UAltunA8kritik, äis AsZsr iidt, bleibt in äsr (^6-
staltunA und68tätiZt. 8is sinkt odninLektiZ Tu»
rüek, ist ein wissen, äern es 8,n 8ein ZBdriekt.
Oitendsr kat kte^er äiese UnTulANFliekkeit sei-
der Aekütät, äenn er' läkt Lu^en kur^erirLnä snrn!
Boxer resignieren. Bin Verkiekt, äer seine eigens
Litnation SMrdolisert.
*
Bs Frbt Beute erkolAreioke kornLnanioren, äie
L^veikellos sprLeBBeZLdter als BeZer sinä unä
sied aueB Besser auk äie FestalteriseBe UaeBe ver
stellen. Nan nennt sie so^ar Ferne vieBter, Meit
idre BüeBer einen Fetussen OtanT verbreiten unä
überäies einer Haltung entspringen, äie korn-
rnoä FbnuF ist, urn äern breiten Besepublikurn
auk äer 8tebe ein^uFoben. ^ls ob äer Biebter
niebt irn entsebeiäenäen Kinne ein Brkennenäer
^äre, als ob er sieb niebt Feraäe äureb äie Bn-
besteebbebkeit seiner Haltung rnabikestierw! äeb
inuk Festeben, äak ieb äas Bueb von keFer, äer
verrnutbeb kein Diebter ist, vreit zenen BrxeuF-
nissen versiebe, äie Fenreinbin als äiebteriseb
Feiten. Leine ^ukriebtiFkeit bükt über äürre 2onen
binv^eF unä seine BntsauberunFsrnetboäe ent-
sebääiFt kür versaubernäen Olans. Bs ist, v^enn
rnan null, ein polemiseber Traktat; einer, äer
v^irklieb et^vas rneint. Das Oespräob, in äas er
auskbnFt, ist so trauriF ^üe sebon. Der sterbenäe
Bolokk, äer sieb 2uni ersten Uale seines luns be-
Mukt Fe^voräen ist, saZt 2u seinem Lebn: „Bs
war eine unFebeure Not.unä äaraus kam äie
NaklosiFkeit, unä äaraus wieäer äie unFebeure
Not." BuFen antwortet: „leb Fiaube aueb, äak es
keine BösunF Fibt. Beine BösunF, äie niebt aueb
wieäer in Lünäen verstrickt würäe. Ltatt äer
BösunF bleibt nur äie BösunF, niebt kabrlässiF
Lünäen Lu beFeben, äie bei Oebraueb äsn Ver
nunft vermeiäbar waren..."
Nir sebeint, äak in diesen weiten noeb mebr
soleber waebsamer Häbneben kräben sollten.
unser öffentliches Wesen von dem älterer Demokraiien unter- i
schied, war der Ausfall jedes auch noch so bescheidenen Con- M
sensus zwischen den Angehörigen verschiedener Parteien. Es W
war, als hätten bei uns die Parteien die Menschen mit Haut
und Haaren geschluckt. Daß sie sich sofort zu ganzen Welt
anschauungen oder zu deren Ersatz verdichteten, ließ sich
zweifellos nicht umgehen, und ebenso mochte die Tatsache, daß
sich Zentrum und Sozialismus, kapitalistische und anti-
kapitalistische Prinzipien gegenseitig auSschlofsen, ihre Rich
tigkeit haben. Das Merkwürdige war nur, daß diese Welt
anschauungen und Prinzipien alle menschlichen Substanzen
vollkommen aufsogen. So daß «in Zustand eintrat, in dem
nicht mehr die Menschen Parteipolitik trieben, sondern die
Parteipolitik Menschen vertrieb. Zwischen den Mitgliedern
der einen und der anderen Partei schien nicht die geringste
Gemeinsamkeit des Denkens und Fühlens zu bestehen, uNd Dr
noch die untergeordnetste Sache wurde nach den höchsten
Partei- oder Verbandsgrundsätzen behandelt. Kein Wort über
die gespenstische Irrealität dieses Zustands, in dem selbst die
faktisch vorhandenen Bindungen und gemeinsamen Interessen
zugunsten von parteipolitischen Konstruktionen unbeachtet
blieben, die oft sehr unwirklich waren. Zwischen den hier und
dort eingegliederten Menschen gähnte jedenfalls ein Abgrund, ,
und ihren vor- und außenpolitischen Beziehungen
fehlte die Sanktionierung, die sie lebensfähig gemacht hätte.
Angesichts dieser furchtbaren Entleerung des neutralen
Gebiets mußte sich der Rundfunk tatsächlich damit begnügen, EI
rein formale Ausgleiche zu finden.
Von den Gegnern des „Systems" ist der bisherigen
Demokratie gerade die formale Beschaffenheit zum Vorwurf
gemacht worden. Sie verdammen die Parteiherrschaft, sie
maßen sich an, jene substantielle Einheit herzusiellen, die wir
noch nicht gehabt haben. Halbwegs im Sinne dieser System
gegner erfolgte, als eine der ersten Handlungen des Präsidial-
kabinetts, die Umwandung des Rundfunks. Man hob die
politischen Uebe^wachungsausschüsse auf, um den direkten Ein
fluß der Parteien zu brechen — ein Vorgang, den man auch
„Entpolitisterung" nannte —, traf organisatorische Maß- M
nahmen, die das autoritäre Prinzip über das parlamentarische M
stellten, und verkündete durch den Mund des jetzigen Reichs- D
kommissars Scholz: „Will der Rundfunk wirklich mehr als D
der flüchtigen Unterhaltung und oberflächlichen Zerstreuung W
dienen, so hat er sich die hohe Aufgabe zu setzen, Träger und
Mittler deutscher Kultur und deutschen Geistes zu sein. Er soll
und muß, um dieser Aufgabe zu genügen, die Seele des
deutschen Volks zu erfassen suchen usw."
Der „reorganisierte" Betrieb funktioniert bereits so lange, M
daß man sich ein Urteil über ihn bilden kann. Wir fragen: Hat
er dem Uebel der nichtssagenden Neutralität abgeholfen? Sind M
jene Schäden beseitigt worden, die das parlamentarische Re
gime angeblich hervorgerufen hatte? Wird heute im Rundfunk M
deutsche Kultur und deutscher Geist getragen und vermittelt? M
Die Antwort ist ein bündiges Nein. Und nimmt man er
laubterweise an, daß die neuen Männer nicht einfach Partei- W
Politik treiben, sondern wirklich das Vakuum ausfüllen wollen,
das im „System" herrschte, so wird die Kritik am gegenwär- D
tigen Rundfunk zur Kritik an den Bestrebungen der „nationa
len" Systemgegner überhaupt.
II.
Ehe ich auf Grund des kulturellen Programms der B er»
kinerFunk-Stunde in der letzten Oktober-Woche einige
für die gegenwärtige Rundfunk-Gestaltung typische Züge ver
deutliche, schicke ich noch folgende Sätze aus der programmati
schen Ansprache voraus, die Richard Kolb in seiner Eigen
schaft als Programm-Direktor und stellvertretender Intendant
des Berliner Senders gehalten hat: „Man sollte sich . . . ab
gewöhnen, über den Geschmack seiner Nebenmenschen die Nase
zu rümpfen. Die Programmleitung hat allen Wünschen nach
Möglichkeit Rechnung getragen. Und wenn viele von uns ihre
Freude und Erhebung an einem Dichtwerk oder an einer klassi
schen Komposition finden, so nehmen andere Erholung und
neue Kraft aus den Klängen eines Wälzers oder Schlagers.
Deshalb sollte man auch leichte Sachen nicht zu leicht nehmen *
Gewiß nicht. Aber schwer sollte man es nehmen, daß
schon am Anfang der neuen Aera sich solche Widersprüche
offenbaren wie die zwischen den Aussagen der Herren Scholz
und Kolb. Während jener mehr will als flüchtige Unterhaltung
und oberflächliche Zerstreuung, ermähnt dieser dazu, nicht die
Nase über den Geschmack an flüchtiger Unterhaltung und ober
flächlicher Zerstreuung zu rümpfen. Und will der eine den
Hörern deutsche Kultur und deutschen Geist auftischen, so be
absichtigt der andere, allen Hörerwünschen nach Möglichkeit
Rechnung zu tragen. In zwei wichtigen programmatischen Dar
legungen finden sich also Aeußerungen, die einander entgegen
gesetzt sind. Ihre Konfrontation verrät nicht nur den Unter
schied zwischen „nationaler" Rundfunk-Ideologie und „natio
naler" Rundfunk-Praxis, sie erhellt vor allem die Haltungs-
losigkeit in den Kreisen derer, die das „System" des Mangels
an Haltung bezichtigten.
Welche Ergebnisse so verschwommene Grundeinstellungen
zeitigen, kann man sich ungefähr denken. Aber es genügt nicht,
sie sich nur auSzudenken; denn die Gedanken, die man sich etwa
! Wer sie macht, werden durch die Wirklichkeit weit übertroffen.
, Hätte zum Beispiel irgendein Mensch aus der vom Reichs-
Hestem - Keule - Morgen.
Zum Thema: Rundfunk.
Von S. Kraeauer.
7 . . l.
Seit die neuen Herren des Rundfunks Gelegenheit gehabt
haben, zu zeigen, was sie nicht können, ist die Kritik am
Rundfunk nicht mehr verstummt. Sie kann m der Tat mcht
scharf genug sein. Und wenn ich sie nicht gleich mitvollziehe,
sondern zunächst den früheren Zustand betrachte, der
durch den blamablen neuen beseitigt wurde, so geschieht es
nur in der Absicht, diese Kritik möglichst produktiv zu ge-
^Der frühere Zustand: es wird sich noch herausstellen, daß
und warum er befriedigender als der jetzige war. Aber man
sollte sich im Interesse der Herbeiführung eines wirklich
besseren Zustands gerade heute seine grundlegende Schwache
nicht verhehlen. Ich meine die Art der am alten Rundfunk
geübten Neutralität. Sie war freilich nicht allein für
den Rundfunk bezeichnend, bestimmte vielmehr unser gesamtes
öffentliches Leben.
Es gibt eine substantiell erfüllte Neutralität und eine, die
sich formal verhält. Die bei uns herrschende war vorwiegend
formaler Natur. Das heißt: ihr Wesen oder richtiger
ihr Unwesen erschöpfte sich darin, die in Betracht kommenden
Parteien, Verbände usw tunlichst nicht zu verletzen, Vor
stöße nach der einen Seite sofort durch solche nach der an
deren aufzuheben und immer die Balance zwischen den
Machtfaktoren zu wahren. Man lenkte nicht einem eigenen
Ziel zu, man wurde von allen möglichen Rücksichten gelenkt.
Am erschreckendsten enthüllte sich der Charaktermangel dieser
Neutralität in den häufig veranstalteten Weltanschauungs
diskussionen, die den löblichen Zweck verfolgten, die neutrale
Zone mit Inhalten zu beleben, aber faktisch nur ihre Inhalts
losigkeit bewiesen. So erinnere ich mich einer Auseinandersetzung
über die Arbeitsdienstpflicht, die von einem Jungdo-Mann und
einem sozialdemokratischen Studenten geführt wurde. Sie
vergegenwärtigte den Standpunkt des Jungdeutschen Ordens
und den der Sozialdemokratischen Partei und verlief rm
übrigen nach dem Schema: „Rechts sind Bäume, links sind
Bäume und dazwischen Zwischenräume". Je höher in solchen
Diskussionen die Geflnnungsbäume himmelan wuchsen, desto
deutlicher machte sich das Vakuum zwischen ihnen fühlbar.
Wahrhaftig, die Rundfunk-Neutralität war nichts weiter als
die Resultierende der jeweils im leeren Raum angreifenden
Kräfte und Gegenkräfte.
Sie spiegelte damit nur die allgemeine Verfassung wider,
in der wir uns während der Nachkriegszeit befanden. Was