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H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043386
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.09/Klebemappe 1930
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1930
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Poton erweckte. 
L r. 
-'2- 
-2 ' 
Vs MUÜ modt ümusr Msä!L66 Wm; Luod uuI" 
dort 0 otu 6 r rum Vsispwl varstadt sied s-uks 
Lauck^rk. Dr dad in smusm UomLu: .Mackams 
8tor.y" (Ld. Lnaur Naedk.« Berlin. Osd. 2.85) 
einen ^eldlieden Detektiv 2um Leiden aemnedt. Von 
Lderloek Holmes LU Nadams Ltorv -7- die Dräuen 
dünnen sied niedt keklaMM 8ie ist eine edarmante 
Person, diese Dran 8torv; M niedt emancipiert, 
sondern vürdlied eedt nsidtied und das Mnaue (le- 
kenstüed cum Osntieman-Detedtiv. Ist der ein 
vollendeter Lerr. so ist sie die vollkommene Dame. 
Idrs ÜnternedmunMlust bleibt stets Msellsedakts- 
kädis. idr natürlieder Zedarrsinn verbändet sied mit 
diplomatisedem Oesedlek. In trüberen lladrdunderten 
dätte sie einem volitiseden 8alon vorMstanden und 
keine IntriAbn entwirrt. Dootner le^t seiner Dame 
Nordkälle vor, die so kompakt nie rätseldakt sind, 
und Nadame 8torv klärt die Däüs ant. odne je idrs 
Dle^anc eincubüüen. Lodade, dall sie niedt deiraten 
vüll! ^ber die meisten Nänner wären idr unterlegen 
und Detektive sind überdies grundsätclied llungge- 
sellen. 
Drank Hellers jüdiseder Dsvedoanalvtiker, , 
der in dem neuen Land: „Dr. Limmertürs 
Derisnabsmteuer" (Orstdlem L Oo., Dsipcig. 
223 8. Oeb. -K 4.75) wieder die Lauptrolls spielt, 
dat einige ^ednUedkeit mit Odestertons Pater 
Vrown. Von den Lasseuntersedisden abgeseden. 
keodten sie beide cum doderen Lubm der Vernunkt. 
V/eltweise, die sied notgedrungen in die ^rsna be- 
geben, IInMrn nur läüt sied Dr. Ammertür, der 
cu seiner Drdolunk? an der Liviera weilt, mit krimi- 
nalistiseden Problemen ein. ^ber dü?6 Probleme 
werden von seiner Vernunkt magised angscogen und 
kolgen idm eivkaed an die Liviera naed. Nanede 
Verbreeden wirken kreilied so konstruiert, dall der 
Verdaedt entstellt, sie seien dauptsäoblieb aus dem 
Orund erdaedt. um die ps^edoanalvtisede Intelligenz 
in Bewegung cu setceu. 2um (^läck ergedt sied 
Keller gern in reisenden gsdankliedsn ^bsedweikun- 
gen. die das Lonstimkiroesgerippe wie Blumengirlan 
den umwinden. Ds wäre übrigens cu wüvseden, daü 
er wieder einmal seinen Boedstaplsr OoUin von den 
-r- Flucht vor der LieLe. Ein junger Diplomat liebt em 
Mädchen aus einer Jahrmarktsbude. Das Mädchen liebt ihn wie 
der, und beide sind glücklich. Aber die Vermischung von oben und 
unten kann nicht gedeihen, und auf Betreiben des Diplomaten 
vaters, der für die Karriere seines Sohnes fürchtet, kehrt das 
Mädchen wieder zu ihrer Bude Zurück. Eine alte Geschichte, die 
aber ganz unterhaltend aufgemacht ist. Echter Jahrmarktsbetrieb 
ist arrangiert, der Semmering spielt herein. Jenny Jugo in 
der Hauptrolle hat reizende Szenen, und der inzwischen leider 
gestorbene Kurt Gerron glänzt als melancholischer dicker 
Budenbesitzer. Der Film läuft in der Neuen Lichtbühne. 
— '___ Raca. 
Schicksal gezeichnet ist. So sehr Krauß sich bemüht, sein^ Blicks 
- sind nicht geladen und seine L-eiblichkeit ist ohne Gewalt. Das 
Mythische bleibt aus dem Spül und die aus ihm stammende Kraft 
der Repräsentation verringert sich Zur äußerlichen Dreingabe, 
und zu viel, viel Zu viel unkörperliche Seelenkuust mischt sich 
überall ein. — Der längst nicht so exponierte englische Gegenspieler 
Bassermanns ist eine vorzüglich durchgefeilte Charakterfigur. 
R 2. e 3.. 
Die Drei um Edith. Ein Film in seiner Anlehnung an einen 
Roman von Harich Alle Romane, die einmal in einer illustrierten 
Zeitung gestanden haben, scheinen für den Film prädestiniert zu 
sein. Man hat sich offenbar sehr frei an die Vorlage angelshnt. 
aber der Roman hätte ja auch so verlaufen können wie jetzt der 
Film. In dem Gebiet der Edelkolpsrtage, das er wieder einmal er 
schließt, kommt es nicht eben genau darauf an. Edelsteine sind der 
gleißende Mittelpunkt dieser EdelkolporLage. Ein Diamantendieb 
großen Stils taucht zu einem gewaltigen Beutezug in der Gesell-, 
schaft auf, dort, wo sie am mondänsten ist, schwankt eine Zeitlang, 
ob er sich die Liebe einer Frau stehlen oder lieben stehlen soll, 
stiehlt dann zuletzt und entschwindet ungestraft. Man kann c§ ihm 
nachfühlen. daß er den Diamanten, der, nebenbei bemerkt, eine 
Fälschung ist, der Edith Camilla Horns vorzieht. Diesem Gret- 
chen wird es trotz einer Halskrause nie gelingen, der Garbo ähn 
lich zu sehen, sie ist süß wie eine Zuckerstange und auch in groß 
artiger Aufmachung ein Puppchen. Dieß! als Hochstapler kopiert: 
den dämonischen Veidt und weiß im übrigen nie recht, ob er sym 
pathisch oder abschreckend aussehen soll. Jack T r e v o r ist wie 
stets halb Liebling, halb energischer Gentleman. Dem Film, der! 
in denUfa - Lichtspielen läuft, verhelfen auch der routinierte 
Schnitt und die achtbare Photographie nicht zu Wirkungen, die 
über das Kunstgewerbliche hinausführen. Laca. E 
-- ^Segelschiff mrd Luxusdampfer.I Nicht umsonst wird 
der Film: „Das Schiffd er verlören en Menschen" als 
ein deutscher Millionenfilm angepriesen. Jedenfalls hat man in 
ihm Unsummen auf die Ausstattung eines gehobenen Kolportage- 
stcffes verwandt, der in der Sphäre der Magazinliteratur beheimatet 
ist. Uebers Meer zieht ein Segelschiff, mit „verlorenen Menschen" 
bemannt. In diese übel beleumdete Gesellschaft gerät aus Zufall: 
ein gut gekleideter, bildhübscher Medizinstudent und eine schick ge 
kleidete, bildhübsche Ozeanfliegerin. Muß gesagt werden, daß die 
junge Dame von der ganzen Mannschaft begehrt wiM Daß der 
Student sich schützend vor sie stellt? Daß Leide sich lieben? Daß 
ein Luxusdampfer sie knapp vor dem bösen Ende noch rettet? Das 
alles ist selbstverständlich, aber in der Aufmachung liegt angeblich 
der Witz. Leider ist er zu plump. Die Arrangements in der Hafen 
kneipe und den Schiffsräumen sind Operndekorationen; den Rau 
fereien ist anZUmerken, daß sie ein-studiert sind; die exotischen Typen 
vor den gestellten Kulissen sind gar so echt. Fritz Kortner führt 
diese verlorene Schar an, doch auch er ergck sich, genau wie die 
andern, in der Gebärdensprache, die nun ei -mal, auf Grund irgend 
einer stillschweigenden Konvention, für die Leute aus der Unter 
welt in nahezu sämtlichen Filmen typisch geworden ist. So wäre 
mit der Mannschaft der ganze Film verloren, spielte nicht S 0 k 0 - 
l off einen reizenden russischen Schiffskoch und nahte sich nicht 
das schimmernde Dampfermodell. Die Begegnung Zwischen dem 
Hellen Riesenkasten mit der mondänen Gesellschaft auf Deck und dem 
winzigen Schmutzkahn ist geschickt herbeigeführt und stellenweise 
effektvoll. Freilich, was nutzt die filmische Wirkung, wenn sie zu 
schlechten Zwecken verwandt wird? Student und Fliegerin werden 
im Triumph von der eleganten Welt an Bord aufgenommen, und 
die verlorenen Menschen sinken als Verlorene wieder ins Dunkel 
zurück. Mau möchte fast lieber Lei ihnen auf dem Segelschiff 
bleiben. (Der Film läuft im Frankfurter Ufa-Theater.) 
Napoleon. 
Ueber den im Roxy - Pala st laufenden NapsleonUrn ist 
gelegentlich» der Berliner Uraufführung bereits ausführlich in der 
„Frankfurter Zeitung" berichtet worden. Hier bleibt nur einiges 
Grundsätzliche nachzutragen. Der Film schildert die Lebenszeit 
des Kaisers auf St. Helena. Nicht, daß er Zustände statt drama 
tischer Wwnen darstellt, macht ihn so schleppend und handlungs 
arm, sondern dies: daß er die Zustände nicht in der Sprache des 
Films auszudrücken weiß. In großen Filmen, wie etwa in 
„Therese Raquin", wird die eigentliche Spannung stets Hemds 
durch die Verwandlung des zustandlichen Mteinanhers in Zas 
filmische Nacheinander erzeugt, und so hätte auch die EinsaMeit 
auf St. Helena zu stärkerer Wirkung verdichtet werden können als 
die Beschreibung jeder anderen Epoche des an Sensationen reichen 
kaiserlichen Lebens. Es gibt filmische Möglichkeiten, eine solche 
Einsamkeit intensiv Zu vergegenwärtigen; wie überhaupt dem z 
großen Regisseur das scheinbar ereignislose äußere Dasein -- j 
es besteht in Wirklichkeit aus einer Fülle mikroskopischer Ereignisse j 
— ein lieberer Vorwurf sein wird als ein Dasein, in dem die 
sichtbaren Greigniffs sich häufen. An sich also A die WM von 
Napoleons Ende durchaus berechtigt gewesen.. Nur hat das Können 
nicht gereicht, und an Stelle cmes Films, in dem die leeruzrn- 
fließende Zeit zu körperlich spürbarer Macht gerät, ist eine endlose 
Folge von Episoden entstanden, deren Ablauf der Zeit gar keinen 
Platz zum Eingreifen läßt. Jahre gehen dahin, in denen nichts 
geschieht: aber statt diesen gewaltigen Prozeß , zu gestalten, wird 
höchstens einmal gesagt, daß wieder eirmMl ein Jahr verstrichen 
sei, und so gelang als ob sich mittlerweile etwas zugetragen habe» 
Man hat fleißig Tagebücher und Memoiren studiert und eine Un 
menge kleinerer Begebenheiten aufgestapelt, die gewiß beglaubigt 
und annähernd naturgetreu wiedergegeben sind. Jndesien, nie und i 
nimmer konnte es sich um die (zuletzt doch unmögliche) Rekonstruk- 4 
Lion des Tatbestands handeln, sondern nur um die Darbietung 
seines Gehalts/ Der'Erstickt Zumeist unter der Last der Details, 
deren Auftreten weniger dem Zwang der Komposition Zu danken 
ist als der ^damischen Neigung, ein komplettes historisches 
Bilderbuch Zv liefern. Ob sie sich einstigen oder nicht: sämtliche 
bekannten und unbekannten Anekdoten werden zu illustrativen 
Zwecken benutzt. __l 
Findet man W 
einzelnen manches anz u erkenne u. Die GeLurtstagsmahlzeit 
in Lsngwosd; die Szene zwischen Napoleon und der Büste seines 
Salmes vor dem Spiegel; der erste Empfang des Gouverneurs; 
die Durchgestaltung des bis zum Ende bewahrten Hofzeremoniells 
— das alles ist gewissenhafte und hie und da sogar von einem 
Einfall begünstigte Arbeit. Freilich, man ist des, Geistes nicht teil 
haftig, den man veranschaulichen will, und es fehlt durchaus der 
Elan, der ein paar Abschnitte des Napoleonsilms von Abel Gance 
ausgezeichnet hat. Es sei nur an die Fahrt des jungen Generals 
Zum italienischen Kriegsschauplatz in diesem Film erinnert. Eine 
Stelle von ähnlicher Großartigkeit findet sich nirgends. 
Napoleon hat einst von Schauspieler Talma kaiserliche Ma» 
nieren gelernt; Werner Krauß hätte sie ihn nicht Zu lehren 
vermocht. Dieser bedeutende Darsteller versagt in der Rolle des 
Kaisers. Allerdings G seine Aufgabe ungemein schwierig- W er 
doch nicht den Kaiser in seiner Macht, sondern den gewesenen 
Kaiser zu spielen, Üm davon abZusehen, daß die Maske nicht ein- 
wündsrei ist, es mangelt vor allem an der Aura, die den ent 
thronten Napolon hätte umhüllen müssen. Weder merkt man, 
daß er früher Schicksale vollstreckt hat, noch daß er jetzt vom
	        

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