Skip to main content

Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

glänzt Paul Graetz. 
Raca. 
I/o/tirrg: Doktor DolittleZ Dostamt.) 
bstrikkt. so 
DntdookuuL 
srkäbrt man uuu oudliob. dall or die 
^morikas dou Doldbäboru Lu dLuken 
Die Schleiertänzerin. Dieser Film der Alemannia- 
Lichtspiele ist das Produkt einer etwas peinlichen Phantasie. Das 
Geringste ist, daß Evelyn Holt als unschuldiges Aschenputtel in 
einer Marseiller Hafenkneipe einen Schleiertanz ausführen muß. 
Einen SchleiertanZ besonderer Art: denn durch einen Beleuch 
tungstrick tritt unter den Schleiern ihr Körper deutlich hervor. 
Aber das ist schon mehrmals gezeigt worden. Neu hingegen ist 
die vertrackte Quälerei, die sich der Vater des verhüllt-hüllenlosen 
Mädchens durch einen Mann gefallen lassen muß, der Grund zu 
haben glaubt, sich an ihm rächen zu muffen. Die breit geschil 
derten Demütigungen, denen der Alte ausgesetzt ist, sind nichts 
weiter als ein liebevoll aufgemachter Sadismus. Eine Spekulation 
auf Publikumsinstinkte, die so transparent ist wie der Schleier. 
Der Film ist durchschnittlich arrangiert. In einer Nebenrolle 
VOtt'rOir r»o».rrn^!8 
Die weiße Spinne. Eine Detektivsatire in den Luna. 
Lichtspielen. Walter Rilla und Maria Paudler spielen 
mit. Sie mimen smarte Sportsleute in Paris, die sich bekämpfen 
wie Ritter bei einem Turnier und' sich im übrigen auf die Ver 
brecherjagd Legeben. Nach der „Weißen Spinne", einem abge 
feimten, aber edlen Einbrecher, der nur die Wucherer bestiehlt. 
Ihn hier namhaft machen, hieße dem Stück im Voraus die Span 
nung nehmen. Es enthalt einige nette Montageeffekte und einen 
sehr komischen dicken Polizeipräfekten. Der Film selbst ist dünnere 
Mache. Wollte man seiner Konstruktion auf den Leib rücken, sie 
Zerfiele sofort. Laca. 
MMMeb äsr MolbuLabtsmLUv triM WäeL 
llabr <jsr Luto Doktor Dolittlo olu. Im Dt-t sr- 
sobiououou küuttorl Lauä: „Doktor Dolitt, los 
DostLiut^ (MälllLML & Oo. Vorlau. Vtzrllu-Obor- 
lottoudur^ 302 8. Ood. 6.50) bält or sieb ^io- 
äor oiumLl tu ^krika auk, Lorauor Kosa^t: iw Lö- 
uiLrsiob Dantiovo uuä Muäot dort oiuo Dost. 8o 
oiuo Moltvost bat äio olt uoob uiebt ^osebou 
Ibro Drieksebroibsr sind aullor dou Norscbso ou^b 
Horo; tbro BriokträLor Leb^valbou uud audoro 
Vö^ol. Da der Doktor säuMebs DiorsoraeboT, vsr- 
stobt. ist soiuo DuktsobnoIIvost oi^ortlieb das 
dss Lolumbus. Was üdri^ous dou Lolumdus sslbor 
butto. Nuu orkübrt uoob violo DiuLs. dis disbsr kom 
Nousob Mobut bat: dull o« eins lussl §ibt, auk dor 
liors aus dsr Dr^oit ^voilou aullorordoutlieb bravo 
fiiosouLesebooko. dis LruudsätLÜeb nur Dauaueu 
krossou; daL dio 8iutklut im luuoru ^.krikas statt- 
Lokuudou bat. ^Uo dioso ^vuudorbarou LDoiLuisso 
worden dem Doktor mitLotsilt. obuo daü or sieb 
jo um sio bomübsu müllto. V^oil or dio Horo liobt, 
truLou sio ibm lbro Doboimuisso outLssou: voll or 
° ibnsu bükt, bolksu sio äbm aus iodor (^okabr. — 
NE aneb dor uouo Dolittlo-Laud uiebt so orkm- 
duuWroiob soin ^vio dio voriLou, or vormittolt d^eb 
a-loieb ibuou Lüidoru uud Drv aobsouou ausebauHcb 
dio alte und iunES ^Voäsbüt: dall dio ^aubou- 
! unsebuld im Veroin mit dor 8eb1auLMklEboit oiu 
! stärkoros borouLvuIvor ist r' Dvuamit. Hotto und 
kaÜliebo Zeb^varMvoill-Iliustl" Kmeu Nu^b Dok-- 
tiuEZ, des Diebtors und /('mors. sebMuekon in 
Lo^vobutor Moiss dou Land. Lr. 
Atlantik. 
Diesen großen Ton- und SprechUm G. A. Du Pont s 
hat bereits unser Mitarbeiter Vernarb von Brentano gelegentlich 
der Berliner Uraufführung in einem längeren Feuilleton gewür 
digt. Hier soll Gesagtes nicht wiederholt werden. Ausdrücklich he* 
tont sei nur, daß „Atlantik" das erste nach Deutschland gelangte 
TonlilmeLpcüment harstßllt, das ümftigß MoguaMten Mer 
neuen Kunstgattung ahnen läßt; nicht nur ahnen Läßt, sondern an 
manchen Stellen verwirklicht. Um von den deutlich fühlbaren 
Mängeln zu schweigen, die der Film mit anderen seiner Art teilt: 
er hat Augenblicke, in denen der Einsatz der Geräusche mehr als 
eine überflüssige und verschleppende Dreingabe ist. Ss sind die 
Schiffssignale, das fortwährende Pfeifen und Schellen, der drohende 
Hintergrund der sichtbaren Handlung. Die bald lauter werdende, 
bald sich verlierende Orchestermusik steigert das Grauen der 
Stunde. Kortner und Ballen Lin verstehen mitunter schon, 
richtig Zu sprechen. Besonders geglückt ist ein winziger Auftritt, 
in dem der gesprochene Dialog zum Relief eines unhörbaren 
Flüsterns wird Wie hier der Ton die Bedeutung des Schweigens 
unterstreicht, ist durchaus merkwürdig und erregend. Der Film 
läuft im Roxy-Palast. Jeder Wlmfrsund wüßte ihn sehen. 
-__McL. 
--- Schnecken- und BlchzugStempo. „Ja, ia, dke Frauen" 
-- dieser Film ist von Grund auf LberfMg. Eine Hafgeschichte dem 
. daZumal die langsam dahinschwebt. Da das Ganze so lang. 
AN, K °ÄWen sich Einzelheiten erst recht. Der anschließend« 
Monty-Banks-Film: „Donnerwetter, Monty!" geht wenig- 
A.E rst Monty von einer Blödigkeit, dre schon nicht 
Ä? rst, aber einige Bewegungseffekte stich reizend «> 
dachL Nicht nur, daß Mit einem ramponierten Auch höchst drollig« 
^andungsmanover vorgenommen werden, auch die Möglichkeit auf 
ernes rollenden Eisenbahnwagens sich gerade noch'auf. 
SVZN". wird bis zur NeM.erschöpft. Eine einzige hchaltS- 
rose Raserei. Au sehen m den Bieberbau. Lichtspielen 
und m d« Camera im Exzelflor. 
Mrr Te^el wrd drei KvkirolerS. 
— MurnauS ZirkuLstlm: ^VirrTeufel" ist vorzüglich 
HMmcht. Das Milieu U. vertvaut. Gerade, weil eK wieder und j 
wieder verwandt worden -W war seine Neugestaltung utn so 
Wwderiger. Dir dankbare HrmmM Ba Film - 
Mgrunde« Ein Mger Trapezkünstler veMtzt seine Freundin und 
Partnerin um einer eleganten Dame willen, die sich laDMLüt 
uM Abenteuer sucht. Zum Muck M auf. der. Leinwand da^ EnÄe 
kspM: der Beseffem findet Ach Zur von Kind an MWtM 
Freundin Zurück. Ein Michter, mMMcher. richvend^ Stoff, 
den Murnau nicht Mcht durch dir Schönheit der von Hm He- 
vMlten Menschen b ezwunHen hat. Es muß ein Vergnügen fern, 
in HvÄyw-M Zu schaffen Wenn muh temreinM^ derMsswie 
dort wird dem Regisseur die Suche nach paffenden Darstellern 
nirgends erleichtert. Jawl Mtznor, Manch Drexel, Charles 
Morton, Barry Norton; wer hätte schon Mr anmutigere „Teufel 
ZusEmenHeM So viel Charme summiert, und die halbe 
Schlacht ist gewonnen. Die andere Mste gewinnt Murnau durch 
den Glanz und die Präzision der Regie. MmMt sichln den 
freilich originelleren „Manege^Wm erinnert, so neu sind dre 
Ätt» AtrkuVkMe hevLuSachölt. Um nur M sedenken: 
der skroöstiM M erschemt M Wucht der Lichtreflexe auf dem 
Gesicht der mrch oben blickenden Dame. Auch die nsLMnWen 
Wiederholungen sind niemals bloße Wiederholungen, sondern 
Ergänzungen und Steigerungen der AnfangssiLuaLisn. Ein 
Prachtbild ist das Zirkusrestam Lichtreklamen hinter 
den Spiegelscheiben. Noch nie hat Mürnaü mit solcher Sorgfalt 
-montierte - l - - / /. ' 
Als Einlage hat der Nfa-Paba Grotz-FmnkfurL ,/rLV 
tdrsG L u k i rolor^ spendiert. Sie sind das Ergötzen des 
Publikums. Mit eLmMW MchL: denn Theo K ö r n e r P wirk 
lich ein -tüchtiger EonftrenKer, Thm Degen eine schmissige 
Soubrette und Öve BeHrenS ein lustiger OpemparodLst. Der 
Clou des Trios sind unstreitig ihre JaMMUlagen^ M sie 
in ihren Hütchen Beine, Stimmen und Instrumente verrenken, 
muß der RrGu der Revellers neidisch eMassem L
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.