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Full text: Critik der Urtheilskraft

194 J. Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. 
lassen. So verbreitet die Sonne, nachdem sie ihren Ta— 
geslauf vollendet hat noch ein mildes Licht am Himmel 
und die letzte Strahlen, die sie in die Luͤfte schickt, sind 
ihre letzte Seufzer fuͤr das Wohl der Welt,“ so belebt er 
seine Vernunftidee „von weltbuͤrgerlicher Gesinnung 
noch am Ende des Lebens, durch ein Attribut, welches 
die Einbildungskraft (in der Erinnerung an alle An⸗ 
nehmlichkeiten eines vollbrachten schoͤnen Sommertages, 
die uns ein heiterer Abend ins Gemuͤth ruft) jener Vor⸗ 
stellung beygesellt und welches eine Menge von Empfin⸗ 
dungen und Nebenvorstellungen rege macht, fuͤr die sich 
kein Ausdruck findet. Andererseits kann sogar ein in⸗ 
tellectueller Begrif umgekehrt zum Attribut einer Vor—⸗ 
stellung der Sinne dienen und so diese letztern durch die 
Idee des Uebersinnlichen beleben, aber nur indem das 
Aestherische „was dem Bewußtseyn des letzteren subjectiv 
anhaͤnglich ist, hiezu gebraucht wird. So sagt z. B. ein 
gewisser Dichter in der Beschreibung eines schoͤnen Mor⸗ 
gens: „ die Sonne quoll hervor wie Ruh aus Tugend 
quillt.“ Das Bewußtseyn der Tugend, wenn man sich 
auch nur in Gedanken en die Stelle eines Tugendhaften 
versetzt, verbreitet im Gemuͤthe eine Menge erhabener 
und beruhigender Gefuͤhle und eine grenzenlose Aussicht 
in eine frohe Zukunft die kein Ausdruck, welcher einem 
bestimmten Begriffe angemessen ist voͤllig erreicht xX). 
»*) Vielleicht ist nie etwas Erhabeneres gesagt, oder ein Ge⸗ 
danke erhabener ausgedruͤckt worden, als in jener Aufschrif 
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