Skip to main content

Full text: Critik der Urtheilskraft

216 J. Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. 
Nach der Dichtkunst wuͤrde ich, wenn es um den 
Reitz und Bewegung des Gemuͤths zu thun ist, 
biejenige, welche ihr unter den redenden am nachsen 
kommt und sich damit auch sehr natuͤrlich vereinigen laͤßt, 
naͤmlich die Tonkunst setzen. Denn, ob sie zwar durch 
lauter Empfindungen ohne Begriffe spricht — mithin 
nicht, wie die Poesie, etwas zum Nachdenken uͤbrig blei⸗ 
ben laͤßt, so bewegt sie doch das Gemuͤth mannigfaltiger 
und, obgleich blos vorubergehend, doch inniglicher, ist 
aber freylich mehr Genuß als Cultur (das Gebanken— 
spiel was nebenbey dadurch erregt wird, ist blos die 
Wirkung einer gleichsam mechanischen Association) und 
hat, durch Vernunft beurtheilt, weniger Werth, ais 
jede andere der schoͤnen Kuͤnste. Daher verlangt sie, 
wie jeder Genuß, oͤftern Wechsel und haͤlt die mehrma— 
lige Wiederholung nicht aus, ohne Ueberdruß zu erzeun— 
gen. Der Reitz derselben, der sichk so allgemein mitthei 
len laͤßt, scheint darauf zu beruhen? daß jeder Ausdruck 
der Sprache im Zusammenhange einen Ton hat, der 
dem Sinne desselben angemessen jst: daß dieser Ton 
mehr oder weniger einen Affect des Sprechenden bezeich— 
net und gegenseitig auch im Hoͤrenden hervorbringt, der 
denn in diesem uͤngekehrt auch die Idee erregt, die in 
der Sprache mit solchem Tone ausgedruͤckt wird und 
daß, so wie dis Modulation gleichsam eine allgemeine 
jedem Menschen verlaͤndliche Sprache der Empfindun— 
gen ist, die Zonkunst diese fuͤr sich allein in ihrem gan⸗ 
—XRVX 
yt Nachdruche 
hhe und so,n 
nit hatuͤrlicher 
wein mittheil 
— 
der Zusamm 
und Pelodie 
diene, verm 
felben (wel 
der dahl de 
doͤne zugle 
den, beruh 
werden kar 
denden Ga 
— 
—1— 
— 
ders borh 
hez die bloße 
— 
—T— —T 
kher Sqin! 
— 
hdermann 
Vber g 
beche de 
—1—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.