gesuchte Person, die zu fremden Beerdigungen geht,'um sich aus-
sauertöpfischer Kleinbürger, dem die
VL» »EV8«»«
die Dssebiebts
stück
wird, verlohnt den Gesuch des Films.
L-aca.
Ladenmädchen spielen Kino
In dem Film
Ein Glanzstück ist Marys Familie, die sie liebt und zu
mner Prachtfamilie umm Die Mütter eine dicke ' kunstvoll aus-
das Lor2 der südkransösischen Landschaft und er
höbt ohne irgendein lVunder 2u Llilke ru nehmen,
den Ltier 2ur antiken Lagengestalt. T r-
Psychologie bringt, um das trappe and hinauszuschieb^n, mag
dazu dienen, Ddary unter Tränen lächelnd, und mitten im Lachen
weinend zu zeigen, ist aber so wenig plausibel wie die Handlung.
zuweinen; der Vater
Die Me Geschichte: ein WrsLensohn taWt in dem
Volk unter und findet das arme Mädchen, das, zu ihm paßt. Zum
Schluß Enthüllung, Vermahlung, Apäthesse.
Hosenträger inmitten der Zimmereinrichtung heraLhängen; die
Schwester ein kitschiges Mädchen, das mit ihrem Liebhaber schwer
hercingefallen ist. Lauter Lustspielfiauren, die. in sehr komischen
Szenen Hch aneinander reibem — Was der Film sonst noch, an
..Der Ltier, der
.Lilan2"). 8ie greikt in
Technisch und regiemäßig gehört der Film Zu den besten
Leistungen der' ahgslaufensn Saison. Solide, großartige Hinter-
gründe/die echt sind, nicht mühsam wie echt gestellt. Das Innere
des Warenhauses strahlt wie der Jüngling. Die Autofahrt durch
die Wolkenkratzerstraße zaubert die ganze Stadt hervor«. Rasendes.
Grotesktempo am Schluß, wo unglaubliche Ereignisse sich in
fünfzehn Minuten zusamwendrängen.
Das alles hat man schon ähnlich gesehen. Reu ist .dieser Effekt:
Mary und ihr Abgott schlendern nach dem ersten Kuß (der länger
als/ fünfzehn Minuten gedauert hat), iw strömenden Regen -durch
die Straßen. Vor dem S ch a u f e nst e.r ' eines Ausstattungs-,
geschüftes, .das Mary in Verzückung- bringt, bleiben sie stehen. Seine
Aufschrift lautet: „Liefern Sie die Dame, die . Ausstattung lie
fern wir/ Großaufnahme des Schaufensters: zwei lebensgroße
Puppen, ein Herr und eine Dame, inmitten käuflicher Pracht- Mary,
fühlt sich und den Jüngling in die Puppen'hinein, möchte auch sa
mit ihm.im Schaufenster sitzen. Nach jenem unglückseligen Wend-
essen kommt.sie auf der Flucht wieder an dem Schaufenster vor
bei, blickt wieder sehnsüchtig in das jetzt fern gerückte ^Paradies.
Eben durch dieses kurze Verweilen aber wird , dem Jüngling er-,
möglicht, sie sinzuholen und zu verlohnen. (Der. Film, läuft im
F rankfurter. Gloria-Palast.) Laeau -
Die Apachen von Paris. Dieser in der Neuen Licht
bühne gezeigte Film der Ufa-Produktion enthält einige recht
hübsche Szenen. Eine amerikanische Sittlichkeitskommiffion, zu der
eine junge MMonarstochter gehört, kommt nach Paris, um dort
die Unsittlichkeit zu studieren Natürlich verliebt sich die Ameri
kanerin in einen Apachen, was ihr freilich zu verzeihen ist, da Joan
Eatelain wirklich eine reizende Larve hat. Außerdem hat er
einige Spießgesellen, die rüder geartet sind und ziemlich ungemüt
lich werden können. Das Ende ist gut bürgerlich. Zum Tatbestand'
in der Nähe von Moulin-Rouge — der Eingang und das Innere
find gut nachgebildst — gibt es höchstens noch malerisch gestellte
Apachen, die niemandem etwas tun. Hiervon abgesehen sind aber
ein paar Einzelheiten richtig beobachtet. Besanders herausgestrichen
sei eine Szene in der Jacob Tiedke als etwas blöder Privat
detektiv eine Abendgefillscha die Schlaubeit der Apachen
unterrichtet, obne die Anwesenheit des gefährlichen Gelichters zu
abnen. Der Streich der ibm mit einer VriMnLagrasfi gelyieU
Mar y Pickf ord als Ladenmädchen: unbeholfen wie ein
Clown^ sprod und Zärtlich zugleich«- Das Kind im Weib. Eben be
nimmt sie sich noch wie ein Gaffeüjustge und im nächsten Augen
blick kokettiert sie' schon mit einer List, als sei sie in allen Schlichen
geübt. Aber ihre weiblichen Reize brechen üngewußt durch,
überspringen gleichsam die ganze Sphäre, in der sie wissentlich
gestaltet werden, und stehen dann unvermittelt neben- den Eiw
fällen, Lölpeleün und zierlichen Streichen des -M
Gamin. Daß alles Reife und Erblühte so absichtslos Und zu seiner
Zeit auftaucht., verleiht ihm eine UnLerührtheit, die zu rühren
bermag. Besonders drastisch ist der Sprung aus der einen in die
andere Schicht in der folgenden, schon erdachten Szene. Der Jüng
ling hat Mary unter irgend einem Vorwand in das gerade leer
stehende elterliche Haus mit genommen, um mit ihr. d o rt zu Abend
zu esstm Mary werß nicht, daß der Freund hier zuhause ist. Sie
ißt auf richtige Weise falsch, aber das ist nicht wichtig. P otzlich
kehren die Eltern samt der reichen Braut zurück Mary hat Kind er
äugst und kriecht unter den Tisch. Der Jüngling klärt' seine. Leute
rasch auf, zieht Mary hervor, und teilt ihr mit- -daß er selber der
Warenhaussöhn sei. Nun geschieht dies: sie läuft nicht davon wie
ein dummes Mädchen, das sie ist, sie bemüht sich auch nicht darum,
Dame zu fein, sondern ist mit einem Schläge das Weib, in dem
von Anbeginn an sämtliche Erfahrungen aufgespeichert sind.
Traurig -verläßt sie das Haus. „Ich will nicht stören.".
motiv des Inkognito amerÄrnisch-zeitgemaß verändert» Der
Fürstensohn (in, strahlender Jüngling, der freilich ' gut strählen
kann, wenn sein Vater Warenhauskonig ist. Ganz 'unten muß. dev
Jüngling' im. Warenhaus anfangen, um es später besser in die
Hohe bringen Zu innern Dort, unten trifft er sein kleines -Lehr
mädchen, liebt sie, wird wieder geliebt, läßt seine reiche Braut,
fahren -und macht jenes Mädchen W seiner M Der Pap
gibt den Ssgem Ein Märchen.
Drei ns^io Lands der von Nans LoikäMr d^-
Kor^ton LiMv^-^riSMibS des Verlags Laul List-
(LsiMi^) lis^on vor. Dnrob dioss und dis krübsrou
Dünndruckdandebon iviid dsr Mvke> on.^iiscbs DicW
tsr unser VeÄur. I^iclit Mnu^ Miüdmt werden kann
die Oedie^enkeit der Ausstattung und die Lorgkalt
die ant die HedersetMN^ verwandt, worden ist,. Den
einen der jüngst ersekienenen Lände: „LilaNr"'
(299 Leiten. Oed. 6.50) bat Laus Lsisi^r
selbst ubertraMN. Die msistsrbakt verdeutselrt^
Lamndun^ enthält Oesediebten aus dem. LrieA und
noeb andere DrsäNunAen aus versebiedenen weiten
und Ländern. „Ooscbiebton aus Limla",
von L. Lsinbardt üborsstrt (286 Leiten. Deb.
6.50). ist ein Indisnbucb, in denl, ^ie okt bei
Linlin^, die LeidekLalsIäukc von LnÄändern und Lin-
Mborenen sieb sonderbar verseblln^en. Mt der lieber-
sstLUv.^ des weltbekannten „D s e b u n e 1 bu ob s"
(149 Leiten. Deb. 4L0) seblisMcb le.^t Lsn-
venuto LauntMann eine beachtenswerte Lrobe
seines Lpraobtalents ab. (Dieses Vueb dark übrigens,
Minab einer vertraglichen VerMjcbtung gegenüber
dein ursprüngiioben Verleger, nur Lusamrnen mit drei
anderen Hpling-Vandsn abgegeben werden.)
Ls sind kleine Lrräblungen in den neuen Bänd-
eben. die Lipling wieder in seiner ganzen OröLe
Zeigen. lieber welebe Tonkülls verkügt der Rann!
Nanebmal strotzt er vegetativiseb wie die blatur
selber, verherrlicht die primitive Trakt, erbaut sieh
an tonen soldatischen lugenden, die das Lmpire
gesehakren haben und erhalten. Die Apologie des
Nänwiebon scheint aus alten Ll^dengesängen herauf
su Klingen und wirkt nicht selten brutal. Dann
aber wieder gestaltet er Dinge , von unvergleichlicher
Zartheit, so in der Oesehiebts vom ^unschhaus,
die nur einer schreiben konnte, der viel gelitten hat.
Dr beherrscht den geographischen Laum und den
menschlichen Innenraum, Dschungel und Limmel.
Webt su leugnen, daü seine Lhantasie mitunter 2U
barbarischen OsschMaeklosigkeiten abirrt, dall sie
Degenstände schiebt anthropomorphisiort und sich
an der Nvthologie übormäQig ergötzt. Aber was be
sagt das gegenüber ihrer lVeits, ihrer elementari-
scben Dswalt. die dem Ursprung nahe ist; was
besagt es vor allem gegenüber der Tunst, mit der
isdes Lbsma dargestellt wird, linnaebahmlieh, wie
aus der Lchilderung der Dialog auksteigt. wie die
Lersonen und Lachen eingesetzt. Temperaturen und
Darben gewandelt werden. Din Lrunk- und Meister-
Ludwig Thsms verfilmt. Das Lustspiel „Moral* von
Ludwig Thoma ist für einen Film arrangiert worden, den die
Alemann ia-Lichtspiele zeigen. Ein gutes Lustspiel —
ein Film von anständiger Durchchnittsregie, die aber auch den
Harmlosigkeiten der inhaltlich veralteten Komödie nicht aufhelsen
kann. Sittlichkeitsverem^ die. an dem Auftreten eines Revue
stars Anstoß nehmen, sind denn doch gar zu sehr aus der Zeit,
und dieses ganze Wechselspiel zwischen öffentlicher Tugendheuche
lei und privatem Liebesbedürfnis ist heute aus dem einfachen
Grunde gegenstandslos geworden, weil die Tugend sich ins Privat?
leben zurückgezogen hat und die Liebe öffentlich geworden ist. Die
Fabel also ist historisch, und die Pointen erregen höchstens ein
kulturgeschichtliches Gelächter. Dafür ist der Gymnasialprofesssr
Arthur Ralphs eine schauspielerische Attraktion. Ein richtiger
Thoma-Profefsor mit einem Bartpanorama, verkniffen, duckmäuse-
nsch, m der Bauchgegend gerundet, in jeder Bewegung ein Schül-
despot. Ellen Richter spielt jenes bedenkliche Wesen, das Ab
scheu und Liebe erregt. Sie ist ein wenig schwer für die leichre j
Rolle, macht sich aber mit Geschick so pikant als möglich Sehr!
hübsch die Darstellung einiger alter Schlager und die Szenen aus
der Haller-Rwue- Ks,6s» -