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H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043384
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1928
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

F 
Dragoner!ieöchen. Dieser Film der Al e m a n n i a - Licht 
spiele ist mit Harry Liedtke angefüllt, der seinen persönlichen 
Reizen noch die der knapp ansitzenden Uniform eines österreichischen 
Oberleutnants beifügt ein Ueberfluß an Charme also, der sich 
über die Beschauer ergießt. Daß um das Maß des Zaubers voll zu 
machen, Maria Pandler als modernes Smoking-Girl sich da 
zwischen mengt, mag als verzeihlicher Anachronismus gebucht wer 
den. Der pikanten Ingredienzien sind bei einem Publckumsstlm 
solcher Art nie genug. Er gefallt, das Gemisch aus Waffenrocken 
und duftigen Anspielungen löst immer wieder lautes Gelächter 
aus; was will man mehr, da seine Hersteller nicht mehr wollen? 
Je geringere Ansprüche ein Spielfilm stellt, desto ruhiger darf man 
ihn über die Leinwand ins Nichts laufen lassen. Erst die PEentio- 
nen fordern die Kritik heraus. Eine kleine Schutznmnnsszene in der 
ersten Halste ist übrigens gekonnt. KLcL. 
Chaplin vor einem Jahrzehnt. Wie merkwürdig die beiden 
alten Chaplinfilme, die in den D r e x e l - L i ch t s p i e l e n laufen. 
Chopin als Betrunkener, Chaplin als Heimtskandidat — ganz 
im Stil der alten Groteske, sehr quick und nahezu jeder Gehalt 
in die Bew-egungsdrastik aufgelöst. Dennoch ist an dem ehemaligen 
Chaplin etwas zu spüren, das mit den alten Photographien nicht 
modert. Das Bleibende sind aber keineswegs die Sprünge und 
Gesten, die mancher andere vielleicht eben so gut fertig brächte, 
sondern gewisse Einfälle, die auf die menschliche Substanz Zurück 
deuten. Der heutige Chaplin verrät sich etwa schon in jenen durch 
ihr Ungeschick und ihr spielerisches Wesen gleicherweise rührenden 
Arm- und Beinverschlingungcn, mit denen er dem Mädchen seine 
Liebs Zu erkennen gebsn nröchte. Beide Filme fesseln als erste 
Regungen des noch nicht Zum Selbstbewußtsein gelangten Künstlers. 
eigenschaften «m Platz. Er gibt wirklich die innere Leere, die sich 
die Uniform überzieht und sich mit ihr sogar etwas erfüllt. Die 
? L O LP' E in 
seine anhaltende Blsndheit eine aparte Note bringt. Fred Louis 
8 erch ihr sympathischer Partner. Als Chargenfigur ausgezeichnet 
der Lheaterdirektor Hugo We rne r-Kahl es. ktsaL 
--- Die Geliebte seiner Hoheit. Diesem Film der Capitsl- 
Lichtspiele liegt die bekannte Operette von Jean Gilbert 
zugrunde. Er ist ein Durchschnittserzeugnis., in dem alles» vor- 
kommt, was gefällt: Galauniformen und höhere Standesper 
sonen, die zugleich verhöhnt werden^ eine süß hochstapelnde Tän 
zerin, eins Dollarmillisnärin und die Repräsentationsräume eines 
Luxushotels. Die LustiAeiL dauert zu lang, um immer lustig zu 
sein, aber sie tut es um der Erotik willen Das mondäne Damen- 
duett wird von Vivian GiLson und Mary Kid bestritten. Lia 
Eibenschütz lächelt trotz ihrer Jugend manchmal so überlegen. 
Recht nett Kurt Vespermann als dämlicher Bonvivant. Der 
Amerikaner Hans Junkermanns hat entschieden in Oester 
reich das Licht der Welt erblickt. kLLL. 
— „Freiwild" — verfilmter Schnitzler. Der nach einem Schnihler- 
schen Schauspiel gedrehte Ulm der Capitol-Lichtspiele 
le'det zwar an den Mängeln aller solcher Uebertragungen — sie 
illustrieren nicht für sie entworfene Texte und entraten der eigent 
lichen Filmmotive — hat aber dennoch Qualitäten, die ihn vor 
manchen heutigen Gesellschaftsstücken auszeich nen. Starke mensch 
liche Substanz leuchtet durch die etwas vergilbten seelischen Zu- 
stäudlichkeiten und Motive hindurch, die übrigens nicht einmal so 
überholt sind, wie sie auf den ersten Blick hin scheinen Haupt- 
koufl'kt: ein junger Zivilist verweigert einem Offizier das Duell, 
weil er sich nicht für eine Narretei schlagen will. Das mag heute 
kein solcher Bruch mit der Konvention wie früher sein, aber man 
verpflanze den Satisfaktionsbegrrf aus dem militärischen Gebiet 
in das des Sports, und es hat sich nicht eben viel geändert. Zu 
den psychologischen Unbegreiflich^ die mit Vorliebe in der 
Wiener Atmosphäre amugehockt wurden, gehört dann freilich, daß 
der gleiche junge Zivilist, der so mutigne'ge das Duell ablehnte, 
die Freundcswarnung vor dem desperaten Offizier in den Wind 
schlägt,/um kura-giert zu erscheinen. Dann hatte er sich schließlich 
auch duellieren können. Holger Madsen, der Neg'sseur. ist der 
Bühnenentwicklung aus der Leinwand Zu ausführlich gefolgt, bat 
aber,, vor allem bei der Behandlung "des Requisits, anständige 
Arbeit geleistet. Die Strecken des möblierten Zimmers aus der 
Vorkriegszcit sind echt Zu den Darstellern: Bruno Kastners 
Oberleutnant ist em Geli^g'en. Was immer sonst gegen den 
Künstler einzuwenden wäre, in dieser Rolle sind seine Spiels 
Duell m den Lüften. Ein französischer Mkn der 
Alemannia - 8 ichrs piele, der aber nicht zu jenen EMUg- 
nisfm gehört, deren Import sich unter allen Umständen gelohnt 
hätte. Zwei Piloten sind um einer toten und einer lebendigen 
Frau willen sehr böse aufeinander und tragen, dramatisch genug, 
ihren Streit mit Hilfe von Aexoplanen aus, eben weil sie Pil-!«n 
sind. Die Hauptrolle der lebendigen Frau wird von Mady 
Christians gespielt, die, in diesem Film wenigstens, Mere 
Toiletten als mimische Einfälle hat. Zu der VergegmwSrtigunH 
tieferer Seelenschichten scheint sie nicht das rechte Zeug zu 
habm. Gut die französischen Darsteller und sehenswert die Flieger 
aufnahmen der Wüste. Rass, 
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v/irLlstb niebt msbr Lls ein durebtrisdsnsr (Gauner, 
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brsebsrkLunL ko-um Lbbsbt.. und ssins ULudruAS snt- 
rutsn. von äsr >Vit,2N0into s-d^sssbon. vis ü-Mndsln 
M'kvöbnliebsr ULdsnsindrued des bobsron Linnen. 
V/ädrond b'ranlL Usllsrs Usrr Ooiin prnLrisebs Oo- 
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sinsn N-ndsrsn ^utLskkslct LU srLiolsn. O^runr nennt 
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