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Object: H:Kracauer, Siegfried/01.07/Klebemappe 1928 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Publikums bewies, daß es keine Lust hatte, dieses Surrogat eines 
Nationalgerichts zu verdauen. Beide Filme laufen im G l o r i a - 
Palast. Lsav. 
2um Lsid^sssn von Onid-Oa-d Erimid ss idm Lrsi- ! 
Ilod ststs uutsr äsn Mucksn. Lr ist ru MtmüttZ, ; 
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Icsn^Luls, das, nodlKsmsrd^ äis Oüuls in siMns 
RsÄs übsrnsümon. IIsdsrdmMt sind äis liors Im 
aü^smÄLou dlü^sr als Idrs ^Uärtor. 8is r2,KormwrM 
ü-uk s-umutlss üdsr äis LcdMLlüisii äsr Museb-su 
uuä äis kLlseds VsüuoäluuL äis idusv. TAdsü virä. 
2um OküsL dsidsu sis so äoduuu volittls slusu Vor- 
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im Zirkus idrsn IMisu Wlousssu MÜLitsos 
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ssdud; sr nimmt sied äsr LedlouMo ou, äis mit 
Koedt KSKsu äis MuäiMrin sMirut sind: or er- 
müÄiedt äsn I^ö^so. äsosu dsr dLusrnds Xuksutdolt 
uo Xüki^ Msuuddsitiied uiedt dsdoiomt, dlsiusro 
VoLLisrLÜQLS m dis tlmMbun^, ^odured sied idrs 
^bsitskroudiLLsIt. Lrdödt^ 2uIstLt riedtst sr ein 
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IIÄo VÄsiMs visl hssssr uroduÄsrsn ols untsr un- 
verstLndiLsr ^uksiedt. ^ndlrslods ^itLi^s VinkLits 
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LütÄsissn Ln billi^s ZbvtimsntniitLt,' dnM.^sn düü- 
DSmsr^unMN, dis Von LQNLrksr Vsobnedtun^ nuvd 
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Lr^Denssnsn niedt ^sniMr Freuds nls den Rindorn 
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visssr' dtttts jotst vordsutscLts Land äsZ bo- 
EMitso HoäHäbusüs übsrttäkkt bÄuods äis Vor- 
uoed. Nil s-sinso —> äsm Lands llin 
ckor ossoi^tso LoLs DL'd-DQ-b, äsr rssdnorissd ds- 
mmscksn Luls Dud-Iüd^ dom muudsrou Keü^vsin Oob- 
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äs^Ltioümisd-^isüäisIi — Mdt äsr krsuuckliebs Hsr- 
ckoLPor Lum LirLus E-sr, um dort Osld Lu vsräisnsn. 
Zwei Lustspiele. 
„Buster Keaton als Student" — ein Film, in dem 
der apathische Auster den Sportbetrieb auf den amerikanischen, 
Universitäten glossiert. Die Studenten vervollkommnen sich in allen 
Stapionkünsten, und Auster, der im Grund den Sport verachtet, 
möchte ihnen gerne nacheifern, um die Liebe eines College-Girls 
zu erringen. Seine Ungeschicklichkeit ist von unwahrscheinlicher 
Geschicklichkeit und führt zu reizenden Szenen. Ueberall steht er im 
Weg. Da er nicht das innere Verhältnis zum Sport wie die 
anderen Burschen hat, ahmt er sie äußerlich nach und schwelgt 
in einer Folge sinnloser Bewegungen, deren Leer« von äußerster 
Komik ist. Die bekannten Effekte der amerikanischen Grotesk- sind 
hier zum großen Teil bis zur Vollendung getrieben. Ein kleines 
artistisches Meisterstück ist vor allem die Mixer-Szene, die beinahe 
an Chaplin heranreicht. Damit dem Film die Moral nicht fehle, 
erweist sich Auster in dem Augenblick als ein einwandfreier Sports 
mann, in dem es gilt, die Geliebte von einem zudringlichen Kerl 
zu befreien. So kommt der Sport zum Schluß doch noch zu Ehren, 
ugd anders wäre es ja auch nicht möglich gewesen. Die Einblicke, 
die man in dem Film in den amerikanischen Universitätsbetrieb 
erhält, sind nicht eben erquicklich. Die vielen Pointen erweckten 
anhaltendes Gelächter. 
Für den „Lustspielschlager" r „E i ns 4- ei n s — Drei" zeichnet 
Bsla Baläcz^verantwortlich. Der ungarische Autor hat eine 
Philosophie des Films geschrieben, in der ein paar gute Beob- 
ach Lungen stehen. Man weiß nicht, w oher er sie hat, wenn m>arr 
diesen Film sieht, der von ihm ist. Wirklichkeit, groteske Ueber 
treibung und GeWnacklostgkert mengen sich in ihm auf furchtbare 
Weise. Die Sache soll etwas Intellektuelles sein, gewissermaßen 
für ein höheres Publikum, alles leicht ironisch, mit Berliner Ein 
schlag. Ungefähr wie folgt: Zwei junge Leute leben in einer 
Dachstubenpoeste, der eim liebt ein Mädchen, das er heiraten 
würde, wenn er nicht eine Erbschaft nur unter der Bedingung 
mitteten könnte, daß er kein Mädchen heiratet, weshalb der andere 
junge Mann mit dem Mädchen eine Scheinheirat eingeht, was 
wieder zu Verwicklungen führt, die sich schließlich mit jenem ab 
sichtlichen Witz lösen, der das Ganze beherrscht. Das ist die Fabel. 
Sie wird zum Teil forciert gesellschaftskritisch aufgezogen, insofern; 
nämlich, als ein Familienvater '-darin vorkommt, der Frau und 
Kinder auf närrische Weise hsrumkommandiert. Ganz abgesehen, 
.daß dieser Vater aus dem Jannings-Film: „Der Weg 
Es Fleisches" gestohlen ist, haben auch die Familienszenen eine 
dumme Hämischk-eit in sich, die den zu treffenden deutschen Spießer 
gar nicht trifft. „Da man nun offenbar Angst hatte, diese sozusagen 
atzende Satire könne das Publikum verjagen, hat man den anderen 
Teil des Films in eitel Eichendorffsche Romantik getaucht: oder 
vielmehr in eine sentimentale Brühe, die nur ein Bela BaÄcz für 
Romantik halten kann. Was aber fing« ein Berliner mit solcher 
Romantik an? Also hat man, damit «r auch auf seine Kosten 
komme, eine gewisse weltmännisch-blasiert« Note beigesügt, die 
beweisen soll, daß man sich natürlich über Romantik erhaben fühlt 
und die Angelegenheit nur als einen Scherz aufgefaßt haben 
will. Nimmt man noch hinzu, daß am Anfang «in paar reichlich 
blöde Trickzctchnungen Paul Simmsls beigestouert sind, so hat 
man nicht etwa den deutschen Lustspielschlager, den das Programm 
verkündet, sondern ein schlecht zubereitetes Gulasch, an dem man 
sich höchstens den Magen verdirbt. Schabe, daß so qute Schau 
spieler hineingemanscht sind. Das zurückhaltend« Verhalten dcs 
! -- Die Flucht aus der Hölle. Ein Großfilm der C a pi t ol- 
i stick> tsviele in dem sich die Ereignisse nur o lagen Aber das. 
was dem Film an Fomseinheiten fehlt, ersetzt er durch die ,p°n. 
ncnde Handlung. Er überhauft mit Stofsmassen, deren ^llustrie» 
rung etwas zu sehen gibt, und kommt auch das Komposttionsgefuhl 
u kurz s° wird doch die Sensationslust b°ftiedigt. deren An 
sprüche durchaus legitim sind Bei der Kolportage - dies^ Wort 
in einem sehr achtbaren Sinne verstanden - liegt das Schwer ¬ 
- oneic w h u i b v t ie v l odr z a ü nga l c i hc h waiL uf s d ieener I znä h hlat lt seinnd , u unn d d ombansie f .rsategt t s d w ie it W R aech h r- t 
, Minlichkeit für sich haben Einige ^lchworte mögen zur O^en^ 
! ti^iino oevüaen. Am Beginn: eine unglückliche Ehe, ein ^u«v- 
sta^" und' ein sympathischer Liebhaber, der den Schuft von t,he- 
' mann in Form eines Totschlags erledigt. Der Liebhaber wird zur 
Zwangsarbeit verurteilt. Es folgen ffträflingssz^ sud' 
'ichen Festung, die kaum eine Grausamkeit ubergehen Fiucht ves 
Liebhabers; seine Rückkehr zur Geliebten Verfolgung durch die 
Polizei Der Vater der Gelieh en hat "N Bergwerk, in dnn imtur 
sich Me Katastrophe passiert. Ein MMer; d°s g ucküche End . 
Die Renke bat das Kanterbunl der Schauplatze mrt v 
wältiqt ?nd überhaupt für FarbiMt gesorgt Besonders o^ 
Einfälle hat st« nicht, Gescheh^ 
^ ^ ^" 
Z^Dam« mck InneAichf-M^ ^/sä W« 
Unbeweglichkeit die aber bei dieser a . d 
Murat als Liebhaber und Sträfling ^^in sa l mirMübrt 
Au? dem stattlichen Ensemble, das seine kleines 
sei noch der lustige Paul H ° i de m an n genannt, ein^ewer, 
! drolliger Spaßmacher, der alles mit Heiterkeit anp—.. .
	        
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