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gehalten und nicht fleihßhig mit frischem Wasser aus-
gewaschen wird; wenn man auf heiße Speisen sogleich
Kaltes trintxt. — Den Augen ist nachtheilig, wemm man
frei in die Sonne schaut; wenn man liest, während grelles
Lächt in die Augen fällt, oder wenn es 2zu dunkel ist.
59. Der TrotzKkopf.
„Ach Mutter, ach Mutter, ich bin so krank! Wiie
thut mir doch alles so weh! Mich freut nicht mein
Pferdchen, mich freut nicht Gesang, mich freut nicht das
Waten im Schnee.“ — „Komm, lege dich in dein Bettchen
geschwind! Ich hole den Arzt dir herbei; der wird dir
bald helfen, mein armes Kind; der gibt dir recht gute
Arznei.“ — „Nein, Mutter, nein, Mutter, ich mag nicht
Arznei! Ich weiß schon, sie schmeckt mir nicht gut.“ —
„O nimm sie; von Schmerzen macht sie dich frei und
kühlt dir das kochende Blut!“
Umsonst war ihr Bitten, umsonst war ihr Fleh'n.
Kein Tröpfchen nahm Leopold ein. „Ach Söhnchen,
ach Söhnchen, wie wird dir's ergeh'n! Dein Trotzkopf
wird bald dich gereu'n.“ Und als nun der Sturmwind
die Blaãtter verweht, da nahmen die Kräfte ihm ab.
Nun nahm er Arznei; doch jetzt war's zu spät. Dort
liegt nun der Trotzkopf im Grab.
Dinter.