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H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043384
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1928
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

könnten seiner Menschlichkeit 
Rundfunk 
Rednerpults. 
Lr. 
Figurenfilm des Programms, 
nach einem Chanson gedreht. 
der Kammer 
amerikanischen 
Kompositionen? Ihre Elemente 
dienen. 
Veranstalter worden, dessen Leiter Dr. Flesch einige Be 
grüßungsworte sprach. Es sprach auch ein Herr von der Gesell 
schaft Neuer Film, der glaubte, das Vorhaben der Gesellschaft 
philosophisch begründen zu sollen. Das Publikum, das den Dar 
bietungen mit Anteilnahme folgte, beklatschte in einer schönen 
Aufwallung ungewohnten Temperaments die Entfernung des 
Der hübsche Gedanke, emen Schlager zu verbildlichen, ist in dem 
übrigens schon ein paar Jahre alten Film mit viel Esprit und 
photographischem Witz durchgeführt worden. Die charmante Mori- 
tat, die man der noch kaum gepflegten Gattung 
groteske zurechnen könnte, läßt die heute üblichen 
Grotesken weit hinter sich. ' 
Die Matinöe war von dem Frankfurter 
,,^'tite lrNe", der einzige 
ist von Alberto Cavalcanti 
« Die Dame mit dem Tigerfell. Der in der Neuen Licht 
bühne gezeigte Film ist ein sympathisch ausgemachtes Span 
nungsstück, das gute Photographische Details enthält und geschickt 
zurechtgeschnitten ist. Von der an sich belanglosen Handlung 
nur so viel, daß sie im Karneval von Nizza beginnt, inmitten des 
Konfetti- und Luftschlangenbetriebs zu ausgewachsenen Hoch 
staplerszenen sich schürzt, die eine längere Vorgeschichte haben, 
und schließlich der Gerechtigkeit und Liebe Genüge tut, wahrend 
immer noch der Karneval rauscht. So windig die Vorgänge sind- 
sie geben Gelegenheit zur Entfaltung einiger.effektvoller Bilder. 
Ellen Richter bemüht sich in schönen Toiletten um Pikanterie, 
Georg Alexander verkörpert wieder einmal den Typus des 
etwas dümmlichen Bonvivants. Von Bruno Kastner wäre 
zu sagen, daß er sich einen mächtigen Ruck gibt, um als intelli 
genter Abenteurer zu wirken. Zwei so ausgezeichnete Darsteller 
wie Heinrich Schroth und Kurt Gerron spielen mit. 
k LLL. 
dessen, der künstlerischen Haltung nach, nur eine - o sth n nie N e 
volution, deren Unftuchtbarkeit auf den Gebieten der Malerei 
und der WorLkunst längst am Tag liegt. Wären die KompoMo- 
nen noch Träume in der Bildersprache — aber auch das sind sie 
ihrer Zu systematischen Fügung wegen nicht einmal. Sie sind, um 
es in aller Schärfe Zu sagen, eine wie immer stilisierte Sammlung 
von Ausdruckselementen, die, zu selbständigen Gebilden verknüpft 
nicht das mindeste ausdrücken, weil sie in ihrer leeren Vereinigung 
genau desjenigen Bezugs auf die Wirklichkeit entraten, der ihnen 
allein Bedeutung verliehe. Wie die expressionistischen Gemälde 
werden auch die Filmsymphomen im Kunstgewerbe versanden. 
Zur Nutzbarmachung der neu gefundenen Raummotioe bedürfte 
es deZ Verzichts aufdie Behauptungihres Eigen 
werts. Diese Motive und Kombinationen sollten sich nicht gegen 
den Wirklichkeitsfilm als eine Sondergattung etablieren, sondern 
ihn durchwachsen, um ihm vollere Wirklichkeit ZU schenken (wie 
es übrigens in manchen Filmen schon geschehen ist). Sie bedeuten 
etwas, wenn sie das Leben der Menschen und Dings intensiv ver- 
gegenmärtigen helfen, statt sich ihm gegenüber zu sperren. Nur 
--- CharloLt etwas verrückt Der nach dem bekannten Roman 
von Speyer gedrehte Film, der in den Ca p L t o l - Licht 
spielen läuft, ist eine ziemlich genaue Übersetzung seiner Vor 
lage. Das Buch hat einen gewissen Sensationserfolg gehabt, trotz 
dem oder weil es einen Typ der Berlinerin Zeigt, der zwar viel 
leicht häufig vorkommt, aber nicht eben sympathisch ist. Der Roman 
soll hier nicht analysiert werden, doch muß gesagt werden, daß er 
einer der verlogensten und peinlichsten Produkte ist, die in den letz 
ten Jahren ihrem Autor hohe Einnahmen verschafft haben. Die 
garnicht verrückte, sondern allenfalls etwas snobistische Charlotr, 
die leider das bißchen Hetz, das sie zu besitzen glaubt, durchaus 
am falschen Fleck hat. wird von Lya de PuLti gespielt. Dieser 
Filmliebling ist wirklich hübsch und gibt sich recht kapriziös, be 
sonders in jenen Momenten, in denen ein kätzchenhaftes Benehmen 
am Platz ist. Ihr Partner Livis Pavanelli ist ein Liebhaber, 
dessen Bonhomie sich auf der gesunden Grundlage einiger Millionen 
aufbaut. Als Nebenfiguren ausgezeichnet Olga Lim bürg um) 
der Darsteller eines preußischen StandesÄamtsn. Mit den 
Staffagen hat sich die Regie nicht viel Mühe gemacht: ein paar 
Lichtreklamen flimmern für Paris, ein paar Kokospalmen deuten 
verschämt die Philippinen an. Im übrigen wenig Tempo und nur 
spärlich besondere Filmeinfälle. Nein auf seinen Inhalt angesehen 
ist der Film sehr interessant; freilich in anderer Weise, als seine 
Verfasser es meinen. KaaL. j 
durch die engste Bindung an die in jeder künstlerischen Darstellung 
zu treffende Realität, nicht aber durch die Emanzipation von ihr, 
erlangen sie den Sinn gehaltvoller Zeichen. Was sind im Ver 
gleich mit einer einzigen Grimasse Chaplins, sämtliche abstrakten 
— Pat und Patachon. Diese Beiden treten wieder einmal in 
einem, Film der Alemannia-Lichtspiele auf. Es ist 
eigentlich schade, daH das Paar, das äußerlich in der Tat komisch 
wirkt, so ungeleitet durch die Welt ziehen muß. Ein guter 
Manuskriptautor und ein geschickter Regisseur könnten aus diesen 
Kastor- und Pollux-Gesellen etwas machen. Von alleine gelingt 
es ihnen nicht. Sie sehen sich immer nur an und brauchen endlose 
Zeit, um den geringsten Effekt zu entwickeln. Dann ist er natürlich 
keiner mehr. In Dänemark muß das Leben von einer unnatürlichen 
Langsamkeit sein. Dieses Mal sollen sie eine plastische Gruppe vor- 
Läuschen Zwei Bildhauerinnen waren mit der Verfertigung der 
Plastik betraut, haben aber aus Unlust am Handwerk die Ulk 
brüder einfach weiß angestrichen und als Denkmal im Park aus 
gestellt. Gut so; doch es genügte, wenn Pat und Patachon einmal 
vsm Sockel heruntersprangen. Sie wiederholen den Sprung Zu 
oft, ihr Hunger ist auch zu ausgedehnt. In dem Maße, als sie an 
Jdeenmangel leiden, unterschätzen sie unsere Auffassungsgabe. 
Einen Regisseur her, der die Komiker komisch macht! ka c a. 
Therese Raquin. 
Der nach dem RÄnan Zolas von Jacques Feyder gedrehte 
Film — das Manuskript stammt von F. Tarifen und Willy Haas 
— ist die Leistung eines «außerordentlichen Stilgefühls. Man 
könnte die Wahl des Themas beanstanden: die Darstellung des 
Haffes, den Ehebruch und Gattenmord Zeugen — aber diese 
ganze seelische KatustrophenM läßt sich auf der Leinwand Wider 
spiegeln, da sie an das Milieu gebunden ist. Sonst widersetzt 
sich der Film gewöhnlich der Abbildung inwendigen Geschehens, 
das des Worts bedarf, um sich voll auszudrücksn. Hier, in dem 
Zola-Roman, lebt die gesamte Umwelt die menschlichen Vor 
gänge mit, und in der Sprache der Dinge reden vann auch die 
Menschen. Eine solche Mitbenutzung und Auswertung des Milieus 
ist für die französische Literatur vor Ende des 19. Jahrhunderts 
bezeichnend. Der Griff in sie est aber nicht nur glücklich, weil er 
sich guter Mrrrszenerien versichert, sondern auch »darum, weil er 
jene ganze Epoche herauHolt. Sle gehört noch» zu uns und hat 
doch schon begonnen, sich von uns abzulösen. Ihre Beschwörung 
von der Grenze zwischen Tod und Leben her hat einen eigentüm 
lichen Reiz. 
Wenn der Film etwas beweist, so diE daß die entscheidende 
Spannung Lm Film weniger durch eine noch so krasse Handlung 
als durch die Schilderung von Zuständl ichkeiten entsteht. 
Feyder hat mit Recht der Entwicklung des Milieus einen großen 
Raum gewährt. Er baut eine — übrigens sehr echt wirkende — 
altpariser Passage auf, und läßt sie durch verschiedene Lichteffekte 
so vielgestaltig werden wie das Leben in ihr. Eine Musterleistung 
ist die Pariser KleinLÄrgerwohnung, die von Gespenstern be- 
vöLert ist; denn ihre einzelnen Möbelstücke sind noch von all den 
vergangenen Schicksalen geladen, die sich hier abgespielt haben. 
Da'sind das Doppelbett, der hohe Lehnstuhl, das Silbergeschirr - 
sämtliche Dings haben die Bedeutung von Zeug-en, die menschliche 
Substanz ist spürbar in sie eingegangen und nun reden sie; besser 
oft, als Menschen zu reden vermögen. Kaum je noch ist in einem 
Film — von den russischen abgesehen — das Walten der toten 
Dinge so aktiv und gesättigt an die Oberfläche gezwungen worden 
hier. 
Auch das Jnsinandergreifen von Menschen und Dingen ist ge 
lungen Wenn T'herese die Jalousien schließt, versinkt die Mit. 
Die düstere Pracht des Paffagelädchens und die Treppe Zur Woh 
nung find mchr als nur der Nahmen für Mordereignisse: sie 
helfen von sich aus die Schrecknisse vorbereiten. Ein wundervoller 
Regieeinfäll' der Tanz Lheresens mitt Raquin im Zimmer: die 
Wände des Raums drehen sich, und durch ihren Wirbel tritt die 
innere Auflösung drastisch nach außen. ES versteht sich von selbst, 
daß Feyder die Führung der Kamera beherrscht. Er kennt die Macht 
des Details, und durch die plötzliche Wendung vom Gesamtbild zum 
Kragen Nagn ins vermag er den Abscheu Theresens vor ihrem 
Mann sinnfällig zu spiegeln. Solche Einzelheiten im Film gleichen 
den Anekdoten, die breite Zusammenhänge erhellen. 
! Ehe-Ferien. Dieser Film der U f a L i ch t s p i e l e ist nach 
! einem Schwan? von Hans Sturm und Alexander Engel gedreht 
und enthält eine Unsumme Verwicklungen, die das Thema der 
ehelichen Treue betreffen Da sie in dem Film unentwegt hoch 
gehalten wird, kann er sich im übrigen alle möglichen Freiheiten 
gestalten. Nach dem bewährten Schwan^chenm gibt es Verwechs 
lungen Kon^ronts- und Kombinationen in Menge, die mehr oder 
weniger unwahrscheinlich sind und im übrigen verjährt Daß jetzt 
solche Lustware typenmäßig fabriziert wird, ist ein Armuts 
zeugnis für die Industrie und ihre bcdiensteten Manuskriptautoren. 
Wäre wenigstens Charme in den Sachen — aber immer wieder 
geschehen Entgleisungen wie diese, daß das Nervenzucken einer 
jungen Dame von einem unternehmungslustigen jungen Mann 
als Zeichen der Annäherung aufgefaßt wird Für derartige Ge 
schmacklosigkeiten ist der Ausdruck Barbarei zu gut. Einigermaßen 
erträglich wird der Film nur durch Lilian H a r v e y, dre über 
Anmut und ein bewegtes Mienenspiel verfügt. Harry Ha^l m 
strotzt zwar von Lieblichkeit, Hot aber sonst nicht viel, k L
	        

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