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Full text: Lesebuch für österreichische Volksschulen : Ausgabe in fnf Theilen. - 2. Theil.

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weinte nun bitterlich. Erst als der arme Mann selbst 
den Vater bat, er möchte Bruno an dem Tische sitzen 
lassen, durfte er neben dem Armen Platz nehmen. Er 
versprach nun unter Thränen, nie wieder einen Armen 
zu beleidigen. 
22. Kindesliebe. 
Dine Mutter lag krank und litt grobe Schmerzen. 
Alle Kinder im Hause waren traurig und nieder- 
geschlagen. Die größeren knieten oft zusammen nieder 
und beteten, dass Gott die Mutter wieder möchte gesund 
werden lassen. Das kleinste Kind stand fast den ganzen 
Tag bei dem Bette der kranken Mutter und fragte 
beständig, wann sie wieder gesund werden und aufstehen 
würde. Einst sah dieses Kind bei dem Bette ein Arznei- 
glas stehen und fragte: „Mutter, was ist in dem Glase ? 
Die Mutter antwortete: „Kind, dies ist etwas gar 
Bitteres, und doch muss ich es trinken, dass ich wieder 
gesund werde.“ „Mutter,“ sagte das gute Kind, „wemn 
es so bitter ist, so will ich es für dich trinten, damit 
du wieder gesund werdest.“ Da lächelte die Mutter; 
denn sie freute sich, dass sie von ihren Kindern so 
herzlieh geliebt werde. 
Staub. 
23. Der Grobvater. 
„Großvater, sag', du bist schon so alt; 
doch munter noch ist dein Gesicht, 
hast in den Armen noch so viel Gewalt, 
und klagest über Krankheit noch nicht; 
bist heit'rer als mancher junge Mann: 
wie geht das zu? wie fiengst du das an?“ —
	        
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