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H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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Bibliographic data

fullscreen: H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

Manuscript

Persistent identifier:
BF00043388
Title:
H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]
Shelfmark:
H:Kracauer, Siegfried/01.11/Klebemappe 1932
Document type:
Manuscript
Collection:
Holdings and special collections
Year of publication:
1932
Copyright:
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Full text

Dülöp-Nill srs DüMuch lLüt sich der Vck> 
wur^ poetischer De-bertreibunAeu nicht gut machen. 
Im Oegeuteil: es beNeilligt sich einsG prosaischen 
man mit Recht neugierig darauf fein, für welche Filme die Be 
fragten nun eigentlich eintreten. So geschloffen die Front gegen 
den Klamauk ist, so weit gehen die auf eine bessere Zukunft ge 
richteten Wünsche auseinander. Hier mehrere Wunschzettelproben. 
Etliche Regisseure äußern sich pessimi st i s ch. Nach der Auf 
fassung Joe Mays etwa wird unter den obwaltenden Verhältnissen 
„der Lustspielfilm im gleichen Maße dominieren wie bisher". Und 
Friedrich Zelnik erklärt: „Sollte die heutige Lage... einige Zeit 
andauern oder noch verworrener werden, kann von einer „künstle 
rischen" Entwicklung des Films keine Rede sein, und wir werden 
alle Hände voll zu tun haben, dem „Publikum" leichte Kost- bieten 
Zu können, wenn wir die Kinos nicht leerstehen haben wollen." 
Andere begnügen sich damit, formale Hoffnungen auszu- 
sprechen, die mehr oder weniger nichtssagend sind. Claire Rommer 
ersehnt die Auferstehung des ernsten Spielfilms, Georg C. Klaren, 
der Regisseur des anständigen Films ,Kinder vor Gericht", tritt 
direkt sller indirekt mit seinem eigenen Leben etwas Zu schaffen 
haben. Und überdies werde ich den Verdacht nicht los, daß die 
Besorgnis davor, das linksgerichtete Publikum oder das rechts 
gerichtete Publikum zu verletzen, gar keine so große Rolle spielt, 
wie man häufig behauptet. Denn tatsächlich ist ja in den letzten 
Jahren mehr als ein Film erschienen, der eine bestimmte Be 
ziehung der Gegenwart hatte, ohne daß er darum behelligt worden 
wäre; von dem Ausnahmefall des Remarque-Films natürlich zu 
schweigen. PazifiMche Filme und vor allem Filme mit nationali 
stischer Tendenz — sie -haben das ihnen zugeordnete Publikum 
erfaßt und sind, wenn sie nur gut gemacht waren, auch in ge 
schäftlicher Hinsicht ein Erfolg gewesen. Die Flucht in die 
Neutralität mit der Toleranz des Publikums zu rechtfertigen, 
wäre jedenfalls allzu billig. Freilich ist es bequemer, Zerstreuungs 
ware zu fabrizieren, als sich an Gestaltungen Zu wagen, die gar 
noch von heute sind. Aber Bequemlichkeit hat sich seit jeher gerächt. 
für Lsbensbejahung im Film ein, und Herbert Juttke meint, da- 
Qualitätspublikum möchte Darbietungen sehen, „die Niveau und 
Weltanschauung haben". Man darf sich über die Unverbindlickkeit 
dieser Ansprüche, keiner Täuschung hingegen. Wo sie duck einmal 
spezifiziert werden, findet sich Gutes mit Schlechtem gemischt. So 
empfiehlt ein prominenter Theaterbesitzer als Musterbeispiele unter 
anderem den Film „Im Westen nichts Neues" und zugleich das 
Lustspiel „Drei Tage Mittelarrest". 
* 
Immerhin, die Bilanz, die hier gezogen wird, ist nach der 
negativen Seite hin erfreulich. Schluß mildem Klamauk 
— diese Parole sollte den Produzenten zu denken geben. Wie sie 
zweifellos dem Bedürfnis breiter PublikumsMchten entspricht, so 
ist sie nicht zuletzt das Verlangen zahlreicher Filmschaffender 
selber. Die Zerstreuungskultur beginnt das Zeitliche zu segnen, 
in dem sie sich breit machte, die Situation ist für Filme reif, die 
uns näher betreffen. Trotz der namenlosen (freilich wohl zu be 
nennenden) Schwierigkeiten, die sich ihrer Verwirklichung ent 
gegenstellen, sind sie heute zum mindesten stark erfragt. Das zu 
misten, ist wichtig; danach zu handeln, sollte auch unter den ob 
waltenden Umständen hier und dort möglich sein. 
Wen« 
Von 8. XrsvLusr. 
iogien Mw Verstsek auKZewäblt. um deren Dnt^ 
Inrvung eich Dbrevburg o-t mit Dlüok bemübt. ^iobt 
so glüchlich scheint mir ÄordinZs die Dorrn ru ^ein, 
in der sich diesee an sieb diurchES notwendige Auk- 
klärungswerk vckdÄcht. 8ie ist ZLsu romLnllalt, und 
mau weill lläulig nicht, wo die Wirklichkeit sui- 
llört, um die es doch gellt, und die Dbantasre frei 
Lu schalten beginnt. Immer wieder kommt der Do- 
mancher Dbrenburg dem nüchternen LertknüLer 
Ddrenburg ins Oebege. Dr montiert erkundens De° 
tails und DebSNLkragments ins Patsach engswebe 
llinsin und stellt überbauet lauter Arrangements 
der, die der ReaMt nicht chZentlich kolgen, som 
dsrn sie dem 6an2en .küMt^ri"-ch einverlchben. 
Wenn auch dieser Arbeitswerte Visionen von dufterer 
^rollnchigkeit Tu danken Md: in sachlicher Dim 
sicht dekrisdigt sie nicht. DZ ist nnmWich, eine 
D'N'rolle über sie arsknübbn; sie Uelert ein Oe- 
MÄds, aber l eiden exakten Bericht. lind dier' bin 
ich im Dsrn des Buches angelangt. Obwohl es smb 
ins Ob wand der BepsAags källt, ist es in Wa.br- 
bcht etwas MNk snderss: eins mit Rilke gegebener 
Dakten bewerkstelligte dichterische Gestaltung des 
Zustands der kAPitalistischen Welt. Disse erscheint 
als ein bereits völlig Tsrsetrtes Durcheinander blin 
der öewalten, denen die Nassen als Beute dienen, 
und wird bewullt in Oegevsat-L TU Bulllavd gebkaobt. 
8o gewill nun das UntergangsMd bedeutande Mge 
entbält, ebenso gewrll irt es einseitig und nur von 
nullen ge-ebon. Weder dringt es ins Innere der an-, 
gegriilenen Venbaltni-ss ein. noch ?eftt es die Kon 
- trul tiveu Drä te. d-i^ etwa iu D^ropa und Amerika 
i'uts^ der Ob erwachs vorba^dLN sind. Ich l-ann oni"' 
nicht llol^n: eine Tuver-ä :-göre und meinetwegen 
trochene Berichterstattung bätte 2um ck^ndeften die 
europäischen Doser DbrenburgK mellr MorTeugt als 
diese Dreskomalerei, die Lweikellos M stark stilisiert 
ist.- 
Schließlich noch Zwei Forderungen, die etwas inhaltlicher sind. 
Propagandachef Lapiner ist der Ansicht, „daß demnächst eine Hauste 
in Filmen einsetzen wird, die man als Filme „au- Deutschlands 
stolzer Vergangenheit bezeichnen kann". Ein neues Produkt der 
von ihm vertretenen Filmgesellschaft entspricht wie durch ein 
Wunder haargenau dieser Verheißung, mit der er überhaupt nicht 
ganz unrecht haben mag. Ebenso pro äom» fragt Regisseur 
Steinhoff: „Sollte man's nicht einmal mit Herz versuchen, statt 
Sachlichkeit, Rührung, statt Hirn Gefühl bringen?" Nach diesem 
Da die sogenannten Zeitstücke auf den Index gesetzt sind, wird wi r k samen R e z ep t i s t er se lb er i n se i nem V o lk ss tü c kfil m : „M e i n 
Leopold" verfahren. Auch manche Schriftsteller wenden es übrigens 
neuerdings mit Erfolg um des Erfolges willen an. Ich bin nur 
daran zu Zweifeln versucht, ob ein so rational begründetes Gefühl 
wirklich echtes Gefühl sei. 
Drei Lüchsr muck M gssiodor Seit üdsr äsu kUm 
erschienen Zwischen Tweieu vonillneu bestellt eins 
überraschende Aebalichkech die sich bis auk den 
Mtel erstrecht. Ds sind die Bücher: ,D i e 
Iraumkabrik" von Nza Ddrenburg 
(UMK-Verlag Berlin) und : M io B b 
Äaselline" von Rene Dülöp-Niller 
(Baul Zsolna^-Verlag, BerUn^WiM—DeiMg). 202 
8, Och. 6.- 
Was MALchst VKrön bürg LstrM so MO 
er iA seinem bereits irr Dravkrsich pMisiertev Dibm 
buch jene besondere Art der Reportage kort, die 
sr in seinem Buch: ..Das lieben der Autos * auk- 
genommen datte Ihr 2iel ist: Hern lieben und 
Breiben der weltbeberrseb enden Wirtschchtskübrer 
LUik die Kxur su kommen und dadurch das oko- 
Römische Oescheben seiner" Anonymität ru ent- 
kleidev. Diesos Nal sind die Dilmmagnatsn an der 
Beibe.- ^ukor, William Box, Darl Daemwle, Will 
Üaxs, und wie sie beiden: sie 
werden aus der'Vechorgenbelt bervorgellolt, in die 
sie sieb gern sürüchÄeben, und dem grollen Bubli- 
kum EentÄch Vorgestellt. Xiobt so, als ob Dbren- 
burg istro ViograMien ont^ürko; ikm liegt vielmehr 
Mein an der DarsteMnA ibrer IrLN^AktionM und 
U^bNämxke, in denen sieL ja aueb das ganse 
Wollen und DrnMen. dieser Runner objekilviert. 
8ib sind m entLvbeidend er Din si eb t Neis ob gewor 
den er?rolitgEt., und eins LnnptMsiM des Mobes 
bestellt eben darin, /tbn. den ?rolitgei t bei der 
Arbeit sn Aetgey und seine vi^/MiMn Wirkungen 
2u sebi^dern. Dr bet die na ob Amerde sgo/. än 
derten dndtzn dNM bewogen^ die Dattung Dllm groü- 
LWÜollteu und illre Erzeugnisse dem Oesebmaek der 
kubliKumLmassen arMPaWON; er bat ^wisoben Düm- 
industrieu und Dousernen der versolliedensten Län 
der Lu AusHMLnd'ei'stztMngen, Abmaellnugsn uud 
?3kten gblülut, von denen troiL illrer schweren. 
DylAM kaum ein Daut an die OEentlichkeit 
drungen ist; er bat den Ablaut unrMiger Dinkel- 
schiokLnlo beeinNullt und Lieb eins Mags vau Ideo-
	        

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