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die Erkenntnis, datz einzig dem Erlösung aus dem Verhängnis - aber durch olle diese Verstümmelungen hindurch leuchtet noch
der ewigen Wiedergeburt erblüht, der sein inneres Selbst mit, immer m mildem Glanz die Gestalt Buddhas. Wir M-ndländer,
der Gottheit zu vereinigen vermag. Wenn die Sinne schweigen
mvd die Außenwelt schwindet, werm kein Unterschied mehr ist' so ichloß der Redner, werden Ehrfurcht vor ihm zu empsindc«
Zwi sc h en c h em I c h u n d d em Du, i n di esem Zu s t an d d er G o tt--> HEn, aber seine Botschaft wirkt auf uns wi« ein Norkotikum.
einuns, den das Wort TaLwam afl: des bist Du bezeichnet, ist die Unten wahre Seelenheimai bleibt das Christentum und
Erlösung von der Wiedergeburt erreicht. Die Ge- iem Srg ist eS auf den wir vertrauen muffen. lr.
und Gottesdienst. Unter indischem Einfluß ist auf Java der koss
mische Mensch zum magischen aufgestiegen. Er bannt die Dämo
nen in Stein, errichtet in Wäldern, die selber Domen gleichen, stürs
Pagoden und leistet, schließlich in dem Wunderbare von Boro-Budm,
der breit und gewaltig unter der Wölbung d"s SüdhimmclK sich
dehnt, das Höchste, dessen er fähig ist. Am Ende seiner Ausfüh
rungen lenkte der Redner nochmals auf die Gegenwart Zurück.
Wenn wir auch keine solche Kultur besitzen, so mag uns doch das
Bewußtsein trösten, daß wir m einem johanneischen Zeitalter
leben aus- dessen Sckoße sich Neues gebiet. Kr.
-- Weste Mf BM Md
der Frankfurter Kunstmesse über Feste
Erlösung von der Wiedergeburt erreicht. Die Ge
Heimlehre der brahmamschen Mystik wird durch den Buddhismus i
zu siner universalen Erlösungslehre umgestaltet. Es wäre'
durchaus verkehrt ihn als Weltanschauung oder philosophische
Spekulation auffasstn Zu wollen, er ist vielmehr, obgleich er keinen
Gott kennt, seinem Wesen nach Religion, liegt doch seinem Stif«^
ter nur das eine am Herzen: die Menschen aus dem Leiden heraus i
Mr DWÄH zu führen. Nur,wer leMnichaMosMird. den Laß
rst sisre Schöpfung der Arier, die, als sie Indien erobert liatten, ?!
nach und nach ihre Naturfrische verloren und Zu erschlaffen be-'
garmen. Die frühe Einsicht, daß dem Opfer keine Erlösungs-^
kraft innewohns, verband sich ihnen mit der Idee der Wieder
geburt, und ihr spekulativer Tiefsinn brächte. ihnen weiterhin
die Erkenntnis, datz einzig dem Erlösung aus dem Verhängnis -
In seinem Vorü-G^
auf B-ali und Java be
schwor Dr. Karl With das Bild einer in sich vollendeten Kultur
herauf, das dem zersetzten geistigen Leben unserer Zeit so recht Äs
Spiegel zu dienen vermochte. Der Mensch stellt sich Zur Umwett
-auf verschiedenen Weisen ein. Auf der untersten Stufe befindet sich
der noch ichlose panische Mensch, der schonungslos der Natur preis-
gegeben ist und etwa in der Negermaske seiner Dumpfheit Ausdruck
verleiht. Im. geraden Gegensatz zu ihm hat sich der intellektuelle
Diensch unserer Tage von der Narur völlig losgerissen, rein auf
seinen Intellekt bauend und alles xerfressenö, was rund und ganz
fft Zwischen diese beiden Grundtypen lassen sich noch die drn
Typen des kosmischen, des magischen und des geist'Zen Menschen
emreihen Und Zwar bezeichnet der kosmische. Mensch eine Stufe,
auf der zwischen Ich und Umwelt ein vorzugsweise physisch , be
dingtes Gleichgewicht entsteht; bei dem magischen Menschen erstreckt
sich die Harmonie über das Physische hinaus auch auf den Bereich
des Seelischen, und bei den geistigen, dem gotischen Menschen
schließlich erscheint jenes Gleichgewicht wiederum zugunsten der
.gottsuchmden Seele aufgehoben.. Die Balinesen und Javaner ver-
> körpern den Typus der kosmischen und magischen Menschen. Das
Wesen solcher Völker, die noch in ungebrochener Einheit mit der
Natur und der Gottheit leben, muß sich am reinsten in ihren Festen
darstellen. Festlichkeit: das ist der Ausdruck ihres ganz auf dre
Götter bezogenen Daseins, Festlichkeit und Kultus wird ihnen
alles, was in ihnen nach Gestaltung und Darbietung drängt. In
einer Reihe herrlicher Lichtbilder ließ der Redner zunächst die
Landschaft Balis und seine Menschen vorüberziehen. Südsee
schimmerte auf, üppige Vegetation entfaltete sich auf vulkanischem
Boden. Dazwischen Jünglinge und Mädchen in edler Nacktheit,
jede ihrer B wegungm kraftvoll und geschmeidig, Frauenkörper von
vollendeter Schönheit, Greise, die pflanZenhaft hinwelken wie Blät
ter im Herost. Diese Menschen Leben noch auf kommunistischer
Grundlage, sie ringen der Natur wundervolle Reisplantagen ab
und setzen überall einem Chaos, dessen Elementarkräfte animalische
Weltangst in ihnen erzeugen, Ordnung entgegen. Die Festlichkeit
des kosmischen Menschen, der ganz in seinem Körper lebt, ist der
Tanz, die Ekstase. Mädchen tanzen auf der Straße, Verzückung
steigert sich zum somnambulen Zustand und erreicht ihren Höhe
punkt in dem Lanzentanz der Jün.qlinge um die TodesgottberL.
Dankprozesflon Andacht, Leichenbegängnis: alles wird leibliche
Gebärde und Festlichkeit, in der sich die Keberfülle inneren Lebens
entladt und sichtbarttch gestaltet. Der magische Mensch überwindet
die Form der Ekstase, feine Festlichkeit ist die Schöpfung von Bil
dern, Bauten TEpelm Die Balinesen und Javaner haben
ZM Wort M KuW; i ist ihnen. Ausdruck
-- Brähmamsums und Buddhismus. Galten die bisherigen
Vorfrage überOstasien hauptsächlich der Kunst, so war der Bor-'
trag von Pros. Heiler (Adarburg) am Freirag abend den gro
ßen indischen Religionen gewidmet. MÄch der untergehenden
Antike blickt auch die heutige Menschheit sehnsüchtig nach dem
Osten aus. Drese Sehnsucht die schon Schopenhauer und Wagner
erfüllte und jenen in den Beden, diesen in der Lehre Buddhas
den Gipfel Menschlicher Weisheit erblicken Ließ, führt heute mehr a u s Et, i n se xu e ll er K e u c hh e i r l e bt u n d s i c h v on d em B es itz
und mehr erlösunDbedürfLige Menschen LndWer Religiosität zu-
Deutsche und amerikanische Zeitschriften sind dem Buddhismus' A^-^dttatwn a e u r f ze d u e g n t in rich ih t m ige I n nd W iff e e g r . enz Pl g a e n g m en äß d i i g e « W U e e lt b u u n n d g
gewidmet, ja, in Europa haben sich bereits buddhistische Klöster Mr Erkenntnis der vier heiligen Wohrkeiten. Indem
a u sge t an . Al an v ers t e ht di e buddhi s ti sc h e R e li g i on a b er n u r / er ober den Unochenzusamm-nhang des Leides durchschaut, weilt
wenn nran in den alten Brahmamsmus emdringt, aus dem rr. Ouu auher^rlb des Rades und geht in das Nirwana ein.
heraus sie sich entwickelt hat und mit dem sie das tiefe Gefühl Dttses so dreifach mißverstandene Nirwana, das zu erreichen
für Las Leiden alles Vergänglichen teilt. Der BrahmaniMmM' dm Buddhas ichon vor dem Tode möglich ist, bedeutet ein posi-,
rst sisre Schöpfung der Arier, die, als sie Indien erobert liatten, ?!
m u asconvor em oemgc s,eeue enpos,
tives HeilsMt, H unbewußte höchste Seligkeit, in der das Kamm!
er licht. Der Buddhismus teilte das Schicksal aller Masten-
religronen seine esotertschen Lehren veräußerlichten sich, die Bor-,
aes'urten Buddhas wurden wie Götter verehrt, das Gebet kehrre
wieder zurück, an die Stelle des Nirwana trat das Pamdies.
SÄdiifHes Maschinsnamk.
Irr einer tzom Reichsbund Deutscher Technik einberufenen Ver--
smmnlung bejchästigte man sich mit dem Städtischen Maschinenamt.
D^e Stadt hat vor kurzem die Schaffung elms wichen ^-nnes, w:e
es bereits in mehreren Städten emgeführt ist, beschlossen. Dem
Ämt sollen sämtliche städtischen technischen Betriebe unterstehen, und
man erwartet von ihm eine rationellere Betrkbsfühmng, die
Klotze Ersparnisse verspricht. Der Leiter, dessen Stelle ausgejHrie-
Kur wird, soll laut NiagistraLsbeschluß den Rang eines MagssLriNZ-
K^urats bekleiden. Dies die Tatsachen. Das Referat des Abends
hatte Bäumt Or. k. < Küster, der in seinen gleitenden
Worten betonte, daß die Tätigkeit des Ingenieurs vorwiegend
wirtschaftlichen Charakter trage, und der Ingenieur sein Zie! einer
immer weiteren Vervollkommnung unserer Wirtschaft durch die Mittel
her Technik Zu erreichen habe. Daß diese Wahrheit noch verkannt
Wird, liegt einerseits an der Vorherrschaft des Worts, also des for-
wal-juristischon Denkens, andererseits aber an einer gewesen Schwäche
des Ingenieurs selber, die sich darin zeigt, daß er es so häufig un:er.
Ußt, aus seiner Arbeit den ganzen Nutzen zu ziehen. Der Redner
entwickelte die große Wichtigkeit des yon der Stadt Zu grün
denden und alle städtischen Betriebe vereinheitlichenden Maschinen
amt Z und legte dar, wie nach seiner Ueberzeugung der Leiter des
Amtes beschaffen sein müsse. Es ist von ihm wirtschaftlicher Blick
und Beherrschung aller technischen Mittel zu fordern, und alles in
'allem muß er eine Persönlichkeit sein, die über abgeschlossene
Hochschulbildung vermgt und lange Jahre prakti cher Erfahrung
hinter sich hat. Eine Grundvoraussetzung seines erfolgreichen
Wirkens bildet es sicherlich, daß der zu Wählende Mitglied
des Magistrats wird, da er sonst wenig Aussicht hat.
Wirklich durchzudringen. Die Diskussion, in der u. a. ein Magi-
strÄsmiLglied und mehrere Stadtverordnete das Wort ergriff.n,
Drehte sich hauptsächlich um d^e Fragte welche Stellung der zukünf
tige Leiter des MaschinenamtZ einneymen solle. Die Ansicht der
überwiegenden Mehrheit ging bah n, daß es nicht genüge, wenn
'man ihn nur zum Magistra'sbaurat mache, wie die Stadt es jetzt
will, sondern daß er im Interesse des MÄch'menamls selber Magi?
swatsmitglied werden müsse. Es kam schließlich, nachdem noch
Bedenken gegen die Möglichkeit einer sofortigen Wahl des Maschi-
uenamt-Vosstchers zum Stadtrat geäußert worden waren, zu e ner
Beschlußfassung, die der Vorsitzende Gerichten wie folgt for
mulierte:
Der Reichsbund Deutscher Technik erwartet von der Stadt
' Verwaltung, daß zur Leitung des städtischen MaschmenanNes
i ein Maschineningenieur berufen wird, der das Amt
i im Magistrat vertritt. Ist keine Siadtra stelle dafür zur
» sügung, so muß bald eine solche geschaffen werden.
' Ferner gab die Versammlung ihre prinzipielle Zustimmung
dazu, daß in Frankfurt eine technische Zentral biblis-
thek geschaffen werde, welche die verschiedenen hier vorhandenen
BM.othLkcn diese ' r Art vereinigt. - ——'