fammlung wöge von der Regierung die sofortige Durchführung 
der Wahlen verlangen. Stadtv. Korff (Dem.) bezeichnete es 
als abwegig, gerade in dem jetzigen Augenblick diesem Antrag 
ftattzugeben. Stadtv. Heiß Wolf (Soz.) bedauerte die Ver 
tagung, würdigte aber gleich dem Vorredner die .für sie sprechenden 
Gründe, die zu einer Ablehnung des kommunistischen Antrages 
Zwängen. Auch Stadtv. Landgrebe (Lib.) sprach sich in 
ähnlichem Sinne aus. Nach gleichgerichteten Ausführungen des 
Stadtv. Merken (Zentr.) wurde der Antrag Lang einstimmig 
abgelehnt. 
Eine Reihe von Ausschußberichten wurden ohne Anstanid er- 
ledcht. 
Stadtv. Nelles (Zentr.) fragte an, aus welchen Gründen 
der Magistrat die Verlage betreffs Einsetzung eines Aus 
schusses zur Abänderung der Sätze der städtischen Ab 
gaben - Ordnungen zurückgezogen habe. 
SLadtM Langer begründete die Zurückziehung damit, daß 
der Hauptausschuß durch seinen Beschluß die Zahl der Magistrats- 
witglieder zu einer Minderheit im Ausschuß habe herabdrücken 
wollen. Der Magistrat zöge es darum vor, es Lei dem jetzigen 
Zustand bewenden zu lassen. Stadtv. Heiß Wolf (Soz.) trat 
dieser Auffassung entgegen. Gleich ihm bedauerte auch Stadtv. 
Landgrebe (Lib.) das Vorgehen d-es Magistrats und erklärte 
die Bereitschaft seiner Fraktion zu erneuter Beratung der Vorlage. 
Oberbürgermeister Voigt begrüßte diese Anregung und recht 
fertigte im übrigen das Verhalten des Magistrats. Die Debatte 
zog sich noch länger hin mit dem negativen Ergebnis, daß der 
Anregung des Stadtv. Landgrebe nicht stattgegeben wurde.
	        

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