L^visoben
LetLnn^ äiessr Orunäbexrikks erörtert Haas
kätrlieb niebt aus.
Rrankkurt a. lä.
SomMkücher Verznüsmgslmmel.
Die Verguüguugswul, die im Wwter schon groß
genug war, ist im Sommer keineswegs abgeebbt. Der Be
trieb irr Dielen und Bars geht lustig werter, ^LW die KMtLe",
„Me Keine Slmd-erin^ und andere Personchen dieses Schlags
ibnen obvaltenäen NeLiebnn^en, v^obei sieb ibm ergibt, äaL
äie seeiisebe IVirblmbbeit beberrsebt värä von äem Anta
gonismus r^iseben Lrakt unä DrsobeinunK. V^ie xieiebe
tzuantitäten xs^obiseber Lrakt unAeieben Lrsebeinunxen ent-
sxreoben, eo entsxreoben umZebebrt xieieben DrsebeinunZen
unssieiobe tzuantitäten von Lrakt. Das beM niebt nur, äaL
äie aääguate Uexroäubtion einer DrsebeinunA in äer DrinNe-
runx einen xerin^eren Lraktauk^anä als äsn ibr ursxrünxveb
LUAeoräneten benötigt, es beiöt aueb, äaL äie Drsebeinung
selber sieb änäsrt, äaü sie Uleiobsam ver^röLert unä über
trieben v^irä, 'kvenn man sie mit unveränäerter Lrakt rexroäu-
siert. visss Wr zeäe xs^ebisebe vinF^elt sseltenäen 6iesetLv,
äie im Verlaut äer Arbeit noeb manebe vuebti^e Lr^LnsunZ
unä Dr^eiterun^ kinäen, erweisen ibre Druebtbarbeit äaäureb,
äa6 sie ?u sinbeitlieber DrblärunZ einer Reibe seelisebsr
Dbänomens berankeLoxen v^eräen können, ^us äer Vorberr-
sobakt äes D^namiseben, äie Deibebaltun^ immer ä-erseiben
LraktKröLs koräert, leitet Haas 2. V. äie unstabilrsierts Dr-
sobeinunAsv^elt äer primitiven Völker, äer Rinäer unä äer
D-äumenäen ab, aueb äer Vorgang äer Verärän^unK etna,
äen er als DolAe einer an äer vollen Dntkaltunss Zebinäerten
Drsebtzinunx be^reikt, erkäbrt im Rabmen seiner Ibeorie eine
2^ansslo8tz Deutung. Line beinabe ^läernatilrlisbe ^b^eiob-
un§ von äen vielen LestätiAunKen zener ps^obisobsn kropor-
tionsAesetLs biläen eissentUob nur äie . vor allem in Inäien
betriebenen ^ieäitLtionsbbun^bn äer böberen Religionen, äie
naob ibm äen rvüseben Lrakt unä Rrsebeinung bestebenäen
Antagonismus äureb vauerverkoppelung äer gleieben Rrakt
mit äer gleioben Rrsebeinung Lu tibervünäen Sueben. — Nan
mag aus äiesen wenigen Angaben erseben, v^obin es äen
konstruktiven 6eist äes Verfassers ärängt. Oleiebviel, vie
seine eigenartige Ibeorie Zm einzelnen Lu bewerten ist, sie
äart zeäeiüalls äas Veräienst Mr sieb in Vnsprueb nebmen,
äa6 sie äer längst antiquierten ^.ssoLiationsps^ebologis mit
allen ibr anbängenäen RonsequsnLen siiE entsoblossene Ab
sage erteilt, obne äarum — vas übrigens sein trüberes Rueb
noeb niebt so äeutlieb exkennnen lieü — einer mebr oäer
weniger ^lllkürbakten, tveil SMem- unä riebtungslosen pbäno-
menologiseben 8esob_reibung äer xs^ebiseben llatsaeben an-
beimrukallen. zVünsebensvert väre es, äa6 äer Verfasser
sieb äer begrenzten Leitung seines Ratsgorienmaterials stets
bevmN bliebe. Me tauglieb immer äie Vegrikke äer xs^ebi-
soben Lrakt unä äer pL^ebiseben Lrsobeinung Lur ^uibellung
von (^esetriliobktziten inäiviäualxs^ebologiseber, obaraktero-
logiseber, ps^eboxatbologisebsr ^.rt sein mögen, 2u äer von
ibm äes eiteren versnobten ^usäeutüng religiöser unä ge-
sobiobtspbilosoxbisober SinNLusammenbänge reieben sie grunä-
die zurzeit schon herrschende zu versetzen, mondäne Paare be-
wrtzen die Sommerpause, um stch str den Winter auf die
neuesten Tänze vorzubereiLen, und zu alledem gesellen stch noch
die üblichen Sommervergnügun-gen als da stnd: Feste im Freien
mit Feuerwerk und bengalischer Beleuchtung. In diesem
Jahre wurden mehrmals solche Unterhaltungen geboten, wobei
es außer sonstigen Genüssen auch an bunten Raketengarben
nicht fehlte. Etliche Zuschriften aus unserem Leseckeise zeigen,
daß ernster Denkende an dieser geräuschvollen und weithin sicht
baren Art, sich zu erlustieren, Anstoß genommen haben. Für
uns ein doppelter Anlaß, uns mit dem Üebermaß dsr Dev»
gnügnngenim allgemeinen und mit dem sorrmrernachZichen
Feuerspuk im 'besonderen auseinanderzusetzen.
Es sei ferne von uns, den gestrengen Sittenrichter zu
-spielen und als Abraham a SnrLa Clara zürnend Mchnpyedig»
ten in KnitLekrersen zu HÄtem Im Gegenteil, viel eher möch
ten wir versuchen, etliche Grunde für die heute allgemein herr
schende Sucht nach Amüsement und Zerstreuung autzu decken.
Wenn man Zur AÄL tu Deutschland nicht nur wie besessen
tanzt, sondern noch dazu den Untergang des Abendlandes
bengalisch beleuchtet und mit Naketengeknattsr begleitet, so
rührt diW w der Hauptsache sicherlich daher, daß man schon
seit Jahren sozusagen aufAbbruch lebt. Unserem unglück
seligen Geschlecht ist jeder Ausblick auf dauernde Zustände ver
sperrt, wir haben gleichsam das konstante Phantasiemilieu ver
loren, tms eine ruhige und stete Entfaltung aller Neigungen
und Planungen ermöglicht, und stnd statt dessen dazu ver
dammt, punkchast von Lag zu Lag zu leben. Eine solche ge
raden widernaLrlich zu Kennende Einengung des Horizontes,
ein solches Ausgestoßensem mrs jeder festeren Lebens Ordnung
bringt begreiflicherweise leicht jene JnstmklB zum Verküm
mern, die sonst auf die richtige ReMierung von Anspannung
und AbspMMung, von Berufsarbeit und Vergnügen LBziAen.
Wer nicht weiß, was der Morgen mit ihm vor hat, wird
gerne, wenn er nicht besondere Widerstandskräfte in stch ent
wickeln kann, am heutigen Lage alles erraffen wollen, was nur
irgend an einem Tage sich erraffen läßt. Uns erscheint dieser Zu
sammenhang zwischen dem Mangel einer Ordnung auf weite
Sicht und dem übersteigerten Drang noch Zerstreuungen
offenbar genug — so offenbar, daß wir mehr aus jenen Man
gel als auf die heutzutage soviel besagte besondere Schlechtig
keit der Menschen das nicht einzudammerHe AmMerbedurftM
Zurückfichren möchten.
Zu dieser nous lo MInZs-Stmmmug, die viel ¬
fach auf dem Grunde der hohlsten Larven und der schalsten Ver
gnügungen schlummert, gesellt sich zumeist auch eine schauerliche
innere Leere, die ausgefüllt zu werden verlangt. Weder
stehen die Menschen heute in einem Wen Zusammenhang, noch
vermögen sw irgendwelche Zusammenhänge M überschauen;
die Maschinerie, deren Sinn es ist, beherrscht und dienstbar ge
macht Zu werden., rast entfesselt weiter, und keiner ist mehr, der
das Hexentreiben zu bändigen vermöchte. Die Frage nach dem
Sinn, die notwendig sich einstellen muß, bleibt ohne Antwort,
chaotisch werden, die Menschen unchergewirbelt, sie sind Werk
Zeug ihrer Werkzeuge, und alles Denken stößt bald, allzu bald
auf einen Widerstand, der schlechterdings nicht zu besiegen ist.
Was Wunder, daß man sich schließlich des Denkens überhaupt?
begibt und, ganz nach außen gewandt, einfach in den Tag
hinein lebt, weil über den Tag hinaus kein Leben mehr mög
lich scheint. Was an der Oberfläche wie Leichtsinn und ekler
Zeitvertreib aussieht, ist im Grunde ein Nichtmehrsehenwollen,
entspringt der Platzfurcht vor einem Leerrmun, wie er sich
fürchterlicher kaum denken läßt.
Verstehen und Erklären heißt allerdings nicht zugleich recht»
fertigen, wenn wahres Verständnis auch hindert, leichthin Mo
ralpauken Zu halten. Solche Standreden stnd ja heutzutage
im Schwang, es ist sogar vermutlich nicht allzu schwierig, sie
abzufassen und mit ihnen emphatisch vor die Menge zu treten.
Indessen nutzt diese tugendhafte Zorngeberde im allgemeinen
nur sehr wenig; Tanzpaare und Feuerwerker zucken vielmehr
die Achseln und betreiben ihr beanstandetes Gewerbe ruhig wei
ter. Etwas anderes ist.es, wenn man, ohne stch in den MantA
der Tugend zu hüllen. Gründe sachlicher Art gegen
eine Fortführung jenes „löblichen" Treibens geltend machen
kann. Uns scheint, zum mindesten in Frankfurt, an solchen
Gründen kein Mangel Zu herrschen. Der gesunde Menschen
verstand allein sollte uns sagen, daß in unmittelbarer Nähe des
besetzten Gebietes Aeußerungen des Vergnügens, obwohl sie
Zum Teil sicherlich einer an sich durchaus berechtigten Lebens
lust entspringen, auf ein gewisses Maß herabzudrücken find.
Vor allem werden sie nicht eine Form annehmen dürfen, die
in den vor den Toren sehenden Franzosen den ja sicherlich
törichten Glauben erwecken muß, daß man im Weichbild der
Stadt in Saus und Braus lebe. Ein schönes Feuerwerk in
Ehren — aber seine freudigen Lichterscheinungen wirken jen
seits der Grenze nur aufreizend und verdüstern darum unsere
Nächte, statt sie zu erhellen. Zudem wäre auch zu bedenken, daß
in den Mauern unserer Stadt Tausende von Flüchtlingen aus
dem Rhein- und RnhrgMeL weÄen, die Kr fickche SmckHÄmv»
gen Mr Zeit sicherlich nur wenig empfängt find. AM der
artigen wirklich dringenden RAksichten täte man besser daran,
voräst auf festliche Schaugepränge und laute Amüsements zu
verzichten. Wir Dauben bestimmt, daß diese Erwägungen, M
denen sich auch mch der Hinweis auf die Pflicht zur Sparsam
keit gesellen möge, hinreichen werden, um die Notwendigkeit
einer Abdämpfung der bei den verschiedenen Lustbarkeiten zn
entsendenden Licht- und Schallwellen zu erweisen. Was zum
Schlüsse noch das Moralische betrifft, so versteht es sich entweder
von selbst und Reibt dann besser unberedet, oder es versteht
sich nicht von selbst, dann aber hilft es auch nicht viÄ, wenn
man nur große Worts von i^n macht. , Lr.
UrLkt HLILÄ DL'SGd^lQRLrLK. OrunäM einer vlULmL
äes ks^ovlseven. Von Dr. 8s,L8, Drivst-
äoLSQt LL der Universität Löln. Bonn, Drieärieb Oobem
112. Leittzn.
Das vorUexenäs Luev, äss kied Luk einer krüveren Sevrikt
äesseldeiL VeriLkserL („Die xs^eviseve Din§^elt") LukbüLt,
enthält orissinelitzv unä xeistreiev ä^reiiKekMrtev. Ver-
suev emer konstruktiven ks^evolossie. Im
OegensstL rn äer atomisiorenäsL DrupLiLäunW- uuä ^.ssoris-
liovspH^elloloFitz nimmt Ls^s Nie xs^oirisoveQ Neslitäten (slso
OeäsniLtzn, OekMie, Werte usv.) st« lAe^edenveittzQ Viv; äisse
Realitäten treten aber naeb ibm veäer rein isoliert ank, noeb
LerkiieLen sie absatrlos In äsm Ltrom äs« xs^ebiseben Oe-
Lobebens, sie verbinäen sieb vielmebr Ln äer Dinbeit äes
xszrtzbiseben vinxes oäer äer xs^ebiseben L r s e b e i n n n
äie ans Gekübl, Oeäanben nnä Linärnebs^ert sieb Lnsam-
mensetLt. Dm nnn äie keZetrmäLigbelteQ sn blären, äenen
äer ^anäel soleber xs^ebiseben Linbeiten innerbaib äes De-
^uÜtseinL nnterlis^t, kübrt äer Verfasser äsn DeMiLt äer
ps^ebiseben Lrakt ein, äen er äsm Ds^M äer Drsebsi-
nun^ booräiniert. Dnä svar beiLt Lrakt ibm äer-
ZeniAS DaLtor äer ps^ebiseben Welt, äer äen Vbiank äer Dr-
sebeinunAen bestimmt unä überbanxt äie Hesamtbeit äer
ps^ebiseben DinZe erst In DluL bringt. Im ^nsebiuü an äie