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H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Zleöer Turmhäuser. 
Vor» Dr. S. Kracauer. 
in ein einziges Gebäude, beziehungsweise in eine kleine Anzahl 
solcher Hochhäuser, verringert den zur Abwicklung des geschäft 
lichen Verkehrs erforderlichen Zeitaufwand in erheblichem Maße 
und trägt dadurch zu einer besseren wirtschaftlichen Verwertung 
kostbarer menschlicher Arbeitskraft bei« Schließlich darf nicht 
vergessen werden, daß Turmbauten eine ganz andere A u s- 
nutzung des teuren Grund und Bodens als die seither üb 
liche gestatten, und daß, natürlich nur unter der Voraussetzung 
wirtschaftlichen Aufschwungs, eine Verzinsung des zu ihrer 
Herstellung verwandten Baukapitals auch bei dm heutigen 
Preisen möglich ^erscheint. 
Aus allen diesen Gründen sind in einer Reihe deutscher 
Großstädte Bestrebungen' zur Errichtung von Bürohochhäusern 
im Gang, denen städtische und staatliche Behörden im allge 
meinen wohlwollend gegenüberstehen. Da die schwebenden 
Projekte, die über das vorbereitende Stadium hinaus zumeist 
wohl noch kaum greifbare Gestalt angenommen haben, die 
Öffentlichkeit mit Recht stark beschäftigen, seien ein paar Ein 
zelheiten über einige von ihnen hier kurz mitgeteilt. 
In Danzig z. B. wurde — wie einem Aufsatz von 
Pros. Kohnke in der Zeitschrift „Der Industriebau" (Leip 
zig, Carl Scholtze, Verlag) Heft XII, 1920 zu entnehmen ist — 
im vorigen Jahr ein Jdeen-Wettbewerb zur Erlangung von 
Plänen Ur ein Lurmartiges Geschäftshaus unter Danziger 
Architekten ausgeschrieben. Bei ihrer schlechten Finanzlage ist 
es der vom Deutschen Reich abgetrennten Stadt nicht möglich, 
das dort herrschende Wohnungselend auf direktem Wege auch 
nur einigermaßen zu lindern. Dagegen rechnet man damit, daß 
Die unHveiwMge Muße, die nun schon Jahre hindurch den 
deutschen Architekten aufgezwungen worden ist, hat die Sehn» 
sucht nach großen Bauaufgaben in ihnen nicht ersticken kön 
nen. Die Unmöglichkeit, wirklich zu bauen, treibt Künstler wie 
Pölzig dazu, expressionistische Kinoarchitektur zu schaffen, 
während Schwärmer wie Taut glückspielende 'Glaspaläste 
und eins utopische Alpenarchitektur erträumen. Schließlich 
aber leisten noch so geniale Rabitz-Phantasien und literarische 
Produktionen dem Architekten kein Genüge; ihn drängt es 
danach, Bauwerke zu ersinnen und aufzurichten, in denen Men 
schen ein- und aus gehen, Werke von Dauer, die nicht einer 
Kuliffenwelt, sondern der Wirklichkeit unseres Lebens ange- 
«hören. Es scheint, als ob der Gedanke der Turmhäuser, 
ver gegenwärtig in Tageszeitungen, Zeitschriften und Fach 
blättern viA erörtert wird, dazu bestimmt sei, unsere Boumnst- 
ler vor «ine ihrer würdige und zugleich vor eine unserer Epoche 
gemäße Aufgabe zu stellen. 
Was bezweckt man mit der Errichtung von „Wolken 
kratzern" oder Turmhäusern? Eine vor wenigen Wochen durch 
die „P. P. N " verbreitet« Nachricht ließ die Meinung ent 
stehen, als handle es sich bei ihnen um besonders hohe Wohn- 
geüäude, durch deren Schaffung man der Wohnungsnot wirk 
sam zu begegnen hoffe. (Vgl. Morgenblatt der „Frankfurter 
Zeitung" vom 7. Febr.) Diese Meinung ist jedoch irrig. Ein ¬ 
mal nämlich hätte die Ausführung solcher Gebäude vermutlich 
gar nicht den erwarteten praktischen Erfolg, zum andern aber 
würde sie einen gewaltigen Rückschritt gegenüber unserer ganzen 
bisherigen Wohnungs- und Siedlungspolitik bedeuten und 
wäre darum aufs schärfste zu bekämpfen. Wo immer man heute 
in Deutschland den Bau von Wolkenkratzern beabsichtigt, -da 
plant man sie vielmehr durchweg als Bürohochhäuser, 
die hauptsächlich den Zwecken von Handel und Industrie 
dienen sollen. Die Vorteile derartiger Turmbauten liegen auf 
'der Hand. Zunächst verspricht man sich von ihnen eine Ent- 
^spannung des Wohnungsmarktes, da gegenwärtig in 
vielen Großstädten eine Unmenge von Büros in früheren Miet- 
, Häusern und Villen untergebracht sind, die nach der Schaffung 
von Hochhäusern ihrer ehemaligen Bestimmung wieder zuge 
führt werden können. Von großer Wichtigkeit ist es ferner, 
daß die Errichtung von Turmbauten eine Konzentration 
< des Geschäftslebens mit sich bringt, die unsere Wirt» 
! schriftliche Entwicklung sicherlich in günstigem Sinne beeinflus- 
WN wird. Die Zusammenlegung möglichst vieler WirorAlme 
Die Bebauung des Aeskhallengeländes. 
l In dN Sitzung des Architekten- und Jngenkeur- 
vereinS am Montag stand die Bebauung des FesthallengelLn- 
Ves auf der Tagesordnung, ein Thema, dessen Erörterung einem 
langgehegten Wunsch der Frankfurter Architektenschaft entsprach. 
AIs erster Redner erläuterte Architekt Roeckle seine aus Grund 
eingehende? Studien des Geländes und seiner VerwendrmgSmZg- 
»Achtecken entstandenen BedauungsvorschlLgs, die in Broschürenform 
erschienen sind und seinerzeit auch in der „Frankfurter Zeitung" 
ihre Würdigung erfahren haben. Architekt Roeckle gab an Hand 
seiner LüMpläne Aufschluß darüber, was ihn zu? Annahme einer 
Konzertsaalgruppe, eines Stadions, FreischwimMbckwS usw. VLD» 
^anlaßt hat und begründete vor allem seine Abweichungen von dem 
Thiersch - ZZmpelschen Entwurf, der andsre Eingänge 
sowie eine andere Ausgestaltung des Platzes vor der Festhalle 
Vorsicht und dieser auch den Konzertbau als Flügel unmittel 
bar an gliedert, was Roeckle vermeidet- Neuerdings hat eS der 
Medner versucht, den städtebaulich so ungünstig geführten Straßen- 
Zügen an der Feschalle leichte Korrekturen zu erteilen, so daß sie in 
direkte Beziehung Zu deren Baumassen gesetzt werden und Platz 
bilder von befriedigender Wirkung entstehen. Im Anschluß an die 
Ausführungen Roeckles jprach Architekt Doggen berge? übe? 
das von ihm entworfene und jetzt in Ausführung begriffene Werk» 
bundhaus, das in dichte Nachbarschaft des ^Hauses Offenbar? 
zu liegen kommt und zur Aufnahme von Qualitätsarbeiten wäh 
rend der Messe wie zur Beherbergung von Kunstausstellungen usw. 
in der übrigen Zeit dienen soll. Er gab einen kurzen Ueberblick 
Wer die Entstehungsgeschichte des vom Werkbund im Verein mit i 
der Messegesellschaft geplanten Baues und erörterte im besonderen s 
seinen aus einem Wettbewerb zwischen sieben Frankfurter Werk- z 
bundarchitekten siegreich hervorgegangenen Entwurf, der zahlreiche 
Progvammschwiertgkecken Zu überwinden hatte. 
Dann ergriff das Wort Geheimrat v. Thiersch, der Erbaue? 
der Fcsthalle, der mit seinem Mitarbeiter Dr. Lömpel auf Ein 
ladung des Architsktenvereins Zur Sitzung aus München erschienen 
war. Er bedauerte es, von dem Bau des Werkbundhauses nichts 
erfahren Zu haben und erklärte in UeLereinstwrmung mit Herrn 
Roeckle (wie auch allen folgenden Rednern), daß die Bebauung des 
westlich von der Festhalls gelegenen Geländes vorerst noch Zukunfts 
musik sei. Auf sein eigenes Projekt zurückkommend, beleuchtete s?! 
dessen praktische und künstlerische Vorzüge gegenüber dem Entwurf 
NoeckleZ, hob hervor, daß man, was das KonZerthauZ an- 
lange, zunächst eimnal die musikalischen Kreise FmnffurtS hören 
müsse und empfahl fü> die weitere Bearbeitung die Herstellung 
von Modellen. Die Diskussion gestaltete sich Z. T. zu einer Aus 
einandersetzung zwischen Architekten und M e f s e g e s e l l-j 
schüft. Der Messeleitung wurde vsrgeworfen, day sie eS ver 
säumt habe, rechtzeitig einen Wettbewerb für die Bebauung zu 
mal des Ostdreiecks auszuschreibem und daß sie jetzt planlos 
ihre provisorischen Hallen an Stellen errichte, die unter 
Umständen in der folgenden Bauetappe schon benötigt werden, 
pst diese Provisorien in den westlichen Teil des Geländes Zu- 
rückzuschieben. Mehrere Architekten betonten, daß zwischen der ersten 
und der zweiten Messe sehr wohl die Zeit dazu gewesen sei, ein 
ungefähres Programm her nächsten Raumbedürfnifle aufzustellen, 
das als Unterlage für einen Wettbewerb hätte dienen können. 
Durch einen einheitlichen Bebauungsplan wäre es 
verhindert worden, einen Ssnderbau wie das Werkbundhauß zu 
errichten, der nun, eben infolge des Mangels an großen Richt 
linien, ohne Rücksicht auf den spateren Gesamtorganismus ent 
steht. Direktor Modlinger von der Messegesellschaft erklärte, 
daß seine Gesellschaft infolge der drängenden Zeit im wesentlichen 
M? provisorische Bauten schaffen könne. Ein Programm 
für einen Wettbewerb ließe sich im Augenblick kaum mrfftellen, 
auch fehle es an Geld, massiv Zu bauen. Im Übrigen werde ja 
jetzt nach einem einheitlichen Plane verfahren. 
Der Vorsitzende, Baurat Dr. KZlls, gab in einnn Schluß 
wort dem Bedauern Ausdruck, daß kein Vertreter des Magistrats 
und der Stadtverordnetenversammlung trotz der an sie ergangenen 
Einladung erschienen sei. — Mehr als die Messegesellschaft trage ver 
Magistrat schuld an den von den Architekten gerügten Versäum 
nissen Auf Anreguna mehrerer Architekten des Vorsitzen 
den selber und GeheimraLS v. Thiersch ermächtigte die Ver- 
smmnlung den Vorstand zur Abfassung einer Eingabeanden 
Magistrat, in welcher der Architekten- und Jngenieurverein zu 
sammen mit der Ortsgruppe des B.D. A. den Magistrat Littet, 
Schritte dafür zu tun, daß das Bauprogramm der beiden Nord 
flügel der Festhalte im Einvernehmen mit den musikalischen Krei 
sen Frankfurts klargestellt und zur Grundlage eines Wettbewerbs 
Unter den Frankfurter Architekten gemacht wird . I<r. ^
	        

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