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H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043383
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1927
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

t lmrg et» p«r MMo«r» mit FsvrWs Kvriertr» 
i Diener« in Mem PeckM. Am Schluß wird natürlich der Romeo 
mit seiner Julia vereint, und Friede zieht ein. Der Film ist eine 
einzige Burleske und verschafft eine Stunde ungetrübten Ver 
gnügens, lks-cL. 
i — Em französisches Provknzidy« und der Romeo von New 
York. Die „Bieberbau-Lichtspiele" haben für die Pfingst- 
feiertags ein Riesenprogramm Zusammengestellt: zwei große Lrrst- 
spiellchlager, die sich beide sehen lassen können. „DerTriumph 
d es Dr. K n ock" ist ein Aubertfilm. Sein Thema: ein junger 
Pariser Mediziner übernimmt eine Landpraxis. Solange der ält 
liche Wundarzt, ein Mann von der alten Schule, sie ausübte, 
waren die Leute alle gesund. Der moderne Wissenschafter redet der 
ganzen Bevölkerung Krankheiten ein, womit er sich selber freilich 
gesund macht. Die Moral ist ersichtlich, daß das mechanisierte Wissen 
eingebildete Kranke erzeuge. Nun ja, es ist etwas daran, nur wird 
die Belehrung selber viel zu doktrinär und ausführlich ausge 
sponnen. Dennoch ist der Film in seinem ersten Teil vorzüglich. 
Man hat bei uns eine Zeitlang sehr zu Unrecht die französische 
Filmproduktion unterschatzt. Sie arbeitet weniger mit groben 
Effeften als mit feinen Nüancen und unterscheidet sich da 
rin vorteilhaft von vielen deutschen Fabrikaten der letzten Zeit, in 
denen die Zwischenschichten übersprungen werden. Dieser Auöert- 
film schildert mit zarten Tönen die französische Provinz. 
Der Photograph hat die Geheimnisse des kleinen GebirgMLdtchens 
wirklich ergründet: die winkligen Straßen, der Dtarkt, der Aquä 
dukt, das Hügelhafts — die ganze Topographie ist gebannt. Herr 
lich der „Torpedo" des Wundarztes, ein vorsintflutliches Motor 
vehikel, das nicht kann, wie es möchte, und Zuletzt von zwei Ochsen 
nach Hause gezogen werden muß. Die Volkstypen kommen vor 
züglich heraus, das Zusammenspiel ist gut abgestimmt, die.Si- 
tuationskomik unwiderstehlich. — Das zweite Stück: „C o h n 
contra Miller" spielt in einer ärmlichen New Yorker Straße. 
Cohn hat einen kleinen Jungen mit Hund, eine Frau und eine 
Tochter; Miller das gleiche, nur statt der Tochter einen Sohn. 
Das Schicksal der Montecchi und Capuletti wiederholt sich drastisch. 
Man muß diesen Cohn des George Sydney gesehen haben. Ein 
kleiner, aufgeregter Vertreter des amerikanischen Judentums, der 
die drolligsten Streiche ausheckt, um sein Konfektionslädchen über 
Wasser zu halten. Auch die Streitszenen zwischen den beide Fa 
milien sind eine Quelle des Gelächters. Einmal hält Frau Miller 
ihren wütenden Mann an den Hosenträgern zurück, wie er sich auf 
Cohn stürzen will. Die Hosenträger debnen sich gummiartig aus, 
immer länger, und Platzen dann. Cohn erbt im Verlaufe der Hand- 
Douglas FairSancks: „Der Mann mit der Peitsche«. 
Die Neue Lichtbühne hat den neuen Fairbancks- 
Film erworben, der erst vor wenigen Tagen in Berlin uraufge- 
sührt worden ist. Leider arbeiten unsere Kinos sonst gewöhnlich 
nicht so schnell. Der Film ist eine Art von Fortsetzung jenes anderen 
Fairbancks-Films: „Das Zeichen des Zorro . Wreder tritt Farr- 
bancks als Ritter ohnegleichen auf, ein Kavalier, wie es deren nur 
in vergangenen Jahrhunderten gab. Er ist ein junger kalifornischer 
Edelmann, der von seinem Vater Zorro zur Ausbildung nach dem 
Mutterland Spanien geschickt wird, dort einen Hauptmann zum 
Nebenbuhler hat, in die schrecklichste Klemme gerät und am Ende 
das Mädchen doch kriegt. Höfisches Zeremonial mit der Konigm 
an der Spitze, eine Schloßwache, Granden und Volk sind Las^ver- 
werk. Die Komposition ist nicht so durchsichtig, dre Entwicklung 
nicht so schlagend wie in dem älteren Film. Aber Farrbancks selber 
ist der Alte geblieben. Dieses Mal traktiert er die Gegner mit der 
Peitsche, einer langen Peitsche, der man es gar nicht ansteht, 
welcher zarten Handlungen sie fähig ist. In der Hand Farrbancks 
schlägt sie einem weit entfernt stehenden Mann dre Zigarette aus 
dem Mund. Sie schneidet Papier durch, das ihr hingehalten wird, 
holt glühende Kohle aus dem Kamin herbei Imd schlrngt sich dem 
Angreifer um den Hals, Laß er widerstandslos sich ergeben muß. 
Es ist berichtet worden, daß Fairbancks lange Wochen hindurch 
geübt habe, um es zu solcher Meisterschaft zu bringen. Ueber jede 
Kritik erhaben ist auch seine Fechtkunst. Das sind keine Frlm- 
svieqelfechtereien, wenn er den schlanken Deg^n in der Hand, eine 
feindliche Rotte erledigt. Zuletzt ficht, er doppelt: in der eigenen 
Gestalt und in der väterlichen Zorros; zwei Melsterefchter, die 
während ihrer gefährichen Verrichtungen noch, die Zeit finden, sich 
zu unterhalten. Es ist immer ein Genuß, ^diesen Darsteller zu 
sehen. Der sportlich durchtrainierte Körper wird ihm zum vollen 
deten Instrument, das die natürlichen Widerstände mit einer ele 
ganten Leichtigkeit bewältigt, die ans Wunderbare grenzt Dazu 
auf den Lippen immer das gleiche Lächeln; es zeigt Kühnheit an 
und sichere Form, mag es auch hier und da etwas blöde sein. 
U ao g». 
Em PrmMm m Hosen. Der in den U fa - LLch Lsp ielen 
„Der Thronfolger" ist eine sehr nette 
HoigeschH amenkamscher Herkunft. Ein Prinz wird in der 
Hauptstadt emes klemen exotischen Händchens erwartet, dessen 
Konrg er werden soll. An der Grenzstation verunglückt er bei einer 
weiter schlimm (nur sechs Wochen Bett- 
ruZM, hatte nicht der General des Ländchens die tückische Absscht 
selber den Thron zu besteigen Jede Verzögerung könnte zu seinen 
Gunsten «msgenutzt werden. Also bestimmt der begleitende Minister 
ern. reizender, dicker Herr, die Schwester des Prinzen dazu,' die 
iknisorm anzuziehen und d^ Prüder vorerst Zu repräsentieren. 
Hosen wunderschön aus, ein kleiner 
Männlichkeit vergeblich bemüht. Es entspinnen 
ohne ZM, politische und erotische. Die Prinzessin 
nr „ men wie ein Mann, der Kammerdiener will sie entkleiden, 
verführt werden. Dabei liebt sie von der ersten 
HosenLasems an bereits einen tapferen jungen Mann, 
a bun?LÄ^^kntat gerettet hat und' nun stets in ihrer Um- 
.Sie zeigt sich ihm in Frauenkleidern, und er weiß 
-Nicht, baß diese Frau, zu derber sofort unsagbar in Liebe ent- 
niemand anders ist atz die junge Durchlaucht. Eine hübsche 
Po nie: der Verliebte Bursche duelliert sich mit der Prinzessin in 
Hosen, weil er des Glaubens ist, sie habe der Prinzessin in dem 
a?s knsch'Ub, geraubt. Zum Schlüsse kommt 
E.. r dtt genesene Prinz, setzt den intrigierenden 
schachmatt und führt bei dem nächsten Cercle seiner 
'V^^bn zum Grafen avancierten Jüngling zu, 
m „iA ste dann bei den Klangen der Musik selig entschwebt. Das 
lft nicht aufregend, aber gut gemacht und ein wenig märchenhaft 
mit dem glücklichen Ende, demHostreiben und dem ganzen Spiel 
zwischen Frau und Mann in einer Person. — Eine ausae-eicbncte 
Groteske: Autofimmel" geht voran, in der das UmLauto das 
in Amerika jeder Arbeiter nicht nur Sonntags im Topfe hat 'seine 
Sprünge machen muß. — Interessant auch der kleine Ufafilm- 
„Acht Maler und ein Modell", der drastisch lehrt wie 
verschieden von einigen unserer bekanntesten Maler das aleim? 
Modell — in diesem Falle die blonde Camilla von Holl a o 
— aufgefaßt wird... zem
	        

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