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H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
HS01309346
Title:
Rilke, Rainer Maria: Notizbuch T1 [Verschiedenes]
Document type:
Manuscript
Collection:
Manuscripts
Year of publication:
1902
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Language:
Deutsch
Other titles:
Tagebuch Westerwede und Paris : 1902 ; Taschenbuch Nr. 1
Taschenbuch 1
Agenda

Full text

(vergl. Reichsausgabe vom 80. September 1932) bereits aus- 
führte, ßnd die rätselhaften Buchstaben, die nicht antworten, eine 
Abkürzung für: „Flugzeug-Plattform 1", und unter dieser Platt 
form wiederum ist eine künstliche, im Atlantik schwimmende Insel 
Zu verstehen, die als Stützpunkt für den transozeanischen 
Luftverkehr dienen soll. Mit Hilfe eines gewaltigen Auf 
wands an Mitteln ist es geglückt, die nicht vorhandene Insel so 
realistisch darzustellen, daß ihre Existenz nicht den geringsten 
Zweifel zu dulden scheint. Man verfolgt ihre Entstehung in der 
Werft, sieht sie auf gewaltigen Stempeln mitten im Weltmeer 
ruhen und beobachtet vom bequemen Sessel aus die Landung eines 
Flugzeugs auf dem Jnselverdeck. Die gigantischen Konstruktionen 
des Unterbaus, die funkelnden Lichter bei Nacht und die Vision 
der dem Morgengrauen entsteigenden Plattform: das sind Ein 
drücke von einer Großartigkeit, wie sie der Film bisher selten 
erschlossen hat. Ein technischer Traum ist hier ins Dasein herein 
gerissen, ehe er überhaupt zum Dasein gehört. Die Vollkommen 
heit der Illusion wird noch durch fabel^rfte Fliegeraufnahmen 
gesteigert. Sie vermitteln nicht nur außerordentliche Naturbilder, 
sondern geben auch Perspektiven wieder, deren Kühnheit die Phark 
Laste mühelos zur schwimmenden Insel hinleitet. 
Im Vergleich mit der technischen Konzeption wirkt die Fabel 
allerdings doppelt erbärmlich. Sie gipfelt in einem Sabotageakt 
gegen die Insel, der aus unerfindlichen Gründen von unbekann 
ten Auftraggebern veranlaßt wird. Und ihr Held ist ein vagabun 
dierender Ozeanflieger, der aus Gram darüber, daß die geliebte 
Frau seine Neigung nicht mehr erwidert, beinahe die Flugzeug 
Plattform einschließlich der Frau und dem Freund untergehen 
läßt. Erst im letzten Augenblick rettet er dann doch noch das tote 
und lebende Inventar. Ein Kitsch, der angesichts des Glanzbaus 
der U. 1 ziemlich peinlich berührt. Immerhin erfüllt er, wenn 
auch Wider Willen, die Funktion, einmal drastisch zu veranschau 
lichen, wieviel Unreife und Sentimentalität zwischen Eisenrippen 
und in Flugzeugkabinen wohnen und wie wenig der Stand des 
menschlichen Bewußtseins vorerst dem der, heutigen Technik e 
spricht. 
Karl Hartl, ein begabter Regisseur, hat nach besten Kräften 
versucht, den pompösen Stoff sachgemäß und spannend zu ent 
wickeln. Ganz ist er seiner nicht Herr geworden. Das Tempo 
schleppt manchmal zu sehr, und über der Ausmalung der mensch 
lichen Bagatellen wird die Schilderung der technischen Vorgänge 
vernachlässigt, die viel interessanter gewesen wären. Man hätte 
gern mehr Plattform und weniger Gefühlsleben gekostet. Es ist, 
als würde Hartl eine gewisse Befangenheit nicht los, die ihn zum 
Beispiel bei der Darbietung der Matrosenszenen und des Han« 
seatenmilieus spürbar beeinträchtigt. Nur in den Montagen, den 
Flugbeschreibungen und an einigen anderen Stellen kämpft er 
sich zur unbelasteteren Gestaltung durch. 
Eine neue Erscheinung im deutschen Film ist Sybille 
Schwitz. Sie verkörpert die weibliche Hauptrolle mit einer er 
staunlichen suggestiven Gewalt. Ohne daß ihr Gesicht an sich ewe 
zwingende Form besäße, erlangt es in der Bewegung des Spiels 
sofort eine Macht, die beinahe magisch genannt werden muß. Jede 
leise Veränderung der Züge beschwört Gehalte herauf und weckt 
ganze Vorstellungsketten. Nicht anders braucht die Stimme nur 
Zart zu modulieren, um weit auseinander liegende Empfindungen 
Zu vergegenwärtigen. Hans Albers als Ozeanflieger? M 
mal zum Glück nicht immer nur siegen und strahlen. Und gerade 
dadurch, daß er die Rolle des Unterlegenen sympathisch aussüllr, 
beweist er, wie groß seine Naturgaben sind. Statt ihn zum Plakat 
eines Volkshelden zu stilisieren, sollte man ihn in den Niederungen 
alltäglicher Konstellationen Zeigen, in denen er seine reiche Wü- 
gift besser verwerten kann. Paul Hartmann, der den Insel 
ingenieur spielt, bringt zu diesem.Beruf die nötige Härte und 
Bestimmtheit mit. Der harmlose Fotoreporter Peter Lorre.s ist 
Mb Ausgeburt anheimelnder Unheimlichkeit. (,F. ?. l ant 
wortet nicht" wird zurzeit auch im Frankfurter Ufa 
Palast gezeigt.) 8. LraeLU^
	        

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