DLA Viewer Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Access restriction


Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043383
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1927
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

phantastische Schrift der Titel gewesen. 
pa o a. 
Die Lm Schstterr Leben. In diesem amerikanischen Füm, 
den die Neue LichLLühne zeigt, spielt Norma Shearer 
eine Doppelrolle, um derentwillen der Film vermutlich überhaupt 
gedreht worden ist. Sie ist einmal ein armes Mädchen, das in 
BMokalen tanzt und auf der Straße spazieren geht, und das andre 
Mal eine verwöhnte junge Lady. Sudermanns Vorder- und Hrn- 
terhaus. Netter ist eigentlich das Straßengeschöpf, das mit Federn 
im Haar sich vornehm dünkt. Aber dem Ingenieur, den sie liebt, 
tut es eben doch der Pelzmantel an, den sie als Lady trägt. Es 
ist nicht ohne Reiz, wenn ein Bühnenstar sich in zwei Personen 
zerlegt, die einander entgegentreten, und man freut sich der Harm 
losen Schizophrenie, die das einzig Spannende der Handlung ist 
— Das beigegebene Lustspiel ist eine verzwickte Komödie der 
Irrungen. k aea. 
unä weltLnseäaukioden Kspekte äer Deisteswis- 
; sensedaktem Dr stellt 2um Kedlusse äen Öniver- 
sadsmus äer raLionalistisoden L^steme äem Rela 
tivismus äer DistorLsoden Ledule ZeZenüder, 
äessen DeZitinätat er unterstrtziedt. ?rok. Lmil 
WolIk liekert ems „Ddilosopdie äes (leistet, 
ä e stark an kleZel orientiert ist. . Dur äie beiden 
letzten Dänäe: .äkeliZionspdilosopdie katdo^iseder 
UeoIoZie" unä , IkeliZ'onspdilosopdie svanZeli- 
sodei DneoloZie" smä Pater ? r 2 vwara unä 
prok. pmil Drunner gewonnen worden. 
^bteilunZ III ist aued bereits 2ur Witte er- 
sodienen. prob Tonst D 0 ws ! d bat äie „Ltdik 
des Altertums" bearbeitet, Dr. ^lois Demo! in 
dem Land „Die Ltdik des Nitielalters" das 
etdiseds OssamtsMem des Nittelalters von äen 
D van Zellen an bis 2U Geister Tokbart Umrissen. 
Die „Ltdik äer Neuheit" bedanäelt prok. Ideo- 
äor bitt in einer Debersiedt. äie bei der De- 
naissanoe beZinnt unä bei Uax 8edsler endiZt. 
^u der DrsodeinunZsweise des Werks: es 
wrrd in DiekerunZen ausaeZ^ben, äie in etwa 
monatlioden ^wisodenräumen dsrauskommen. 
Man kann sowodl auk das Zause Werk wie auk 
emselne ^bteilunZen subskribieren, keäer Land 
ist einzeln käukliod. Das Dandbuod soll bis Tnäe 
1928 kertiZ vorlieZen. 
Muster Keulen im Krieg. 
Vuster Keaton ist die Allegorie der Geistesabwesenheit. Wo sein 
Geist sich eigentlich aufhält, kann niemand ergründen. Vielleicht 
ist er überhaupt nicht vorhanden, vielleicht sucht er auch nur etwas, 
das ihm wesentlich ist. Die Welt enthält alles Mögliche; das von 
Buster Gesuchte enthält sie gerade nicht. Darum läßt er sie stehen, 
Buster bekümmert sich nicht um diese Welt. Die Dinge stoßen ihn, 
daß er stolpern muß, die Leute verwickeln ihn in ihre Geschäfte, 
die er nicht versteht. Das. stört ihn, wie Fliegen stören, doch ab- 
gelrnkt wird er nicht. Ohne Bewegung und unveränderten Gesichts 
geht er durch die Welt hindurch, sie ist zudringlich, er geht fort. 
M ist. Krieg, amerikanischer Bürgerkrieg mit 
Nord- und Sudarmeen, aus dem vorigen Jahrhünderi. Der Krieg 
erscheint klein und putzig, lauter Fußvolkscharen, die in .Lager 
Zelten Hausen. Wir sind andere Dimensionen gewöhnt, Schützen- 
grähen, riesige Kanonen; der Fortschritt der Technik. Aber Kriege 
. veralten schnell, und in einigen Jahrzehnten, wenn die Giftgase 
in allen Farben schillern, wird auch der Weltkrieg Zum Puppen- 
krieg geworden sein. Es ziemt sich also nicht, auf jenen Krieg 
herabzusehen, er war für - seine Zeit ein formidabler Krieg. 
' Daß ein Krieg Buster Keaton nichts angeht, bedarf kaum der 
Erwähnung, Für das Militär und die Bevölkerung wag er wichtig! 
sein, aber Buster ist weder Militär noch Bevölkerung, er ist ab 
wesend.. Oder viel ist Lokomotivführer, und seine Loko ¬ 
motive heißt: „G enera l". Den „General" muß man gesehen 
haben. Ein Fahrinstrument aus den ersten Zeiten der Maschinen- 
öaukunst, mit einem organischen Riesenauswuchs vorne oben, der 
sich bei näherer Betrachtung als sinnreiche Kombination aus einem 
Schornstein und einer Petroleumlampe entpuppt. Gegen die 
Langsamkeit, mit der das Konglomerat dahinrast, ließe sich vom 
heutigen Standpunkt ein entschiedener Vorwurf erheben; aber 
dafür ist es ein anhängliches lebendiges Wesen, das Zu Buster 
in einem besonderen Vertrauensverhältnis steht wie nur alte zer 
fetzte. Automodelle zu den Neapolitanern. Es hat Ecken, Kanten 
und Stege, auf denen er spazieren gehen kann, es hat einen ge 
räumigen Pfuffer, auf dem er sich in Mußestunden, wenn die Fahrt 
glatt von statten geht, der Lektüre eines Lieblingsromans widmen 
mag. Vuster behandelt die Maschine wie einen klugen schrulligen 
Neufundländer, dessen Verkehr stets Abwechslung bringt. 
Ruhig dampfte er Zwischen den Nord- und Südarmeen hin und 
her, wäre nicht ein Mädchen, das in ihm Gefühle erweckte, die ihn 
erreichen. Dieses hübsche Kind verlangt, daß auch Buster Soldat 
werde und in Schlachten ziehe. Gut also, um des Mädchens willen 
, mischt sich Buster in den Krieg. Man weist ihn aber zurück, weil 
er als Lokomotivführer notwendiger sei. Niemals hätte er sich 
träumen lassen, daß er auf dem General gewissermaßen eine mili 
tärische Mission zu erfüllen habe. Er begreift es nicht, er ist traurig, 
daß er nicht in den Krieg soll, wegen des Mädchens. 
ÄM beMMt M enLMeM LWM «M des 
HA, . 5l<x< 
llaLckdneb äsr PMErrMs. 
Mn von D L 6 u IN i 6 r unä U. 8 edr 0 ter 
IisrausZaZodonos „M L Q ä d u a b äer ?diio- 
sopkis" bat iw VorlaZ H. O^äenbourZ ^Lünoken 
unä Berlin) 2U srsoüeinon^ doZonnon. Das Dn- 
ternedmen ist ZroL^üZiZ anZeleZt. Ds urrikaA 
rünl ^dteilunFen (1. Die Drunääisriplmen; II. ! 
Natur Oeist 6ott; III. Nonsek unä OkaraictHr; 
IV. Ztaat unä Oesobioßto; V Die Ooäankonwelt 
Asiens), äeren joäo aus einer kleide verkästuis- 
rnäAZ soIdstänälZer Lünäe destekt. Dio^Doraus- 
Zeder daden woäsr eine ^d86dliekenä6 ^usaM- 
rnenlL88unZ unter kistorisokem öosiodtspunkt an- 
Zostrebt, äis 8edon wieäorkolt Zeleietet woräen 
ist, nosd dadsn sie äas Werk au8 rein s^stemati- 
8eden LeiträZen au^udauon Zoäaodt. Idre K.K- 
8iedt i8t vielinedr, auk allen Oedieten eineD r o- 
blornZbsokiekto äa-r^u bieten „Nur äie Do- 
sinnunZ auk äie in adZ68ed!o8dener Dorrn vorlio- 
Zenäen unä äured idre Diwans äas Wssontlioke 
siedtdar rnaedenäen Oe^andendiläunZen äorWor- 
ZLNZendeit", so deiLt es nn Vorwort, „wirä äen 
WoZ weisen 2u jener ledenäiZen Lindeit äes 
pdilosopdiseden Lernüdens, äie äurod Konstruk 
tion niernais derdsiZe^wunZen weräen dann. Vor 
äen Zroden pdilosopdisoden Problemen äer kort- 
wirdenäen Draäition wirä sied äas, was in äen 
LystredunZen äer OeZenwart wesentded ist, de- 
wädren müssen." Pins edledtiristisede ^ukkas- 
sunZ-, sie maZ als Notto eines Ikanäduedes idre 
öereedtiZunZ baden 
^dteilunZ II äes Werks deZt bereits Ze- 
8edlo8sen vor. Der bekannte Mrioder Natbe- 
matikei unä Dd^siker Drok. Rermann We^l 
b^ranäelt äie „Pdilosopdie äer Natdernatik unä 
Mturwissensedakt" Ds sedlisLr sied aN: „Neta- 
pd^sik äer Natur" von Drok Daus Driesed, 
äer äie Naturledren von Oalüei an bis 2ur DeZen- 
wart auk idren sMematiseden Oedalt bin unter- 
suedt. prob Dried Dotdaeker Zibt in äem 
Danä: „DoZik unä L^siematik äer OeisteZwissen- 
sedakten" einen Zrunäsät^mk Zedaltenen Deder- 
bliek über äis RrksnnLniLprinLipisn, Netdoäen 
Ei« neuer Asta Nielsen-Film. Im Capitvl - Palast 
wird „Dirnen - Tragödie", der jüngste Asta Nielsen-Film, 
gezeigt. Die Nielsen ist, immer noch, eine große Künstlerin, aber 
ihr Sujet ist veraltet. Sie spielt die Dirne, die sie oft gespielt hat, 
und bewegt sich in einer Freudengasse, die von einer nicht mehr 
zeitgenössischen Literatur erschöpfend abgewandelt worden ist. Das 
weist in die Strindberg-Zeit zurück und hat als soziales Faktum 
seinen Vorrang unter anderen ebenso traurigen sozialen Fakten 
verloren. Immerhin ragt die Nielsen aus dem Milieu heraus, 
und wenn sie auch neue Nuancen nicht Leibringt, so beherrscht sie 
doch die von ihr gewohnten meisterlich. Sie ist eine alte Mrne, 
die sich in einen zugelaufenen Studenten verliebt, der im übrigen 
ein widerwärtiger Jüngling ist. Eine jüngere Kollegin schlägt sie 
dann mit Leichtigkeit aus dem Feld. Sehr schön vollzieht sich der 
Uebergang aus dem Dirnenhaften in die Scheu des liebenden 
Mädchens. Noch tiefer fast greift die Darstellung der Enttäuschung. 
Die Züge verfallen, das Leid entspannt sie zur Totenmaske. Ein 
menschliches Wissen, das sich nur selten mitteilb gibt sich in diesem 
Wandel kund. Der Zuhälter Homolkas ist der Nielsen eben 
bürtig. Er ist ein unübertreffliches Gemisch aus Gemeinheit, 
dumpfer Treue und Infantilität. Für das Gelingen dieser Leistung 
spricht, daß die Figur sich eine gewisse Sympathie zu bewahren 
versteht. Me Regie beschwört unter Anlehnung an ältere Vor 
bilder mit unbestreitbarer Einfühlungsgabe die düstere Stimmung 
herauf. Die Architektur ist zu merklich gestellt. Vorzüglich aus- 
gewertet eine Szene, in der eine Begegnung auf der Straße durch 
das Schreiten von Beinen veranschaulicht wird. Unnötig wäre die
	        

Hinweis zum Volltext

Die OCR-Ergebnisse sind experimentell.

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Manuscript

METS MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text DFG-Viewer OPAC
TOC

Image

PDF ALTO TEI Full text Mirador
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Manuscript

To quote this record the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

What is the fourth digit in the number series 987654321?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.