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H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043378
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1921
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

- einer Solidarität der Arbeiter aller V olker aber werden durch den 
gg 
ifm nicht über das Schicksal Deutschlands entsch 
)-ms Welt davon überzeugen, daß wir noch nicht 
i s^iternrisOe Eine Frankfurter Md- 
bMothek kündigt an. daß sie alle beliebt-n Bücher aus Lager habe 
md ?ähü ihre Nnt^en in naMphender Reihenfolge auf: Couchs 
Mahler, Anny Woche« Karl May (gesperrt gedruckt!), Tolstoi, 
^FriedensverlraS verhöhnt. Wenn wir die unmöglichen Bedingungen 
Mescs Vertrages erfüllen sollen, so muß die Arbeitszeit von acht 
^auf vierzehn Stunden erhöht werden, und das eherne 
(Lohn-gesetz lebt wieder auf, diesmal aber in der Form der Aus 
beutung von Volk zu Volk. Die Anhänger von Kehnes spielen 
jedoch im englischen Parlament keine Rolle, und auch der Ein- 
Muß der sozialistischen Führer ist gering. HinM kommt, um die 
Nachgiebigkeit Englands gegen Frankreich zu erklären, 
(daß es selber mit schweren Problemen zu rmgm hat, nicht zuletzt 
idn Rivalität Amerikas wegen. Auch dieses, das eigentliche Sie- 
sbcrland, muß infolge seims gespannten Verhältnisses Zu Japan 
sund England mit Frankreich rechnen, das so seine Machtstellung 
< der Nebenbuhlerschaft der Angelsachsen untereinander verdankt, 
s Weltgeschichtliche Zusammenhänge allein aber — und hiermit 
schloß der Vortragende seine warme und gehaltvolle Rede — dür- 
ifm nicht über das Schicksal Deutschlands entscheiden. Wir müssen 
reif dafür sind» als 
jSklasm behandelt zu werden. In unbedingter Einigkeit 
M es alles zu ertragen, waS uns noch öevorsteht, und nichts zu 
iversprechen, was wir doch nicht erfüllen können. Auch in unserer 
/Znt wird sich das Wort Tallehvands bewahrheiten, daß man auf 
i den Bajonetten nicht sitzen kann» 
/ Welche Rolle spielt mm Frankreich in der gegenwärtigen 
Durch die Machten täüßMna MMEopas und auch des 
Mtens hat es eine WeltsteLung erlangt, wie sie mächtiger selbst 
c Ludwig XIV. und Napoleon nicht erträumten: freilich nicht durch 
Mn eigenes Verdienst, sondern nur durch das Eingreifen Amerikas. 
Wie französische TemokratiE aber sucht ihre Gewaltherrschaft auf 
idmr Kontinent durch Mittel zu verewigen, die in der Geschichte ge- 
/radezu beispiellos sind. Sie scheuL sich nicht, in ihren afrikanischen 
^Kolonien die allgemeine NHrpflicht einZuführen und ein stehendes 
IHoer von schwarzen Tmppen auf die Beine Zu bringen, das eine 
sgcwMiKr Höhe erreicht. In den anMllächsischm Ländern hat man 
GrE erkarmt. welche Gefahr dk Militarisierung Afri- 
fka Z bedeutet; sie ist ein Ereignis, dem sich höchstens die Mlita- 
.risierung der Germanen drwch das sinkende Nom Zur Seite setzen 
Mtzl. Das deutsche Volk soll auch diese Zwangsmittel noch Sezah- 
/lm und Zugleich in oinsm Zustand wirtschastlicher Verelendung ge- 
UraltLN werden, da Frankreich Deutschlands wirtschaftliche Erholung 
! aus politischen Gründen fürchtet. Döe Besorgnis vor unserem 
^etwaig<n Mederaufkmnm.en ist bei den Franzosen so groß, daß sie 
^selbst VcmunfLsEägungen mißachten, dk gegen ihre Vernicht 
/LungIpolitik im Feld geführt werden können. Sie übersehm es 
ahmn nicht cinnM, daß das Helstentum. zu dem sie uns vex- 
(urteilen, einen soMrevolutionären Ansteckungsherd erzeugt, der auch 
/ihnen gefährlich werden muß und sind blind gegen alle Gründe, 
'die für den Gedanken einer kontinentalen Solidavität sprechen. 
/ Wenn aber eine KonLinentalpolM praktisch unmöglich erscheint, 
Est-eht da nicht am Ende die Aussicht auf die Verwirklichung einer 
^allgemeineren Solidarität aller Völker? In England sind es ein- 
FreihLMerkrcise, Zu denen auch Keyms zu rechnen ist, die eine 
i.k'Ewirtschüftliche Jnteressengenwinschast wünschen- Zum anderen 
/sucht auch die Arbeiterschaft, zum ersten MÄ in der Welt- 
?g-eschichte, ihr JnLMsft an der zukünftigen Weltordnung zum Aus- 
idrrL zu bringen. Gorade ihre Bestrebungen zur Herbeiführung 
Go ki, Zola, Maupostanl, Ejchstrurh Diese Zusammenstellung gibt 
reichlichen Stoss zum Nechocn^n; oas aber umsomehr, als (s sich 
o-ei ihr nicht um eine alphabetische Anordnung handelt. Man mag" 
-ich der Wertschätzung des durch fetten Druck besonders ausg^eich* 
neten Karl May erfreuen, man mag auch erleichtert darüber auft 
atmen, daß durch die betreffende Ankündigung so sicher und kühn 
das beinahe unlösliche Problem entschieden wird: ob nun dis 
Eoruths Mahler der Anny W'the oder umgekehrt diese jener vorzu-. 
vi-ehen se? - aber wa^mn, w tragt man bang und voller Zwei.el. 
kommt die gute Eschfiruth erst gans am Schluß, warum geschieht 
gerade ihr der Schimpf, erst hintin Tolstoi usw arnnrücken. wo doch 
ow Dichterin von We-.ß-'nfel? ar de^ Spitze marschiert? Und hat 
man das Unrecht verwunden, das m solcher Vernachlässigung lrcst, 
'o fragt man erstaunt weile, w-a^ dann in so erlauchter Umgebung 
ügentl'ch das ZwemllMe Gclicdter jener Russen und Franzosen 
zu suchen habe, d e dem göttlichen Kar! May als Trabanten be-* 
chudentlich folgen ^Venrrte Dichter", möchte man chnen Zu 
rufen, „u-u die Eourths^Moble» neNn der Anny Wothe sinnig ihreS 
Drchteramire wollet, do rv^ndet.euch von dannen, denn der Glanz 
jener yohm Berdpn '"'lcrst nhlt ja dock euer eitel Tu-!" Oder 
dienen v-elleicht die Eichstrutb und die Dichterin cms Weißenfels 
nur als Relief, Hin ergründ. Nahmen für Tolstois ..Krenze^sonate", 
Mcmpassnnls entzückende erotische Nonellen usw? Beziehungen 
werden sichtbar, ve-borgene Z'rsammenhänge erschlüßen sich Oder 
nnd am Ende alle diese Dichter rmd Dicht^rinnm gleichem der 
! ^ied'ftal auf dem sich in seiner ^err^chkeii Karl May erheben soll? 
. Man kn^n Tpge laug da «über grübeln . Kr. 
' KmnkfrrrLer AngskegendsLLm. 
s WeWeschichle und Ariedeusverkrag. 
s In der vom Viwgerausschuß Veranstaltern Vortragsreihe sprach 
Mic-stag aöeild im dichtbefttzten Saal des Zoologischen Gartens 
^GchLimsat Pros. OnLen (Heidelberg) über die durch den Frie- 
Idcnsvcrtvag herbL^sührte WAtgestoLtrmg und über die Stellung 
kDeutMands in dieser neuen Welt. Der Redner rief zunächst den 
MderspruH in Erinnere dcr Zwischen WllsvnS vierzehn Punk« 
/ton, auf die hin das deutsche Volk venmuensvoL die Waffen 
wiederMgL hatte, und dem Versailler Vertrag besteht, einem Ver« 
(Lrag, der in dcr ganzen Weltgeschichte nur mit den Ereignissen des 
(dritten punlschen Krk.Z) verglichen werden kann. Der materielle 
)JnhM des FncöensverErags selber Hai bewlts durch Kehnes 
leme vernichtende Kritik erfahren; der Redner ging kurz auf das 
(Buch des mutigen englischen Gelehrten ein, das den Widersinn 
/der uns auferlogten Bedingungen enthüllt und eine Revision des 
MtÄrags fordert.
	        

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