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Full text: Critik der Urtheilskraft

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J. Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. 215 
thums gebraucht werden koͤnnen, den geheimen Verdacht 
wegen einer kuͤnstlichen ueberlistung nicht ganz vertilgen 
koͤnnen. In der Dichtkunst geht alles ehrlich und auf⸗ 
richtig zu. Sie erklaͤrt sich: ein bloßes unterhaltendes 
Spiel mit der Einbildungskraft und zwar der Form 
nach, einstimmig mit Verstandesgesetzen treiben zu wol⸗ 
len und verlangt nicht den Verstand durch sinnliche Dar⸗ 
stellung zu uͤberschleichen und zu verstricken. *) 
H Ich muß gestehen: daß ein schoͤnes Gedicht mir immer ein 
reines Vergnuͤgen gemacht hat, austatt daß die Lesung der 
besten Rede eines roͤmischen Volks- oder jetzigen Parle— 
ments- oder Canzelredners jederzeit mit dem unangeneh⸗ 
men Gefuͤhl der Misbilligung einer hinterlistigen Kunst 
vermengt war, die die Menschen als Maschinen in wichti⸗ 
gen Dingen zu einem Urtheile zu bewegen versteht, welches 
im ruhigen Nachdenken alles Gewicht bey ihnen verlieren 
—V— 
gehoͤren zur schoͤnen Kunst; aber Rednerkunst (ars oratoria) 
ist, als Kunst sich OEr Schwaͤchen der Menschen zu seinen 
Absichten zu bedienen (diese moͤgen immer so gut gemeynt, 
oder auch wirklich gut seyn, als sie wollen) gar keiner Ach⸗ 
tung wuͤrdig. Auch erhob sie sich nur, so wohl in Athen 
als in Rom, zur hoͤchsten Stufe zu einer Zeit, da der Staat 
seinem Verderben zu eilte und wahre patriotische Denkungs— 
art erloschen war. Wer bey klarer Einsicht in Sachen die 
Sprache nach ihrem Reichthum und Reinigkeit in seiner 
Gewalt hat und, bey einer fruchtbaren zur Darstollung sei— 
ner Ideen tuͤchtigen Einbildungskraft lebhaften Herzensan⸗ 
theil am wahren Guten nimmt, ist der vir bonus dicendi 
peritus, der Redner ohne Kunst, aber voll Nachdruck, wie 
ihn Cicero haben will, ohne doch diesem Ideal selbst immer 
treu geblieben zu seoyg. 
O9 *
	        
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