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heiten sind hübsch, das Ganze verrät Konfusion.
K a e a.
--- Ein Privatiffimmn über die Ehe. Ja, dis Dänen wissen noch,
was eine rechte Ehe ist, und wer Schuld daran trägt, wenn sie
nicht zustande kommt. Wer trägt die Schuld? Die Männer! In
dem Film: „Ehret Sure Frauen", den die Neue Licht-
Lühne zeigt, stellt sich ein Haustyrann vor, wie man ihn nicht
alle Tage- zu sehen kriegt. Nichts wird ihm schnell genug besorgt,
er schikaniert die Frau, stellt den Buben grundlos in die Ecke, will
die Schwiegermutter heraussetzen — kurz: ein unerhörtes Ekel von
Mann, dem seine alte Kinderfrau auch gehörig die Meinung sagt.
Ueberhaupt sind alle Frauen in dem Stück Engel. Zuletzt erkennt
der Mann das Unrecht, das er begangen, und befolgt die Mahnung
des Titels. Eine schwüle Atmosphäre von Kleinbürgerlichkeit weht
aus dem Film, der im übrigen eine gediegene Regie verrät, die in
ihrer Gehaltenheit etwas an das alte Leffingtheater mit seinen
Ibsen-Aufführungen erinnert. Die Kinderfrau ist darstellerisch der
beste Typ. Für unsere Begriffe ist das Tempo zu langsam^ und
wird zu viel in der Stube gelebt. Ein verfilmtes Schauspiel:
nicht eigentlich ein Schauspiel des Films. —- Die amerikanische
Groteske: „Johnny macht Karriere" ist bewegter, wenn
auch nicht eben durchaus sinnreich. Dieser Johnny, ein findiger
Bursche, beginnt mit Reklametricks für saure Gurken und endigt
als Kriegsminister eines südlichen Staates. Die südamerikanischen
Staaten scheinen in den U. S. A. das gleiche Operettendasein
wie die Battanländer für uns Europäer zu führen. Manche Einzel
MerklrmrdKUsßeNrmg „Die Wohnung".
(Von unserem Sonderkorrespondenten.)
LLr' Stuttgart, 22. Juli. Der Beitrag, der in Stuttgart
durch die Initiative des Deutschen Werkbundes zu
den Fragen der Wohnung von heute geliefert wird, umfaßt
zwei Ausstellungen — eine internationale Plan- und
Modellausstellung neuer Baukunst und eine vollständige Ueber
sicht über das Hausgerät — und ein lebendiges Beispiel: die
Weißenhofsiedlung mit 60 Wohnungen von der
Stadt Stuttgart nach Vorschlägen des Deutschen Werkbundes
von sechzehn der besten Architekten Europas errichtet. Bei der
Vorbesichtigung, zu der die Presse von der Leitung heute nach
mittag eingeladen war, traten die mit Veranstaltung
verfolgten Ziele klar hervor, trotzdem das Ganze wie bei jeder
gerade eröffneten Ausstellung noch Rohbau ist.
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Wir bewundern den Mut der Stadt Stuttgart, daß sie sich
Zu dem Experiment dieser Siedlung verstanden hat, die
HU einer ähnlichen Rolle berufen zu sein scheint wie seinerzeit
die Darmstüdter Mathildenhöhe. Unabhängig von den Ein
schränkungen der übrigen Siedlungsprogramme konnten hier
die eingeladenen Architekten innerhalb ver weiten Grenze des
generellen Bebauungsplanes von Mien van der Rohe,
dem zweiten Vorsitzenden des Deutschen Werkvundes, ihre
Häuser gestalten. Wenn die Siedlung etwas zeigt, so dies: daß
die Baukünstler der verschiedenen Nationen, von wie verschie
denen Voraussetzungen auch immer, einen neuen Typus
des Wohnens Zu verwirklichen beginnen. Er entspricht zum
ersten Male in seinem Material und seiner Apparatur dem
heutigen Stand der Technik. Er entspricht den Bedürfnissen der
sporttreibenden Menschheit nach Hygiene. Er entspricht der auf
ökonomischem Gebiete Zwangsläufig eingetretenen Rationali
sierung. Bei dem Westschweizer Le Corbusier, dem euro
päischen Anreger dieser Richtung, wird es deutlich, daß über
das Praktische hinaus das neue Bauen auch eine Geistigkeit
unterstellen möchte. Ueber ihre Tragweite wird noch zu reden
sein. Jedenfalls kann man solcher Architektur mit ästhetischen
Kategorien allein nicht gerecht werden.
Das Hausgerät in der Gewerbehalle ist eine vom
Werkbund ausgewählte Bestandsaufnahme industrieller Er
zeugnisse, wobei bewußt von allem Kunstgewerblichen abgerückt
worden ist, eine folgerichtige Entwicklung des Werkbund
gedankens, die mit der bekannten Ausstellung „Form ohne
Ornament" begann und sich bei der Internationalen Kunst
gewerbeausstellung zu Leipzig durch den unausgesprochenen
Verzicht des Werkbundes auf eine führende Beteiligung nega
tiv dargestellt hat. Es ist jetzt schon zu spüren, daß diese Ab
sage an das Kunstgewerbe dem Werkbund einen umso größeren
Einfluß auf die industriellen Verbände geschenkt hat.
Die Plan aus stelln ng in den städtischen Aus
stellungshallen vereinigt Modelle und mustergültige Photo
graphische Aufnahmen der modernen Weltarchitektur im größ
ten Format. Sie gewährt die Möglichkeit zu Vergleichen und
gibt damit der Weißenhofsiedlung ein überraschendes Relief.
Merkkrmdarrssteürmg: „Die Wohnung"
Die GvSMrms.
(Vsn unserem Sonderkorrespondenten)
Stuttgart, 23. Juli. Im großen Saale der Internatio
nalen Plan- und Modellausstellung fand heute vormittag die
Eröffnung der Werkbundausstellung statt. Oberbürgermeister
Dr. Lautenschlager begrüßte die Schar der eingeladenen
Gäste, unter denen sich auch die Vertreter der Nachbarländer
Bayern, Baden und Hessen befanden. Er betonte, daß die ge
samte Ausstellung aus unmittelbar praktischen Inter
essen hervorgegangen sei. Mies vanderRohe, der zweite
Vorsitzende des Deutschen Werkbundes, dankte den Mitarbei
tern am Werk und wies darauf hin, daß Veränderungen sozia
ler und wirtschaftlicher Art den Grund zum neuen Bauen ge
legt hätten. Rationalisierung und Typisierung seien nur Mittel
zum Zweck. In Wahrheit gehe es um mehr, um die Heraus
bildung neuer Lebensformen. Geheimrat Bruck
mann, der altbewährte Präses des Werkbundes, erinnerte
kurz an die Wandlungen des Werkbundgedankens seit der Köl
ner Ausstellung 1914. Die Stuttgarter Ausstellung solle zeigen,
daß die Sorge um die Wohnung heute eine Sorge der ganzen
Welt ist. Der Redner entrichtete seinen Dank der Württem
bergischen Staatsregierung und der Stadt Stuttgart, die in
einzigartiger Weise der Ausstellung ein Heim geschaffen habe.
Nach der feierlichen Eröffnung der Ausstellung durch den
Württembergischen Staatspräsidenten Vazille schloß sich
unter den Klängen der Reichswehrkapelle der offizielle Rund
gang an.
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dabei er knöpkt sied äie Honoratioren vor unä ver
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Stellung oinränmsn; er verlüdet äie Dran eines Kied-
ters unä ärüekt sied äann. In einem grollen banpt-
stäätisLden Aeitungsbetrieb setst ex noed kür knr?s
Deit äsn äämoniseden Betrieb auk erweiterter Ornnä-
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stalt äes betrogenen Biedters^ äessen Dran in-
Lwiseden ins Masser gegangen war. Dsr Verkasser
ist unLweikeldakt begabt unä dat Oeäanken. Lein
dislä soll gewill lenen geraäe von einer angskressenen
OessIIsedakt däukig emporgetragensn Dreibeuter
Ivans verkörpern, äer äes Halts entbsdrt unä äured
äie Verdoppelung beäeudsnloser Derrsedsuedt mit
überlegener Intelligenz anäsre unä sied selbst ver-
niedten mull. ÜVenn er niedt glaubdakt geraten ist,
so trägt äie 8edulä äaran. äall msdr tdeoretisiert
als getan wirä, unä äie ^kkären su Kleinbürgerlied
aukgeziogen sinä. Das sinä Kedääen. äenen in spä-!
teren Werken abgedolken wsräen kann. Dir. »
— Die drei Memandskinder. Dieser im „Cap itol" laufende
Film behandelt österreichische Schicksale oben und unten, rechts
und links, vor und nach dem Krieg. Jeder kommt auf feine Kosten,
Keine Partei wird geschädigt Man erlebt Adele Sandrock
als Kaiserliche Hoheit im Glanz und Elend, mit schauerlich er
loschenem Gesicht. Ihre beiden Enkel, ein junger Erzherzog und
seine Schwester, schließen sich nach der Revolution an ein Findel-
kmd an, dem Tenia Desni ihre blondoffenen Reize leiht —
cm Dreibund von Niemandskindern, der bald wieder blüht. Denn!
man glaube nicht, daß es den verarmten Hamburgern schleM
gehe, oder das Findelkind wirklich von niedriger Herkunft sei
Alls machen ihr Glück: das Findelkind findet seinen Papa, einen
heiratet den Erzherzog, b-essen Schwester einen
auch nicht von armen Eltern stammt. Ge
spielt wrrb gur und dre Absicht der Unterhaltung ist erreicht. —
B V u o s ra te n r si g c e h h d t e e r m Sc e h n r t f z f ü a c h k r e t nd e e r r gib B t; u w s a te s r er K d e a a ru t n o te n r - E M rs m teh , t. in dem !