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H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043381
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.04/Klebemappe 1924
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1924
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

wie durch die Prägnanz ihres Stils, und sicherten ihm die Wir 
kung in die Breite Zu. Auch als akademischer Lehrer erfreute sich 
Riehl großer Beliebtheit, und seine öffentlichen Vorlesungen zogen 
stets eine stattliche Zuhörerschaft an» Wir werden sein Schaffen 
noch ausführlich würdigen. 
sMois Mehl -j-.l Der berühmte Berliner Philosoph Alois 
Riehl, der im April dieses Jahres noch seinen achtzigsten 
Geburtstag.fAern durste, ist in Neubabelsberg gestorben. GeLürt'g 
aus Bvzen, begann er seine akademische Laufbahn in Graz, von 
wo er 1882 als Ordinarius der Philosophie nach Freiburg 
i. Vr. berufen wurde. Nach weiteren Etappen in Kiel und Halls 
wirkte der Verstorbene vom Jahre 1905 an ununterbrochen in 
Berlin Als Einunddreißigjähriger schon trat Riehl mit dem 
ersten Band seines Hauptwerkes: „Der philosophische Kritizismus 
und seine Bebeutung für die positive Wissenschaft hervor das 
seinen Ruf begründete und ihn in die vorderste Reihe der Denker 
rückte, die sich dia Wiedererneueruna des Geistes der wissenschaft 
lichen Philosophie angelegen sein ließen. Das Werk, tws in diesem 
Jahre, noch rechtzeitig, zur Kantfeier, seine dritte Auslage erlebte, 
sucht die kantische Lehre an den Errungenschaften und Methoden 
der positiven Wissenschaft zu bewähren, es bemüht stch um die 
Herausstellung des Rechtes der Philosophie als strenger Wissen 
schaft unter völliger Wahrung der Rechte aller anderen Wissen 
schaften. Von seinem philosophischen Monismus aus, der beson 
ders den empirischen Faktor der Erkenntnis betonte, analy 
sierte Riehl in seiner „Einführung in die Philosophie der Gegen 
wart" die Denkströmungen unserer Zeit, mit denen er sich auch 
in seinem Buche über Nietzsche an einem entscheidenden Purkts 
auseinandersetzte Diese Werke, die neben seinen systematischen 
Untersuchungen (z. B. den „Beiträgen zur Log'k") erwuchsen, 
zeichnen sich durch die Klarheit ihrer Deduktionen nicht minder aus 
m Totensonntag gedenkt Deutsch 
land aller derer, die im Dienste des 
Vaterlandes ihr Leben dahinge 
gen haben. Nun der Weltkrieg langsam, 
langsam zur Erinnerung wird, füllt Be 
geisterung und Schmähung von ihm ab, 
und man lernt ihn als das begreifen, 
was er gewesen ist: als ein großes stum 
mes Schicksal, vor dem die Kleinheit per 
sönlicher Stellungnahme zunichte werden 
muß. Er hat das Antlitz der Welt ver 
wandelt und in das Schicksal jedes ein 
zelnen gegriffen — was besagt diesem Er 
eignis gegenüber Anklage oder Verteidi 
gung, Herabsetzung oder Triumph? Die 
ihm zum Opfer fielen, sind in ein Ge 
schehen verflochten worden, das viel zu 
gewaltig ist. als daß es mit dem Hader 
der Parteien noch irgend etwas zu schaf 
fen hätte. Es eint sie alle, Freund und 
Feind, zur schweigenden Gemeinschaft 
der Toten, und so sollte es auch die 
Lebenden verbinden, denen nur Ehr 
furcht bleibt vor solchen: Geschick. Der 
Sonntag der Toten sei darum nicht nur 
ein Tag der Trauer und des Gedenkens, 
er sei ein Tag der Einkehr sür/die Volks 
genossen, die den Krieg erfahren und durch- 
litten haben. Sind sie würdig seiner, so 
wird er ihnen Frieden und Eintracht be ¬ 
deuten, denn in dem Schatten des Un- 
gemeinen vergeht ein jedes Gezänk. 
Unsere Bilder zeigen einige Male, die 
zum Gedächtnis der Toten erüchtet wer 
den sind. Die Klagende Benno E l - 
kans, ein vielfach überlebensgroßes 
Bildwerk aus schwarzem polierten Oden 
waldgranit in Völklingen a. d. S., 
ist nicht die Mutter nur, die ihrem 
Schmerz keine Linderung weiß, das ganze 
Saarland scheint in dieser Figur 
verkörpert, das Land mit seiner Erde 
und seinen Bewohnern, öas abgetrennt 
von der Heimat nicht leben kann und 
nicht sterben. — Das Denkmal in Er- 
bach ist eine Schöpfung des Bildhauers 
Glenz. Die männliche Gestalt kau n 
gebeugt, als überwöltige sie der Zug des 
Geschehens; doch sie erliegt nicht dem 
Verhängnis, gefaßt erduldet sie das Be- 
schiedene. — Das steinerne Rund, das den 
Gefallenen des Ins-Reg. 168 gewidmet 
ist, hat im Offenbacher Waldpark 
Aufstellung gefunden Diese vor: Hugo 
Ebcrhardt geschaffene Anlage atmet 
Ruhe und Versöhnung, wie ein sanfter 
Klang entsteigt sie der Landschaft und 
schwillt wieder ab. 
Millionen pilgern am Totensonntag zu 
den Gräbern der Gefallenen oder weilen 
im Geiste an den Stätten in fernen 
Landen, wo sie ihre Lieben gebettet wissen. 
Erinnerung und Gelöbnis: das möge der 
Sinn ihrer Feier sein ___ Xr. 
Von Galizien nach Helgoland Der Film »Kaddisch^ 
(Das jüdische Lotengebet), der in den Ufa-Lichtspielen 
Vorgefühl wird,.macht sich das ostjüdische Lokalkolorit Zunutze, um 
Interesse zu erwecken. Er nennt sich Tragödie, weil er schlecht aus- 
geht: die treibende Handlung nämlich ist das Verschwinden des 
blonden Bürgermeister-Töchte^ das vor d<m Hause des Juden 
Rubin gespielt hat. Die verhetzte Volksmenge bält den Juden,des 
Ritualmords für schuldig, und obwohl der gerechte Bürgermeister 
selber dieses Ammenmärchen verpönt, wird doch die Tochter des 
Juden, die gerade Hochzeit gehalten bat, von den Bauern ^nchlaoen. 
Um die dürftige Begebenheit windet sich eine ausgiebige Schilderung 
jüdischer Sitten und Gebräuche: HeiratsvermiMung HvchMsze'es 
monial, Andachtsübung — das alles wird in breiter ZuständlichkciL 
festgenalten und noch ein Uebriaes getan, um die gedrückte Stimmung 
zu veranschaulichen, in der die Verängstigten leben. Sind die Tvven 
auch charakteristisch, so ist doch das Ganze für den Film durchaus 
ungeeignet, denn nur wirkliche künstlerische Gestaltung kann einen 
Vorwurf meistern, der sein Schwergewicht im seelischen Geschehen 
bit Der Film dagegen ist aus .Bewegung gestellt, und vermag das 
Seelische nur insoweit zu bewältigen, als es in. dem bewegten Außen 
stch völlig erschließt. — In seltsamer Verkovvelung mit dimem 
verisüschen Stück wird ein deutscher Sportfilm gezeigt, der jeden 
geistigen Arbeiter ZM regelmäßigen Verrichtung von Freiübungen 
ermuntern sollte. Man siebt eine Schar junger Männer und Mäd- 
chcn die bei paffender Grammopbonmusi? sich rhvthmUch ertüchtigen. 
Ärs gute Beispiel wird hoffentlich einige Nachfolger zeugen, und 
der Film bewährt sich hie" als ausye^ichneteZ ProvagandamiNel. 
— Ein Helgoland er Film vervollständigt das Programm. Er 
ist sehr belehrend, da er das ganze Gebiet der Insel in Fern- und 
Na^ausnabmen m't veinlichcr Gründlichkeit inventarisiert. naa. 
— lBebra ein Dorfes In einem Aufsatz: „Beüra" lvergl. 
ri. Morgenblatt vom 27. OLbr.) hatte Koch-Wawra über diesen 
allbekannten Eisenbahn-Knotenpunkt Aeußerungen getan, die den 
Bebraer Bürgermeister Kraffke zu einer Berichtigung 
drängen. Man wird aus seiner Erwiderung idie Gewißheit schöpfe, 
daß Bebra über die Schmähung, nur ein Dorf zu sein, in der Tat 
erhaben ist. Ganz abgesehen davon, daß ja auch auf Bebra in 
keiner Hinsicht der Vers Morgenst-rnS zutresfe: 
„Nur die Dörfer seitwärts liegen stille, -» , 
Doch getrost, auch dies ist Gottes Wille." 
Die Zuschrift stellt zunächst fest, daß Reisende über Orte, die 
sie zufällig berühren, häufig ein leichtfertiges Urteil sällten, und 
fährt dann fortN „Wenn Herr Dr. Koch unter anderem sagt: 
„Bebra fei keine Stadt, nicht einmal ein Städtchen", so ist ^daS
	        

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