)
so w^rd man uns schon öw Llnmöqllchkeit anderer Lösungen als
der im geheimen q-eplanten beweisen müssen. Dos aber kann —
und hier eigentliche Haken verborgen auf bürokra ¬
tischem Wege garnicht geschehen, weil Behörden ihrer Natur nach
zumeist weder dazu imstande noch gewillt sind, alle Kräfte gebüh
rend einzuschähen und heranzuziehen, die in der Bevölkerung
^etwa auf die glückliche Bewältigung einer solchen Aufgabe hin
drängen. Wenn diese Aufgabe als das empfunden wird, was sie,
in der Tat ist: nämlich als ein Bauvorhaben von weit mehr als
nur Lokaler Bedeutung, das jedermann angeht, den ein wenig
Verantwortung vor der Zukunft beseelt, dann wird sich am Ende
zergen, daß auch ein verarmtes, aber feiner Würde bewußtes
Volk noch genug materielle Hilfsquellen besitzt, um nicht die
Verschandelung einer seiner ältesten Kulturstätten ohne weiteres
zuzugeben. Für Staat und Reich erwächst fraglos die unab
weisbare Verpflichtung, hier helfend einzugreifen, und Opfersinn
der Bürgerschaft wie aller kunstsinnigen und geldkrästtgen Volks
schichten mag ein Uebriges tun. Aber auch die Art der Fortsetzung
des Brückenbaus läßt sich nicht einfach durch irgendwelche Aemter
! von oben H-Lr dekretieren, sondern verdient sorgfältige Erwägung
in breitesten Kreisen der Kunst- undSachver ständigen
Als es sich im alten Florenz um die Aufstellung des David von
Michelangelo handelte, wurde die ganze Künstlerschaft zu Rate
gezogen und dann im Sinne ihres Entscheids verfahren. So
muß es auch heute wieder sein, und zwar gerade bei einem
Werke wie diesem, dessen Wetterführung auf verschiedene Weisen
möglich ist und eingehende Berücksichtigung einer Reihe von
Faktoren erheischt.
Wie wir hören, wird sich die Frankfurter Künstlerschaft dem
nächst mit der Angelegenheit befassen- Damit die Erörterungen
fruchtbringend verlaufen, ist es dringend erforderlich, daß die Be
hörde ihre Pläne wie überhaupt rhr ganzes Material der
Öffentlichkeit baldigst zugänglich macht. Erst auf Grund dieser
Unterlagen kann man zu konkreten Vorschlägen gelangen, die
einen brauchbaren Weg zur Vollendung des Begonnenen weisen.
Ar.
Gletscherpartien Lalab, gefahrloseren Hügeln Zu, die in tollkühner'
Abfahrt genommen werden. SchneewLlder surchquererrd, die im
verzaubertem Schweigen starren, nähert, man sich schließlich miedet
den hemratüchen Hütten.
Die Wunder des Schneeschuhs. In dem vor kurzem
öffneten Frankfurter Volkstheater für vslksbil^
dende L l ch L s p i e l Z u n st, RotlinLstraße das über einen,
sehr schönen Raum verfügt, wird zur Zerr ein Film gezeigt, der,
kaum seinesgleichen haben dürfte. In Bildern von seltener,
Schönheit enthüllt er dem Beschauer die Wunder des Winter'
lichen Hochgebirges, die nur dem geübten Alpinisten und Ski-^
Läufer unmittMar zuaänqlich sind. Doch ehe wir die kühnen
Bergfahrer — A sind die besten Skiläufer Deutschlands — auf
ihrer gefährlichen Wanderung begleiten, machen wir einen regele
rechten Skikurs mit, in dem die dem Laien ein wenig unheim-s
lichen Künste des Telemark-- und Christianiaschwungs und vor
allem des Skisprungs methodisch eingeübt werden. Man be^
obachtet Sprünge von 20 M etwa 50 Metern, rasende Abfahrten-
mühsame Anstiege, elegante Wendungen, und auch an Stürzen
und seltsamen Bemverrsnkungen fehlt es naturgemäß nicht. Darm,
sind wir von bequemem Sitzplatz aus Zeugen einer Schweizer.
HochgebirgsLour bis zu 4200 Meter. .Der Filmoperateur HM dea
Sonnenuntergang über wallendem Wslkenmeer fest. Nebel schieben'
sich unaufhörlich zwischen winterlich glänzenden Bergspitzen vor
und zerteilen sich wieder, drohende Schnee Wächten spannen sich/
über dunkle GleLscbergründe, steile Firne heben sich in fmrkelndeA
Pracht vom stumpfen Himmel ab Die Bergfahrer bahnen sich,
mühsam ihren Weg über den Gletscher an todbringenden Spalten,
vorbei, und entledigen sich zuletzt noch ihrer Skier, um zu Fuß)
das sonst nicht anders zu erklimmende Wegstück Zum Gipfel
bewältigen. Auf dem Abstieg werden die treuen BEer-Gefährte^
wieder angeschnallt, und dann geht es vorsichtig über ZerschründeLs?
Irmckfurier AngeleMheiten.
ds Erneuerung. In drr ersten ordentlichen Mit»
gÜedeMrsoiMMg dcS BnndeS der Erneuerung wirtichafiUcher
Güternv Verantwortung erstattete Dr. Elster, der Mscha'^Z-
sührer der Bundeszenttale in Berlin, über die bisherige Tätig
kett des Bündcß Bericht. Um die Bestrebungen, dre nuf em
Wirken von Menich zu Mensch abzielen, weiterzulriten, sind zahl»,
reiche Vorträge und öffentliche Kundgebungen veranstaitet worden,
auch ist man in einer Reihe von Städten bereits zur Gründung von
ürtSgruppen geschritten. Diese Bemühungen zeitigten schon »Mach
Erfolge, so unterstützen z. B. die Ministerien durchweg die L.ang-
keit des Bundes. In der nächsten Zeit wird in Berlin eme.Hen-
traistcll. kür deutsche Arbeit gegründet, die es M) zur
Ausgübe macht, den dcuNchsn Markt der oeutschen Arbert zu er
halten. Wenn diese Zentralstelle auch selbstanoig nsoen dem
Simmeis WWMe des SchMtzklAZ.
Das neue Heft der philosophischen Zeitschrift „Logos" (Band
IX, Heft 3) enthält u. a. nachgelassene Aufzeichnungen Georg
SimmelS zur Philosophie des Schauspielers. Ohne prinzipiell
Neues zu bieten, ist diese Abhandlung doch insofern recht auf
schlußreich als in ihr sämtliche Gedanken anklingen, die Simme!
in seinem letzten Buche: „LebenSanschauung" rein und unver-
schenden Zentralbegrifs wurde, mußte es reizen, sich mit einer
Kunstleistung aukeinanderzusetzen, dk das künstlerisch Gestaltete in
die Wirklichkeit des Lebens hineinzuziehen scheint und doch auck
umgekehrt stets wieder dem unmittelbar gclebtcn Leben künstlerische
Gestalt verleiht. Die Tatsache, daß in dieser Leistung Kunst und
Wirklichkeit. Leben und Gebilde w absatzlos ineinander übersließrn,
macht die Erfassung ihrer Eigenart besonders schwierig und ver
führt viele zu dem Glauben, Schauspielkunst sei eine bloße Nach
ahmung der Wirklichkeit, oder beschränke sich einfach auf die
richtige Darstellung der in dem gegebenen Drama schon eindeutig
vorgezeichneten Charaktere.
G--gen solche teils naturalistische, teils literarische Mißverständ
nisse grenzt Simmcl die eigentliche Au'gabe des Schauspielers scharf
und bestimmt ab: dieser hat das Schauspiel zu versinnlichen, und
zwar handelt es sich für ihn hierbei nicht um die Versinnlichung
eines bereits in sich abgeschlossenen Kunstwerks, dem er etwa nur
noch, als eine mehr äußere Zutat, Leben einzuflößen hätte, sondern
um die Versinnlichung einer Materie, die er erst dadurch, daß er sie
kraft feiner inneren Aktivität künstlerisch erlebt, überhaupt zum In
halt einer sinnlichen Erscheinung macht. In gewisser Weise verhall
sich dcr Schauspieler seiner Rolle gegenüber aenau so wie der
Porträtmaler zu seinem Modell. Beid-r Schöpfung ist weder
reines Abb ld eines vorhandenen Gegenstandes, noch reiner Aus
druck drr Individualität ihres Zeugers, sie hat viclmebr ibren
Ort m einem dritten Reich jenseits von Objekt und Subjekt. Da?
Neb'nemanderbcstehen verschiedener gleichhcfriedig-aber Auf-
^assungen einer und derselben Rolle beweist nur die Selbständig
st schauspielerischen Schaffens und bestätigt weitcMn, daß die
Leistung des SchruspielMZ im JdeMMs ^ie aleiLlam «ur^Gestalt
Bund bestehen sob, wird ne^och, dank der Personalunion deZ Ge
schäftsführers, in engste Fühlung mit ihm arbeiten und ihm vor
' allem, in praktischer Hinsicht reiche Förderung zukommen Läsfen.
Dr. Elster unterbreitete weiterhin der Versammlung den ihm von
anderer Seite gemachten Vorschlag, an maßgebende Wirtschafls-
führer mit^dem Ersuchen herattzutreten, sich schriftlich zu ver
einfach t^er Lebenshaltung zu verpflichten«; eine solche
Entschließung aus solchen Kreisen würde sicherlich vorbildlich
wirken. Mit der Betonung des unpolitischen Charakters des
Bundes und der Aufforderung, den Schutzzoll in die deutsche Seele
zu legen, beschloß der Redner seine Ausführungsn. Nach ein
gehender Diskussion wurden einige von dem Vorstand und dem
Ausschuß ausgearbeitete Leitsätze die für die Mitglieder des
Bundes verbindliche Geltung haben sollen, in folgender Fassung
mit dem Vorbehalt genauerer Redaktion durch den Vorstand an
genommen:
Der Verbrauch im Auslande hergestellter GemchmiLLel, wie
Weins, Biere, Liköre, Zigarren, Zrgaretten, Pfeifentabaks,
Schokolade, Süßigkeiten und dergleichen, ist Zu unterlassen. Der
BerbrauH von Genußmitteln, deren Rohstoffe aus dem Aus
lande stüwmen, ist möglichst smzuschränkem
Der Verbrauch im Ausland hergestellter GebrauMgegen^
stünde, die wenigstens in ähnlicher Art, Güte und Preislage
Inland hergestellr werden, ist möglichst einZuschrankeru
^ersprelsweffe ausländische Seifen, Varfmnerien^ Seidenstoffe,
nchmuckgegenstärwL, Putzwaren, künstliche und natürliche Mu^
men, Schuhe usw.
Der Verbrauch inländischer GenußmiLLel ist von gesunden
Menschen zu unterlassen, sofern die hierzu verwandten Stoffe
zur Ernährung von Kindern, Kranken, Erholungsbedürftigen
und sonst wie Notleidenden dienen und für diele Zwecke nicht
m hinreichender Menge vorhanden sind, z. B. Schlagsahne.
. Der Bund und seine Mitglieder sollen darauf hinwirken,
daß bei öffentlichen Gelegenheiten wie Tagungen, Jubiläen,
^eremstagungen und dergleichen bei Verabreichung von Spei
sen und Getränken die durch die wirtschaftliche Notlage ge
botene Einfachheit herrscht.
Bei Geselligkeiten im eigenen Kreise ist die Bewirtung auf,
öas einfachste Matz eiuzuschränken, auch hat man sich dabei jeder
Verschwendung zu enthalten.
Der Bund als solcher hat seinen Einfluß dahin geltend Zu
maoMn, datz ber öffentlichen Festlichkeiten und solchen von Ver-
unte^ble o Veranstaltungen irgend welcher Art
-LL NEe jüdische Im Amttma d^r
AonistW Abend 'Dr? WEHn
M o s.e v (VeM die Mische. Kolonisation Palästinas-.
Spltze seiner Ausführungen stellte der Vortragende, der
PMstrmr aus eigener Erfahrung kennt, die Versicherung daß. die
unter Sir HcrLert'Samuel alles