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H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043380
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1923
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

schuß der StQöLV.-Versammlung hierüber gehört 
worden ist; 
Z. den Gaspreis für das städtische Gaswerk Heddern- 
heim künftig nur im Einvernehmen mit dem HaupL 
ausschuß der Stadtverordneten-Versammlung fest 
zusetzen; 
Z. für Gasmesser der Hausflur- und VorplatzLeleuch- 
tung, soweit diese Gasmesser s. Z. eingerichtet wor 
den sind, ohne daß für sie besondere Miete berechnet 
wurde, auch ferner von der Miete frei zu stellen." 
Den Anträgen der sozialdemokratischen Fraktion stimmte er zu. 
Stadtv. Ullrich (Soz.) begründete diese Anträge, die den 
folgenden Wortlaut haben: 
„Die Stadtverordneten-Versammlung ersucht den Magistrat, 
bei der Frankfurter Gasgesellschaft darauf hinzuwirken, daß 
1. die Ablesung des Gasverbrauchs und die Einziehung 
des Geldes in kurzer Zeit und regelmäßig erfolgt (Ab 
lesung immer an demselben Wochentage, Rechnungsertei 
lung eine Woche nach der Ablesung); 
A. der Gaspreis nur einmal wöchentlich festgesetzt 
wird, und zwar etwa in der Mitte der Woche, damit den 
Wochenlohn-Empfängern der neue Gaspreis beim Lohn 
empfang bekannt ist; 
8. das Gutscheinsystem ausgebaut wird, so daß den 
Verbrauchern ausreichende Gelegenheit gegeben ist, ihren 
Gasverbrauch in wöchentlichen Teilzahlungen zu begleichen; 
4. eine gemeinverständliche Darstellung der Gasabgabe- 
und oer Zahlungsbedingungen und -Möglich 
keiten jedem Verbraucher Zugänglich gemacht wird (durch 
Zeitungsnotiz, Anschlagssäulen, Merkblätter); 
Z. Härten, namentlich wenn sie in organisatorischen Un- 
Vollkommenheiten ihren Grund haben, ausgeglichen 
werden, wobei insbesondere die bei der laufenden Ein 
ziehung durch verspätete Ablesung oder verspätete Aus 
stellung der Gasrechnung geschädigten Verbraucher durch 
die Festsetzung eines Mittelpreises berücksichtigt 
werden/" 
Der Redner forderte auch eine Aenderung der Regelung bei 
Licht und Kraft. Ein Antrag Lang (Komm.), der ebenfalls Vor 
tag, lautete wie folgt: „In Anbetracht der eminenten Bedeutung 
der Gasversorgung möge der Magistrat die restlose Kom- 
munalisierung der gesamten Gasbetriebe sofort durch 
führen. Bis diese Uebernahme bewerkstelligt ist, sind alle Preis 
festsetzungen, Verordnungen und Bekanntmachungen der Gas 
gesellschaft zur Genehmigung der Stadtverordneten-Versamm- 
lung zu unterbreiten. Die Gasgesellschaft darf unter keinen 
Umständen den Gasbezug sperren, wenn der im Zahlungsverzug 
Befindliche nachweist, daß er während der Wleseperiode erwerbs 
los war oder Kurzarbeit verrichten mußte. Men Erwerbslosen, 
Sozialrentnern Kriegsbeschädigten und Kurzarbeitern wird, so 
weit sie nicht ganz den Gaspreis durch Verfügung des Wohl- 
fahrts-Amtes ertasten bekommen, der Gaspreis berechnet, der in 
der Ableschencdr am niedrigsten ist." 
Stadtrat S ch u l z bat um Ginjetzung eines Au § schusses, 
der dis Angelegenheit prüfen solle. Der Magistrat denke 
gar nicht daran, alle Forderungen der Gasge- 
fsllschaft zu genehmigen, wie Stadtv. Merten behauptet 
Habs. Härten, dis vorgekommen seien, habe die Gesellschaft Zu 
mildern gesucht. Ihre Organisation sei freilich noch nicht ein 
wandfrei, sie werde aber ausgebaut WZrden. Bei dem ElekriZiLäts- 
Werk sollen in Zukunft auch die Preist wöchentlich festgesetzt 
werden. In der nächsten Zeit müsse man leider mit emem 
weiteren Steigen der Preise rechnen. Direktor Schellenberg 
sicherte die Annahme der meisten Anträge zu. Gleich bei der 
Ablesung werde das Inkasso ewgeführt. Ebenso solle das Gut- 
scheinshstem erheblich verbessert und mehr Zahlstellen eingerich 
tet werden. Es seien Verfehlungen vorgekommen, die unum 
wunden zugegeben werden müssen. Wöchentliche Ablesung bei 
einer Konsumentenzahl von 190 000 sei nicht durchführbar, statt- 
dessen möge sich jeder iw der Woche soviel Gutscheine erwerben, 
wie er braucht. 
Nach einer längeren AuMrache, in der die Redner der 
Fraktionen nochmals Stellung zur Preispolitik der Gasgesell 
Ichast nahmen, gingen sämtliche Anträge an den wirtschafts- 
politischen Ausschuß. 
! — „Freifahrkarte nach JenrsaÄm." Man schreibt uns: In 
-dreien Briefkasten, die eins jüdisch klingende NanrenSauMnft tra 
gen fanden sich in den letzten Tagen blaue EisenbahnbilleiZ, deren 
Besitz laut Aufdruck eine Freifahrt nach Jerusalem garantiert Nur 
aus dem glühenden Wunsch der unbekannten Spender, alle jüdischen 
Mitbürger los zu werden, läßt sich ihre geradezu erschütternde 
Freigebigkeit erklären Aber ist es nicht generös gedacht 
von jenen wahren Patrioten, in einer Zeit, in der, unbeschadet dez 
dreien Papiergelds, Papier und Geld so knapp sind, daß wertvolle 
Geisteswierke nicht gedruckt werden können, Stöße von Fahr ¬ 
karten" kostenlos herzustellen und zu liefern? Und da sage man 
noch, daß es in Deutschland an Opfermut fehle! 
Mkgeld und Kleingeld. 
— Die mit der Geldentwertung wachsende Kompliziertheit und 
Mannigfaltigkeit unserer Zahlungsmittel macht sich im täglichen 
Leben immer störender fühlbar. Was zunächst das Notgeld betrifft, 
so mag jeder sich glücklich schätzen, der es nicht mehr besitzt. Sonst 
kann es ihm leicht ergehen wie einem Mitbürger, der, wie er uns 
mittestt, jüngst eine wahre Leidensgeschichte mit Zehnmillionen- 
fcheinen der Reichsbahn direktion Cassel erlebte. Da 
die Annahme solcher Scheine in hiesigen Geschäften verweigert 
wurde, versuchte er sein Glück im Hauptbahnhof, in der Erwar 
tung, daß die Direktion Frankfurt das Geld der Direktion Cassel 
ohne Anstand umwechsele. Die Kasse der Reichsbahndirektion, 
an die er sich zuerst wandte, schickte ihn an einen Fahrkarten 
schalter, wo ihm erklärt wurde, daß man zwar solche Scheine 
„in Zahlung" nehme, aber den ganzen Betrag, der sich auf S5ü 
Millionen beließ nicht Umtauschen wolle. Man wies den irren 
den Ritter an die Wechselstube, die ihm zumutete, sich an den Aus 
gabeort der Scheine zu begeben. Wäre er dem freundlichen Rat 
gefolgt, so hätte er eine Hin- und Rückfahrt nach Cassel Kran 
wagen müssen, um das Papierbündel los zu werden — und noch 
etliche Scheine dazu. Dis Geschichte ist ein besonders krasses Bei 
spiel dafür, daß das Notgeld nicht nur aus der Not stammt, 
sondern auch Not zeugt. Man sollte es sobald als möglich ganz 
aus dem Verkehr zurückziehen. Denn abgesehen von den empfind 
lichen Unbequemlichkeiten, die es mit sich bringt, symbolisiert es 
auch die Zerrüttung unseres Staatswesens in allzu eindring 
licher Weise. 
Daß in einer Zeit, in der die Million den Bruchteil eines 
Pfennigs gilt, Tausendmarkscheine oder gar noch geringere Be-, 
träge nur unter dem Mikroskop wahrnehmbar find und einen rein, 
theoretischen Wert, oder besser: Unwert haben, scheint längst nicht 
überall gebührend gewürdigt zu werden. Der bei uns herrschende 
Sinn für Genauigkeit kennt offenbar auch nach unten hin keine 
Grenzen und der Respekt vor gewaltigen Zahlen ist so gewaltig, 
daß man darüber ganz vergißt, wie scheinhaft ihre Gewalt ist. 
Wäre dem anders, wie könnten größere Firmen noch immer die 
Gehälter ihrer Angestellten bis auf dre Tausender und 
Hunderter mit einer Peinlichkeit errechnen, me in gar keinem 
sinnvollen Verhältnis zu dem durch sie erzielten Ergebnis steht? 
Statt die Summen nach oben oder unten abzurunden, scheut man 
weder Arbeitskraft noch Mühe, um auch den letzten Stellenwert 
sorgfältig auszumitteln und zahlt dann Beträge aus, die sich' 
nirgends mehr sehen lasten können. Die Liebe fürs Kleine in 
Ehren — aber dieser Triumph der Mathematik ist denn doch zu 
teuer erkauft. Man wird sich auch in der Buchführung daran ge 
wöhnen müssen, vor Nullen weniger Ehrfurcht zu hegen als bisher, 
da man sonst wie überall auf den Hund kommt und aus 
Sparsamkeit zum Vergeuder wird. Zur Ge 
winnung deS richtigen Größenmaßstabs empfiehlt es sich vielleicht, 
das so erziehliche wie ökonomische Sprichwort: „Wer den 
Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert" entweder in Gold 
umzurechnen oder mit der jeweiligen Indexzahl zu multiplizieren. 
Lr. 
«412.) , l'r.OU»-. ^75^) 
I bar Verlaq 8trsekar und Zakröäor in Ltuttgart legt 
nugensta strei dleuausgahkn pstiloeoplrisosier VVerlie in 
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stio 8ostrikten „N onoIog e" (125 8.) unä in verstürrtsr 
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sterausgsgssten unä singsleitst von ?rök. August besser, 
unä keokners 8ekrikt „Ilestsr äas stöoststs 
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sehen stM (XI, 171 8 ). In 6er gleichen pstilosopsti- 
soston Reiste stes rührigen Vsrlsqs ist anest eins, lslono- 
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erschienen, ckie eine gute Darstellung cker iVelt- 
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s stuniei I I,17 8.j. , 
Das interessante Duck Martin Damms über 
8 w e <1 e n l> o r g I Dpsg., D. kleiner, übertragen von 
Ilse Ne^sr-Düne, VIII, 37g 8.) gibt auk 6runä von 
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LnDvioklun.-? Lvveäenboigs rum Llystiker unck Oesstsr- 
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när rum Durchbruch gelangt, scstilcker-t einxekenck ckes- 
"ssn auk ckM Linkst, k kabbalistischer Sckrikten bs- 
rustsncke mLstiSeste Lsbelckeutung unck verweilt,anek aus- 
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