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H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043383
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1927
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Lugleied äis Drenss. 
r. 
— Rin-Tm-Tm. In dem Film: „VonSpürhunden ver 
folgt", der in der N e u e n L i ch L b ü h n e läuft, ist,dieses un 
erhörte Tier wieder die Hauptperson. Als gezähmtes Naturphäno 
men der Wildheit und' Treue rennt es durch eine Handlung, die 
im wilden Westen spielt und so kräftig koloriert ist, wie es sich 
für einen Film gehört. Es versteht sich von selbst, daß Nin-Tin- 
Tin wieder einen Schurken nieberkämpft und ein junges Paar 
errettet. Das Paar befindet sich dieses Mal in der entsetzlichsten 
Not: ein Verrückter hetzt es mit, einem Rudel von Bluthun 
den durch die Wälder. Jagd und Verteidigung sind großartig 
gedreht. Wirkungsvoll schon der Lauf der verfolgten jungen Leute; 
die Haare fliegen, sie kommen außer Atem und werden nur durch 
die Angst noch gehalten. Hinter ihnen her die Bluthunde, zusammen 
gekoppelt, eine scheußliche Meute. Rin-Tin-Tin selber die Ver 
körperung der Schnelligkeit und Vernunft. Er beseitigt zunächst den 
Verrückten, überholt dann das Rudel, vereint sich mit den Flie 
henden und drängt sie in eine Felshöhle, an deren Eingang seine 
Rassegenossen sich noch am ehesten aufhalten lassen werden. In 
Kampfstellung, herrlich anzusehen, erwartet er sie. Wie sie ange 
braust kommen, schlägt er sie, ein zweiter Leonidas, immer wieder 
aus dem Engpaß zurück. Und wahrhaftig, die vielen Hunde können 
gegen den einen nicht an und Lrotten kläglich wieder nach Hause. 
Ausgezeichnet ist eine Chargenrolle besetzt: ein etwas trotteliger 
älterer Mann, der das Gesicht dumm verzieht. Der fromme Aus 
druck, zu dem er es in der auch sonst gut arrangierten Bethaus- 
L>Zene zwingt, ist von erschütternder Komik. — Ein großer Lust 
spiel-Schlager füllt die zweite Hälfte des Programms. Kaca. 
Läla 8 alL 2 s bat in seinem Vneb: „Der 
8 i 6 b t b L r 6 N s n 8 6 b^ (^Vilbelin Lnapp, Halle. 
167 Zeiten. Deb. 4.80) äen Versneb einer Lilin- 
Dramatnr^is nnternornrnen. Lr besitri ank dein 
ZonäerAebiet des Lilrns einen siobersn Instinkt, 
der dnreb LrkabrnnA verkeinert nnd erbsllt ist. 
8o xelangt er Ln einer Derbe innerLstbetiseber 
LorrnnIierunAsn^ die kein LnkünftiAsr Dibnastbe- 
tiker ivird überseben können. 
^ns äer Ornndtatsaebe, daü dsr kUrn die 
stnrnrns ^Velt Aegen^artiA rnaebt, Liebt LalaLS 
^viobtisse LolAsrunAen kür seine besondere Loin- 
positions'vveiZS nnä seinen besonderen DsAen- 
stand. In kornpositoriseber Dinsiebt ist ibrn ent- 
sebeiäenä die visnells LvntinnitLt, die 
von der et^va irn ortkonsivverk Askorderisn 
LontinuitZt peinliob Aesobieäsn ^virä. (breitend 
ist naebAewiesen, äaä die trene IlebersetLnnA 
eines literariseben W^erks in die Diläspraebe äes 
Dilrns sebleebte mustrationen liekert.) Mie kann 
äie ZtetiAkeit erhielt werden, die aus der Nan- 
niAkaltigkeit äer optiseben DIeinents ein OanLes 
korrnt? Dnreb die Innebaftnnx einer einbeitlieben 
— Amerikanische Lustspiele. In der „Neuen Lichtbühns" 
lauft Zur Zeit ein Schlager: «Junge, laß das Küssen 
sein", in dem Richard Dix als Sohn eines schwerreichen ameri 
kanischen Kohlengrubenbesitzers das Herz einer baskischen Schön 
heit bricht. Sein Nebenbuhler in dem gestellten spanischen Oertchen 
ist ein Offizier, der ihm mit Hilfe zweier gedungener Banditen 
- nach dem Leben trachtet. Aber Dix ist nicht umsonst bei Fairbanks 
in die Schule gegangen. Er erledigt den Schurken so elegant, daß 
die Schöne mit Recht frohlockt. Da er überdies auf den Besitz 
tümern ihres Vaters platinhaltiges Gestein gefunden hat, stimmt 
auch sein industrieller Papa der geschäftlich verwertbaren Ehe zu. 
Das Ganze ist etwas grob zurechtgemacht, aber im einzelnen nicht 
uneben. — Wieder in das Repertoire aufa-en^mmen ist der Film: 
„Heiraten ist kein Kinderspiel", der zu den besten von 
Raimond Griff ith gehört. Als charmanter Kavalier sucht 
Altwien und Wildwest. In dem Film: „Hotel Erz 
herzogin VicLori a", den das Skala - Theater Zeigt, 
spielt die österreichische Hocharistokratie eine teilweise unsympathische 
Rolle, die aber im ganzen ihrem Ansehen nicht schadet. Der" Sohn 
eines ehemaligen Oderhofmeisters verkauft aus Not den Familien- 
schmuck, den die des Landes verwiesene Erzherzogin Victoria 
seinem Vater anvertraut hat, und verdächtigt den Bruder der Tat. 
Dieser Bruder ist Bruno Kastrier anvertraut, was uns jeder 
Sorge über sein Schicksal enthebt. Eine Männererscheinung, die 
so angestrengt anständig aussieht wie Kastner, kann im Film nicht 
untergehen, selbst wenn sie zum Eintänzer degradiert wird und 
die Erzherzogin sie einen Augenblick lang für schuldig hält. Zum 
Schluß wird denn auch der eigentliche Schurke entlarvt.und die 
Königliche Hoheit verlobt sich offiziell mit dem rehabilitierten 
Kastner. Der Film behauptet im Untertitel, nach den Geheim- 
akten der Polizeidirektion gedreht zu sein. Vielleicht 
liegt ihm in der Dat eine wirkliche Begebenheit zugrunde; aber 
nicht jeder Gesellschastsskandal ist ohne weiteres für die Verfilmung 
geeignet, nicht jedes Verhalten realer Personen gewinnt im Film 
Realität. Trotz der mittelmäßigen Linienführung und der 
unklaren Gesinnung der Regie sind einzelne Szenen gut geraten. 
Vor allem die Razzia im Hotel mit dem anschließenden polizei 
lichen Verhör. Solche Darstellungen selten gesehener Alltags 
ereignisse wirken sozial aufklärend und sollten überhaupt in Filme 
häufiger eingestreut werden. Ein Typ auch der gemütliche alte 
Polizeikommissar. In technischer Hinsicht hat der Film Durch 
schnittsniveau; wovon ihn auch die reichlich eingeträufelte Dosis 
Kastner nicht entbindet. — Als Film viel sicherer und wirkungs 
voller ist der S^HZakter: »FaLth als Cowboy". Der Böse 
wicht ist in ihm reinlich von den edlen Männern geschieden, es wird 
geschossen und Mustangs sprengen über die Prärie. Mr lange 
nicht mehr gesehene Fatty ist der bezaubernde Dicksack von früher, 
Gentleman vorn Scheitel über den Bauch hinweg zur Sohle und 
rübrend-schambaft den Mädchen gegenüber. Da c a. 
Grifftch seinesgleichen. Sein Schneider Wie Anrecht auf jede 
Ehrung. Der Film ist ss nett und unterhaltend, daß er auch M 
zweites Mal erfreut. Daea. 
6 -38 
WVVNDM VOM 
Voa Dr. 8. ZLr'LELLTL^. 
Ds Allst Qoeft Hiebt einmal äis ZLtbetiZebs, 
Iftworis des "Dilins, äis es Asdsn konnte. Da 
äsr Lilrn gewissen aÜASMeinsn LsdinAnnZen un- 
Lerstellt — er bssebrLnkt sieb auk äis ^ddiläunA 
äsr sirMkaren MslL und bat ein isobnisebss Vsr- 
kabrsn rnr VoraussetLunA, ans dem. seine Oren- 
Leu und Lreibsiten adLnIsitsn sind — werden sieb 
anob Zsivisss Habinensrkenntnisss über ibn lin 
den lassen. Lerner: der Dilrn ist das Drodukt der 
ObAen^vart; also ^irä er den ibm eiAentüinIioben 
Debatten nasb ank die DeAenv^ärk^Lts-ank seinsn- 
Aesobisbtlisben Ort beLOASn sein, (dliebt jeder 
Debalt ist in jeder Lnnstart ni jeder 2eit an^u- 
trelksn — die iäealistisebe ^estbetik ist bistoriseb 
blind.) 8obalä die Lstbetisebe Ibeoris sieb krei- 
lieb der LetraobtunA seiner bistoriseb bedingten 
Oebalte rnsendet, ä. b. sobald sie Mr materialen 
^.estbetik ^irä, verliert sie die Pilgerneinbeit je 
ner Uabraenerkenntnisss und bleibt not^enäiA 
ein LraAinenb Denn äis ivie innner geartete 
DurebärinANQF L^isobensebiebtlieber Debiläe 
kübrt ArnnäsLtÄiob niobr Wnr abseblnllbaktsn 
Lastern, sondern mündet in den ^nkv^eis einzel 
ner Züge ein, deren ^nsannnenbanA dabinstebt, 
obno äall er xeleussnet werden dürfte. Doeb anob 
dieser rnogliebe ^nk^veis ist noob niebt AelnnAsn. 
AnckZ/arck Lipirng. Irrs OeutseLs ü-er- 
Von Dsns I/erssis, Raul 
k, L7Z Leirsn. Dsö. 6.äB. 
^iocksr liesst ein neusr Rand Loser sebönsn äeust- 
86ÜSN ^us^abo von LiplinAs ausM^äblteu Werken 
vor. Dr outbält Uovsllsn unä unter Urnen ein Druok- 
stück äss Titels: ..Das Dort, das bescbloll, 
äio Dr äs sei klaeb". ^as LiMnL an auZM- 
^ackssusm LuAläuckortum, unvsrkümmortsu lastiuk- 
tsu unä inMinnÜMr Dauns borLUMbsn dat — in 
äiosor einen Novelle 8teIIt es sied mustsrbakt dar. Lis 
sediläört äsn RacbekoldLU^ eines Rsvuoäirsktors, eines 
^situnAsmaoaes unä eines edren^srten Dntsrbaus- 
NitKlieäes MMn äas Dort Dueklov unä seinen Vor- 
stenck, äer äie Herren ^e^en 2u sednellen ^utekudrens 
mit Ltraks belsßste. Die Ltraks ^ur niedt anMmssssn, 
oder äis, lievanede üdertrikkt dei weitem idre IIn- 
Mreedtij?deit. Lis ist ^ranckios. sie ^virä mit sport 
lichem chrtismus äured^eküdrt. vas Dort kommt in 
äie 2eitun^en, ^an2 Kn^lanä laedt über äas Dort. 
l Immer neus Lvikks Wsräev ersonnen, um seinen nega 
tiven Iludm 2U erdoden. Die grolle Ledlullapotdeose 
2eigt äas gesamte llnterdaus in einem karox^smus 
äes VntLüeKens öder Hueklevs läiotie. Nag äie Oe- 
sediedte rod väs englisedes ltoastdeel sein, sie ist dero- 
lied erZädlt unä deilt äured idre unvciäerstediied 
aukgedausedten Intrigen von ^nMlen grunckloser 
Nelanedoiie. In äen anderen dl ovellen drä sum 'lleil 
inäiseds Primitivität kultiviert — man kennt diese 
Leite von Liplings Ledakten. Line Lunckegesediodte 
ist besonders sedön. weniger geglückt eine LkixW, 
in der sied der ^nimismus Liplings äaru versteigt, 
undeseelten Lcdikksteilen äie (lade dsr Recks 2u ver 
leiden. Immer aber kincket dieses ursnrüngliede Lr- 
Lädlertawnt Lornr unä R einte. Leine eingekleisedte 
nationale Denkart sedenkt idm Indalte unä set^t idm
	        

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