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H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043385
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1929
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

-2X 
--- Von einem Fürstenhof. Der im Gloria-Palast gezeigte 
Film: „Serenissimus und die Letzte Iungfrau" ver 
legt wieder einmal den Schauplatz in eine LiliputreMenz. Das 
sehen die kleinen Mädchen so gern. Der trottelhafte Fürst — eine 
Spezialität Hans Junkermanns —, seine strenge Tante 
(Adele Sand rock), der junge hübsche Adjutant und die dazu 
gehörige Weiblichkeit — das ganze Personal, das heute bei uns 
Lustigkeit zu erwecken Pflegt, ist zur Stelle, und alle Situationen, 
die erfahrungsgemäß einen Publikumserfolg verbürgen, sind aus 
genutzt. Die richtige Mitte zwischen Frivolität und Sittenstrenge ist 
die Verlobung am Schluß. Da es breite Schichten gibt, die sich 
mit solchen Surrogaten ernähren, bleibt dem Einsichtigen nichts 
weiter übrig, als sich zurückzuziehen. Notiert sei nur noch, daß 
Ernst Verebes ein glänzender Tänzer, Siegfried Arno einer 
der elegantesten und skeptischsten Großstädter und Margot Land« 
eine Blondine ist. Der Regisseur Leo Mittler hat im Rahmen der 
technischen Konvention geschickt geschnitten. kaca. 
--- Die drei Fransn des Urban Hell. Der Roman, nach dem 
dieser Film der Aleman nia-Lichtspiele gedreht ist, 
stammt von Vicki Baum, jener versierten Ullstein-Autorin, die 
sich im Leben auskennt, wie es aus der Perspektive von Magazinen 
erscheint. Als Hintergrund hat die kundige Dame diesmal einen 
südlichen Alpensee gewählt, der das Angenehme mit dem Nützlichen 
verbindet: er befriedigt nämlich nicht nur durch seine landschaft 
lichen Reize, sondern gewährt auch dem Helden Unterhalt, der sich 
als Schwimmlehrer sein Brot verdient. Man muß Fred Döder - < 
kein in der Badehose seben, wie er schön ist und strahlend. Das 
eben hat Vicki Baum gewollt; denn was wäre eine ihrer Geschichten 
ohne die Liebe? Gleich drei Frauen auf einmal fliegen dem 
chwimmenden Adonis zu, springen mit ihm ins Wasser, treffen 
ihn in der Badekabine und in den Salons. Kunstreich wird die 
Zuneigung Zu der schwer en Mona Maris geschürt, die der 
da Negri nacheifern möchte. Je mehr sich das Bild von einem 
Jüngling mit ihr einläht, desto mehr leidet die eine der Neben 
buhlerinnen; die andre ist schon rechtzeitig entfernt worden. Aber 
so ist es gerade recht, denn Vicki Baum will auch.ihr Opfer haben. 
Zum Trost gibt sie dem armen Mädchen einen chinesischen Diener 
bei, der die östliche Weisheit lehrt, daß man immer lächeln müsse 
Ein kapp? end mit schmerzlichem Lächeln — ja, Vicki Baum nimmt 
die Kunst und das Leben nicht leicht. Der Regisseur hat den Film 
in ihrem Sinne gebaut: viel See und Schönheit und Sonne und 
dazwischen ein leicht zu illustrierendes Herzeleid. Uaca. 
^Harold Lloy-.H Harold, das Muster des fixen und 
unfertigen Amerikanes, hat, wie es scheint, die isbort stories 
satt. Verführt vielleicht durch das Beispiel Buster Keatons, sehnt 
auch er sich nach mehraktiger großer Literatur. Freilich, zu einem 
Buster wird er trotz der Länge seines: „Harold, der Pech 
vogel" nicht. Weder ist er ein stummer Märchenprinz, noch 
verzaubert sich ihm die Welt. Er bleibt der quicke optimistische 
Jüngling mit dem ewigen unchinefstchen Lächeln, und seine Welt 
bedarf gewiß keiner Er.ösung. 
Dennoch hat er sich in dem neuen Stück nicht nur verlängert, 
sondern auch etwas vertieft. Ohne die Bedeutung der Passivität 
Busters zu. ermessen, nimmt er sie äußerlich an. Auch er umgibt 
sich mit Hünen, um schwach zu erscheinen. Zwar bleckt er noch 
immer mit den Zahnen, aber oft aus Verlegenheit. Die Frech 
heit wird durch Furcht eingedämmt, die Rauflust weicht der List, 
die behend blufft. Aus dem „Er" möchte ein Ich werden, aus 
dem Ideal der Selfmade-Burschen im Strohhut ein netter 
amerikanischer Taugenichts. 
Er hat sich mit richtigem Instinkt die romantische Umgebung 
gewählt, die zum Taugenichts gehört. Fern von der Großstadt 
tummelt er sich irgendwo im Westen zwischen kühnen Männern, 
Gäulen und einer Unmenge von Natur. Hier kann er sich hinter 
Sonnenblumen verstecken, hier ist ein medizinischer Wanderzirkus 
ein Ereignis. Mitten in dem abgelegenen Fluß gedeiht auch ein 
altes Schiffswrack, dessen schiefe Räume und Schlupfwinkel eine 
Fundgrube für unfreiwillige Abenteuer sind. Er besteht sie ge 
wandt-ungewandt. und dank der Abwesenheit jeglicher Zivilisa 
tion fallen wenigstens seine Lümmeleien nicht mehr so unerläßlich 
smart aus wie früher. 
Die Streiche entraten völlig der Phantastik und des Hinter 
grunds, den sie bei Buster Kaben, folgen sich aber dicht — stellen 
weise leider so dicht, daß sie sich gegenseitig ausstreichen — und 
sind hie und da von origineller Erfindung. Jede Hausfrau, die 
nicht gerade über eine maschinelle KücheneinriM verfüch muß 
die abgekürzte Methode, studieren, nach der Harold heim «Spülen 
der Teller verfährt. Geschickt heröeigeführt sind auch die ver 
schiedenen Situationen, in denen es ihm, dem männlichen Aschen, 
brödel der Familie, gelingt, über die gewaltigen Brüder zu 
triumphieren; und reizend ersonnen ist die Verbrechgueskorte über 
den Fluß. Der Mann wird einfach in lauter Schwimmgürtel 
verpackt, die, aneinandergereiht^ lebendigem Floß, 
bilden, auf dem Harold heimrudert. 
Ausgezeichnete Bewegungskomik ohne Sinn. „Er" ist eben 
Zuletzt doch kein Ich; geschweige denn, daß er ichlos wie Buster 
wäre. 
(Zur Aufführung des Films in den Frankfurter 
Ufa-Lichtspielen-) 
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seiner rneo^o^isonen HerLUmt um me ^irLiKüis iL6- 
senaitennert aer ^rsaduien veiü. Wie senon m tru- 
deien DUnäen veixlen aued meseL Nat nein euren- 
weiten vacer cüe r ulie vor^e^r. Uuu 
sie mitunter an aen ttanren Nerdei^eLerrt sind, sei 
innen mn des spannenaen ^.rranMnienrs ^inen ver 
dienen. — viiedo.Ls ^oLus. ein i^andLinann virovvns, 
verLULLt 2nur nieM über die r Lni^neiten eines 
^riesr^.s. ist aber unmernin ein voUuoniinener Qend- 
iemnn vom i^opt bis 2u uen v üÜen. üoMr ^aniend 
seines itun von ^eodinnd lard be^iiü^^en ibr^Lubs 
be^LitiKd er irr llannumdreNen sen^ieriM ^robmme. 
U«r bei reit einen Unndst-rien von den nnünsinniMN 
U-ttenraven einiger ^nrierer. bnir einem Mnves^e- 
storwn Kädenen und stitrst b'LMÜien^iüen, wo er 
nur ÜLnn. KeiLend erkunden ist, die ürLüvENZ, in 
der dem Ltnndesdünnei Nodsr ^ristoLraren ein 
Lrreien kesvie^t wird. Die Lum deii biLarren Oe- 
senienten unwrdniren LNMneain. btoders ^nsprüeN»- 
steten sie selbst, NieNt. r. 
Ons seiner reit Lusküdrlieb von uns MwUrdiZte 
VVerL der russischen ttevoiutionüiin VV er a b' i- 
ner: ..i>i n e U t über 1t u U 1 n n d'" ist, in erwei 
terter ^.uliLLS erseüienen (v^rnn. ölniiü - VermZ. 
Leiten. Oed. Ü). Lin dritter 'üeü ist itnn 
beiMMben worden, der den Ute!: .chneU 
LeNi üssslbur^' vrüAt una die ÜchÜderunk der 
ersten beiden ^nüre entdäit. die sied an eine Kalt 
von inst einem VierredaniNiindert seüios^en. d ran 
tchner nebt ün Vorwort 20 oiosem leb der vor, dall 
sie damals iNren im lieben nicht 2U linden 
! vermoeüt üLtte und sied wie der LUierstnndene I^L- 
! 2nrus in der LrLÜMuns ^.ndreiews vor^eüommen sei, 
..der einen tbich in die KwiAUeit ^eworien nnt°. 
, Der Lericht ist erKrsikend. ersedeint übrigens 
KieichLeitch als Londerdruch. 
ver dritte, die ünbre 1926/1927 umksssende dabr- 
K^nnL des VVerüs. ..dLbrbuebdsrchilmindU" 
strie" liest vor (Verlas der üichibiidvunne. Ber 
lin. 848 Leiwn. Oeb. 30). Xarl VV 0 1 kks 0 bn 
bat es. übrigens obne die UnterstetLuns der 01 a- 
züeUen Vertretung der deutschen kilmindustrio, in 
einer gegen trüber noch erweiterten Gestalt bernus- 
gegeben. Ds entbLlt Abschnitts über die deutsche 
Filmindustrie und das deutsebs I^ichtsniechewerch; 
über Lundsi und Verbebr in der ?ichindustrw. - en 
k'ilm in der Heebtsureebung und das Filmwesen der 
euroch.schsn und LUÜereuroväiLchen Münder. Nins 
lulle statistischen Naterials ist in sämtlichen leben 
übersichtlich verarbeitet worden, ^.ulmerksam se- 
nmebt sei nicht 2uietLt auk die Libiiogravbie der 
mit dem ?ilm sieb beschäftigenden ^Verks und die 
Zusammenstellung der b'ilme 1926'27. Das l^ach- 
veblagewerb wird allen ^ilminteressenten nützliche 
Dienste leisten.
	        

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