Skip to main content

Full text: Lesebuch für österreichische Volksschulen : Ausgabe in fnf Theilen. - 2. Theil.

— 86 — 
seinen Schatz und setzte sich endlich nieder, um im 
Schatten einer VBiche auszuruhen. Aber er hatte sich 
mũde gesucht, und bald verfiel er in Schlaf. 
Da erhob sich am Himmel ein Gewitter, dunkles 
und schweres Gewölk zog herauf, Blitze leuchteten, und 
der Donner tönte immer lauter und lauter. Plötzlich 
brauste der Wind in den Asten der Bäume, Regen 
stürzte hernieder, und der Knabe érwachte. Das 
Gewitter wandelte seine frühere Freude in Schrecken; 
er blieb weinend unter der Hiche sitzen. Da fiel ihm 
ein, dass sein Lehrer gesagt habe, man dürfe bei 
Gewittern nie unter Bäume treten. Hasch sprang daher 
Gustav auf, nahm sein Körbehen und, éeilte fort. Da 
leuchtete ein heftiger Blitz, laut krachte der Donner 
gleich darauf, und erschreckt sah der Knabe sich um. 
Die Hiche, unter der er eben gesessen, hatte der Blitz 
zerschmeéttert. 
Durchnässt Kam Gustav zu Hause an. Die Eltern 
hatten ängstlich auf ihn gewartet und freuten sich sebr, 
als sie ihn unverletzt sahen. Die kranke Mutter erquickte 
sich jetzt und dankte ihrem Gustar. 
Kellper. 
121. Der Regen. 
Ein Kaufmann ritt einst von einem Jahrmarkte nach 
Hause 'und hatte hinter sich ein Felleisen mit vielem Gelde 
aufgepackt. Es regnete heftig, und der gute Mann wurde 
durch und durch nass. Er war daher sehr unwillig über das 
schlechte Wetter. 
Bald kam der Kaufmann in einen dichten Wald und 
sah mit Entsetzen einen Räuber am Wege stehen, der mit 
einer Flinte auf ihn zielte und — abdrückte. Das Zünd— 
hütchen war vom Regen feucht geworden, und die Flinte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.