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H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043380
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1923
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

10^) bi -vvrg,, ,'o- 
richtig zu leben. Die Mühe eines solchen Lebens, das dem 
Nächsten verbindet und der Stunde ihr Recht gibt, ist groß 
genug, um den Blick auf die zu weiten, viel zu weit gespannten 
Horizonte zu verbieten, seine überzeitliche Bestimmung aus 
geprägt genug, um die Hoffnungslosigkeit, unter deren Einfluß 
man heute in Deutschland die Wirklichkeit verflüchtigt und 
zerschwatzt, zwar nicht zu tilgen, doch zu begrenzen. Wie es zu 
führen sei, davon reden und schweigen die Worte in Goethes 
„Vermächtnis altperfischen Glaubens": 
„Und nun sei ein heiliges Vermächtnis 
Brüderlichem Wollen und Gedächtnis: 
Schwerer Dienste tägliche Bewahrung, 
Sonst bedarf G keiner Offenbarung," 
) ) vro e 
-r s-'SSÄPfung".! Unter diesem Titel bringt der Berliner 
Furche-Verlag ein vollendet ausgestattetes Sammelwerk heraus, 
das der religiösen Ausdruckskunst der verschiedensten 
> Volker und Zeiten gewidmet ist. Der -vorangeschickte programma ¬ 
tische Aufsatz des Herausgebers Oskar Beyer lenkt nach einigen 
prinzipiellen Aussagen über den vlÄeröUerten Zusammenhang von 
Religion und KulMr den Blick auf das religiöse Schaffen dar noch 
in d-r Vereinzelung stehenden Künstler unserer Zeit. Das von ihm 
angeschlagsns Thema führen Btzitrags über Steinhaufen, Carl 
Mensc, Otto Langes religiöse CLaMk und Rudolf Mach näher 
aus. Von der Betrachtung dieser zeitgenössischen Künstler, die er- > 
gänzt wird durch eins WürdiWNg des Kultbaugedankens in der 
neuen Architektur, leiten andere Darstellungen zurück auf van 
Gogh, Grünwald, BottieM, Kunst und Religion- im neunzehnten 
Jahrhundert, die LandschaftS-malerei der Romantik und mittelalter 
liche deutsche Plastik- Auch- die Kunst des Ostens ist einbezogen: 
Japanisch-buddhistische Plastik, der Tempel Boro Budur, die 
Malerei von Nowgorod und die Eingebungen chinesischer Land- 
schastsmalevei werden in kleinen Monographien liebevoll erörtert. 
Für die GAs der Aufsätze bieten schon die Namen her Verfasser 
Gewähr; erwähnt feien etwa G. F. Hartlaub, Meter- 
Graefe, Fechter, Frich Lühbecke, E. A. Brinckmänn, 
Wa-etzold, Otto Fischer, Karl With Ms Mindere, das 
sich hie und da doch eingMichen hat, wird WerreiW auf«, 
wogen durch die mehr Äs sechzig AMlduGen, die MeistÄwerke 
der R-produktiimStechmr M. Der Verlag beabsichtigt, d»ser 
ersten Veröffentlichung bald eine Keichtzsartete zweite folgen zu 
lassen. - Kr. 
Stadtv. Hipp er (Zentr.) kam nochmals auf seine bereits 
beantwortete Anfrage, das lange Leer stehen der Wohnun 
gen betreffend, zurück und übte, hieran anknüpfend, Kritik an dem 
zu langsamen Geschäftsgang des 
Wohnungsamtes, 
das mit dem eisernen Besen ausgekehrt werden müsse. Stadtrat 
Zielowski erklärte in seiner Erwiderung, daß Herr Hipper 
es verabsäumt habe, ihm das Tatsachenmaterial zu unterbreiten. 
Er sei darum nicht in der Lage, auf Einzelheiten einzugehen. Durch 
die neuen Gesetze werde übrigens ein gewisser Abbau der 
Zwangswirtschaft erreicht. Den Schwarzmietfällen lasse 
sich nur schwer beikommen, auf keinen Fall aber ziehe das Woh 
nungsamt sie groß. Nicht die schlechte Organisation des Woh 
nungsamtes, sondern der Manael an verfügbaren Wohnungen 
Siadioerorvuelen-versammlullg. 
Sitzung vom 9. Oktober. 
Au Beginn der Sitzung gelangten Lei schlechtbesuchtem Haus 
und Lichtb-esetzten Tribünen verschiedene Magistratsvorlagen zu 
dsbatteloser Erledigung. Zu einer kleinen Diskussion^ führte der 
unbegreiflich bürokratische Beschluß des Magistrats, die für gärt 
nerische Arbeiten in der Wegscheide angeforderten 600 000 Mk. (!) 
zu verweigern- Der Fall erledigte sich dadurch, daß die Presse 
vertreter den Betrag zur Verfügung stellten. Zu der Vorlage 
über KurLoffelbeschaffuna für Beamte, Angestellte 
und Arbeiter beantragte Stadtv. Frl. Dr- Schultz (Dem-), 
daß sie an den Magistrat zwecks Erhöhung der durch die Geldent 
wertung überholten Vorschüsse zurückverwiesen werde- Stadtv. Frl. 
Bittorf (Soz.) forderte außerdem eine großzügigere Regelung 
der Kartoffelbeschaffung. Stadtv. Nelles (Zentr.) befürwortete 
im Anschluß an die Ausführungen des Stadtv. Lang (Komm.), 
der ebenfalls einen weitgehenden Antrag stellte, sofortige Erhöhung 
der Zuschüsse entsprechend der heutigen Preislage. Sein Antrag 
kam zur Annahme; der Antrag Lang wurde dem Magistrat zur 
schleunigen Prüfung üLerwiesen. 
Die neuesten Erhöhungen der Straßenbahntarife 
wurden nachträglich genehmigt. Stadtv. LanH (Komm.) forderte 
hierbei, daß die Beschlußfassung über die Tariferhöhungen erneut 
in das Plenum zurückv erlegt werde. Sein Antrag fand Ableh 
nung, was die Tribünen mit lebhaften Pfm-Nufen zur Kenntnis 
nahmen. 
Eine Eingabe des G. d. A. bezüglich Abänderung der Verord 
nung über Schornsteinfeger « Gebühren ging an den 
sozialpolitischen Ausschuß- 
Einem Antrag des Schulausschusses. der sich für die Erhaltung 
des sozialen Frauenseminars ausspricht und seine Ueber 
nahme durch die Provinz fordert, wurde zugesümmt. 
Annahme fand auch ein weiterer Ausschuß-Antvag, der sich 
dafür erklärt, daß der Landeshauptmann Mittel und Wege finde, 
um die Taubstummen - Anstalt zu erhalten, die von der 
Stadt nicht mehr finanziert werden kann. 
Stadtrat Dr.Schlotter betonte, daß er die Entwicklung der, 
Dinge mit großer Sorge betrachte. Es gebe jetzt in Frankfurt 
50 bis 60 000 Kurzarbeiter und eine Reihe weiterer Betriebsein 
schränkungen stehen bevor. Einem Abbau der Demobilmachungs- 
vorschriften werde sich das Arbeitsamt strikte widersetzen. Der guten 
Zusammenarbeit aller verantwortlichen Stellen in Frankfurt sei es 
bisher gelungen, die Arbeitslosigkeit zu bannen; auch in Zukunft 
werde das Mögliche getan werden. Hierzu sei allerdings Ver 
trauen- erforderlich und die Hetze unverantwortlicher Organe könne 
nur störend wirken. Der Antrag Lang ging an den wirtschasts- 
politischen Ausschuß. 
Ern Antrag des sozialpolitischen Ausschusses, der fordert, daß 
den Erwerbslosen nur der während der Bezugszeit gültige 
Gaspreis angerechnet werde, fand einstimmige Annahme. Ein 
weiterer Ausschuß-Antrag, der freie Beförderung der Notstands 
arbeiten durch die Hafenbahn bezw. Ermäßigung der Fahrpreise 
fordert, wurde ebenfalls angenommen. 
Stadtv. M'üblig (Soz.) stellte folgenden Antrag: „Die 
Stadtverordneten-Versammlung ersucht den Magistrat, die Aus 
führung seines Beschlusses Nr. 1712 vom 4. Oktober 1923, betr. 
oas Sachsenhäuser Luftbad einstweilen auszusetzen und 
der Stadverordneten-Verfammlund erneut Gelegenheit zu geben, 
zu dieser Sache stch zu äußern." 
Stadtrat Bernecker erklärte, daß der Magistrat alles ver 
suchen werde, um einen Ersatz für das Licht- und Luftbad in 
Sachsenhausen, vielleicht im Anschluß an das Stadion, zu schaffen. 
Der Antrag Mühlig wurde angenommen. 
Gaspreis. 
Stadtv. MerLen (Zentr.) stellte die dringliche Anfrage: ,Zst 
der Magistrat bereit, darüber Auskunft zu erteilen, 1. ob er dem 
StadtverordneLen-Beschluß vom 6. März 1923, § 178, durch wel 
chen der Magistrat evsucht wird, durch seine Vertretung im 
Aufsichtsrat der Gasgesellschaft zu veranlassen, daß das städtische 
Revisions-AmL die Kalkulation und die Gewinnanlage der Gas 
gesellschaft nachprüft und der Stadtv.-Versammlung hierüber bal 
digst Bericht erstattet, Rechnung getragen hat und evtl. welche Er 
gebnisse die Nachprüfungen gehabt haben; 2. aus welchen Gründen 
die bisher der Frankfurter Gasgesellschaft für die Festsetzung des 
Gaspreffes zugebilliate Kohlenriäusel von 0.4 neuerdings auf 
0.55 erhöht worden ist. Außerdem stellte er folgende Anträge: 
I. „Die Stadtverordneten-Versammlung wolle beschließen: 
Der Magistrat wird ersucht, die Verordnung vom 5. Ok 
tober wonach der Gaspreis rückwirkend auf 26 000 000 
Mark festgesetzt wurde, unverzüglich zurückzunehmen." 
II. Die Stadtverordneten-Versammlung wolle angesichts 
der außerordentlich starken Steigerungen des Gas 
preises, die für weite Bevölkerungsschichten der Frank 
furter Einwohnerschaft nicht mehr tragbar stnd, 
beschließen, den Magistrat zu ersuchen, 
I. künftigen Gaspreiserhöhungen der Frankfurter GaZ- 
gesellschaft erst zuzustimmen, wenn der HauPLaus- 
trage nach Wie vor die Schuld an den herrschenden Zuständen. 
Stadtv. Kirsch (Komm.) forderte schärfere Beschlagnahmung der 
Wohnungen und endliche Abhilfe gegen die Wohnungsmisere 
(Bravo von den Tribünen). Stadtv. Sieling (Soz.) ersuchte 
den Magistrat, für Einrichtung leerstehender Räume in Heddern- 
heim zu Wohnzwecken zu sorgen. Stadtv. Kreß (Zentr.) sprach 
Änliche Wünsche unter Hinweis auf einige bestimmte Fälle aus 
Stadtrat Zielowski verwahrte sich gegen die Behauptung, daß 
nur für die reichen Leute Wohnungen besorgt werden. Im West- 
end seien mehr als dreihundert Ruhrffüchtlingsfamilien unterge 
bracht worden» Eine Prüfung der in der Diskussion erwähnten 
Fälle wierde natürlich erfolgen. -»k 
Die Lebensmittelversorgung. 
Stadtv. Kreß (Zentr.) begründete eingehend einen Antrag, 
der den Magistrat auffordert. Lei der Reichsregierung wegen der 
Aufhebung der von Bayern, Hessen usw. erlassenen Ausfuhrver 
bote vorstellig zu werden. Ein weiterer von Stadtv. Lang 
(Komm.) eingebrachter Antrag dringt u. a- damuf, daß die Kom 
mune die Fleisch- und Fettversorgung selber in die Hand nehme, 
und tritt überhaupt für durchgreifende Beschlagnahmung der wich 
tigsten Lebensrnittel ein. Die Annahme eines Antrags der Er 
werbslosen, ebenfalls mit den Zuschüssen für Kartoffelversorgung 
bedacht Zu werden, wird von ihm empfohlen- Stadtv. Frau Fürth 
(Soz.) betonte, daß die Ausführungen des Vorredners jeden 
brauchbaren Vorschlag vermissen ließen- Seine Forderungen seien 
nur für die Galerie bestimmt gewesen. — Die vorliegenden An 
träge gingen an die Notstandskommission. In einer Richtigstel 
lung wandle sich noch Stadtv. Kirchner (Soz.) gegen die Be 
hauptung des Stadtv. Lang, daß die sozialdemokratische Reichs 
tagsfraktion der Aufhebung der Brotversorgung zugestimmt habe. 
Stadtv. Lang (Komm.) versuchte» seine Behauptung zu recht 
fertigen- 
Ein weiterer Antrag des Stadtv. Lang fordert die Ergrei 
fung von Wiaßnahmen zur Verhinderung von Betriebs 
einschränkungen und -stille gung en. Stadtv. Tho 
mas (Soz.) kennzeichnete die Leichtfertigkeit der Behauptungen 
des Stadtv. Lang und betonte, dessen Vorwürfe entkräftend, daß 
die SozialdemokraLie stets für die Erfassung der Sachwerte ge- 
kämpft habe. Seine weiteren Darlegungen galten dem Nachweis, 
daß uns nur mit einem Preisabbau und einer exakten Kal 
kulation zu helfen sei. Nadtv. Korff (Dem.) erklärte, daß in 
Frankfurt 130 Handwerker vom Arbeitsamt unterstützt werden, 
und über zweihundert Handwerker ihren Betrieb 
eingestellt haben- Die Großindustrie versuche sich allerdings Leute 
durch Betriebsstillegung der Steuerschraube zu entziehen. Es sei 
zu fordern, daß der MMtraL, vereint mit dem Demobilmachungs- 
kormnissar, diesen Dingen auf den Grund gehe. Die Berechtigung 
der Kurzarbeit sei zu prüfen, auch müsse verlang« werden, daß die 
Leistungskräftigen ihren bedrängten Volksgenossen durch die Zeiten 
der Not helfen» Mit großer Schärfe wandte sich der Redner so 
dann gegen die Verhetzungen des Stadtv. Lang, die nur dazu on- 
getan seien, Zwietracht in die Bevölkerung zu säen. Statt natio- 
rialistischer mch kommunistischer Propaganda zu huldigen, komme 
es darauf an, zusammenzustehen, sonst könne man der Schwierig 
keiten nicht Herr werden.
	        

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