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H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043380
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.03/Klebemappe 1923
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1923
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

^r. 
- 
Denkens auks genaueste vnederspiexelt. 
ss e^' 
Paul Steegemonn, Hauno0er und Leipzig) heraus, in denen etliche 
bekannte Zeitgestalten glossiert werden und auch das eine oder 
andere Mgemeinproblem zur Erörterung gelangt. Die innerlich 
abgewogene Haltung Michels tritt besonders ia dem Aufsatz .Die 
geistrg« Mitte" zutage, der falscher Aktivität und einseitiger Kräfte- 
ausg<che ei» ruhiges Wirken entgegensetzt, d«K sich« und stets 
aktentWen dem Wesensmittelpunkt «ttflicht. Getragen von dem 
Bewußtsein solcher Mitte wendet sich Michel dort wider Speng. 
Wirklich seine Freude daran, wie geffwM er 
ihm begegnet. Vor allem wirft er ihm vor, daß « das Leben ent- 
gerste und den Anteil des Blutes überschätz«. Auch wird sehr witzig 
das falsche Catonentum Spenglers gegeißelt, der „Feldwrbetton", 
Ä Kunst uiü> Wissenschaft aus dem Bereich der wirklichen 
dachte. M verbonMn sucht. Gewiß führt diese Polemik nicht 
HE ein msstSndigez Nivew inn« und findet 
gluSUche Prägungen. D« Anthroposophi- ist Senfalls eine 
krmiche Studie gewidmet, und zwar erstreckt sich die Kritik nicht 
nur auf drs Methode der hellseherischen Erkundung all« möglichen 
vergangenen und zukünftigen Ereignisse, sondern auch auf Stri- 
Nkrs DaiLtellungswetse und fein äußeres Auftreten; Wie ja über 
Haupt MichÄ»efil fein^ Gefühl ^siht für die Zusammenhänge 
zwischen dem lErchen Gehalt einer Lehre mü d« Art ihr« Dar- 
den übrigen Beiträge« fei noch erwähnt ein Auf 
satz über fugend, der die geistige Nrchellung des PÄertSts- 
alt«s Mw Welt und zur menschlichen Gesellschaft daraus ervärt, 
m Wftm d<Ä proteische Prfitzip d« unbegre^ten form- 
losm Moglrchkerteu abgelSst weM von de« chwliinischen Prinzip, 
v« Gestaltung. Lr 
philosophische Streben des modernen Menschen zerrissen wird. 
Wie ist es möglich. Zu letzten Erkenntnissen vorzustoßen, nachdem 
das Ich und die Welt so ganz LUsLinandergebrochen sind alle 
Realität relativiert werden und «an die Stelle eines wohlgeordneten 
Kosmos die unendliche Mannigfaltigkeit getreten ist. ^Kracau er packt 
dies Problem mit den Methoden der streng phänomenologischen 
Richtung an, wie sie Hufferl bisher am folgerichtigsten vertrat. 
Nach einer klaren und dankenswerten Herausarbeitung der Ziel 
setzung und des Stoffgebietes der Soziologie, die sie vor ach m 
aus den Grenzwissenschaften der Geschichte, Geschichtsphilosophie 
und Psychologie heraushebt, gibt er im umfangreichsten zweiten 
Kapitel seine/Buches eine Begründung der Soziologie aus phano- 
menoloqischer Einstellung Zum Problem der Erkenntnis. Die da 
bei angewandte Terminologie enthält bei. allem Fußen auf den 
grundlegenden Werken der zeitgenössischen Phänomenologie teilweise 
eiZenschöpferische Werte Wie dw reine, formale Phänomenologie, 
die Sphäre, in der sich die Wesenschau des „entindividualssierten 
Ich" vollzieht, sich durch immer weiteres Vortreiben des Generrli- 
sierungsprozeffes aus dem Felde der deskriptiven, alle Bewußtseins 
inhalte des eigengearteteen Subjektes umfassenden Phänomenologie 
erhebt, so wächst aus der maierialen, allen Tatsachen der Erfahrung 
hingeg^Lenen Soziologie eine allgemeine oder formale Soziologie 
heraus, die sehr wohl in der Lage ist, Erkenntnisse auszusprechen, 
denen Allgememgültigkeit und Notwendigkeit innewohnt. Als 
Zwischenschicht erscheinen die „typischen Schemata", die namentlich 
in den soziologischen Betrachtungen Simwels eine große Rolle 
fielen. 
Kmesners Schrift erhebt sich in der Herausarbeitung dieser 
Postulate trotz aller Konzentration auf den Gegenstand seiner Unter/ 
suchung weit über die Begrenzung ihres Zieles hinaus. Er kommt 
zur Ausrottung der ganzen Problematik, die der Phänomenologie 
innewohnt in der Fragestellung, inwieweit sich die Ontologische 
Wesensschau des veinen Ich mit dem transzendentalen Subjekt 
Kants und seinen synthetischen Urteilen a. priori berührt. Und hier 
erscheint die eigentümlich? Zwischsnstellung der Phänomenologie im 
Karsten Licht, die sie -als geistiges Produkt einer Zeit des Üeber- 
MngLI charakterisiert ganz wie die der Phänomenologie ent 
sprechende Richtung im Bereiche der Kunst, des Expressionismus. 
Auch die Phänomenologie vermag den Widerspruch, der im Er 
kenntnisstreben einer sinnentleerten Epoche liegt, noch nicht zu be 
wältigen; wahrend sich, in der WesenKschan sicherlich schon ein neuer 
OLstMvismu^ apmoriMche Erkenntnis des AeLuZ im alten 
aristotelischest Sinne'-ankündiost, bedeutet die Phänomenologie eine 
Hochststeigerung der idealistischen Zerspaltung von Ich und Welt 
und damit der Unmöglichkeit, von dem Standpunkte subjektivistischer 
Überspitzung die Welt der Wirklichkeit und die höhere Realität, die 
hinter dem äußeren Schein der Dinge liegt, zu bezwingen. Kra- 
e-auer neigt zu einer stärkeren Betonung dieser Seite der Phäno- 
mmologir, daher sein Gegensatz zu der Schelevschule, in der die 
Wesensschau zur Grundlage einer neuen Sinnerfülltheit des Welt 
bildes gemacht werden soll. 
Mit dieser Problematik der Phänomenologie ist aber natürlich 
eine tiefgreifende Problematik der auf sie begründeten Soziologie 
als Wissenschaft gegeben., Sie wird in schonungsloser Deutlichkeit 
im letzten Kapitel der Kracauerschen Schrift enthüllt. Man wird 
vielleicht über eine Methode staunen, die ein Gebäude unter Außer 
achtlassung der Tragfähigkeit des Fundamentes errichtet, obwohl sie 
von deren Unzulänglichkeit sich überzeugt hatte und dann selbst wie 
der aus Einreisen geht, man ist überrascht, «alle Einwände, die 
man sich gegen die beiden ersten Kapitel des Buches angemerkt 
hatte im dritten vom Autor selbst mit größerer Klarheit und Aus 
führlichkeit erhoben zu finden. Aber Kracauer scheint mir recht 
Zu Haben, wenn er sich mit dem Hinweis entschuldigt, daß ein sol 
cher Umweg notwendig war, um „nachzuweisen wie gänzlich un 
geeignet die idealistische, Leim reinen Subjckt anhebende Philosophie 
Zur Bewältigung jener konkreten Wirklichkeit ist". 
So klingt Kvacauers Buch hinein in die Sehnsucht nach der 
wahren „Heimat des Geistes", der Bindung der auseinanderstreben 
den Teile des Kosmos, des Ichs und der Welt meiner neuen Epoche 
des Sinnes, der Lösung aller Gegensätze, von denen das mensch 
liche Leben Zerrissen wird in einer organischen GoLtbezoqsnheit 
Mes Seins. Dlefe Sehnsucht scheint uns mehr und mehr das 
Wesensmerkmal unserer Zeit als einer Periode des Ueöergangs 
wenn auch die letzten Jahre und vielleicht besonders die Mona^ 
die seit dem Erscheinen der Schrift Kracauers verflossen sind, uns 
gelehrt haben, daß die inhaltliche Erfüllung dieser Sehnsucht viel 
leicht in, weiterer Ferne liegt, als man angesichts der Welle des neu 
erwachten religiösen. Interesses, die vom Kriegs- und Revolutions 
erlebnis emporgetragen wurde, anfangs vermuten durfte 
^sug1p«'od!eme «in Zoriowgir. 
Lrinnsruri- an Nsr er ist ietrt ein 
^^^^1 ^inElvvsrk: „Hauptproblems 
? o? ioIox > e (vunolcer u. üuinblot, Nünsken) 
^88N Lntstebunx äie besten Vertrster 
daü-Z N->? Oe-stss«^ beiMtr3,?sn 
»adsn. Oas von Uotollior kalvj derart 
baumlet äsn naebbaltiMn Lmkluk, äsn .^ax 
lieber als gslebrtsr unä kolitiicer auk äen vsrsokis- 
6er korsebun^ s-usxsübt bat; es ist 
^or allem ein äauernäss Zeugnis kür äis münnixkaobsn 
LnrsMnxen ä,e. unmittelbar oäer mittelbar von 
^nsokalten^ ° Ioxis unä ibrer ^aebbarvis- 
Lm^LL L '°U«^äi.er 
vorn emlmtonäen XuksatL von ?rok. v. Loknlro- 
Oüvernitr, ckor Nox ^Vedar8 VtzräioriLteri um ckio 
Uationalökouomls unä seiueru polltisollen ^irk^n eins 
46iri8inuj86 ^Vürcki^un^ läkt, selllrskt sioll 
tzwo au, irr ckor OsZolliollto uuci Uetkoäeu- 
lellre äer Loriologio dstianckelt werden; Werner 8oiu- ! 
l)art dringt eluo lllKtori8ollo Ltuäitz üder die 
Äer Loriolo^, ^rav2 Lulendurx erörtert dis 
Wö^iolliLelt llt8torl8ehHr Oe8«tLS, Üernwuu Lautoro- 
,^162 Hutwirkt unter desoud-erer LerüetcZiolltixuu^ der 
Reollüssorloloxie em s^stemLirLek kdxeruudetes ^uk- 
'dausollema der soLrvio^isollen ^VisZenLellakt und ^ri3d- 
riell v. OottL-OtililieQkeld steuert unter dem 
Pitel „ssreilleit vom ^orte" eine metllodolo^rsolle 
VnterFuellun^ xur tlleoretisollen I^Ltlonüiökonomie i^ei. 
Le lol^en In der den ns,türliollen und individuell-E- 
ulloloMsolltzn OrundlL^en des Oesellsellaktslellens x^e- 
Midmvten ^llteitunA ^uksätre von Hans 6 rull! e 
Wer dis LelllstdioxrLpllie und von Imdo Harimann 
tzllvr die sorioiordselle Bedeutung der nationalen 
. 6ren^. 2u dem LaviLel: Orund^Lte^orien und Nä- 
- Mevtarkormen der Ver^eseUsellLktunb liefen wertvolle 
.Ädllündlunflen von Lberllerd Ootnein, Ferdinand 
^iZnnles und K. Pllurnweld vor. Desonders 
»nrexend sind die ^usküllrunken I^so 7 ordan 8 llder 
.'Kpraolle uM Oesellsellakt und klarl Vokters Aller 
' Äie Orenren der KpreellsoLioloxie, die tiek in die llisllsr 
^Looll weni^ .^epkle^te 80A0I0M der 8praelle einküll- 
— Den Lweiten Land erökknet eine Keille von 
Mrlleiiev die sioll mit den 8trukturprolliemen des mo- 
>^rnen 8tÄLts llekassen. Oarl Lollmitt verllrsitet 
«ell üller die 8orioloaje des 8ouveränMtslleArikk8 und 
MÜtiselle IllsoIoM, kiollard Plloma üller den Le- 
ist der modernen Demokratie und 6arl Drink- 
ann über KoLiolojd« und Naatswissensollakt; diesen 
Mudren sllLemsineren Indafts ^lledern stell L^vei mellr 
6nter8uMin-?6n von Lar! Dowenstein 
d Mrl Dandausr an, die poIitisoll-sorioIo^iZolle 
MM OeMkDtsnd kaden. ^uell die 8oLioioM 
der Künste und Missensollakt findet nie 
Wllrende 8tZM. Lmll lederer entv^iokelt 
ÄSn Umrissen die ^ukxallen einer ^uitursoxio- 
, kM Ronlssdeim xellt in auksoklukreioller 
ise aÄ die soriokochisolls Bedeutung der nominallM- 
MMsn ?Mosopllie und ^rtllur v. Rostllorn 
"nMm in einer kleinen 8tudie üller Rell^ion und Mirt- 
TvsLkk In 6llina llriMoll 8tellunx ru den das ^leiolle 
Allema lletrekkenden D^rldMnxen Nax Kellers in 
Seiner Mlrtsellaktsetlli^ der ^Vellrell^ionen. VLe H)- 
tvllun^ „Li38K6n und 8tände" undaA eine prinApiells 
^llllandiun^ ?aui 0 m ll e rt 3 üller das ^Vesen der 
ZoLialen Llasse und eine 8pHLia!unter8u6llun^ ferner 
Mittiolls üller den socialen 6ella.it von „W^llllelm 
Leisters iüellrjallren". Den Leselliutz lliiden drei ^violl- 
ti^e Leitrads rnr neuen ^VirtsollaktsMKelliollte und 
^irtZollaktspolltill, als deren Verkasser kalter Dotr, 
Heinrioll 8ievellinß; und Neiollior kai^i reiod- 
nen. ^lles in allem ist das vielstrallllxe ^erll niellt 
nur eins dem dämonisoll xetriellenen und doell so 
llesonnenen k^orsollerMste Kellers darxellraollte 
Üuldi^un^, sondern auell ein Denllmal, das die deutsolls 
^issensellakt stell selller Mset^t llat, ein Leit^eselliellt- 
llelles Dokument von llollem Ran^, das dis Rielliun^ 
und krolllematik des xe^en^artiMn ^vissensellaktllellen 
— ^„Der abendländische Zeus "! Unter diesem an ein Wort 
Hölderlins anknüpfenden Titel, der die eigentümlichen Voraus 
setzungen und Strebeusziele abendländischen Daseins zum Unter 
schied von denen des griechischen kennzeichnen soll, bringt Wilhelm 
WiHsL M»klKiMr«; KMjLtzK
	        

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