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H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043380
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1923
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

67- 
f 
Aus Zeitschriften 
„Diese neu " e Bildung wird zweifellos viel starker natio- 
nal, „deutsch" gefärbt sein, Ä Ses das Ideal der <Men Bildung 
daß die im Jahre 1920 einsetzende Naunrannsche Bewegung, der 
der Humanität ins Gesicht schlage, und daß sie nicht zuletzt auch von 
einer völligen Entfremdung dem Judentum gegenüber zeuge. Die 
Rede, die vielfach Aussprüche namhafter Assimilationsjuden Wider 
die Naumannschen Thesen irK Gefecht führte, gipfelte in dem ein 
gehend beendeten Satze, daß die von Nauwann sehr zu Unrecht 
verleumdete jüdische Solidarität die deutschen Juden niemals 
daran gehindert habe, ihre Pflichten deutsche Staats 
bürger bis zum Achten zu erfüllen. — Im Anschluß an eine 
längere Diskussion, in der wiederholt die Naumann-Gruppe als 
eine unwürdige und unwesentliche Erscheinung innerhalb des deut 
schen Judentums gekennzeichnet wurde, gelangte mit überwältigen 
der Majorität folgende Resolution zur Annahme: 
„Die heute im großen Saal der Frankfurt-Loge versammelten 
Frankfurter Juden protestieren aufs Entschiedenste gegen die Bestre 
bungen der „nationaldeutschen Juden". Es wird der dringende 
Wunsch ausgesprochen, daß in allen Orten des deutschen Reiches 
gegen diese Verleumdungen des jüdischen Namens energisch Ein 
spruch erhoben wird. Deshalb halten wir in der Mehrmng der 
Namnann-Gruppe eine Einheitsfront der deutschen Juden für un- 
^ bedingt notwendig."__, . 
Dre Zeitschrift „H ilfeZ als deren Mitherausgeber jetzt der 
.Abgeordnete Anton Erkelenz zeichnet, hat sich seit dessen 
Emtrrtt außerordentlich verlebendigt und bringt in jeder Num 
mer eine Fülle fesselnder Beiträge Das neuste Heft enchW 
u. a. einen Vortmg d^ seit kurzem dem Mitarbeiters^ der 
^Hrlfe" angehörrgen bübischen Kultusministers Dr. Willi HeLl- 
pach über die Krisis der Bildungsschicht. Nachdem 
Hellpach darauf hingewiesen hat, daß eine viel schärfere Be- 
gaAenauslese als bisher, aber auch in manchen Punkten ein 
Abbau höherer Bildung, namentlich der gelchrten Bildung er 
forderlich sei, um das Ansehen der wirtschaMich dEassierten 
geistigen Leistung wieder herzustellen, versucht er im Umriß 
das Wesen der neuen Bildung zu charcckterrsieren, die 
heute schon auf dem Wege ist. Er sagt:^ 
-- Natrsnaldeuischs Indem Die hiesige Or^gruppe des Ver 
bandes nationaldeutscher Juden fühlt sich beschwert durch unseren 
(im Stadt-Blatt vom W. Juni enthaltenen) Bericht über eine von 
zionistischer und national-jüdischer Seite einöerufene Versammlung, 
in der gegen die Bestrebungen der Neumann-Gruppe Stel 
lung genommen wurde. In der uns eingesairdten Berich 
tigung verwahrt sie sich dagegen^ als „sogenannte" national 
deutsche Bewegung bezeichnet zu werden, und greift im übrigen 
unter Hinweis aus ihr Programm verschiedene Behauptungen an, 
die der Redner des Abends ausgestellt hatte. Wenn wir diesen 
mehr programmatischen und polemischen Teil der Berichtigurg. 
nicht ausführlich wiedergeben, so gechieht das aus dem Grunde, § 
weil er sich weniger mit unserem Bericht, als mit den Gedanken- > 
, gangen des von uns referierten Vortrags auseinandersetzt. 
' — ^Dev FraueustimwrechEmrgretz in Rom.Z Frau Jenny 
Apolant (Frankfurt) plauderte vor einigen Tagen in einem 
Vortragsabend" über den diesjährigen internationalen Frauen- 
st i m m rechtskongreß in Rom, an dem sie als eine der zehn 
offiziellen deutschen Vertreterinnen teilgenommen hatte. Achthunoert i 
Delegierte, die rund 4'0 Länder vertraten, waren erschienen, 
ihnen Ägypterinnen, Jndiermnen, Griechinnen, deren farbige Ge 
wänder die Buntheit des Bildes verrnehrten^ Der Kongreß 
tagte in dem für diesen Zweck viel Zu großen Saal des PalaMo 
dE Jnstruzione, dessen schlechte Akustik die Sitzungen etwas Le- 
! emtrüchtigte." Bei der Charakteristik der einzelner!. Nationen ver 
weilend, rühmte Frau Apolant den Vortrag der Engländerinnen 
und Amerikanerinnen, die besonders frei und ungezwungen 
sprächen. Die verschiedenen Forderungen, zu deren Formulierung 
man in langer Kommissionsarbesi gelangte, entsprechen zumeist den 
Wünschen, die von der deutschen Frauenbewegung schon seit Jahren 
vertreten werden und zum Teil ja auch schon durchgesetzt worden 
sind. Als wichtige Punkte heb die Rsdnerin die bisher nur in 
Amerika verwirklichte Forderung hervor, daß die verheiratete Frau 
hinsichtlich ihrer Reichs- und StaatszuKrhörrM-t die gleichen 
Rechte wie der Mann erhalten solle, ferner die Forderung, daß bis 
Alimentationssumm für uneheliche Kinder sich nach dem Einkom 
men des Vaters (also nicht wie bei uns etwa nach dem der 
Mutter) zu richten habe. Als Zeichen dafür, daß sämtliche Dele 
gierte vom Friedensgedanken erfüllt waren, fand eine allseitig ge 
billigte Entschließung zum Völkerfried eu Annahme. M uff - 
solini selber. eröffnete als Ehrenpräsident des Kongresses die 
Tagung mit einer Ansprache, in der er freilich erklärte, daß die 
Mentalität des italienischen Volkes der Ausdehnung des Frauen- 
stimmrechts auf das Parlament vorderhand entgegen sei. Von wei 
teren offiziellen Veranstaltungen erwähnte Frau Apolant noch 
einen musikalischen Thee auf dem Palatin, zu dem die Regierung 
eingeladen hatte. Die Deutschen fanden überall herzliche Auf 
nahme. Nützliche Aufklärungsarbeit leistete Frau Dr. L ü d e -r s, 
die der deutschen Kolonie über die Vorgänge an Rhein und 
Ruhr berichtete. Auch die von der deutschen Regierung entsandte 
Frau Gertrud Bäumer wirkte in gleichem Sinne durch einen! 
. öffentlichen Vmürag über die aufbauende Arbeit in Deutschland,! 
ffder einen starken Eindruck hinterließ. __ Lr. 
In der dem deutschen Selbstbestimmungsrecht an Rhein, 
Saar und Ruhr gewidmeten Wochenschrift „Rheinischer 
Beobachter" richtet der Berliner Historiker Pros. Dr. 
Friedrich Meinecke aus seiner Kenntnis europäischer Ge 
schichte heraus ernste Worte der Mahnung an Frankreich. 
Nachdem er die wahren Pläne der französischen Politik gekenn-! 
zeichnet hat, die darauf abzielen, Deutschland dauernd im Zu 
stand der Ohnmacht zu erhalten, fährt er fort: 
Mir dürfen gewiß nicht müde werden, an die ewigen, jetzig 
schnöde verletzten Gesetze der moralischen Weltordnung immer und! 
immer wieder zu appellieren, aber wir werden damit, wie die SLaa-! 
ja übrigens nur ein verschwindend kleiner Bruchteil der deutschen 
Juden angchort, nichts anderes als ein Symptom der seit jenem 
Jahre wieder erwachten Reaktion sei, daß sie jenem falschen, < 
engstirnigen Nationalismus huldige, der gerade von den besten 
Deutschen nicht geteilt werde, weil er den berechtigten Forderungen 
--- „NaLisualderüsche Juden". In einer von der Frankfurter 
Mnistischen Vereiniguna und den: national-jüdischen Jugendaus 
schuß einberusenen stark besuchten Versammlung, wurde Montag 
abend gegen die von Dr. Naumann ins Leben gerufene soge 
nannte „nationaldeutsche" Bewegung Stellung genommen. Nachdem 
der Vorsitzende das vor kurzem erfolgte Austreten Naumanng in 
Frankfurt als einen Versuch gegeißelt hatte, die Einheitsfront des 
Frankfurter JudentuwZ zu zerstören, griff der Referent des Abends, 
KakoÜ Herzberg, mit Geschick die sehr fragwürdigen Theorien 
dieses neuefftandenen Vorkämpfers für ein natimmldeutsches 
Judentum an. Es war ihm vor allem um den Nachweis zu tun, 
Das Klubgebsude des Sportklubs „Frankfurt 188S". 
Den am Kühhornshof geleg-enen n-euen Sportplatz des Sport- 
ElubZ „Frankfurt 1880", über dessen Eröffnung vor kurzem hier 
beachtet wurde, ziert ein kleines Kluögebäud e, das rein als 
arMektsnische Leistung einige Beachtung verdient. Architekt Pa- 
DFlv^ e rn i, der Schöpfer der ganzen Anlage, hat das langgestreckte 
flach abgedeckLe Gebäude inmitten der drei Wettspielplätze < Ur 
Hugöy, Hockey und Tennis auf zwei Terrassen angeordnet, die 
Anen vollwertigen Ersatz für Zuschauertribünen bieten. Der niedrige' 
Mau 'enthält eine große, mit hohen Fenstertüren versehene „Diele", 
W deren beiden Seiten sich die Herren- und Damen garderoben 
M anderen Nutzräume befinden. Trotz aller Einfachheit ist diese 
Mre,^ ore durch ein Büffet in direkter Verbindung mit der Küche 
MM gcgr apart eingerichtet. Die nach Entwurf angefertigten roten 
Tlsch-e und Stühle heben sich gut von den grünen Wänden ab und 
L,sZ QMvakkmolle kantige Bretter-Motiv, das. mannigfach variiert, i 
ün den verschiedensten Stellen auftaucht, gibt dem Raum seine > 
be;vndere Note. Wohl gelungen ist vor allem die Anbringung der 
WGuchtungZkörper an den Pfetlerköpsen und den originell geform 
tem Wandarmen. Nach außen bin tritt das schmucke Häuschen sei 
ner Bestimmung gemäß sehr anspruchslos aus. Das richtig« Bild 
von dem zweckmäßig und übersichtlich angelegten Gelände" wird 
chan erst nach etwa sechs Wochen erhalten, wenn die als Einfassung 
der MStze dienenden Platanenbäume mrd die Ligustcrhecken an 
den Terrassen zur vollen Höhe gediehen sein werden. Lr. ! 
^ireffs des Gruppen. 
öff-Echt-n Anträa-n d^SchulauZs^ S ch u lg - l d- 
Versammlung nachkurzer Debatte ,u 
d^ Ve^r?MM^,>s? ^chulauZschuffez, die BIonnschul/ nach 
s,u --pe.erZ-^l.kielichuU zu verlegen, konnte Stadtrat Mcckba2 
sich nicht emverstanden erklären. Der AuEmhantraa 
Sem durch. Auch fand ein AusschußanÄ« A 
Mtzung der privaten Ltzzeen Annahin«.
	        

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