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Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.08/Klebemappe 1929 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

gestalte, 6ie in ^Virklickkeir 
6en?ariser ^uksran6 er^euZr 
karren; von 6en an6eren, 
6aL er Zuviel mir rkearrak- 
scken Lkkekren arbeire. ^Vas 
uns kekürninerr, isr er^vas 
an6eres; isr 6ie larsacke, 
6aL in 6iesern kilni, vor 
allein in seinen rvei ersten 
^kren, ^nal^sen vor^enorn- 
rnen ^vor6en sin6, 6eren bis- 
ker kaum 6ie 8pracke läki§ 
Ze^vesen isr, ßesck^vei^e 6enn 
6ie Tamera. Tosin^e^v un6 
l^rauker^ — ^votier in aller 
Melt kaben 6ie Kei6en 
)un§en keure 6ie käki^keir 
erkalten, 6as ?aris ^vakren6 
6es 70er Triebs so von 
innen keraus Lu kormen, als 
seien 6er Im- 
pressionisten Ieken6i^ ^e^vor6en? Die Oesralren- 
^velr Vlaners un6 Tenoirs ^vesr leikkakriß in 6en 
unver^eMeken ^.nkan^ssLenen 6es kilms. ^ber 
nickt 6aL sie ^reikkar um^van6elr, ist 6as Lr- 
staunlicke, son6ern 6aL sie 6urcksckaut ist. 
Ourcksckaur in ikrer Versrockrkeir, in ikrer 
keere. Tur TnrküllunZ 6es Vergangenen ^ven6en 
6ie Regisseure neue künstleriscke Mittel an. 8ie 
ke^vegen 6as ?ariser Volk nickt eigentlich ^voLu 
6ock gera6e 6er kilm verleitet, son6ern kringen 
--- RaM«. Es ist gut, daß die Neue Lichtb ühn e und dre 
Kammerlichtspiele diesen amerikanischen Kriminalfilm wie 
der einmal vorführen. Er ist spannend und bewährt sich auch bei 
der Reprise. Das Milieu ist das der Wallace-Romane: Unterwelt 
typen, Polizei, ein Detektiv und ein Mädchen, das dieser natürlich 
beiraten wird. Am Schluß erfolgt eine gewaltige Razzia, und der 
schuldig Geglaubte wird, wie es nicht mehr als recht ist, geraoe 
noch im letzten Augenblick vor der Hinrichtung begnadigt. Das 
Ganze ist mit Schmiß zu dem bs.xM «nä hingeführt, und wären nicht 
die schlechten Staffagen, so ließe sich nichts wider diese famose Kol 
portage einwenden. — Voran geht ein Lustspiel: „Hoheit inkognito , 
das einen Operettenstoff auf der Leinwand traktiert. Constanze 
Talmadge ist der Angelpunkt, um den sich nichts dreht. 
ULLL. 
kilm: „Das neue 
ab Ion" isr eines 6er 
merk^vür6i§sren V^erke, 6ie 
aus TuLlan6 Lu uns herüber 
^ekonimen sin6. Lr ^vur6e 
seiner^eir in d/loskau als 
kisrorisckes kesrspiel Lur 
keier 6er Torninune auiFe- 
kükrr un6 Kar lebkatre 
Lunsr6ebarren kerauibe- 
sck^voren. Von 6en einen 
isr ikm vor§e^orken wor 
den, 6aL er 6ie Trakte nickr 
es eker rur Erstarrung. Der 
V^arenkauskesitLer, 6ie kel- 
6iscke Verkäuferin, 6er 
1"keater6irekror un6 6er ^.b- 
geor6nere sin6 ebenso viele 
staruariscke kiguren, 6ie 
immer xvie6er lange 2eir 
okne Tegung auk 6er kein- 
^ivan6 verkarren. Da6urck 
aber, 6aL ikre Oesrckrer in 
OroLauknakme Zögern un6 
sveilen, ersckeinen sie als ge 
storben un6 vor 6as Oerickr 
gesrellr. Den Dlauprreil 6es 
kilms füllen 6ie revolutio 
nären Ereignisse aus. ks Kar 
seinen rieten 8inn, 6aL sie 
in rein äsrkeriscker kiinsickr 
abkallen, 6ak sie einen 
un^virklickeren kin6ruck 
macken als 6er Veginn, 6er 
6ie impressionistiscke Dn- 
^virklickkeir gestaltet. Im- 
merkin kaben 6ie Tünstler 
auck 6orr groke un6 über- 
rascken6e Linkälle, v/o, nack 
Lisenstein un6 ?u6o^vkin, 
DnerMarretes kaum mekr 
möglick sckeint. 8. Trac. 
Tagebuch einer Kokotte» Dieser in den Alemannia- 
Licht spielen gezeigte DuvchschniLLsfilm ist gar nicht schlecht. 
Er stellt das Schicksal eines Mädchens dar, das aus Haltlosigkeit 
und durch unverschuldete Zufälle immer mehr herabkommt. Nimmt 
man einzelne Unwahrscheinlichsten in Kauf, so ist doch der Fall 
richtig gesehen. Die Montage zeugt von Routine und manchmal 
sogar von einem mit Einfällen begabten Talent. Vor allem die 
Nachtaufnahmen und die Bildassoziationen während- der Reden 
bei Gericht sind gelungen. Fee Malten ist der Rolle der Heldin 
gegen Schluß hin immer weniger gewachsen. Für den schurkischen 
Sekretär zeichnet merkwürdigerweise Walter Hasenclever verant 
wortlich, von dem mir unbekannt war, daß er bisher gefilmt hat. 
Am besten ist unstreitig Mary Kid, die das Kokottenleben mit 
innerer Wahrhaftigkeit gestaltet. Taca. 
— Sport und Liebe. Der Gloria-Palast bringt ein 
nettes Doppelprogramm. Da ist der Film: „Schneeschuh- 
bandiLe n", in dem Aud Egede Nissen und Paul Richter 
sich der: Abwechslung halber einmal in Norwegen produzieren. 
Das Thema ist ein guter Lustspieleinfall. Der Reklamechef einer 
wenig frequentierten Staatsbahnlinie plündert mit einigen Hel 
fershelfern einen Zug der privaten Konkurrenzlinie aus, um 
jeinem Unternehmen die Hautztschar der Reisenden zuzusühren. 
Natürlich glückt sein Vorsatz, und er erntet die Tochter des 
Staatsbahndirektors. Das Ganze ist unterhaltend gemacht und 
spielt sich auf einem idealen Skigelände ab, das von allen Dar 
stellern weidlich ausgenutzt wird. Der andere Film: „Was 
kostet die Liebe?" hat sich wieder einmal Paris als Hinter 
grund ausersehen, und zwar ist er teils im Boheme-Milieu Zu 
Hause, wo man arm aber glücklich ist, teils im Palast eines un 
ermeßlich reichen Bankiers. Nachdem man zunächst glauben muß, 
daß der Reichtum verwerflich sei, werden zuletzt, damit alles gut 
ende, auch die seiner teilhaftig, die sich zu Beginn nichts 
aus ihm gewacht haben. Seiner Sentimentalität ungeachtet, 
bringt der Film ein paar hübsche Szenen. Recht apart ist Helen 
Steels als die Mimi-Figur; ein reizender Boheme-Jüngling 
Hans Thimig. U. ac a. 
Zirkusfilm. Der Film: „Ein Mädel und drei 
C l o w n < den der Gloria - P al a st zeiqt aehört -u ien» 
prodmiert worden""K °Ler mit „Manege" ii/Massen 
D-? Keiner hat ie den Manege-Film erreicht 
Der neue Film ipielt zwar im Zirkusmilieu, weil dieses Milieu' 
immer dankbare Effekte hrrgibt, hat aber an sich mit dem Cirkus 
nE viel zu tun. Drei junge Männer lieben ein Mädchen das 
sich zu ihnen vor einem Verfolaer flüchtet. Es entstebt mit Natur- 
n-twendigkeit Eifersucht zwischen den dreien, und der 7delfte von 
^i^^r"8^^nn schließlich das Mädchen. Daß die drei Männer 
ZirkusclowNs smd, und der Verfolger den Beruf des Löwen- 
möaNL?^?'r^?N^ gewiß nicht erforderlich. Immerhin er-' 
Verknüpfung der primitiven Fabel mit dem Hin 
tergrund des Zirkus abwechslungsreiche Staffagen und einige 
Ä'A 8?^^' Die Verknüpfung hätte noch enger sein muffen, 
Clown« Fehler daß man niemals die Nummer der 
Die drei spielen im übrigen mittelmäßig nett mit 
E Eott n ^?eutungen ihrer exzentrischen Haupttätigkeit. Eve- 
lyne Holt ha^kaum «in anderes Verdienst, als blond zu sein und 
rB" des Liebreizenden, zu bemühen. Als besonderes 
flMg «»gieren ^ackson-Girls aufgeboten, die^mitunter
	        
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