Skip to main content

Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Zur Deier 
Der euro- 
Nüneben, 
;FLWuL. Von Dussen X ü bnemann. ü^eil 1: 
päisebs Oedanbe im vorbantiseben Denben. 
Osbar Deeb: X, 558 8. 
Das Lantbuvb Lübne manns, ein VeitrLss 
sebr rn Dnreebt ank Doetbe, 6er v^obi ssemuLt bat, varnm er. 
seine ^.nFebLWNss äer Natur viebt ant Lie Desebiebte sns-l 
Leb nie. Diese ver^ eissert sieb ans bier niebt, Lu er8rtsrnLen' 
Teil von nicht gewöhnlicher Begabung zeugen. Der Gesamtsindmck 
A der, daß in dex Schule ein gesunder Geist herrscht, den die un 
mittelbare Beziehung zum werktätigen Leben in Kraft erhält. — 
Eine Ausstellung der Buchbinder- und Lederarbeiten sowie des 
Buchdrucks wird in Kürze folgen. Lr. 
;Les Lv/eibundertiäbrissen Deburtstasses Lants (am L2. ^pril 
1S2I), bat Äob die ^ukZAbs ssesetZt, das WerL des venbers 
naobsobakiend Zu entkalten und unabbänssiss von der Lennl- 
ispraebe darZuLtellen. Der vorliessende erste ^eii bandelt 
noeb ssarniebt von Laut selber, sondern Zeiebnet die Lnt- 
vüeblunss des emoMiseben Denkens insoweit naeb, als es 
mittelbar oder unmittelbar den kritiseben Idealismus vor 
bereitet. Die breit ansselegten ^nal^stzn beben bei NokrateZ 
an, vür<llss6n einssebend die Platonisobe und die Lristotelisebs 
Debre und leiten naeb einer Lrörterunss der sseistesssesobiebt- 
lieben Ledeutunss des Dbristentums Zur Letraebtunss des 
modernen Denkens über, das ebenfalls in seinen Dauptver- 
körperunsssn bis Zu Dessinss und lderder vorssekübrt Ed. 
Deberall spürt man, LaL der Liossrapb am Werke ist, 
der die saeblieben Notive mit den personbaften verkliedt und 
Las Denkproblem stets in seiner besonderen konkreten Ds- 
staltunss erkaüt. Dieses mit labt sseübte Verkabren bat den 
Vorteil, daä es virssends Zu Ver-Ktzvaltissunssen Zusammen. 
bänAender Dedankenblidunssen kübrt; liesst aueb der Naeb- 
druek ant Jenen Denkmotiven, in denen sieb Lants koper- 
^nikanisebe Wendunss ankündisst, so treten doeb die ^bZv^ei- 
^ssunssen vom Dauptstranss niebt minder plastissb bervor, Üknd 
den metapb^siseben L^stemen von LpinoZa und DeibniZ ^ird 
durebaus ikr Reebt. Dreiliob, die varstellunss bleibt stets 
nur Darstellunss. 8is verZiebtet darauk, von einer eissenen 
kosMon aus in die sseLbrlieben Übeken und 820kFassen der 
Drobleme vorZustoLen, und sselansst darum aueb niebt Zu 
neuen Verknüpkunssen der bistoriseben venkerssebnisse. vis- 
ssr Nanssel an OrissinalitLt und Lrgkt der Durebdrinssunss ist, 
vumn man s» vüll, der Dreis, der kür die ssereebt ab^Lssende 
und immer lmebt binklieLende Lobilderunss der versebieden- 
^sten pbilosopbiseben Niebtunssen sseZablt ^ird. Da das Werk 
Len umkän^lioben 8toü klar und kessebid gestaltet, en^ki-eblt 
es sreb Ziimal als nbilosoxbi8ebes Daus- und Desebueb im 
.ssuten 8inne des Wortes. . Lr. 
licheS Bild bietet die Klaffe für Innenarchitektur (Leiter: F.. 
Holz). Zimmereinrichtungen werden von ihr entworfen, Möbel 
m Originalgröß e einzeln durch detailliert und dann genau und solide 
hergestE. Auch sind aparte Drechsler-arbeiten (Stehlampen, Leuch 
ter usw.) zu sehen, die dem Od-enwälder Drechslergewerbe Zu neuer 
Belebung dienen sollen. Die Graphikklaffe von L. Anders ver 
sorgt Susen-, Schnaps-. Taöakfabriken mit hübschen Packungen, 
entfaltet sich auf dem weiten Gebiet der Signets, übt sich im Holz 
schnitt und fertigt auch wohl Kataloge an. Prägnanz der SLili- 
fi^rung und Vereinfachung der Formen ist hier die Losung. Daß 
Wier der bewährten Leitung Rudolf Kochs treffliche Schriften 
entstehen, braucht kaum ausdrücklich vermerkt zu werden, und ein 
ausgezeichneter „Totentanz" beweist, mit welchem Erfolg BUd- 
hsusr Huösr die plastischen Fähigkeiten seiner Schüler entwickelt. 
In der Deksrationsklaffe M. Lhrolls schließlich findet man 
, 
zuletzt noch verderblicher als das seine ist, weil es eine Morali 
tät für sich in Anspruch nimmt, die es schon längst nicht mehr 
besitzt. Der Hochstapler als Anwalt der Moral und praktischer 
Gesellschaftskritiker: dieses Thema wird von Frank Heller immer 
wieder variiert uw mit so viel Ironie und Esprit durchgeführt, 
daß seine Romane den Vergleich mit denen von Anatole France 
nicht zu scheuen brauchen. 
Freilich: gerade ihres Esprits wegen sind diese Romane nicht 
cnwnilich zu verfilmen, obwohl sie durchaus der Sphäre des 
Ftlms zugehören Das Gewicht Liegt auf Sem Dialog, der nicht 
ins Bildhafte zu übertragen ist, entscheidend sind die Worte, die 
durch keine nur optische Impression ersetzt werden können. Den 
noch ist der Film „Die Finanzendes G r 0 ßherz 0 
ausgezeichnet gelungen; er illustriert Sen Roman erschöpfend 
und holt aus ihm Spannung und Situationskomik rn Fülle 
heraus. Hauptperson ist der von Harry Liedtke liebenswert 
verkörperte Großherzog, Besitzer einer winzigen Insel irgendwo 
im Mittclmeer und riesengroßer Schulden. Rettung aus seinen 
Nöten winkt ihm nur, wenn die schöne und temperamentvolle 
Großfürstin Olga (Mady Christians) ihrem großfürstlichen 
Bruder (R. Scholz) entkommen kann, der sich d-er Fliehenden 
an die Fersen heftet, um ihre Vereinigung mit dem Herzog zu 
verhindern.__Dessen Feind aber, ein gar schllMner Geselle 
--- Die Fmanzen des GrsAerzsgs, Me Fabel beS w. den 
N.-T. - Lichtspielen vorMührren Films rst einem lener 
geistreichen Romane Frank Hellers entnommen, in denen 
Herr Philipp Collim alias Professor Pelotard. seine mehr ols 
Zweifelhafte Rolle spielt. Herr Collin iA werm man sich un 
höflich, ja plump auszudrücken beliebt ein Hochstapler, ein 
Mann also, der sein gesellschaftliches Ansehen dazu benutzt, um 
mitunter Linge zu tun, die den Begriffen der Gesellschaft von 
Anstand und Moral nicht eben entsprechen. Verurteile ihn, 
wer mag! Selbst wenn er seine delikaten Transaktionen weniger 
anmutig verrichtete, bliebe er Wohl doch entschuldbar, denn das 
Besondere in seinem Falle ist dies: daß die Gesellschaft, in der 
er seiner gefährlichen Tätigkeit obliegt, genau so hochstapelt wie 
er selber. Er betrügt nur den Betrüger und entlarvt durch 
DreWruckenfrage. 
Der Rat für künstlerisch« Angelegenheiten 
hat vor einigen Tagen das folgende SKrmbrn an den MaWrat 
gerichtet: - -Der Bund deutscher Architekten und die Ärmik- 
furter Architekten- und Knqenieurvereine sind an unZ nnt 
oer Bitte bomnaetreten beim Magistrat den Antrag M 
stellen, daß die jetz' vorliegenden Projekte zum Nmvau 
bc-r alten M-ainbrncke den interess'erten Kreisen m einer Aus 
stellung zugänglich geneacht werden Mögen. In gw^r WE 
haben wir ouch Herrn Archttekkon Höherer er'Myt, M» ProM 
unseren Vcr^aueusleuten zu unterbrechen. Lvrr «schien ,chr 
b tten, diese Ausstellung veranchssen zu wollen uuü, uns Naeyrrcht 
z-n geben, wann und wo dieselbe stattfinden wird," 
Es wär» zu wünscben, daß der Magistrat zu d^er AuZdeVuna 
seine Einwilligung gäbe Die Kreise der SachverAr^ er- 
besten dadurch Gelegenheit, das RroM der nnt S'nnditern 
verkleideten Brücke, das jetrt ausgefiihrt werden soll, m t dem neuen 
Heberschen Projekt der Betonbrücke zu.vergleichen und tue 
östketifchen und praktischen Vorzug- beider--Entwürfe gegeuemander 
abzuwtiöm. Wir me-nen, daß in dieser wrcht-.gen Frage, mchrs 
verabsäumt werden dürste, was zu einer b-Medigenven Losung zu 
führen vermag. - . 
jllrünäen PiinLixieil einer zeLen Letraebtunsss^ise, Ms Len 
Linearen bistoriLoben LnsammenNLNA aus einem „Drxbäno- 
men", einem vorssekaLten krinLix beiLnZ abLnIeiten uM LU 
verLtoben ^väbnt; man ent^irLIiebt nnL verssewaitisst sie nur, 
v^enn man idren Ablaut Lerssestalt Zu Lsbematisiersn trsebtet. 
brasst man aber ssar, v^ie LlnoblH es tnt, ein ssans lor- 
LLles, viel Zu neitssesPanntes LonZtru^tionsssSiUsse an sie 
beran, so entssleitet Las meiste Znüsenen Len Naseben, unL 
^ss bleibt ein absseblLÜtes ^emLILe, Lein Lie ebaru^teristiLeben 
-Lüsse Lurebaus lebien. Nit so allsstzmeinen Latsssorien v^is 
flMLebt^iiltz" unä „LrlvsunsssLranss" lLLt sieb nun einmul ssS» 
sebiobtliebes Dsben niebt erkassen, ssanr Lbsseseben Lavon, 
ÄLÜ Lolebe LLbniLrisierten Psvebolossisenen Lessrikke (nie nutür- 
ibeb aueb Lie sebon an sieb böobst Lrass^ürLiZen LossrÄS 
.„Lultur" unä „Livilisation") als LtilisierunssSPrinZipien ssersLs 
küer Mäiseben Ossebiebts völlig versessen nnL MüverstLnL- 
Nisse um UiLverstLuLnisss (et^L Lei Leäeutunss Lsras, Les 
Linnes äer Dsalmen usn.) berbeikübron müsse, (^esobients- 
Kvntbesen Lieser ^rt sinä nur Lie „Ziessesalleen" Les Listy- 
»rismus , sie bilden, voll sie einer LbstiLbl^unvLrMeben Lin- 
rstellunss Lem bistoriseben Werden ssesssnüber entstammen, 
^AeLisslieb die Rubenseity der xesebiebtlioben LusammenbLnsse 
; ab und verbebren darum stets den Nebeln Zum Wesen. Dies 
' Zum mindesten sollte msn LllmLnliob einseben lernen und, 
»Lntbaltsambtzit üben, vwnn positives noeb niobt geleistet 
werden bann. Lr. 
Ver «vl8« «sr- MSI^E MN« FE 
AMGrLMLLMÄ- Von Nr 1Hdxieb UuoL1 e. W^o,i 
Rikola-Vsriass. XU, 659 Leiten. , . ! 
Das Lear innkÄrrgreieds Work, dem ooed arm veUero 
LL^äs übe? Ais elesebieMs des ^dendiaodes wissen sollen,- 
Wollt «ins DesebiebtLderraobwnss im Kinne OoetkesLU 
sseben, d. b. es bessreikt das ssssehiebtUebe Deben dm- fronen 
Lullen, DememsedLkten nnä NnLelmenseben als 
b^nssen immer des ssleiebsn IlrPnänomenZ: eine« nie rast end ew 
WoellselsPiels von NaelltMillen r^d Dridsmrsssdi'AOss. In 
seinen enwodeiäensten teilen vor dem Drsebemen der 8pen§^ 
iemoben DnterssLNW-DropbeUe nieäerssosebrieben, nntersebei- 
det «lob äns 8neb von der XonLenüon Kpensslers vorteiNmkt 
Zumal dadmoll, daL es dis Xultnrsn niebt mir euklidrsollsr- 
ULrte von einanäer abt,rennt, sonäern in Liier DMvdQkwiiZ^ 
dÄWblbs „DipbAnomsn" bEtisst ünäet, ^nä lerne? einen; 
rsiissiüser ^rivbLräkte baren NatallsM« ablsbnt, äer eine Dr-, 
nenernnss der Xnlinr nneb ibrem Linmündeü in Ais Dllas^ 
6er LivIUZAtion Mr nnmUMeb erbMr^ ^ns dem Dniodsss-- 
danken erssidA elob da? Lo^troktionssellemer eine „Neiden- 
Zeit" der züSisoben .AnUnr" virä an Ais LMZe sseZteUt, -es. 
Misst nenn idrer ^nWmmss Ane ^eitaMr der Dropbet.en, äemj 
gieb die. LeitFMNne von DZeebiei bis Zn Dsra und Xebemia^ 
cier Lvstomatik Zuliebe als Nnoebe der „Civilisation" ansslis-^ 
Lern mn6; aas ibrem Neboks IBM dann Naekis na ob einer 
sseniWen VorbereitnnssZLeit Ais nene „Nuitnr": das Ollristen-- 
tnm erst eben, ALS nsob Ibm mit Asm ^nktreten des MLnkeMr 
c-insetZt. ^ls 'vesentlmbZteZ Kerbmai der ssemäg Asm ,,IIr-; 
MZnomen" sieb entkaltenden jüdisellsn 8es1o ssiit üim hier-! 
bei deren -sseraäeZn imperiallstiseller, Ueilieb starb versseistiss- 
te? Naebt^ilie, d-er in dem Obao« dieser Leeis ebenso tiek' 
ewvw.rLio vis äae ant 6ie Ver^irbiiebniU äes messiaviseben^ 
Deiebes sseriebtets DrDLnüMbeäürkniK. 8ebiisLIieb Ltslitz 
' Nuebls eine nabe VervAnAwennft Z^lseben äer Füälseben 
nnä 6er abenAiLnAbeben Xnitnr lest, rn Leren Lessrünänvss 
er anLnMbren veiA, äaL ssne beiäen einsnäer erssLnZenäen 
polaren Drnn6.8trebvnssen nnob in Ler abenälLnZiseben Aesls 
von nnssemeMer NLebÄssbeit eeien. — Das niebt umsonst Xarl 
D a m p r eebt sse vnämets Du ob, ein XLebZüssl er -Ser xroLen 
^
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.