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Object: H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Am ASend des MaWags. 
Lr BE«, 14- März- SchMladefirma. galt, un». die ÜlrmL- MMWMs4mM»ch,'M sich 
Da sMWche au» dem GuMnd " entsandt«, GondeÄericht» «Kur Platzecke HWete, bestand nur-aus Zeitungrtmgem, denen 
«Mtter Wen Blättern da» hohe.MMeber gemeldet hatten, wie an gewöhnlichen Sonntagen 
da» hier in-Berlin herrsche, beschloß ich am Abend des .Wahltages, wurden. 'Daß diese WontagGlätter in mehreren . Ausgaben erschie- 
die Dempemtur selber M messen. Die ÄerpMchtung, sie Mchzü» E, änderte nlchW an W>-nächtliche 
rontroLere», lag umso näher, als gerade Bekannte aus München mcht de-Wi« M sonst. Keine Gruppen, keine Debatten: ein. 
mit dem. Gerücht eingetroffen warm, daß es bet Bekanntgabe der Matztges das sich vermutlich zu amüsieren gedachte. Ich 
Wahlergebnisse leicht zu Unruhen kämmen könne. "W m einige Lokale hinein: buch die mit Lautsprecher EHE 
PoraMüschMn ist, da« schon der «Mtag ruhig perlich IH» »och 
Der VMM . vor den verschiedensten, von mir beobachteten Wahl- ^achihoLM Verkehr.- .. ü . ik .. 
lokalen.wickelte sich ohne jeden Klamauk ab. Sonntäglich gekleidete tzm Westen, wohin .ich Mriickfuhr, d.er Mich?. GomW 
Familiett^Bmen und gingen in vollem Frieden durch die sried« M meiner Uehermschung. eher schwächer als . an.-aMren Gonn- 
lichm Straßen, die Plakatiräger vor den Wahllokalen unterhielten ^sien. Dar- schokoladene Flugzeug bechß unbeachtet über der Ge. 
sich ss MtKchtig, als- seien die von ihnen vertretenen Parteien dachjniZfircke, ßewühnlrli. nnr,' osjcrtzLe^ Caf«, HM ich.besucht^.- 
Hindenhurgz, Thälmanns und Hitlers aufs- engste- miteinander WM M War die Mgmd 
befreundet, und .die Schutzleute. patrouillierten LefchMgunMoK den Bahnhof Hso, M aus" MnschWMM «e M 
auf und ab. Der ganze Tag war eine einzige schöpferische Pause. Mhungskratt anßM, merkwürdig verlasiem AM der Kurfürsten, 
Nur aus den Litfaßsäulen tobte der Kampf weiter.- Dort klebten l>gmm enMG HMm die/M 
rot« nationalsozialistische Zettelchen Wer den Mündern Von TM- demWWler Wgm haufenweise zerkirWte stich beschmiWe Papiere, 
mann Wd.DMsrberg, um diese Leiden gewaltsam am Sprechen bonben-en man annehmsn durfte, daß sie-dw her WaA» 
zu verhindern. Wer die stumme .Geisterschlacht vermochte such Propaganda seien. Statt dessen waren .sie Won .Wcher der-ReWme 
Idyll nicht »ü stören. für ein BergMgunMlnkal v,O für ttNntzeW OchönhEKoM^ 
Punkt. 18 Uhr legten die Plakatträger wie die Maurer ihre gewidmet. Es lebt sich schnell in Berlin . s. 
Arbeit und ihre Plakate nieder und verschwanden. Der Abend Kurzum^ am Wahltag herrschte in HM« ,kÄn MahlsWer," 
kam und eS war Zeit, zu Nacht zu essen. Danach mußten bald die sondern ein« auffällige Untertemperatur. Woher MMWe? 
ersten Wahlrssultate bekannt gegeben werden. Ich fuhr gespannt in Möglicherweise hatten manche durch die Kurfürstendammkrawalle 
die Stadt. Die erste Sensation, die keine war, bot der Wittenberg- gewitzigte Leute Angst vor Zusammenstößen Mb mieden darum die 
Platz. Gegenüber dem Kaufhaus der Westens war" mitten auf dem Straße." Viel wahrscheinlicher ist allerdings, daß die meisten zu 
Platz eine weW angebracht, vpr der aber nur Hanse blieben, um. im-KrM her Familie die . WahlM 
ganz wenige Leute standen. ES lohnte sich nicht, hier zu nmrten, zuhören. Das schuld daran, daß die 
Vielleicht zeigte-sich der Potsdamer Platz aufgeregter? Er lag leer verwaist. Au einer Zeit, in der die BotiM aus den" Bürgers 
und aufgeräumt dm Ueber ihn weg fuhr ein Flugzeug, dessen auf die Straße gedrungen ist, treibt es während entscheidender 
rotglühende Rellameschrift nicht etwa der Wahl, sondern einer Stunden die Menschen von der
	        
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