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H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

oder weniger willkürliche Beschreibungen von Tatsachen, die 
eben die von anthroposophischer Seite so verpönte mechanistische 
Syrien und PsLsstina. Im hiesigen Orient-MMM Macyf 
am Donnerstag PrivaLdoZenL Dr. Georgii uüer die geographische 
und kulturelle Eigenart Syriens und Palästinas. Der ReMer 
kennzeichnete Syrien-Palästina in geographischer Hinsicht als den. 
Knotenpunkt dreier Erdteile; trotz dieser ihrer AufgeschloM 
aber die wichtigste Provinz des kleinen Gebietes, Judäa, doch 
hast isoliert, weil Wüsten ste rings umgeben. Aus der geographischen 
Eigenart ergibt sich das Schicksal des Landes. Es war stets-der 
Tummelplatz der Völker und hat nie auf längere'Zeit einM 
ständigen Staat einheimischer Völker bilden können. Auch heute 
Lei der Lösung der Juden-- und AraLerfrage stellen sich 
wieder dieselben Schwierigkeiten ein, die sich von jeher gezeigt 
haben. Wieder muß ein fremdes, nicht einheimisches Volk die Bor- 
Herrschaft übernehmen. So wird das Land auch jetzt das bleiben, 
was es immer gewesen ist: eine Provinz. Dem politischen Schick 
sal entspricht das kulturelle nur Zum Teil. Zwar gelangen auf^ 
syrischem Boden asiatische, aMkamsche und europäische Kultur zur 
Vermischung, dennoch aber hat das Land, offenbar infolge der geo 
graphischen Isolierung Judäas, seine geistige - Selbständigkeit be 
wahrt und die höchste Form der religiösen Weltanschauung, den 
MonoGeismus, entwickelt, der auf die fremden Kulturen und auf 
die das Land unterjochenden Herrenvölker befruchtend wirkte. 
Ist nach dem ZusammmbTuch der BagdadbchnpoWk unZ Deutschen 
der Orient auch ferner gerückt, so bleibt doch das w i s s e n - 
schaftliche Interesse an ihm umsomehr wach, als der Orient 
die dauernde natürliche Vermittlungsstelle zwischen dem stüro- 
päischcn Westen und dem asiatischen Osten (Indien) bildet, dessen' 
-geistige Anschauungen für uns in der Gegenwart eine erhM 
Lautung gewonnen haben. Die Ausführungen des Redners wurden- 
durch Lichtbilder^nach eigenen. Aufnahmen unterstützt. > _ 
AnLßroPssopHie und Wissenschaft. 
Bemerkungen zur anthropofophischen Hochschultagung in Darm 
stadt, 25. bis 30. Juli. 
Die anthrspofophijche Bewegung, deren Einfluß in den 
letzten Jahren zujeyends gMvach;en ist, nsscht neuerdings den 
Versuch, auch die akademische Jugend in ihren Bann 
zu ziehen; Grund genug, ihre Bestrebungen mit ver- 
dSppelter Aufmerksamkeit zu verfolgen. Wer in der ver 
gangenen Woche an der Darmstadt er Tagung teil- 
nahm, die auf Veranlassung des „Bundes sür anthro- 
posophische Hochschularbeit" und »-s „Allgemeinen Stu 
dentenausschusses" der DarmstSdter i^chnifchen Hochschule zu 
stande gekommen war, dem bot sich ni? . nur Gelegenheit, einen 
Ueberblick über die bisherigen Leistungen und Ziele der Be 
wegung zu gewinnen, er lernte auch die ganze Art ihrer Pro 
paganda kennen und erfuhr, was vielleicht das Wichtigste ist, 
welchen dinhtünden sie die starke Wirkung verdankt, die sie gegen 
wärtig zweifellos ausübt. Eine zahlreiche Zuhörerschaft, 
unter der die studentische Jugend und das weibliche Element 
überwogen, hatte sich eingefunden, um den Worten Dr. Rudolf 
Steiners und seiner Jünger zu lauschen, die sich in einer 
Reche von Vorträgen über die Bedeutung der anthroposophi- 
fcheN- „Geisteswissenschaft" sür die verschiedenen Wissenschaften, 
Wie überhaupt für so ziemlich sämtliche Gebiete des inneren und 
äußeren Lebens verbreiteten. Nichts kennzeichnete vielleicht 
besser die Erwartungen, die man in anthropoMhifchen Kreisen 
selber an einen Sieg der Anschauungen Dr. Steiners knüpft, 
als der Aus sprach des Schweizer Dichters Albert Steffen, 
daß spätere Heilen dereinst Steiner als den Retter Deutsch 
lands preisen 'werden. Die Berechtigung dieser Ueberzeugung 
ernMast zu prüfen, ist um so notwendiger, als die Anhänger 
Steiners nicht müde werden, sie mit allen Mitteln der Üebec- 
redung in die Herzen empfänglicher Jugend einzuhLmmern, die 
nsch einem ihr Leben erhöhenden Glauben dürstet. 
ch 
Die Grundgedanken der Anthroposophie traten im 
VerlEs der Daynstädter Veranstaltungen mit ziemlicher Klarheit 
zutvge, obwohl von den eigentlichen Geheimnissen der übersinn- 
tichen Welt verhältnismäßig wenig die Rede war. Steiner 
und seine Schar erklärten immer wieder, daß sie nur «uf Goethe 
mifbantrn, wenn sie die mechanistische Naturwiffenschast, die 
Natur zu einem Aggregat von Atomen, einem Zusammen- 
sptsr toter Kräfte entwirMcht hat, durch eine Naturerkenntnis 
ersetzen wollten, die alle dem naiven Menschen unmittelbar sich 
dark-ietenden Erscheinungen als wirklich hinnimmt und sie mit 
Hilfe gewisser Intuitionen ihrer ganzen Qualität nach Zu 
verstehen trachtet Woher aber stammen diese Intuitionen? 
Die Antwort hierauf ist einfach genug. Steiner behauptet, 
man könne durch eine von ihm genau beschriebene seelische 
Disziplinierung Helljeherargane in sich ausbrlden, die zum 
Erwerb exakter Erkenntnisse in den Bereichen der übersinn 
lichen Geisteswelt befähigen. Da außer Steiner bisher leider 
niemand in jene Sphären eingedrungen ist, so muß man ihm 
schon alles glauben, was er etwa über den Astralleib, über die 
Wiederverkörperung der Menschen usw- zu berichten weiß. 
Wohlgemerkt: nicht um „nebulose Mystik" handelt es sich nach 
ihn: bei allsdem, sondern um eine nüchterne „übersinnliche Em 
pirie", die u. a. auch dem anthroposophisch orientierten Erfor 
scher der sinnlichen Welt sämtliche von ihm benötigten Intuitio 
nen gleichsam als „Arbeitshypothesen" liesert. Stets von neuem 
beteuerte Steiner, daß die Anwendung seines Meditationsver 
fahrens, statt zu bloßen Phantastereien zu führen, dem konkreten 
Leben voll zugewandt sei, da es ja dieses Leben auf Grund 
einer wissenschaftlich einwandfreien Erschauung der geistigen 
Realitäten, d. h. also in Wahrheit des göttlichen Weltregiments 
selber, erfasse. 
Es muß schon gesagt werden: die natur wissen sich a f t- 
lichen Vorträge ließen nirgends erkennen, daß die gewaltigen 
Ansprüche Steiners zu Recht bestehen. Weder verspüre man in 
ihnen den Geist Goethescher Naturanschauung, noch zeugten sie 
von irgendwelcher Wifsenschaftlichkeit. Mit vieler Emphase 
wurde z. B. verkündet, daß Wasserstoff, wie sichmus der Zu- 
sammenschau seiner Eigentümlichkeiten ergebe, ganz dem Ein 
fluß des Kosmischen unterworfen sei, während man Sauerstoff 
als Lrbenselement der Erde zu begreifen habe. Ganz offen 
sichtlich sind aber dergleichen Einsichten nichts weiter als mehr
	        

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