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Full text: Critik der Urtheilskraft

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II. Th. Critik der teleologischen Urtheilskraft. 297 
tur als eines Systems nach der Regel der Zwecke, wel⸗ 
cher Idee nun aller Mechanism der Natur nach Princi⸗ 
pien der Vernunft, (wenigstens um daran die Naturer⸗— 
scheinung zu versuchen) untergeordnet werden muß. Das 
Princip der Vernunft ist ihr als nur subjecto, d. i. als 
Maxime zustaͤndig: alles in der Welt ist irgend wo zu 
gut; nichts ist in ihr umsonst; und man ist durch das 
Beyspiel, daß die Natur an ihren organischen Produe⸗ 
ten giebt, berechtigt, ja berufen, von ihr und ihren Ge⸗ 
setzen nichts, als was im Ganzen zweckmaͤßig ist, zu 
erwarten. 
Es versteht sich, daß dieses nicht ein Princip fuͤr die 
bestimmende, sondern nur fuͤr die reflectirende Urtheils⸗ 
kraft sey, daß es regulativ und nicht constitutiv sey und 
wir dadurch nur einen Leitfaden bekommen, die Natur⸗ 
dinge in Beziehung auf einen Bestimmungsgrund, der 
schon gegeben ist, nach einer neuen gesetzlichen Ordnung 
zu betrachten und die Naturkunde nach einem andern 
Princip naͤmlich dem der Endursachen doch unbeschadet 
den des Mechanisms ihrer Caussalitaͤt, zu erweitern. 
nebrigens wird dadurch keinesweges ausgemacht, ob 
irgend etwas, was wir nach diesem Princip beurtheilen, 
absichtlich Zweck der Natur sey: Ob die Graͤser fuͤr 
das Rind oder Schaaf, und ob dieses und die uͤbrige 
Naturdinge fuͤr den Menschen da sind. Es ist gut, selbst 
die uns unangenehme und in besondern Beziehungen 
zweckwidrige Dinge auch von dieser Seite zu betrach⸗ 
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