. DIN AONNRKL«.
Glück enthält sie einige hübsche Bewegungsesfekte.
B s c a.
— ^Vom Rrmdfrmk.I
In der ktsibs der Lsriobts aus dem tägliobcn Beben ^vurde gestern
im Krankkurter Rundkunlr von Dr. Bavsn ein hankdirektor
verhört. ^Vas ist eine 6ank? belebe ^rten von Direktoren gibt es?
Was treiben 8ie tagsüber? ^is boeb ist Ibr LinkommeN? Wie pfle
gen 8ie sieb abends Lu entspannen? Das ist eine Auslese der Kragen,
auk die der Lankdirektor Rede und Antwort ru stellen llatte. Br
befriedigte die unersättlielle V^illbegier durell einige unverbindllells
^uskünkte und vermied natürlioll intimere Bekenntnisse, die der
Drager vielleiellt erllokkte. 8o erkullr man nur, ^vas ^'eder Zeitungs
leser sellon ollnellin v^eiü. Das gesolliellt den Veranstaltern reollt.
In dem an siöll legitimen Lsdürknis, die Uögliellkeiten des Radio
ausrunutren, selllagen sie auoll bei dieser Reille den gründverkellrten
Wog der Improvisation ein. ^.us der Debendigkeit des klüelltig gs-
rimmertsn despräolls soll sioll das Beben ergeben, ^.ber selbst dis
kleine Bebens-^irkliollkeit eines Rankdirektors ergibt siell niellt dem
! ad lloo llergestellten Interview, und das Resultat des ganzen Reds-
und ^.nt^vortspiels ist bestenkalls ein nettes UagaLin-btzplausoll, das
infolge der taktisollen Rüoksiollten, die bei ötkentlioken Bnterllaltun-
gen ru nellmen sind, nur noell undurelllässiger ^vird. Der Verbreitung
von Kenntnissen Über das tägliells Beben ist mit solollen sellein-
lebendigsn Veranstaltungen am allerwenigsten gedient, ftnter die
gleiellgültige Oberkläelle drängen allein Reriollte, die niellt eine ru-
fällige ^ugenblioksbegegnung, sondern ein sorgkällig vorbereitetes
Irekken wären, eine ^useinanderKetrung mit den latsaellen selber.
Ern Kriminalfilm. Die N^ue Lichtbühne bringt den
Film: „Ga u n e r l i e b ch e n", ein Kriminal- und AbenLeurer-
stück. Mit dem Kriminellen ist es trotz einem Affektmord nicht
weit her. Zwar, es fehlt nicht an Detektiven: aber sie sind von
untergeordneter Arr und haben nichts Richtiges aufzuklären.
Immerhin ist Siegfried Arno der eine von ihnen. Ein glänzen
der Komiker, der durch seine Großstadtaesten erheitert. Mierendorf,
Halm und Ralmondo von Riel bemühen sich nach Kräften, dem
Stoss etwas abzugewinnen. Max Reichmann hat schon erheb
lich bester Regie geführt. -- Es läuft noch einMonty Banks
Film: „Aller Anfang ist schwer." Die übliche Groteske, Zum
heipLig. V!!!, 271 8. Bek. 7.50 Bm.). Berr 8mit0
Ist Lwar Abteilungsleiter in der Dennison Manu
laeturing Oo. und Dorent am Harvard Oollege,
aksr ick kann mir nickt helfen, Kein Opus
schmeckt verteufelt nach amcrikanisehen Bimo-
naäen. Wie sie ist es lad, rosenrot und mora
lisch. Bin paar tropfen gosehmuggeiton Alkohols
hätten dem Bemisch gut getan.
Die Psychologie in dem Buch arkeitet mit Be
griklcu wie Bewohnheit und standard- ^e nach
dem man seine Bewohnheitev reguliert, komm;
man gut oder schleckt voran, de nach der Arl
der standards richtot sieb die Besekaffenkeit
einer Belsgsckaft. Ond rwar gibt es naek smitk
nickt nur OHwohnoMssLaM auf 6cm Beklet
der Band- und Kopfarheit, sondern an cd „stan
dards der Moral, die man gewöknlick mit ,Oe
wissen* keLeicknet". Man siekt, der standaro
disssr ptzFcholOgie ist nickt sehr Hook. ^u Aren
Dipselleistungen gekört etwa dia peststvllung, da^
in dsr Industrie „Bekermüdung, Zorn und purchr
die vorherrsokendßn Defakrcn" seien.
Der piaGmatiSmus mündet in eine seßlsnteck'
nik ein, die so plan ist nie er sslker, .sorge für
rasckes hikrakttreten äer neuen BSwohnhoit,"
rät Berr smiih. sollte siek einer bei einer be
stimmten Belegßnheit vor 6er Versuchung fürck-
ten, Bemerkungen persönlich ru nehmen, so
empfiehlt ihm Narr smitk, sieb ganL im 8mn^
Ooum öfters vorLusagen: „Ick werde Bemer»
Kunden piekt mehr persönlich nehmen" Berr
8mirk ermähnt iedev Menscken, der kehl
stecken plerd kak sieh sofort eines suLulegen;
Heim HM ,.richtU6s steckenplerdist ein mäck
tigsr BundeMgenysse im Kampf gegen den Verlust
der geistigen Beweglichkeii^. llerr 8mitk ist
vor allem um die psychische Diät der Verleset?
ten besorgt^ „Vor einer schwierigen Konferenz
rum Beispiel sollte ein VyrgesetLter schauen, daß
er genügend schläft. Bumittelkar vorher tut es
1km vielleicht gut, einen spaLiergang ru machen,
eine Zigarre ru rauchen, oder sonstwie ausLu
spannen..." Werden sämtliche UeMpte von
hieran smitk befolgt, so erhöht sich unstreitig
die Prosperität.
in ihrem Interesse wird auch Oewiekt auf dic
richtige Behandlung der Arbeiter und Vngestel!
ten gelegt. 8ie sind unserem Psychologen eine
Klasse kür sich, deren Denken und Kühlen dem
Vorgesetzten oft unverständlich ist. „Was ihm
vielleicht gar nichts ausmackt und ihn nickt er
regt, kann wesentliche Bedürfnisse seiner Ange
stellten möglicherweise schmerzhaft reisen." Ilerk
8mith verguckt die wesentlichen Bedürfniss»-
dieses Hemden Völkerstammes ru ergründen und
gelangt s B. Tu der Erkenntnis: Angestellte
worden allgemein durch sarKasmus in ^Vut ge-
l>raekt". Da nun das Oedeihen der Betriebe auch
davon abbängt, daü die Angestellten nickt in Wut
geraten, erteilt Berr 8mitk kür den Verkehr mit
ihnen Vorschriften, die eines modernen Knigge
würdig wären. „Besonders wichtig.. meint er
PZ Ist kcm WiiL: äas Buch äss Amerikaners unter anderem, „ist der Tonfall eines VorgesetL-
Bllioth D. smitk deM wirklich „?s^- ten, wenn er Anweisungen gibt oder auf eine
ckologie kür VorgesetLte" IBeher- Beschwerde antwortet." Manche Begeln, die sr
setLUng von B. B. Mehmks und 1. Mekmkb-OanivH. auskramt. gleichen den Warnungstafeln -m Zoolo-
Deutsche Verlags-Anstalt. stuttgart. Berlin und gischen Barten, aus denen es keM, da^ man die
Bautdiere nickt mit stocken und schirmen bs-
läsrigen solle.
Immerhin macht der fortgeschrittene ameri
kanische common sense auch vor gewagteren
Aussagen nickt kalt und trägt überhaupt durch
weg Mis schone hmbelangenkeit rur schau, die
von altersker das ^ugendkorrelat der Banalitst
ist. so fordert Berr smitk. dak „der kortsckrM
bei den höheren Vorgesetzten dem bei den mitt
leren vorausgeken" müsse, und erklärt ohne
scheu: „Die Oewohnbeiten bei den Angestellte'
einer Kirma sind meist so gut oder schlecht, wie
sie ihre Angestellten behandelt kat". An der uv-
miü-bsstand!ichen Deutlichkeit, mit der er üde^
die Nachteile der Beruksmonotonie spricht, könn
ten sich einheimische social politiker und
Betriedswissensehafter, die amerikanischsr als
dieser Amerikaner tun, ein Beispiel nehmen.
Aum Unterschied von ihnen weigert er sich, das
MonotonieprM su bagatellisieren. „Wenn...
das Arbeit so monoton ist." schreibt er. „daü 8^
weniger Aufmerksamkeit und Denken rulsbt als
der Arbeiter aukul>nngen vermag, dann wird
nicht allein seine geistige BeistunMfZhigKeiL un
entwickelt bleiben, sondern die Bewöhnung an
halbe Aufmerksamkeit, die eine solche Tätigkeit,
mit Notwendigkeit rur polge hat, wi-^d sich in
seine kreiselt übertragen." Bme Brksrmtnis, die
ungleich heler' ist als die oft bei uns verkündete,
dak der gute Oebraueh der Kreirbit mehr oder
weniger leicht die schädlichen Wirkungen des
öden Arbeitstages aulbeben könne. Ich habe suk
die Oberflächlichkeit dieser Denkweise bereits
in meinen AngestoMen-AufM hingewiesem
Ob die Bokfnung von Berrn smitk begründet ist,
daü die Vervollkommnung der Masckinen die Be
freiung der Arbeiter nach sick Liebe, mag hier
unerörtert bleiben.
sämtliche Batsckläge, AnalMen, Krmak'
nungen und Wünsche entspringen natürlich dem
Bemühen, kür den gesicherten Fortbestand des
Wirtschaftslebens die notwendigen seMschsn
Garantien 2u schaffen. Daher hat denn auch
Berr smith eine Höllenangst vor „destruktiven
Konflikten", so nennt er Konflikte, die aus einem
starken sosialen oder politischen DegensatZ
Lwisehen Arbeitnehmern und Arbeitgebern Ker-
vorbrechen. Bm ihrer Berr Lu werden, pAMho»
logisiert er die sachlichen Motivs, in denen sie
wurLeln, einfach weg. Btwa nach diesem sckema:
Arbeiter glauben, dak ihnen Bnreckt geschehen
sei, berauschen sich an Phrasen, und schließlich
„wachsen sich die Phrasen vom Bnrecht ru soh
chsn vom guten Becht und der selbstkilke aus «-
LU vollen Bationalisatinnen für Be.walttaten."
Bin Knigge. Kr tätschelt, er paukt praktikMd
Apstandslehren ein. Die portgesckriitenen wer»
den lächeln. Die Zurückgebliebenen werden
wenigstens aus dem Vademeeum erfabren, dak
Hin Gutes Benehmen den ^utLep verdoppelt»
Z. Urac^vOr.