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H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043382
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.05/Klebemappe 1926
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1926
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

^7? 
Kinderzeiten ist mitunter gar zu verlogen. 
0202. 
Rings «M den Alerarr-erplatz. 
s SSL ? KeiMs^. DrsZcke«. 
Vib§s ^nrndsrvoffS VsrMMtIiebuir§ Ist ems 
Arupdisefts Lodikikation des künftsu ZiLudss, 
i ^L6 sie vollstaQäiFer und trekkender ^vobl uoeft 
nie FSZSßbn ^ard. Der VerleMr dsriebtsL irn 
! Uaoft^ort, sL^-MSL- 6Z kielt, dbM ^ÜNstler die 
koFtdarLrr Mtter Lu vntrsiksn. ^... bis Lulet^t 
sollte erdiesS 8okop?un§eN vor Änsr VerokksuL- 
llekuQA L^rÜLLkLlteri, und es dedurkts sinss 
W-okl deiZpielloseQ Werdens und der Fanden 
OsbsrreduQM^unst ds8 Verle§6r8, um ätzn Meister 
uiNLustiiNMSQ." I^un siuä sie gerettet und Vtzx-- 
- ernt, dis ^iilst^pen: Unäer, Butten, Meidsr LUK 
Himerköken, Nünner mit LLknurrkLrLen, die kein 
Vertrauen er^eekeir, das Zan^e WierMiMrvke 
8srlm. Hier redet nickt nvie in den. 8ÜM6Q, nie 
ssev/iH Lu Kmrecdt den Kamen Mies tragen, eine 
Lalscke ZOLiLle PendsnZ, nier reden die OetztaltM 
M?^er ibre eindeutige Zpracke. Der Ni-e^ des 
KLMrrOrsckers bat sie LukFespieZt «md der 
^eiobenstikt sie sinem iWLginLren BEL-Imr 
Z»1u86urn einverleibt, dessen Vssueb nickt nur 
äsn Xunstkreunden, sondern auek den 8ebau- 
' Spielern und Politikern onZurLten ist, Mie über-, 
kaupt allen Nensoken, denen es um. die Lr- 
Kenntnis der gegenwärtigen OesMsckLkL Zu tun 
ist. Oak sie öffne Kentiment gSLeffen sind, ver- 
leikt innen illre Mirksainkeit; die MalirkeiL ver 
Lobtet den Ixornprornik, den die LentiinenLalität 
stets mr sckIieSsn gewillt ist, — Dsr Verlag sei 
dafür bedankt, dak er dem ^Vsrk 8er!iner Volks- 
lisäer, VaMbunden-, Verbrecker- und Dirnen - 
lieder aus Donnen und Lascbemmen beiZe^eben 
bat,, die von Hans O § twKld UeKLrnMSlL worden 
Linä. Lr. 
— Die Pfarrenkönigm. Der Film, ein amerikanischer, läuft in 
den Saalburg-Lichtspielen. Es fehlt ihm das Tempo, 
das sonst die amerikanischen Erzeugnisse auszeichnet. Im langen 
Handlungsverlauf liebt ein junger amerikanischer Herr eine 
Pariser Tänzerin, wird eifersüchtig, kehrt wieder zu ihr zurück, 
wird wieder eifersüchtig usw., die ewig gleiche Melodie des Lebens, 
wie sie manche kleine Filmregisseure sich vorstellen. Einige Variete 
szenen sind nicht ohne Geschick eingestreut. Der gesellschaftliche 
Glanz stammt von vorgestern. — Im übrigen sieht man einen 
Kinderfilm: »Vertauschte Kinder", der dem leicht ge 
rührten Publikum ein paar Lausbuben vorsetzt, die^ mit Unter 
stützung von Hunden ihre Streiche begehen. Derlei Filme mehren 
sich jetzt Es scheint, daß das Publikum ihrer zur Befriedigung 
sentimentaler Bedürfnisse benötigt. Aber die Beschwörung seliger 
Gegensätze. 
« Daß Dkng seinen Gegensatz habe, diese eckte philo 
sophische Lehre erwies Dr. Wolters vom Stadel in einem 
Vortrag, zu dem der Künstlerbund am Sonnerstag abend einge 
laden hatte. Der Redner ließ im Lichtbild bekannte Gemälde zu 
Paaren antreten. Die so verkoppelten Aerke gehörten ihrem Sujet 
nach zusammen, drückten aber den gleichen Vorwuff auf grund 
verschiedene Weise aus. Wer erwartet hatte, daß Beispiel und 
Gegenbeispiel vereinigt wurden, um eine durchgängige Gesamt- 
anschauung zu erhärten (wie etwa bei Wo fflin in seinem 
»Renaissance und Barock"), fand sich enttäuscht. Der Vortragende 
beschränkte sich vielmehr auf die Erörterung von kontrastierenden 
Bildern überhaupt; wenn er auch im großen und ganzen solche 
Bilder miteinander verband, die den Gegensatz zwischen dem 
statisch Seienden und dem dynamisch Vergehenden veranschau 
lichen konnten. Auf der einen Seite Werke Peruginos, Morettos, 
Fra Bartolommeos; auf der anderen Bilder von Baldung, Green, 
Rubens, Grünewald. Durch eine eingehende phänomenologische 
Analyse suchte der Redner das Eigenwesen der Bilder zu er 
fassen und sie gegeneinander abzugrenzen -- durch eine Analyse, 
die oft in feinen Bestimmungen das Besondere der Komposition 
festhielt. Nur eben fehlte die Linie. Oder sollte die Gegenüber 
stellung mit der formalen Begründung., daß aus ihr di-e relative 
Bedeutung einer jeden Kunstepoche erhelle (daß also der Im 
pressionismus durch den Expressionismus, der Expressionismus, 
durch die neue Sachlichkeit nicht erledigt sei), hinreichend motr- 
viert gewesen sein? Wir glauben nicht. Wir glauben auch mcht, 
daß die nationale Zurechenbarkeit eines Kunstwerks eine not 
wendige Bedingung seines Wertes sei. Sie ist in vielen Füllen 
seine faktische Voraussetzung; mehr nicht. — Dem Vortrag ward 
Beifall zuteil. 
versunkene Motte. Die Zukunft der Mkns scheint am 
dem Ldasser zu Kögen. Marinefilme, nichts als MarinesMne. Das 
m a^n a ^»O'unt e n e F l ° t t das in de^ 
ma n n ia - L r ch Lsp r e le n lauft, bMnnt vor dem Kriea stellt 
dre Seeschlacht am Skagerrak dar und endet mit dem unmöglichen 
perorsmus e ne ^ sm bl S -Bco h o if t f ka v peirtsäenns k , t d u emr s d ic i he n A a u csh li e f er u n^ff z e u n v B ^- 
^m Schiff versenkt, um die Auslieferung zu v^- 
den knrgerrschen Ereignissen treten die üblichen Liebes 
und ErfersUchtsgeschlchten. Wer gerne Marineunffonnen ücüt 
E^t auf ferne Kosten. Daß der böse Matrose, der'freilich dann 
in der Seeschlacht auch seine Pflicht erfüllt, gerade den »Vorwärts" 
liest, gehört zur Mentalität dicser Filme, die seit geraumem syste 
matisch über uns ausgeschüttet werden. Damit auch die Anders 
denkenden befriedigt seien, ist ein sympathischer englischer Offizier 
eingeschaltet, dessen spätere Ehe mit der deutschen Kapitänssrau 
für die Völkerversöhnnng sorgen wird. So ist allen gedient. Die 
Schiffsinterieurs sind gar zu sichtbar gestellt. Heinrich George 
gibt einen Obermaat von Schrot und Korn. R- u c a. 
Abenteuer eines Zehnmarkscheines. Der Film, den die' 
Neue Lichtöühne und die Kammer-Lichtspiele' 
zeigen, bemht^ auf^ einem^Manuskript des begabten Ungarn Bela! 
BalL-S; Berthold Viertel hat die Regie ^McL. DLe^Idee ; 
fft filmgemaß genug: die Wanderungen eines Zehnmarkscheins, 
werden verfolgt. Seine Laufbahn führt auf dem Mg des Zufalls ! 
durch das Nebeneinander des äußeren Lebens. Dieses Thema ist 
in besonderer Weise auf den Film Angeschnitten, der es weniger 
mit der Darstellung innerer Erlebnisse als mit der Vergegen- 
wärtigung der Lebensobersläche Zu tun hat. Gerade die sprung 
haften Assoziationen, die das Unzusammenhängende miteinander" 
verbinden und so ein Bild unseres aufgelösten Daseins geben, 
sind sein Fall. Leider ist diese Idee längst nicht so reinlich durch 
geführt worden wie seinerzeit in dem unvergeßlichen Film: »Die 
Straße". Der Zehnmarkschein wandert Zwar, aber zugleich mit 
seinen Wanderungen entfaltet sich auch eine ganz geschlossene Ge 
schichte aus dem Milieu der Arbeiter und kleinen Angestellten, die 
von der üblichen Sentimentalität schlechterer Filme nicht freizu 
sprechen ist. Die Aufgabe dieses Films wäre ferner wesentlich die 
Vergegenständlichung der unverfälschten Wirklichkeit gewesen; er 
verfehlt seine Aufgabe, wenn er, um ein Zweifelhaftes Mitleid 
zu erwecken, das Los der Fabrikarbeiter in einer Weise schildert, 
wie es höchstens in Zeiten ohne Betriebsrat sich gestaltet haben 
mochte. Solche Vergehen gegen die Realität finden sich immer 
wieder in den sozialen Filmen, die heute Mode geworden sind. 
Ihnen liegt die Tendenz zugrunde, das soziale Gewissen im 
Interesse eines traurigen Einzelschicksals mobil zu machen, damit 
es angesichts der grundsätzlichen Ungerechtigkeiten umso getroster 
weiterschlafen kann. — Von diesen Schwächen abgesehen, enthält 
der Film viel Gutes. Die Regie gibt eine Reihe erregender 
Bildausschnitte aus ungewohnten Perspektiven: Stratzenbilder, 
symbolische Details. Ab und Zu glückt ihr die Spiegelung des 
zerrissenen Lebens; so in der einen Bildfolge, die sämtliche Aben 
teuer des Geldscheins im Flug noch einmal durchjagt. Auch hat 
sie ein „reichafsortiert-es Lager^ von Großstadtthpen beschafft, das 
schon einen Begriff von Berlin geben kann. Bedeutende Darsteller, 
sind aufgeboten worden- Homolka ist ein Bankdirektor von 
tschechischer Dämonie, Wallburg — denn er war unser — 
der liebenswerte Schwerenöter, als den wir ihn kennen. (Man hört 
ihn sich überhaspeln.) Genannt fei noch Sokoloff, der seinen 
Lumpensammler mit einer Bonhommie von gefährlicher Behendig 
keit ausftattet- Kau 
Das Mädchen auf der Schaukel. Dieser Film, der jetzt im 
EapiL 0 l läuft, ist ein gehobenes Gesellschaftsspiel mit Pointen 
von unverhohlener Zweideutigkeit. Harry Liedtke, ausgerech 
net er, ist ein Gutsbesitzer, der die Frauen nicht mag. Ossi Os- 
walda hat es sich in den Kopf gesetzt, ihn umzukriegen. Da sie 
als Frau nicht auf den Gutshof darf, verschafft sie sich als Kammer 
diener Einlaß. Ninrmt man noch hinzu, daß der wckberfeindliche 
Gutsherr sich ein Madl aus dem goldenen Wien hat anhängen 
lassen, das von dem falschen Kammerdiener herausgeekelt werden 
muß, damit er selber freie Bahn erhält, so hat man das Material 
zu jenen Pointen in Händen. Aus den Weiberröcken geht es in 
die Hosen und umgekehrt, jede Situation wird ausgenutzt. Uns 
scheint, es werde des Guten zu viel getan, es sei die Grenze nach 
der Schlüpfrigkeit zu hie und da überschritten- Auch die fran 
zösischen Schwänke sind drastisch, und die gemeinte Sphäre soll 
gewiß nicht durchaus verpönt sein. Wer es ist ein anderes, ob 
man in der Sprache ab- und Zugeben kann, und ein anderes, ob 
man eine Situation bildlich eindeutig fixiert. Das Filmbild ist 
nicht zu retouchieren wie die Lheaterfzene, es unterliegt darum auf 
erotischem Gebiete größeren Beschränkungen diese. Die Regie 
hat aus dem keineswegs spröden Stoff die Effekte geschickt heraus 
geholt. Als Dicnerchm in Livree und Mütze benimmt sich die 
Oswalda reizend gaminhaft. Liedtke kann nicht umhin, die Mäd 
chen zu verführen, auch wenn er es gar nicht will. Albert Paulig 
zwinkert ausgekocht um die Ecke. Dieses Ensemble, das bißchen 
Lokalkolorit und die zweideutigen Andeutungen auf das ver 
schwiegene Eirweutige bringen das Publikum zum Entzücken.
	        

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