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Weißt du, wie viel Mücklein spielen in der hellen
Sonnenglut? wie viel Fischlein auch sich kühlen in der hellen
Wasserflut? Gott, der Herr, rief sie mit Namen, dass sie all'
ins Leben kamen, dass sie nun so fröhlich sind.
Weißt du, wie viel Kinder frühe steh'n aus ihrem
Bettlein auf, dass sie ohne Sorg' und Mühe froͤhlich sind
im Tageslauf? Gott im Himmel hat an allen seine Lust,
sein Wohlgefallen, kennt auch dich und hat dich lieb.
Hey.
124. Der Postillon.
Der Postillon ist ein glüͤcklicher Mann, dass er immer
so reiten kann! Hell funkeln seine blanken Sporn, und frisch
erklingt sein lustig Horn; und Berg und Thal ringsum
erschallt, wenn seine lange Peitsche knallt. O, wär' ich nur
ein Postillon, gleich ritt' ich im Galopp davon! Trara, trara,
trara!
125. Herbst.
Bunt sind schon die Waälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt;
rothe Bläãtter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.
Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
purpurfarbig strablt!
Am Gelànder reifen
Pfirsiche, mit Streifen
roth und weiß bemalt.
Flinke Träger springen,
und die Mädchen singen,
alles jubelt fror!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Strohb.
Geige tõnt und Höte
bei der Abendröthe
und im Mondenglanz;
junge Winzerinnen
winken und beginmnen
deutschen Ringeltanz:
Salis-Seewis.