DLA Viewer Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Access restriction


Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043384
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1928
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

gesuchte Person, die zu fremden Beerdigungen geht,'um sich aus- 
sauertöpfischer Kleinbürger, dem die 
VL» »EV8«»« 
die Dssebiebts 
stück 
wird, verlohnt den Gesuch des Films. 
L-aca. 
Ladenmädchen spielen Kino 
In dem Film 
Ein Glanzstück ist Marys Familie, die sie liebt und zu 
mner Prachtfamilie umm Die Mütter eine dicke ' kunstvoll aus- 
das Lor2 der südkransösischen Landschaft und er 
höbt ohne irgendein lVunder 2u Llilke ru nehmen, 
den Ltier 2ur antiken Lagengestalt. T r- 
Psychologie bringt, um das trappe and hinauszuschieb^n, mag 
dazu dienen, Ddary unter Tränen lächelnd, und mitten im Lachen 
weinend zu zeigen, ist aber so wenig plausibel wie die Handlung. 
zuweinen; der Vater 
Die Me Geschichte: ein WrsLensohn taWt in dem 
Volk unter und findet das arme Mädchen, das, zu ihm paßt. Zum 
Schluß Enthüllung, Vermahlung, Apäthesse. 
Hosenträger inmitten der Zimmereinrichtung heraLhängen; die 
Schwester ein kitschiges Mädchen, das mit ihrem Liebhaber schwer 
hercingefallen ist. Lauter Lustspielfiauren, die. in sehr komischen 
Szenen Hch aneinander reibem — Was der Film sonst noch, an 
..Der Ltier, der 
.Lilan2"). 8ie greikt in 
Technisch und regiemäßig gehört der Film Zu den besten 
Leistungen der' ahgslaufensn Saison. Solide, großartige Hinter- 
gründe/die echt sind, nicht mühsam wie echt gestellt. Das Innere 
des Warenhauses strahlt wie der Jüngling. Die Autofahrt durch 
die Wolkenkratzerstraße zaubert die ganze Stadt hervor«. Rasendes. 
Grotesktempo am Schluß, wo unglaubliche Ereignisse sich in 
fünfzehn Minuten zusamwendrängen. 
Das alles hat man schon ähnlich gesehen. Reu ist .dieser Effekt: 
Mary und ihr Abgott schlendern nach dem ersten Kuß (der länger 
als/ fünfzehn Minuten gedauert hat), iw strömenden Regen -durch 
die Straßen. Vor dem S ch a u f e nst e.r ' eines Ausstattungs-, 
geschüftes, .das Mary in Verzückung- bringt, bleiben sie stehen. Seine 
Aufschrift lautet: „Liefern Sie die Dame, die . Ausstattung lie 
fern wir/ Großaufnahme des Schaufensters: zwei lebensgroße 
Puppen, ein Herr und eine Dame, inmitten käuflicher Pracht- Mary, 
fühlt sich und den Jüngling in die Puppen'hinein, möchte auch sa 
mit ihm.im Schaufenster sitzen. Nach jenem unglückseligen Wend- 
essen kommt.sie auf der Flucht wieder an dem Schaufenster vor 
bei, blickt wieder sehnsüchtig in das jetzt fern gerückte ^Paradies. 
Eben durch dieses kurze Verweilen aber wird , dem Jüngling er-, 
möglicht, sie sinzuholen und zu verlohnen. (Der. Film, läuft im 
F rankfurter. Gloria-Palast.) Laeau - 
Die Apachen von Paris. Dieser in der Neuen Licht 
bühne gezeigte Film der Ufa-Produktion enthält einige recht 
hübsche Szenen. Eine amerikanische Sittlichkeitskommiffion, zu der 
eine junge MMonarstochter gehört, kommt nach Paris, um dort 
die Unsittlichkeit zu studieren Natürlich verliebt sich die Ameri 
kanerin in einen Apachen, was ihr freilich zu verzeihen ist, da Joan 
Eatelain wirklich eine reizende Larve hat. Außerdem hat er 
einige Spießgesellen, die rüder geartet sind und ziemlich ungemüt 
lich werden können. Das Ende ist gut bürgerlich. Zum Tatbestand' 
in der Nähe von Moulin-Rouge — der Eingang und das Innere 
find gut nachgebildst — gibt es höchstens noch malerisch gestellte 
Apachen, die niemandem etwas tun. Hiervon abgesehen sind aber 
ein paar Einzelheiten richtig beobachtet. Besanders herausgestrichen 
sei eine Szene in der Jacob Tiedke als etwas blöder Privat 
detektiv eine Abendgefillscha die Schlaubeit der Apachen 
unterrichtet, obne die Anwesenheit des gefährlichen Gelichters zu 
abnen. Der Streich der ibm mit einer VriMnLagrasfi gelyieU 
Mar y Pickf ord als Ladenmädchen: unbeholfen wie ein 
Clown^ sprod und Zärtlich zugleich«- Das Kind im Weib. Eben be 
nimmt sie sich noch wie ein Gaffeüjustge und im nächsten Augen 
blick kokettiert sie' schon mit einer List, als sei sie in allen Schlichen 
geübt. Aber ihre weiblichen Reize brechen üngewußt durch, 
überspringen gleichsam die ganze Sphäre, in der sie wissentlich 
gestaltet werden, und stehen dann unvermittelt neben- den Eiw 
fällen, Lölpeleün und zierlichen Streichen des -M 
Gamin. Daß alles Reife und Erblühte so absichtslos Und zu seiner 
Zeit auftaucht., verleiht ihm eine UnLerührtheit, die zu rühren 
bermag. Besonders drastisch ist der Sprung aus der einen in die 
andere Schicht in der folgenden, schon erdachten Szene. Der Jüng 
ling hat Mary unter irgend einem Vorwand in das gerade leer 
stehende elterliche Haus mit genommen, um mit ihr. d o rt zu Abend 
zu esstm Mary werß nicht, daß der Freund hier zuhause ist. Sie 
ißt auf richtige Weise falsch, aber das ist nicht wichtig. P otzlich 
kehren die Eltern samt der reichen Braut zurück Mary hat Kind er 
äugst und kriecht unter den Tisch. Der Jüngling klärt' seine. Leute 
rasch auf, zieht Mary hervor, und teilt ihr mit- -daß er selber der 
Warenhaussöhn sei. Nun geschieht dies: sie läuft nicht davon wie 
ein dummes Mädchen, das sie ist, sie bemüht sich auch nicht darum, 
Dame zu fein, sondern ist mit einem Schläge das Weib, in dem 
von Anbeginn an sämtliche Erfahrungen aufgespeichert sind. 
Traurig -verläßt sie das Haus. „Ich will nicht stören.". 
motiv des Inkognito amerÄrnisch-zeitgemaß verändert» Der 
Fürstensohn (in, strahlender Jüngling, der freilich ' gut strählen 
kann, wenn sein Vater Warenhauskonig ist. Ganz 'unten muß. dev 
Jüngling' im. Warenhaus anfangen, um es später besser in die 
Hohe bringen Zu innern Dort, unten trifft er sein kleines -Lehr 
mädchen, liebt sie, wird wieder geliebt, läßt seine reiche Braut, 
fahren -und macht jenes Mädchen W seiner M Der Pap 
gibt den Ssgem Ein Märchen. 
Drei ns^io Lands der von Nans LoikäMr d^- 
Kor^ton LiMv^-^riSMibS des Verlags Laul List- 
(LsiMi^) lis^on vor. Dnrob dioss und dis krübsrou 
Dünndruckdandebon iviid dsr Mvke> on.^iiscbs DicW 
tsr unser VeÄur. I^iclit Mnu^ Miüdmt werden kann 
die Oedie^enkeit der Ausstattung und die Lorgkalt 
die ant die HedersetMN^ verwandt, worden ist,. Den 
einen der jüngst ersekienenen Lände: „LilaNr"' 
(299 Leiten. Oed. 6.50) bat Laus Lsisi^r 
selbst ubertraMN. Die msistsrbakt verdeutselrt^ 
Lamndun^ enthält Oesediebten aus dem. LrieA und 
noeb andere DrsäNunAen aus versebiedenen weiten 
und Ländern. „Ooscbiebton aus Limla", 
von L. Lsinbardt üborsstrt (286 Leiten. Deb. 
6.50). ist ein Indisnbucb, in denl, ^ie okt bei 
Linlin^, die LeidekLalsIäukc von LnÄändern und Lin- 
Mborenen sieb sonderbar verseblln^en. Mt der lieber- 
sstLUv.^ des weltbekannten „D s e b u n e 1 bu ob s" 
(149 Leiten. Deb. 4L0) seblisMcb le.^t Lsn- 
venuto LauntMann eine beachtenswerte Lrobe 
seines Lpraobtalents ab. (Dieses Vueb dark übrigens, 
Minab einer vertraglichen VerMjcbtung gegenüber 
dein ursprüngiioben Verleger, nur Lusamrnen mit drei 
anderen Hpling-Vandsn abgegeben werden.) 
Ls sind kleine Lrräblungen in den neuen Bänd- 
eben. die Lipling wieder in seiner ganzen OröLe 
Zeigen. lieber welebe Tonkülls verkügt der Rann! 
Nanebmal strotzt er vegetativiseb wie die blatur 
selber, verherrlicht die primitive Trakt, erbaut sieh 
an tonen soldatischen lugenden, die das Lmpire 
gesehakren haben und erhalten. Die Apologie des 
Nänwiebon scheint aus alten Ll^dengesängen herauf 
su Klingen und wirkt nicht selten brutal. Dann 
aber wieder gestaltet er Dinge , von unvergleichlicher 
Zartheit, so in der Oesehiebts vom ^unschhaus, 
die nur einer schreiben konnte, der viel gelitten hat. 
Dr beherrscht den geographischen Laum und den 
menschlichen Innenraum, Dschungel und Limmel. 
Webt su leugnen, daü seine Lhantasie mitunter 2U 
barbarischen OsschMaeklosigkeiten abirrt, dall sie 
Degenstände schiebt anthropomorphisiort und sich 
an der Nvthologie übormäQig ergötzt. Aber was be 
sagt das gegenüber ihrer lVeits, ihrer elementari- 
scben Dswalt. die dem Ursprung nahe ist; was 
besagt es vor allem gegenüber der Tunst, mit der 
isdes Lbsma dargestellt wird, linnaebahmlieh, wie 
aus der Lchilderung der Dialog auksteigt. wie die 
Lersonen und Lachen eingesetzt. Temperaturen und 
Darben gewandelt werden. Din Lrunk- und Meister- 
Ludwig Thsms verfilmt. Das Lustspiel „Moral* von 
Ludwig Thoma ist für einen Film arrangiert worden, den die 
Alemann ia-Lichtspiele zeigen. Ein gutes Lustspiel — 
ein Film von anständiger Durchchnittsregie, die aber auch den 
Harmlosigkeiten der inhaltlich veralteten Komödie nicht aufhelsen 
kann. Sittlichkeitsverem^ die. an dem Auftreten eines Revue 
stars Anstoß nehmen, sind denn doch gar zu sehr aus der Zeit, 
und dieses ganze Wechselspiel zwischen öffentlicher Tugendheuche 
lei und privatem Liebesbedürfnis ist heute aus dem einfachen 
Grunde gegenstandslos geworden, weil die Tugend sich ins Privat? 
leben zurückgezogen hat und die Liebe öffentlich geworden ist. Die 
Fabel also ist historisch, und die Pointen erregen höchstens ein 
kulturgeschichtliches Gelächter. Dafür ist der Gymnasialprofesssr 
Arthur Ralphs eine schauspielerische Attraktion. Ein richtiger 
Thoma-Profefsor mit einem Bartpanorama, verkniffen, duckmäuse- 
nsch, m der Bauchgegend gerundet, in jeder Bewegung ein Schül- 
despot. Ellen Richter spielt jenes bedenkliche Wesen, das Ab 
scheu und Liebe erregt. Sie ist ein wenig schwer für die leichre j 
Rolle, macht sich aber mit Geschick so pikant als möglich Sehr! 
hübsch die Darstellung einiger alter Schlager und die Szenen aus 
der Haller-Rwue- Ks,6s» -
	        

Hinweis zum Volltext

Die OCR-Ergebnisse sind experimentell.

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Manuscript

METS MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text DFG-Viewer OPAC
TOC

Image

PDF ALTO TEI Full text Mirador
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Manuscript

To quote this record the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

What color is the blue sky?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.